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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1934-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1934
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- Deutsch
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X- 61, 13. März 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. wertigen trennen, können Sie flir das Bnch eintreten, das wesens- inäszig dein Nationalsozialismus zngehört. Das soll bei weitem nicht nur das politische, sondern auch das schöngeistige nnd wissenschaft liche Buch sein. Sie müssen dafür sorgen, das; das wirklich gute Bnch zum Volksgut wird, da durch das Buch der Mensch wesentlich geformt wird. Sie müssen mithelfen an der umwälzenden Neugestaltung des kulturellen Bestandes. Es wäre falsch, zu glauben, daß die freie Gestaltung abgeschnitten wäre, daß Sie als Buchhändler nur Befehle auszuführen hätten, die von Negierung oder Neichskulturkammer ausgegeben werden. Wie im Wirtschaftsleben die Privatinitiative nicht getötet, sondern vielmehr gestützt wird, wie also der schöpferische Unternehmer, der gerade durch das Gesetz zur Ordnung der natio nalen Arbeit wieder Führer seines Betriebes wird, selbst gestalten kann, soweit er sich den allgemeinen Volksinteressen unterwirft, so soll auch das Kulturleben nicht eingeengt, sondern nur gefördert werden. Durch die Bildung der Neichskulturkammer wird der Wille zum Ausdruck gebracht, daß alle Kultur schaffenden und Kultur tra genden Berufe sich bewußt auf das Ziel des Nationalsozialismus, eine Volksgemeinschaft zu schaffen, einstelleu. Damit ist Kultur nicht Angelegenheit eines Einzelmenschen, sondern ist Angelegenheit der ganzen Nation. Träger und Mittler des Schrifttums, Autoren und Buchhändler sind vereinigt in der Neichsschrifttumskammer. Durch nichts anderes könnte besser klargelegt werden, daß der Buchhandel nicht nur von seiner kommerziellen Seite zu betrachten ist. Ter Buchhändler ist ebenso Sachwalter eines hohen Kulturgutes, des deutschen Buches. Sie, meine lieben jungen Buchhändler, haben sich diesen schwie rigen verantwortlichen Beruf gewählt. Ich habe Ihnen gezeigt, welche hohe Aufgabe Ihnen in der Volksgemeinschaft durch Ihren Beruf zukommt. Sie dürfen nicht dem Zufall leben, sondern müssen aktiv eingreifen. In Abwandlung des Wortes von Stehr könnte ich sagen: Wie Ihr seid, so wird die Kultur sein, so wird das deutsche Schrifttum sein. Seid treu in Eurer Pflicht, so werdet Ihr dem Volk und dem Staat gute Jahre bringen. Denn nicht nur von den materiellen Dingen hängt das Leben eines Volkes ab, auch Bücher gehören zum täglichen Brot. Auch hier darf Ihnen Perthes als Vorbild dienen, wenn er sagt: »Früher glaubte ich, ein Buchhändler habe sein Geschäft n u r zu betreiben, um Geld zu verdienen. Jetzt aber weiß ich: ohne eine ver ständnisvolle Unterstützung durch den Buchhandel müßten Wissen schaft und Dichtung zugrunde gehen, wenigstens dem großen Volke verloren sein. Wer es als Buchhändler mit seinem ihm von Gott gegebenen Beruf ernst nimmt, wird seinem Volke, der Menschheit die geistigen Güter entdecken und bewahren helfen«. Auf welchen Posten Sie auch vom Schicksal ge stellt werden, Ihre ganze Arbeit gilt dem Volke: Deutschland, nichts als Deutschland. Jeder einzelne von Ihnen muß sich verantwortlich fühlen für die Weitergestaltung des deutschen Schrifttums, jeder einzelne von Ihnen wird Mittler der Kultur. Unterliegt auch Ihre Arbeit in Zukunft allgemeinen ethischen und kulturellen Wertsetzungen, so bedeutet das keinen Zwang, wenn Sie sich wirklich für die Ziele der Volksgemeinschaft einsctzen nnd sich dafür ausgerichtet haben. Diese Wertsetzung wird dann für Sie selbst und für Ihre eigene Person als Richtschnur gelten. Unser Staat will keine Planung auf wirtschaftlichem und geistigem Ge biete, der deutsche Sozialismus bedeutet nicht Gleichmachen, sondern Wecken und Stärken der Kräfte und ihr Einsetzen dort, wo sic am besten zu gebrauchen sind. Lassen Sie mich zum Schluß noch ein Wort über unser persön liches Verhältnis zu Ihnen sagen. Wir Lehrer der Deutschen Buch händler-Lehranstalt haben es uns angelegen sein lassen, Ihnen das Rüstzeug für Ihren Beruf mit auf den Weg zu geben. Wir haben Ihnen das notwendige kaufmännische und literarische Sachwissen über mittelt. Wir haben Sie eingeführt in die speziellen Aufgaben der Buchhandelsbetriebe, denn das b e r u f s k u n d l i ch e Wissen und Können ist das Fundament aller Arbeit. Aber ebenso haben wir Ihnen eine kulturpolitische uud staatspolitische Schulung angedeihen lassen. Unsere Kräfte setzten wir ein, um Sie zu charaktervollen, v o l k s b e w u ß t e n B e r u f s t r ä g e r n zu erziehen. Jetzt liegt es an Ihnen, zu zeigen, daß Sie sich Ihrer staatspolitischen und buchhändlerisch-beruflichen Verantwortung be wußt sind, daß Sie wirklich zum Dienst am Volke berufen sind. Ge rade die neue Volksgemeinschaft fordert den Einsatz des ganzen Men sche», fordert Gesinnung und Leistung, fordert vom Buchhändler neben Eignung einen klaren Charakter. »Das Volk ist der Staat. Wie Ihr seid, so wird der Staat sein in Gutem und in Bösem. Seid treu in der Pflicht Eurer T a g e, s o schasst Ihr dem Vater land gute Jahre!« 230 Internationale Statistik der Geistesarbeit im Jahre 1VS2.*) UI (I II s. Börsenblatt 1S34, Nr. 9 u. S7.s (Die entsprechende Statistik für das Jahr 1931 siehe Börsenblatt 1933, Nr. 20, 56 und 82.) Polen. Von dem Direktor der Nationalbibliothek Stefan Demby haben wir die Vierteljahrsverzeichnisse der literarischen Produk tion Polens im Jahre 1932 und eine Statistik der im Laufe des selben Jahres in Polen erschienenen Drucke erhalten. Der letz teren Gesamtveröffentlichung sind die nachstehenden Zahlen ent nommen. In Polen erschienene und bei der Landes bibliothek in Warschau hinterlegte nicht periodische Veröffentlichungen. Wissenschaftsgebiete 1931 1932 1. Nachschlagewerke, Allgemeines 38 44 (4- 6) 2. Bibliographie, Bibliotheken, Museen . . 256 234 (— 22) 3. Religion, Theologie 1453 944 (— 509) 4. Philosophie, Psychologie, Ästhetik, Ethik. . 118 98 (— 20) 5. Mathematik, Astronomie 75 62 (— 13) 6. Physik, Chemie 100 71 (— 29) 7. Geologie, Mineralogie, Meteorologie... 54 58 (4- 4) 8. Botanik, Zoologie, Anatomie, Biologie . . 159 129 (— 30) 9. Anthropologie, Vorgeschichtliche Zeit, Ethnographie 34 29 (— 5) 10. Linguistik, Philologie 239 159 (— 80) 11. Geschichte, Hilfswissenschaften 378 294 (— 84) 12. Geographie, Reisen 152 138 (— 14) 13. Literaturgeschichte, Kritik 146 151 (4- 5) 14. Schöne Literatur 1239 1185 (— 54) 15. Bildende Künste, Archäologie 133 90 (— 43) 16. Theater, Musik, Tanz, Film 164 145 (— 19) 17. Recht 626 637 (4-11) 18. Soziale Wissensch., Politik, Presse, Statistik 1898 1523 (— 375) 19. Nationalökonomie, Finanzen, Versicherung 653 663 (4- 10) 20. Pädagogik 649 787 (4- 138) 21. Körperliche Erziehung, Spiel, Sport ... 193 163 (— 30) 22. Medizin, Apothekerkunst, Tierarzneikunst . 644 649 (4- 5) 23. Industrie, Handel, Frachtverkehr 775 555 (— 220) 24. Technologie, Weibliche Handarbeiten . . . 367 320 (— 47) 25. Land-, Forst-».Hauswirtschaft, Jagd,Fischerei 536 361 (— 175) 26. Heer, Marine, Militärfliegerkunst. . . . . 234 206 (— 28) Insgesamt: 11313 9695 (—1618) Wenn man zwischen Neuausgaben und Neuauflagen unter scheidet, so ergibt sich folgende Zusammenstellung: 1931 1932 Neuausgaben 10 817 9311 (— 1506) Neuauflagen . . 496 384 (— 112) Insgesamt: 11 313 9695 (— 1618) Bei der Einteilung nach dem Umfang des Werkes macht die polnische Statistik einen Unterschied zwischen Veröffentlichungen von unter 4 Bogen und über 4 Bogen (von je 16 Seiten): 1931 1932 Veröffentlichungen bis zu 4 Bogen . . 8 547 7 065 (—1482) von über 4 Bogen 2 766 2 630 (— 136) Insgesamt: 11313 9 695 (—1618) Die Statistik nach Sprachen ergibt folgendes Bild: 1931 1932 Veröffentlichungen in Polnisch 8 949 8 114 <— SZSs 2. „ Poln. u. fremd. Spr. 277 148 <— I2g> 3. „ Jiddisch 920 557 (— 363) 4. „ .. Ukrainisch .... 342 288 (— 54) 5. „ „ Deutsch 220 153 (— 67) 6. „ „ Hebräisch 211 IM <— 8I> 7. „ » Russisch 117 78 (— 39) 8. „ „ Französisch .... 97 77 (- 20) 9. Lateinisch .... 45 33 (— 12) 10. Weiß-Russisch . . . 33 32 <- I, II. „ » Englisch 33 4S s-s- 12) 12. „ „ anderen oder in zwei oder mehreren frem- den Sprachen. . . 69 40 (— 29) Insgesamt: 11 313 9 695 (—1618) *) Nach »b.6 Droit cl'^uteur«, Bern, Nr. 1 und 2 vom 15. Januar und 15. Februar 1934. Übersetzung von Erich K o e r n e r.
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