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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1934
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X: 59, 10. März 1834. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. i>. Dtschn Buchhandel. Die Gebühren der Gehilfenprüfung. Der nach der Prüfungsordnung an den Börsenverein abzu- sührende Gebührenanteil beträgt für die Prüfungen des Jahres 1934 RM l.—. Die Kreisvereine erheben je nach den Kosten, die ihnen selbst durch die Prüfungen entstehen, von den Prüflingen insgesamt bis zu RM 6.—. Die Inkraftsetzung der in der Prü fungsordnung vorgesehenen höheren Gebühren bleibt für spätere Jahre Vorbehalten. Leipzig, den 8. März 1934. Di. Fr. Oldenbourg. Mitteilung der Geschäftsstelle. Bctr.: Rcisenummcr des Börsenblattes. Als Sondernummer für Reiseliteratur (Reisebücher, Führer, Landschaftsdarstcllungen, Karten, Pläne, Sprachführer, Wörter bücher, Romane und Novellen, deren Handlung an bevorzugten Orten spielt us>v.) ist in diesem Jahre die Nummer vom 11. April vorgesehen. Anzeigenschluß ist am 3. April. Die Anzeigenpreise sind die gleichen wie für die sonstigen Nummern. Durch die Zusammenfassung der Anzeigen erhält das Sorti ment eine Übersicht über die lieferbaren Werke. Zugleich wird da durch den Anzeigen zu erhöhter Wirkung verholfen. Es empfiehlt sich deshalb, für Anzeigen über Reiseliteratur die Nummer vom 11. April zu" benutzen. Über die angezeigten Werke und Karten wird ein nach Orten und Landschaften geordnetes Register beigegeben. Die Verzeichnung im Register ist kostenlos. Anzeigen werden darin nicht ausgenommen. Leipzig, den 8. März 1934. vr. Heß. Bayerischer Buchhändler-Verein. Lehrlings-Prüfung. Die Prüfungen finden statt: 24. März 1934, München, für Verlagslehrlinge. 25. März 1934, München, für Sortimentslehrlingc. Die näheren Angaben gehen den Teilnehmern zu. Bayerischer Buchhändler-Verein. Baur, 1. Vorsitzender. AntrrMt das Wiilterhilfswett des Buchhandels! Brot und Buch — Nährende und treibende Kraft. Von Hans Boehm. Blut, Nasse und Boden geben einem Menschen seinen Standort. Aber wie auch der wertvollste Samen zu seinem Gedeihen des Regens und der Sonne bedarf, nämlich der nährenden und trei benden Kraft, so wird ein Mensch am besten sich entwickeln, wenn er beides: Regen und Sonne, Brot und Bücher auf sich wirken läßt. Die folgenden Aufzeichnungen werden den Leser mit einem Men schen bekannt machen, dessen Leben eng mit Büchern verbunden ist. So steht in seinem Zimmer in einer Ecke ein niedriger Tisch, aus dein liegen stets aufgeschlagen einige Bücher. Sie ruhen wie mit offenen Augen und warten auf ihn, bis er heimkommt und sich zum Lesen hinsetzt, Abend für Abend, wenn auch oft nur für halbe Stunden. Dieser junge Mann ist bestimmt kein Eigenbrötler. Er ist im Gegen teil so eng mit den Menschen und den Schicksalen seiner Heimat ver bunden, daß er nur selten etwas Zeit für sich persönlich erübrigt. Er verbringt sie bei den Büchern. Seine Beziehung zu ihnen stammt aus seinen Entwicklungsjahren. Als er merkte, daß ihm das Leben immer mehr Zeit nahm und sozusagen das stille Leben der Bücher verdrängte bis zu den kurzen Pausen in der Ecke seines Zimmers, hielt er noch einmal an diesem Wendepunkt seines Daseins Rück schau, die hiermit dem Leser übermittelt wird. Was ist für mich ein Buch? Es ist immer eine Welt. Sie ist oft gut, schön und liebenswert wie die Landschaft eines Caspar David Friedrich. Mit ihrer Entdeckung lösen sich Verbitterung, Haß und Hoffnungslosigkeit. Es gibt Welten, die Kraft ausströmen, mit- reißen und begeistern, oder sie geben Ahnung des Heiligen, Hohen, Ahnung von der Schwere, ein Leben in der Einsamkeit, im Kriege und kurz vor dem Tode zu führen. Manche legen Zeugnis ab von der Geschichte unseres Volkes, den Kämpfen unserer Vorfahren. Jede Welt ist anders gewachsen, jede ist ein Stück des Innersten ihres Schöpfers. Denn ein Buch birgt nur dann eine Welt, wenn es mit Herzblut geschrieben ist, wenn man das Herz schlagen und nicht nur die Zunge hört. Viele Bücher las ich in meiner Jugend. Ihre Wirkung blieb in der Anregung stecken. Meine Knabenjahre waren wohl behütet. Es war ein geruhsames Leben mit Schularbeiten, Umgang mit Tieren und Entdeckungen in der Natur. Daneben las ich viel und die Phan tasie mußte ergänzen, was ich nicht verstand und kannte. Das Ge lesene wirkte unbewußt sicher sehr erzieherisch, stärkte den Drang nach großen Taten, Aufopferung und edler Freundschaft. Es mochte auch daher kommen, daß ich Bücher mit umgekehrten Tendenzen nicht las. Sie waren mir gefühlsmäßig sehr unangenehm so wie die besseren Leute, die selbst in einem Kriegsverletzten nur den ordinären Arbei ter sahen und es nicht achteten, daß er gekämpft und geblutet hatte. Bei deu schlechten Büchern wie bei den engherzigen Menschen fehlte mir das Ubereinstimmen der Anschauungen. Sie waren von und für andere Seelen geschrieben. Mit der Zeit gewöhnte ich mich sehr an das Lesen. An Stoff fehlte es weniger als an der Erlaubnis, die väterliche Bibliothek zu durchstöbern. Da mußte ich oft Eifer zum Staubwischen Vortäuschen und dann die Bände znsammenschieben, damit durch deu herausge nommenen keine Lücke entstand. Später im Gymnasium richtete man fiir uns Schüler eine Bücherei ein. Was tat ich lieber als dem Lehrer- Helsen. Das Auspacken, Dnrchblättern, Registrieren nnd Hinein schauen oder Lesen der neuen Bücher wurde zu einer wahren Leiden schaft. Meine Schulbücher kaufte ich in einer Buchhandlung. Vom Verkaufsraum mit Ladentisch und Kasse bewunderte ich im Hinter grund einen zweiten dunkleren Raum. Da stand in der Mitte ein großer Tisch mit Blumen darauf und viel Bücher darum herum. Ein paar Sessel lnden znm Sitzen ein. Das Oberlicht beleuchtete gerade den Tisch. An den Wänden dieses Ortes standen steil die Reihen unzähliger Bücher. Das Allerheiligste im Tempel hätte nicht minder auf mich gewirkt. Nämlich erst nach Jahren, während derer ich im vorderen Raum meine Schulbücher kaufte, fand ich durch die Menge der von mir inzwischen gelesenen Bücher den Mut, diese Bücherstube zu betreten. Meine Vorstellung, hierfür müßte ich jetzt ein teures Buch kaufen und gleich wieder gehen, war falsch. Hier lernte »ch einen Menschen kennen, zu dem mein Vertrauen bald gren zenlos war. Schon lange hatte ich nach einem Führer durch die Fülle des Stoffes gesucht und in den Literaturgeschichten nur halbe Hilfe gefunden. Auch hinderte mich eine Scheu, mit anderen Leuten über das zu sprechen, was ich hochhielt. Ter Buchhändler schätzte die glei chen Dichter und Werke wie ich. Er verstand es, sie einzuordnen in unsere Begriffswelt, wo sie lebendiger Einfluß unserer Gedanken und Taten werden. So hatten wir ein gemeinsames Etwas, das uns 219
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