Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18930417
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189304175
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18930417
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-17
- Monat1893-04
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
87, 17. April I8S». 2345 Nichtamtlicher Teil. Kunstfertigkeit ein so vortreffliches Werk zu schaffen vermochte unter dem Schutze und mit der Beihilfe einer kunstsinnigen Re gierung, Theod, Goebel, Vermischte«, Entscheidung des Reichsgerichts. — Ein Geschäftsver mittler hat, nach einem Urteil des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 12. Dezember 1892, im Gebiete des preußischen allgemeinen Landrechts einen Anspruch auf die ortsübliche Provision für seine, zwar ohne ausdrücklichen Auftrag des Geschäflsherrn, aber mit dessen Geneh migung ausgeführte Geschäftsvermittlung. auch wenn die Zahlung einer Provision nicht vereinbart ist. Deutsche Rechtschreibung — Die Gesamtkonferenz des Lehrer kollegiums derMannheimerVolksschule hat vor einigenTagen über die deutsche Rechtschreibung verhandelt. Es wurde dabei hervorgehooen, daß mehr als ein Decennium seit der durch die Kultusministerien der einzelnen deutschen Staaten erfolgten amtlichen Einführung der neuen Orthographie in sämt lichen Unterrichtsanstalten des Deutschen Reiches verflossen sei, und noch mangele jedweder Erfolg hinsichtlich ihrer Anwendung im praktischen Leben. In den unzähligen Bureaux und Geschästsstuben unserer Klein- und Großhandels- und Fabrikstädte, wie im gesamten wirtschaftlichen und gewerblichen Leben sei die neue Schreibweise in Acht und Bann erklärt. Die Schäden und Mißstände, die sich für die Schule an die Erfolglosigkeit in der angedeuteten Weise knüpften, zeigten sich hauptsächlich nach zwei Richtungen: sie erschwerten zunächst den Unter richtserfolg während der Schulzeit selbst und machten diesen in seiner Bedeutung und Verwertung für das spätere praktische Leben hinfällig. Die Konferenz verlieh der Ueberzeugung Ausdruck, daß ein Zustand auf die Dauer unhaltbar sei. der die Schule gesetzlich verpflichte, etwas zu lehren, was im öffentlichen Leben auf den Index gesetzt, ver femt und geächtet sei. Die deutschen Kultusministerien, insbesondere das preußische, würden sich ein Verdienst erwerben, wenn sie nach dem verunglückten Versuch des Herrn v. Puttkamer, der nur Verwirrung und Unsicherheit erzeugt habe, die Frage der deutschen Rechtschreibung wieder einmal ernstlich in Angriff nähmen. In keinem Lande der Welt sei in dieser Hinsicht eine solche Verwilderung eingerissen. Jeder schreibe und drucke gegenwärtig, wie es ihm beliebe, viele bedienten sich auch gleich zeitig verschiedener Rechtschreibungen. Feste Regeln und Grundsätze, die jeder Gebildete sich zu eigen machen müsse, thäten auch auf diesem Gebiet der Geistes- und Formbildung dringend not. Wir stimmen mit der Mannheimer Lehrerkonferenz dahin überein, daß die Aenderung der früheren Rechtschreibung eine überflüssige und un- geschickt ausgeführte Maßregel war. Nachdem wir nun aber die neue Recht schreibung einmal haben und der Buchhandel die großen Geldverluste, die sich an die Umwandlung knüpften, verwunden hat, sollte jeder Versuch einer abermaligen Aenderung auf das entschiedenste bekämpft werden Die jetzige Verwirrung wird durch die beständige Einwirkung der Schule mit der Zeit von selber verschwinden, und gerade von den Lehrern muß erwartet werden, daß sie durch konsequentes Festhalten an der jetzigen Rechtschreibung der Verwirrung steuern. Die Erklärung der Mann heimer Volksschullehrer kann daher nur befremden. Ein großes Ver dienst würde sich übrigends die Tagespresse durch allgemeine Aufnahme der neuen Rechtschreibung erwerben. Sie, die doch voranschreiten sollte, ist in diesem Punkte am weitesten zurückgeblieben. Kampf gegen Preisschleuderei. — Auch in kaufmännischen und Fabrikantenkreisen regt sich erfreulicherweise die Selbsthilfe gegen die Preisverderber. Aus Berlin wird folgendes mitqeteilt: Eine hiesige Firma, die hier mehrere große Bazare besitzt, hatte sich vor einigen Monaten an 'die Firma I. A. Henckel in Solingen um Lieferung eines Postens Ware im Betrage von 50 000 gewandt, da bei aber besonders niedrige Preisnotierung gefordert. Die Firma Henckel wollte auf diese Bestellung eingehen, falls sich der Bazar verpflichtete, die Waren nicht billiger zu verkaufen, als dies in den Henckel'schen Magazinen geschieht. Das paßte aber dem Bazar nicht, und so zerschlug sich das Geschäft. Aehnlich erging es dem Bazar bei einer Goldwarenfabrik in Pforzheim. Später hat ein hiesiger Goldwaren- Engroshändler ein Geschäft mit dem Bazar abgeschlossen. Dagegen haben die hiesigen Goldschmiede Front gemacht und eine »Freie Ver einigung der Goldschmiedes Berlins, gegründet, die den Zweck haben soll, dem Schleuderwesen im Verkauf von Goldmaren entgegenzutreten und von niemandem Waren zu kaufen, der Goldwaren an Nichtfachleute liefert. Daß derartige Bazare zahlreiche solide Geschäftsleute schwer schädigen und im Laufe der Zeit zu einem aroßen Teil ruinieren, ist eine feststehende Thatsache. Auch sonst verbreiten sie in volkswirtschaft licher Hinsicht nichts weniger als Segen. Weltausstellung ^in Chicago. — Der General-Direktor der Weltausstellung hat die Frist für die Annahme von Ausstellungsgegen ständen, die ursprünglich auf den 10. d. M. festgesetzt war, bis zum 30. d. M. verlängert. Die Verlängerung der Annahmefrist gilt jedoch nur für Gegenstände, für welche der Ausstellungsraum bereits be willigt ist. Neue Bücher, Zeitschriften. Gelegenheitsschriften, Kataloge rc. für die Hand- u. Hausbibliothek des Buchhändlers, kloktroteobnisebs kidlioxrapbis. Lanä 1. 1893. Holt. 1. Klonatl. Llass. 80. 24 8. Vorlsx von ^obaun Ambrosius kartd (^rtkur Llsivsr) in keiprix. ^Ldrliob 12 llskts. krsig 5 Vsrsebisäeoss. ^ntiq. Latalox I§o. 100 (8—2) von 8ilvio koeoa in kow. KI. 8'. 8. 561-634. No. 7621—8641. Oustav k'oek in l-eiprix. 4 ^akrx. Nr. 7. (1. -Ipril 1893.) 8«. 8. 77-88. Nr. 1939-2185. kotsuik. ^nlig. Latalox No. 71 von Osorx L 6o. in Ka8sl. 80. 24 3. 663 Nrn. n^rx ° 8°. ^173-?88.^No. 3188-3434.^ ^ 17^8? 33^Nro^0' p 8S S 8 1893 No. 3. Uärr. 8°. 8. 17—24. Vorlax cksr Hirsokvalä- ooken Luokbanälunx in Koriin. Inttoratnr- n. Nasikxoookiobto. ^ntiga. katalox No. 192 von Noinrieb Xsrlsr in Mw. 8°. 31 8. 1075 Nrn. Ueäirin (Libl. ck. 's O^näkoloxen krot. vr. 1». kanäi in Wion). ^ntiy. ^.N2oixor No. 50 von kubasla L Voixt io liVisn. 8°. 31 8. ^V. 6., 83, Okarinx Oross roaä. 8'. 32 8. 843 Nrn. Handelsvertrag mit Spanien. — Das provisorische Abkommen zur Regelung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Spanien vom 30. Juni v. I. ist in Erwartung eines demnächst zustande kom menden endgiltigen Handelsvertrages bis zum 31. Mai d. I. verlängert worden. Aus dem Antiquariat. — Die reichhaltige Bibliothek des kürzlich in Breslau verstorbenen Botanikers Professor I)r. Karl Prantl, Direktors des dortigen botanischen Gartens, ist von dem Antiquariat von Richard Jordan in München erworben worden. Böcklins »Susanna-. — Böcklins bekanntes und vielbesprochene- Bild -Susanna im Bade- wurde im Lepke'schen Kunstauklionshause auf Veranlassung eines Gerichtsvollziehers zur zwangsweisen Versteigerung ebracht Ein heftiger Bietungskamps ging dem Zuschläge voran. Der ekannte Kunsthändler Neumann aus München und drei Berliner Kommissionäre gaben sich vergebliche Mühe das Bild an sich zu bringen. Es gelangte schließlich für den Preis von 5900 ^ in den Besitz des Kunsthändlers Schulte in Berlin. Im vorigen Jahre war die Susanna für 20 000 ^ von der Ausstellung weg verkauft worden. Königliches Kupferstichkabinett in Berlin. — Am 13. d. M. wurde im königlichen Kupferstichkabinett in Berlin die Ausstellung von Farbendrucken des XV. bis XVIII. Jahrhunderts wieder eröffnet. Sie umfaßt mit wenigen Abänderungen die bereits von der früheren Aus stellung bekannten Blätter. Untersuchung der Worthäufigkeit. — Der Arbeitsausschuß zur Untersuchung der deutschen Sprache in Bezug auf die Häufigkeit der Wörter, Laute u. s. w. hiebt ^ xsirer soeben erschienenen Denkschrift ein gehendere Mitteilungen über die Art der Arbeit, wie über deren Aus führung. Danach werden ungefähr 2900 Druckbogen aus den ver schiedensten Wissensgebieten nach bestimmtem Plan ausgewählt und alle darauf vorgekommenen Wörter auf je einen Zettel geschrieben, in Ab teilungen von 100 000 Stück bei den »Sammelstellen- alphabetisch ge ordnet und hierauf durch .Buchungsstellen- (für jeden Buchstaben des Alphabets eine) verbucht. Die Endsumme der »Buchungsblätter- ergiebt die Häufigkeit jedes Wortes auf ungefähr 20 Millionen Silben, und diese 311'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder