Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1934
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- Band
- 1934-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1934
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- Deutsch
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- Saxonica
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-05
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Der Buchhändlerund diedeutscheBolkskunde Von' Walter Krieg- Berlin. I. Ein Wort zuvor über einige redaktionelle Ausgaben des Bör senblattes für den Deutschen Buchhandel. Ich habe in der Ver sammlung der »Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Buch händler« am 30. März 1933 in Berlin als einen der Programm punkte ausführlich die Forderung der Umgestaltung des Börsen blattes in ein wirkliches Fachblatt dargelegt und dies unter großem Beifall von über zweihundertfünfzig Hörern. Seit dieser Rede ist ein Jahr ins Land gegangen. Der Börsenverein hat die ser Forderung des jungen, nationalsozialistischen Buchhandels er freulicherweise Rechnung getragen und wir stellen heute mit Be friedigung fest, daß das Börsenblatt entschieden an Gesicht ge wonnen, daß es endlich einen wirklich fachlich-textlichen Teil hat. (Wir freuen uns der Anerkennung des Verfassers dieser Aus führungen, möchten aber doch dazu bemerken, daß wir selbst mit dem Erreichten noch keineswegs zufrieden sind, sondern darin nur einen verpflichtenden Anfang sehen können. Die Schriftleitung.) Wir sind der Meinung, daß gerade der Buchhändler be rechtigt ist, die höchsten Ansprüche an sein Fachblatt zu stellen und begrüßen es aufs wärmste, daß jetzt endlich einmal neben den Gedenkartikeln, Vcreinsberichten und Wirtschaftsbetrachtun gen Aufsätze stehen über die Dinge, die für uns lebenswichtig sind: über Bücher, Schriftsteller, Dichter und wirtschaftspolitische Pro bleme. Unbedingte Notwendigkeiten werden damit erfüllt. Man komme nicht mit dem Hinweis aus die alteingesessenen Literaturzeitschriften oder mit der kleinlich-egoistischen Klage, da mit würde unter Umständen für einen einzigen Verlag eine (hof fentlich) wirksame Vertriebsunterstützung geboten. Die Sache steht weit über dieser neidvollen Engherzigkeit. In diesem Zusammenhangs würde ich Vorschlägen, noch viel weiter zu gehen und z. B. einmal einen so «deutschen, wunder vollen großen Dichter wie Rudolf Paulsen aufzusordern, den Buchhändlern in einem Aussatze darzustellen, wie er es sich denkt, seine gewiß nicht leichte Lyrik an ein interessiertes Publikum heranzubringen; Kolben heyer sollte einmal zu uns Buchhändlern sprechen, sagen, worauf es ihm bei seinen Bü chern ankam, welche Argumente er bei einem Verkaussgespräch für wichtig und fördernd hält. Ich bin überzeugt, jeder gute Autor, dem es nicht nur aufs Honorar, sondern auch auf die Wir kung ankommt, ist mit Freuden bereit zu solcher Aussprache. (Eine spätere ausführliche Stellungnahme zu diesen bemerkens werten Vorschlägen behalten wir uns vor. Die Schriftleitung.) lind vor allem sollten recht viele Kollegen das Wort ergrei fen, um aus der Praxis für die Praxis zu sprechen. Da klagt zum Beispiel der Verleger über mangelndes Interesse des Sor timents für seine Arbeit. Ist da nicht das Börsenblatt der beste und einzig richtige Ort, um einmal zu sagen, was man will (falls man überhaupt etwas will); soll nicht einmal ein Sortimenter kollege antworten, warum sich dies und jenes von dem, was der Verleger will, nicht durchführen läßt? Das ist echte buchhändle rische Gemeinschaftsarbeit im besten nationalsozialistischen Sinne, und ich glaube, Pg. Hans Höynck würde daran seine Helle Freude haben. Ich versuche in den nachfolgenden Zeilen einmal zu verdeut lichen, wie wichtig mir im Hinblick auf die gesamte national sozialistische Kulturpolitik die Arbeit des Sortimenters für die deutsche Volkskunde erscheint. Einem solchen Erstling haften natürlich noch alle Mängel des Versuches an, darum kann man wohl hoffen, daß seine Nachfolger besser werden. (Wir werden in Zukunft regelmäßig orientierende Aufsätze über für Verlag und Sortiment wichtige Schristtumsgebietc bringen. Die Schrist- leitung.) II. Volkskunde ist heute modern. Das merkt man daran, daß viel darüber geredet und geschrieben wird. Die Zeitungen bringen zu allen Festtagen bebilderte Aufsätze über alte Sitten und Bräuche, die illustrierten Blätter überbieten sich in der Wieder gabe wundervoller Trachtenbilder. Jeder glaubt einige Bemer- 442 kungcn machen zu müssen über Blut und Boden und alle sind baß erstaunt, wenn man ihnen dann sagt, das sei alles meist gar keine Volkskunde, sondern — Konjunktur, Man begegnet der Meinung, Volkskunde sei entweder ein Spezialgebiet der Völker kunde oder der Begriff decke sich mit Heimatkunde, Landeskunde, aber das stimmt alles ebensowenig wie die Ansichten, cs handle sich um einen Zweig der Philologie oder Historie. Nun ist es doch meines Erachtens notwendig, daß der Buchhändler hier einmal klar sieht und sich informiert, will er seine Kundschaft für volks kundliche Literatur, die jetzt herangezogen wird, entsprechend gut und sachgemäß beraten. Da würde es zunächst nichts schaden, wenn er sich »Aus Natur und Geisteswelt« Nr. 644/645 einmal aus dem Regale nimmt und sorgfältig die Deutsche Volkskunde von Karl ReuscheN) durchsicht. Dann greise er zu »Wissenschaft und Bildung« Nr. 181, Hans Naumanns »Grundzüge der deut schen Volkskunde« 2), »dem schlanken und doch so inhaltsschweren Bändchen«, wie Adolf Spanier das vortreffliche Büchlein einmal genannt hat. John Meiers Deutsche Volkskunde ist mehr für den Lehrer geschrieben") und darum für unsern einfachen Zweck weniger geeignet. Nun kann der eifrige Kollege, falls er an der Sache Ge schmack gewonnen hat, auch zu etwas Speziellerem greisen, ich denke da an das Reclam-Bäudchcn Nr. 6555/6556: Boette, -Reli giöse Volkskunde«") und Wilhelm Heinrich Riehls meisterhaftes Buch »Die Pfälzer« °). Solche buchhändlerische Orientierungs arbeit soll ja nicht dazu dienen, Fachwissenschaftler heranzubil den, darum sei es mir nicht verübelt, wenn ich auf weitere Lite raturangaben hier verzichte. Wer sich dafür interessiert, findet eine Unmenge Literaturangaben für weitere Beschäftigung in der schon erwähnten »Deutschen Volkskunde« von John Meier "> und demnächst in Adolf Spamer's «Die Deutsche Volkskunde«"). Aus diesen Büchern wird der Kollege entnehmen, welch rie senhaftes Stoffgebiet die deutsche Volkskunde umfaßt, und wie es erforscht und gepflegt wird. Er kann nun schon dem Interes senten, der seinen Laden betritt, etwas hilsreich an die Hand gehen, denn meist wird sich dieser wohl auch orientieren wollen. Es ist erfreulich und wir Buchhändler können stolz darauf sein, daß wir einem solchen Kunden eine so seine Auswahl guter, einfüh render Schriften namhafter Verlage vorlegen können. Es wird dem Kollegen aber auch deutlich werden, wie wichtig das ganze Wissensgebiet der Volkskunde ist, wie es hineinragt in fast alle anderen Disziplinen, wie die deutsche Volkskunde ein Hort deut schen Erbgutes ist, den zu erhalten und zu Pflegen unsere Auf gabe sein muß und wird. Laufend sollten die guten illustrierten Zeitschriften »Atlan tis«, »Westermanns Monatshefte«, »Velhagen und Klasings Mo natshefte«, »Türmer« "), um nur die wesentlichsten zu nennen, aus volkskundliche Aufsätze hin durchgesehen werden, denn mit der volkskundlichen Fachpresse") sieht es noch sehr bescheiden aus, abgesehen davon, daß sie auch sehr speziell und meist sehr wissen schaftlich gehalten ist. Mein »Jahrbuch für historische Volkskunde«'") stellt zwar jeden Band unter ein großes Thema wie »Die Grenzgebiete der Volkskunde«, »Vom Wesen der Volkskunst« oder »Die Sachgüter der deutschen Volkskunde«, ist aber doch mehr für den wissen schaftlich arbeitenden Interessenten, für den Lehrer und Sozio logen bestimmt als für das breite Publikum. Dafür gibt es aber nun eine große Menge ausgezeichneter Einzeldarstellungen, die unmöglich hier auch nur aufgezählt wer den können. Die Volkskunstbände des Delphin-Berlages "") sind sicherlich ebenso bekannt wie die Sammlung »Deutsche Stämme/ Deutsche Lande»"") von Quelle L Meyer. Aber auch »Wissen schaft und Bildung« und »Aus Natur und Geisteswelt» enthalten eins Reihe ganz ausgezeichneter Einzeldarstellungen ""), ebenso findet man bei Göschen ") z. B. eine sorgfältige Abhandlung über das Volkslied, nicht zu vergessen Konrad Hahm's glänzendes Büch lein über die »Volkskunst« in der »Jedermanns Bücherei«""). Ausgezeichnet ist Wredes »Volkskunde rheinischer Landschaf ten« '"). überreich ist dieses Material, aus dem man ersieht, daß die Quellen der Volkskunde und das Sammeln des Stoffes im Mit-
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