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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1934
- Strukturtyp
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- 1934-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1934
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- Deutsch
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113, 17. Mai 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn Buchhandel. Stunden unserer Kindheit, hast uns das Bilderbuch geöffnet und unserer Phantasie die Bilder jener Geschichten gedeutet. Dann kam die Zeit der Fibel. Du gingst mit uns und suchtest und wähltest und ließest uns stolz unser erstes Buch nach Hause tragen, das mit den gleichen Lettern gedruckt war wie die Bücher der Er wachsenen. Du saßest bei uns, als unsere Finger unbeholfen über die Zeilen holperten und tastend wie unsere Zunge. Und Jahr für Jahr wiederholte sich um die Osterzeit unser Gang mit dir in die Buchhandlung. Denn deine Sorge war es, uns die richtigen Bücher zu beschaffen, die wir in der neuen Klasse brauchten. Wenn wir dann später — wohl ein wenig stolz — allein gingen, die Bücher zu kaufe«, so verstandest du das recht und begriffest auch unfern Stolz, warst uns nicht gram darum. Denn du hattest uns ja erst den Weg zum Buch gezeigt. Da gab es auch noch andere Bücher, die wir durch dich lieben lernten. Denn zumeist kamen sie doch alle von dir, die auf unserm Gabentisch zum Geburtstag oder zu Weihnachten lagen. Und wenn du uns Kindern Gedichte sagtest und Lieder sangest — wir fanden auch sie wieder in unseren Büchern und liebten sie darum nur mehr. So hattest du uns zum Buch erzogen, bis auch wir dir dann aus dem Buch etwas geben konnten. Zuerst fragtest du uns, sprachest mit uns, versuchtest zu fühlen, was wir fühlten, versuchtest zu erfassen, was uns bewegte, und deutetest, wo wir fragten. Später hörtest du, ließest uns geben, ließest uns lesen. Und da stand das Buch zwischen uns, gehörte zu den Abenden, an denen du die Früchte pflücktest der Saat, die in der Kindheit durch dich gelegt war. Deutsche Mutter, immer gehört dir der Dank deiner deutschen Kinder. Und wenn sie nicht alle in Büchern sprechen können, so höre die Worte derer, die dazu berufen sind, den Dank an dich zu dichten, in ihren Büchern abzutragen. Deutsche Mutter, deine Kinder sind die Zukunft des Reiches, deine Kinder stehen an der Schwelle einer Zeit, die viel, die alles von ihnen verlangen wird. Eine starke Seele gehört für sie dazu, diese Verantwortung zu übernehmen und zu tragen. Du aber bist berufen, ihre Seele stark zu machen, zu füllen mit der Kraft, die nicht zuletzt aus dem deutschen Wort er wächst, aus der Dichtung des deutschen Menschen. Deutsche Mutter, dir ist darum das deutsche Buch anvertraut, so wie es in die Familie gehört, so wie es dich und deine Kinder ver sammeln will um alles, was es von deutschem Geist und Schicksal, von deutschem Glauben und Zweifel, von deutscher Landschaft und Liebe zu sagen und zu singen hat. Deutsche Mutter, das ist der schönste Dank, den dir das Volk deiner Kinder geben kann: es läßt dir als Vermächtnis die Sorge um das Buch der deut schen Seele, das Buch, bas dir und deinen Kindern Begleiter und eurer gemeinsamen Stunden schönster Inhalt sein will. vr. Willi Fr. K ö n i tz e r. Aus Polen. Wie der Bericht des Hauptvorstandes des Polnischen Buch händlerverbandes für das Jahr 1033 angibt, zählte der Verband 1026: 1150, 1027: 1157, 1028: 1087, 1020: 1002, 1030: 1095, 1031: 1080, 1032: 1054, 1033 : 966 Mitglieder. 1931 schieden 65, 1032 1l)6 und 1933 142 Mitglieder aus, und zwar infolge Liqui dation der Firma oder, sofern es Kaufleute waren, die auch nebenbei Bücher verkauften, wegen Aufgabe des Buchverkaufs 1031 30, 1932 51 und 1033 70 Mitglieder. — Die wirtschaftliche Lage des polnischen Buchhandels erlitt im vorigen Jahr eine weitere Verschlechterung. Die U m sütze waren um 25 v. H. geringer als 1932 und um 55 v. H. geringer als 1031. Ter Rückgang war besonders stark in der ersten Jahreshälfte, wo er 40 v. H. betrug, dann trat eine Besserung ein, die aber nur bis zum November anhielt, worauf sich die Lage im Dezember wiederum verschlechterte. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres haben sich die Umsätze auf derselben Höhe gehalten wie in der gleichen Zeit des vorigen Jahres. — Die Rentabilität des Sortimentsbuchhandels, die in den letzten Jahren 2 bis 3 v. H. betrug, sank 1033 im besten Falle auf 1 bis 1,5 v. H. Um sich über Wasser zu halten, haben viele Buchhandlungen, nicht nur in den Provinzstädten, sondern auch in Warschau, begonnen, Schallplatten, Schreibmaterialien, Lotterielose usw. zu führen. Der Rückgang der Rentabilität hatte im vorigen Jahr die Liquidation von 53 Sorti mentsbuchhandlungen zur Folge, d. h. etwa 6 v. H. der Gesamtzahl. Ferner stellten 17 Unternehmen, die außer Büchern noch andere Waren führten, den Buchverkauf ein. Im Juni 1933 veranstaltete der Verband in Warschau zum ersten mal einen neuntägigen Kursus für Buchhandlungs- b e s i tz e r u n d - L e i t e r, an dem 33 Hörer aus den Provinzstädten und sieben aus Warschau teiluahmen. Die Lehrgegenstände waren Warenkunde, innere Organisation der Buchhandlung und Propa ganda im Sortimentsbuchhandel. Es fanden 24 Vorträge statt; die Zahl der Vortragsstunden betrug 47, die der Vortragenden 25. Die Teilnehmer waren mit dem Gebotenen sehr zufrieden. Der Haupt vorstand beabsichtigt, in diesem Jahr einen ähnlichen Kursus zu ver anstalten. Ferner soll im Herbst dieses Jahres ein Fernunter richtskursus für Buchhändler organisiert werden. Anläßlich der geplanten Reform der Gewerbeordnung hat der Hauptvorstand des Polnischen Buchhändlerverbandes an die Orts gruppen des Verbandes die Aufforderung gerichtet, sich darüber zu äußern, ob eine Konzessiv nierung des Sortiments buchhandels erwünscht sei. Die allgemeine Ansicht der Orts gruppen ist für die Einführung der Konzessionierung. Einige Orts gruppen meinen, es müßte auch die Konzessionierung der Verlags unternehmen eingeführt werden, da der Buchhandel durch »Gelegen heitsverleger« desorganisiert werde. Da diese Frage mit der Ein führung eines Bildungszensus für Kaufleute zusammenhängt, ist sie nicht ohne weiteres zu entscheiden und dürfte daher noch eine gründ liche und umfassende Erörterung erfordern. Die erste Nummer der neuen bibliographischen Monatsschrift »llovva Xsiaxli«« (Das neue Buch) ist im März in Warschau er schienen (vgl. Börsenblatt Nr. 65 vom 17. März). Sie bringt auch zahlreiche Buchbesprechungen. Der Verlag Trzaska, Evert, Michalski hat für eine gute Ausstattung gesorgt. Die neue Zeitschrift wird dem Buchhandel, den Bibliotheken usw. gute Dienste leisten. vr. W. C h r i st i a n i. Das Schristleitergesek vom 4. Oktober 1933 nebst den einschlägigen Bestimmungen. Erläutert von vr. H. Schmidt-Leon- hardt und vr. P. Gast. Berlin 1034: Earl Heymanns Verlag. 255 S. Lw. RM 8.—. (Taschen-Gesetzsammlung 157.) Das Schriftleitergesetz vom 4. Oktober 1933 nebst den ein schlägigen Bestimmungen liegt in einer Erläuterung des Ministerial rats H. Schmidt-Leonhardt und des Gerichtsassessors vr. P. Gast vor. Die Referenten des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda haben damit allen beteiligten Praktikern einen wert vollen Berater zur Verfügung gestellt, auf den die Verleger von Zeitungen und Zeitschriften und deren Schriftleiter besonders hin gewiesen seien. Aber auch für den Teil der Presse, der nicht unter das Schriftleitergesetz fällt, ist der Kommentar wegen der klaren Heransarbeitung der Grenzlinien von Interesse. Es ist dringend zu raten, sich mit dem neuen Gesetz vertraut zu machen. Der auch für den Nichtjuristen verständliche Kommentar behandelt außerdem die Durchführungsverordnung zum Schriftleitergesetz vom 19. De zember 1933 und die Verfahrensordnung für die Berufsgerichte der Presse vom 18. Januar 1934. Ferner enthält er die Satzungen des Neichsverbandes der deutschen Presse und ein Muster des Frage bogens, der bei dem Antrag auf Eintragung in die Berufsliste der Schriftleiter auszufüllen ist. Die Neuerscheinung vereinigt also alles, was dem Praktiker wissenswert ist. Gr. Kleine Kklitieilungen Lieferungen nach Ungarn. — Der Landesverein Ungarischer Ver leger und Buchhändler in Budapest schreibt dem Börsenverein un term 27. April 1934 wie folgt: »Die ungarische Nationalbank hat uns offiziell mitgeteilt, daß sie auf Grund des mit Deutschland geschlossenen Handels abkommens vom 1. April an Devisen für Büchereinfuhr aus Deutschland ohne Aufgeld bewilligen wird. Es wird dadurch aller Unterschied zwischen wissenschaftlichen und nicht wissenschaft lichen Büchern und Zeitschriften aufgehoben. Die Bewilligung der Devisen bezieht sich aber nur auf Forderungen, die nach dem 1. April fällig sind. Betreffs älterer Forderungen müssen die deutschen Verleger sich an die Neichsbank wenden, die die Mög lichkeit hat, diese Forderungen gültig zu machen. Da die Bewilligung der Devisen vom Erlös der ungarischen Ausfuhr nach Deutschland abhängt und nur dann beginnen kann, wenn die Überweisungen auf dem sogenannten »Sonderexport konto« eine Deckung finden, müssen mir die deutschen Verleger und Kommissionäre noch um ein wenig Geduld bitten. Wir können be stätigen, daß unser Verein Hunderte und Hunderte von Überwei sungs-Anforderungen zensuriert hat, was jedenfalls die Zahlungs bereitschaft der ungarischen Buchhändler beweist.« Das Buch im Fenster. — Am 17. April 1034 sandte der Reichs sender Berlin in einem Zwischenspiel »Künstler in unserer Zeit« ein Gespräch zwischen Fritz von Valtier und Hugo Land graf: »DasBuchimFe n st e r«. Das Gespräch zeigte klar die Entwicklung des den Börsenblatt- lesern bekannten Herrn von Valtier vom Dekorateur, der das Buch 447
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