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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1897
- Strukturtyp
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- 1897-01-19
- Erscheinungsdatum
- 19.01.1897
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- Deutsch
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470 Nichtamtlicher Teil. 14, 19. Januar 1897. senen Glasschranke eine nähere Prüfung nicht möglich war, nur im allgemeinen auf ihn verwiesen werden; erst wenn er uns direkt vor Augen liegt, vermag man die Gediegenheit dieses prächtigen Farbendrucks voll zu würdigen. Die Farben sind durchweg rein, das Register tadellos, und die breiten Goldflächen sind von un gemeiner Zartheit und vollkommener Gleichmäßigkeit. Das Kalendarium ist aus Antiqua-Versalien (einige davon archaischen Charakters) zu je 6 Monaten dem Blatte aufgeheftet und rot und schwarz gedruckt; umschlossen aber wird cs von einem breiten Nahmen in Farben, auf dem nach einem frühmittelalterlichen Original unter romanischen Bögen die Beschäftigungen des Land- mauncs während der zwölf Atonale in der naiven Art jener Tage dargestellt sind. Auch die -Planeten- oder Kalenderzeichen sind auf Schildern mit Goldgrund zwischen oder unter diese Bögen eingeschaltet, so daß der ganze Kalender als ein abgerundetes und ge schlossenes, in Formen und Farbe durchaus harmonisches Bild, ja als ein Bild im wahren Sinne des Wortes betrachtet werden kann, das seiner Erzeugerin zu großer Ehre gereicht. Alle Freunde alt- klösterlicher graphischer Kunst werden eine Helle Freude haben an dieser vorzüglichen Faksimile-Reproduktion. In direktem Gegensätze zu diesem alldeutschen Kalender stehen einige amerikanische, aus dem berühmten Atelier von Louis Prang L Co. zu Boston stanimende Schöpfungen, d. h. nur im Gegen- satze zur Art der Ausführung, nicht im Hinblick aus ihre Vollen dung, denn diese steht nicht minder hoch als die des v. Holtenschcn Drucks. Der schönste unter den mir zugegangencn ist der IVaitinA Lalsndar, was man etwa mit -Erwartungs-Kalender- übersetzen kann. Auf vier Blättern in Großquart aus feinstem Bristolkarton werden die Monars-Datumzeiger unter einem zarten Bilde in lithographischem Aquarell gegeben, von denen jedes eine -Er wartung- darstcllt, — ein reizendes Backfischchen in sommerlicher Tracht, auf einer Steinbank sitzend, sein Hündchen im Arm haltend und erwartungsvoll nach links blickend, ist das lieblichste unter den vier lieblichen Darstellungen. Ein anderer Kalender ist Llovsr- OUsndar — Klee-Kalender — genannt; er besteht aus fünf Karton blättern in Qucroktav und enthält auf jeden, derselben Sträuße aus weißen und roten Kleeblumen und Blättern, auf dem Titel blatte umschwirrt von Bienen; man ist überrascht, zu welch hübsche» Bildchen sich hier die Blüten der so nützlichen Futter pflanze vereinigt finden. Ist dieser Kalender aber wirklich nur für wohlhabende Farmer und Landbesitzer berechnet, oder schwärmen die -schönen Schäferinnen« unter den Pankees in der Thal für blühende Kleefelder, wenn deren Blumen nicht aus purem Golde sind? — Ein niedlicher Kalender in Sedezformat ist der Loston 8oavsuir Lalsndar, der auf sechs Kartontäfclchen Ansichten der hervorragendsten öffentlichen Gebäude der nordamerikanischcn Ge- lehrtenstadt — ebenfalls in lithographischem Aquarell ausgesührt — enthält, natürlich immer mit dem Datumzeiger unter den Bildchen. Neben diesen, Geschenkzwccken dienenden Kalendern — jedem von ihnen ist ein elegantes Kärtchen mit aufgcdruckten Grüßen und Blümchen bcigegcben — sind aber auch gleichartig ausgestattete hochfeine Albums, die man als Aristokratie unter den Glückwunsch- karten bezeichnen könnte, sehr beliebt, und Louis Prangs Kunst anstalt hat deren eine ganze Reihe von unbestrittenem künstlerischen Werte geschaffen, -Usart's Lass- — Herzens-Freude — enthält auf sieben Oktavtafeln Blüten und Bouquets von Stiefmütterchen in feinster Chromolithographie, begleitet von heiteren und ernsten Versen amerikanischer und englischer Dichter; — kosz- ok 8cvsst Lsas- ist ein Album in Querquart, das Erbsen- und Wickenblüten in meisterhafter Darstellung bringt, ebenfalls unter Beigabe von Dichtungen; — -Loses- heißt ein anderes dieser reizenden Albums, -Violsts- ein drittes, die alle das Eine gemein haben, daß sie mit vollendeter Meisterschaft in chromolithographischer Kunst ausgeführt und in ihrer Ausstattung — zarte Seidcnbändchen halten die ein zelnen Tafeln zusammen — sich gleich sind. In Deutschland hat, soviel bekannt, nur die große E. Nister'sche Kunstanstalt in Nürn berg gleich gediegen Schönes geschaffen, und diese mag hierfür wohl von Amerika die Anregung erhalten haben. Noch einer originellen Schöpfung Prangs sei gedacht: der -8ongs ot tbo üirtdda^s» — Lieder der Geburtstage —, die eine Art humoristischen Horoskops bezüglich des Charakters der an den ver schiedenen Wochentagen geborenen Kinder bilden, zu diesen auch zugleich reizende Kinderbildchen in vollendet schönen chromolitho graphischen Aquarellen gebend. Was allen diesen Kalendern und Albums Prangs eigen ist, das ist ihre musterhafte künstlerische Ausführung, und wenn die Vereinigten Staaten stolz darauf sein dürfen, eine Anstalt zu be sitzen, die so Vortreffliches leisten kann, so darf Deutschland stolz sein auf den Meister, der diese Anstalt selbst geschaffen hat, denn Louis Prang ist einer seiner besten Söhne, ein -Achtundvierziger-, der einst für das deutsche Freiheits- und Einheits-Ideal gekämpft und gelitten hat. Theod. Goebel. Pariser Weltausstellung 1900. — Das österreichische -Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder- (1897. 3. Stück) veröffentlicht das Gesetz vom 30. De zember 1896, betreffend die Bewilligung eines Kredites von 1200 000 fl. für die offizielle Beteiligung an der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900. — Aus Berlin berichtet die Papierzeitung, daß der Delegierten tag des Verb and es deutsch er Kunstgew erb e-Ver eine am 10. u. 11. d. M. in Berlin getagt hat, um über die Beteiligung des deutschen Kunstgewerbes an der Pariser Weltausstellung 1900 zu beraten. Aus allen größeren Orten des deutschen Kunstgewerbes waren die hervor ragendsten Vertreter erschienen. Die Beratungen ergaben vollkommene Einstimmigkeit in allen wesentlichen Fragen. Insbesondere war man einmütig der Ansicht, daß daS deutsche Kunstgewerbe dies mal nicht nach Einzelstaaten und Städten getrennt, sondern durchaus einheitlich zur Erscheinung kommen müsse. In eingehender Beratung mit dem Reichskommissar, Herrn Geh. Regierungsrat Lr. Richter, wurden alle zu treffenden Maßnahmen festgestellt. Von einer dem nächst einzuberufenden Kommission, bei der auch den zum Verband geeinten Vereinen entsprechende Vertretung gesichert ist, soll das Vorgehen im einzelnen in enger Fühlung mit dem Kunstgewerbe und im Anschluß an dessen Bedürsnisse geregelt werden. Als leitende Grundsätze gelten folgende: -Nachdem die Reichsregierung die Beteiligung Deutschlands an der Pariser Ausstellung beschlossen hat, hält es das deutsche Kunstgewerbe für seine Ehrenpflicht, mit seinen: besten Können für die Beteiligung einzutreten, obwohl direkte geschäftliche Vorteile nicht erwartet werden. Der Verband ver spricht sich nur dann Erfolg, wenn das deutsche Kunstgewerbe in seinen hervorragendsten Leistungen, gesondert von der Marktware, auch der kunstgewerblichen, geschlossen und nach einheitlichem Plane vorgeführt wird und alle zur Ausstellung zuzulassenden Gegenstände einer nach einheitlichen Gesichtspunkten zu vollziehenden Vorprüfung unterworfen werden. Das deutsche Kunstgewerbe kann sich in diesem Sinne und nur dann beteiligen, wenn den einzelnen Aus stellern das weitgehendste Entgegenkommen in finanzieller Hinsicht zugestanden wird.- Fachausstcllung des Deutschen Malerbundes. — Im Gebäude der Permanenten Ausstellung für Industrie und Handel des Bayrischen Gewerbemuscums zu Nürnberg wird in den Tagen vom 19.—22. August 1897 eine Fachausstellung des Deut schen Malerbundes veranstaltet werden. Zur gleichen Zeit wird in Nürnberg der XV. Deutsche Malerbundestag abgehalten werden. Zur Ausstellung zugclassen sind: Dekorationen, Malereien, Zeich nungen, Skizzen, Entwürfe, Holz- und Marmor-Imitationen, Lackiererarbeiten, Glas- und Schriftenmalereien re., sowie alle im Maler- und Lackierergewerbc verwendbaren Materialien, Hilfs mittel, Utensilien, Maschinen, Fachlitteratur, Verlagswerke re. Auch ein Katalog der Ausstellung soll ausgegebcn werden, wozu ein Fragebogen schon jetzt mit der Einladung versandt worden ist. Alle Zuschriften sind zu richten an den XV. Deutschen Maler bundestag Nürnberg 1897. Personalnachrichten. Gestorben: vor wenigen Tagen in Gießen der ord. Professor für Mineralogie und Geologie Ur. August Streng. Geboren am 4. Februar 1830 zu Frankfurt a/M., studierte er auf dem Polytechnikum in Karlsruhe und an den Universitäten Marburg, Breslau und Heidelberg. In Breslau bildete er sich in der Schule Bunsens zu dessen Assistenten aus und in Heidelberg habilitierte er sich schließlich 1853 als Dozent für Chemie. Bald darauf wurde er Lehrer an der späteren Bergakademie, damaligen Bergschulc in Klausthal, erhielt 1862 den Titel Professor und dozierte dort 13 Jahre lang, bis zum Jahre 1867, wo er als ordentlicher Professor der Mineralogie an die Uni versität Gießen berufen wurde. Man verdankt dem thätigen Gelehrten die Auffindung mehrerer wichtiger mikrochemischer Reaktionsmittel von großer Schärfe und eine Reihe wichtiger Spezialuntersuchungen, die er in seinen nachstehend ver- zeichneten Arbeiten niedergelegt hat: Ilodsr dis Nslapll^rs dss sndllellsn UarLrandss. 1858—61. sTisltssllrltt clor dsntsollsn Asologlsollsn 6sssIIseda1t. (ösrlin, TVllllsIm Usrtch 1858—61.j Las Vsrdaltsn dsr vielltiqstsn Lilnrsn und Lassn in ibrsu lösllellsn 8alrsn 2v den Lsagsntisn, mit ^ngads clsr Lardsn null 2u- sarnmsnsstrunA clsr dlisdsrsollläAS. 2 Vadsllsn in Zr. Lol. und Impsr.-Lollo. Llanstdal 1859, Olrosss'seds LnedllandlnnA. ^ 2.—. Ols Xsqnivalsnt-dsrvlodts clsr slnkasdgll 8toüs. V7andtatsln suin Lsbrauolls ln obsmisobsn Xudltorisn und Ladoratorisn. 5 LoZsn ln Irop.-Loino. Olaustbai 1859, Lrosss'sells Lnsllllandlnnx. ^ 2.—.
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