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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1887
- Sprache
- Deutsch
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gleich einmal bei dem Guilmardschen Werk stehen zu bleiben, dem ersten und bislang ja einzigen dieser Gattung, an wie zahllosen Un vollständigkeiten, ja an wie manchen Unrichtigkeiten leidet es nicht? Und wie leicht könnten hier die Kunstantiquare helfend eintreten mit Verbesserungen, mit sorgfältigen Kollationen! Die Bibliographie erfordert ja kein Genie, sondern nur Fleiß, Ausdauer und Zuverlässigkeit; arbeitet man aber mit diesen, dann werden die Resultate auch dankenswert sein, und wenn sie auch keinen Lorbeer als Preis bieten, so gestatten sie doch auch dem minder Begabten die Mitwirkung am litterarischen Leben! Nie mand glaube außerdem, daß sie ein trockenes Studium sei; behüte, wie interessant eine Bibliographie gestaltet werden kann, beweisen Willems' INrsvisr z. B. mit ihren instruktiven Notizen oder gar De Bäckers Riesenwerk über den Jesuitenorden, eine wahre Muster arbeit nach allen Richtungen! Es kommen dem Buchhändler und zumal dem Antiquar so viele Daten vor, daß nur allein deren zufällige Sammlung und gelegentliche Gruppierung schon wesentliche Dienste leisten würde, und wenn wir uns vorstellen, daß viele, nach dem gleichen Ziele strebend, sich gegenseitig unterstützen und fordern, wie könnten da die schönsten Früchte ausblciben? Und die Belohnung liegt in der Arbeit; welche Freude beseelt den Forscher, der seinem Gegenstand eine neue Seite abgewinnt, den Sammler, der für seinen Zweck etwas noch Unbekanntes ge funden; wie zufrieden wird es beide machen und wie wird ihnen die Arbeit über so viele trübe Stunden hinweghelfen! Die För derung, der Gewinn auch für die Berufsthätigkeit wird nicht aus- bleiben, und man wird bald empfinden, daß die geistigen Genüsse des Studiums die nachhaltigsten und reinsten sind, und kann man dann nicht lassen, unter die Schriftsteller zu gehen, so möge man sich vor der Enttäuschung durch Teilnahmlosigkeit, Neid und Gering schätzung durch die Tarnkappe der Anonymität schützen! M., Dezember 1887. tt. Vermischtes. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. IVtziiinuvirts-OutuloA 1887 (IrrsA. v. <1. ,1. 0. üinstiads'sollen önolllldlA. in I,sip/.iA). 32. iVuil. Ar. 8". 78 8. IVeillnuollts La.ta.IoA (llrsA. v. Herrn. IVeiüllaoll in IVeiinar.) lll. 8°. 36 8. u. LnrsiAen-tlnkanA. IVeillnaolltsn 1887. Wcihnachts - Fest - Gabe». Katalolg der Verlagsbuchhandlung des Literarischen Instituts vou vr. M. Huttler in Augsburg. 8°. 32 S. 1. Januar 1888. Villlelm Vriolc's OensralllataloA. 8". XlV, 136 u. 64 8. ^Vien, IVeillnaollten 1887. IVilllsIin Vriolc's blanälcataloA. 8". XlV, 63 u. 64 8. IVien, Heuernder 1887. Livres cl'Ltrsnnss pour I'annes 1888. Ar. 8". Feuilleton du dournal Aoneral de l'iinprinrsrie eto. I'. 2645 — 3004. karis, au tlsross de la lillrairis. 1887. IVeillnaolltsllataloA von 0. Iloxsen in llarnllurA. lll. 8". 107 8. Reher, Titel-Verzeichnis rc. nach Schlagwörteru geordnet. Ei» Hand buch für Leihbibtiothekare, Sortimenter rc. Lsg. 10. 11. (Schluß). 8". S. 417—494. Altona 1887, A. C. Reher. Martens, A., über Druckpapiere der Gegenwart. (Mittheiluugen aus d. Kgl. techn. Versuchsanstalten zu Berlin. 1887. Ergänzungs- Heft lV.) 4". 16 S. Berlin 1887, Julius Springer. 8eoluann's litterarisollor dallresberiollt n. IVeillnaolltsirataloA 1887. klrsA. unter NitvvirllunA von I'rot' L. Ilolliulrs in l.eip/.iA, Lrot'. llr. lv. Osdlert in (llleurnitu, I>r. li. llsinvinann in LsipruA, 1)r. b!. Lellmann in LeipmA llr. -Vd. RossnllerA in Lsrlin, I'rot. l)r. 0. 8seruann in Hannover. 17. dallrA. Ar. 8".176 8. LsipMA, lliovllr. 1887. Gedenktage. — Ein wichtiger Gedenktag war der 1. Dezember d. I., an welchem Tage vor hundert Jahre» Johann Friedrich Cotta seine Buchhandlung aus den Hände» des Vaters übernahm. Dem Buchhandel und weiten Kreisen der gebildeten Welt ist die be deutende Persönlichkeit bekannt, deren buchhändlerische Laufbahn an jenem denkwürdigen 1. Dezember 1787 in Tübingen ihren Anfang nahm. Johann Friedrich Cotta, welcher unserem Stande zur höchsten Zierde gereicht, setzte seine hohen Geisteskräfte keineswegs einzig in diesem Berufe ein; wie ihn die Zeitgenossen den »Fürsten der Buch händler« nenne» konnten, so war er in gleich erfolgreicher Weise auch auf anderen, fernliegenden Arbeitsgebieten thätig und heimisch. Die folgende kleine Zusammenstellung des »Staatsanzeigers für Württem berg« giebt bei dem vorliegenden Anlaß die Hauptdaten seiner rast losen gemeinnützigen Wirksamkeit wieder: 1795 Gründung der Horen mit Schiller. 1798 Allgemeine Zeitung. 1799 Sendung nach Paris, dort im Auftrag der württembergischen Landschaft sür Neutralität zu wirken. 1806 - 08 erste Goetheausgabe. 1807 Morgenblatt; erste lithographische Presse im Land. 1810 Ueber- siedclnug nach Stuttgart. 1812 — 15 erste Gesamtausgabe Schillers. 1814 Vertretung des deutschen Buchhandels auf dem Wiener Kongreß. 1815—19 hervorragende Thätigkeit in den ständischen Berfassuugs- streitigkeiten. 1824 Vicepräsidium der Abgeordnetenkammer. Aus stellung einer Dampsschnellpresse in Augsburg, der ersten in Bayern. 1828 u. folg. Thätigkeit für den Anschluß von Bayern und Württem berg an den preußischen Zollverband. Ein gleich hervorragender, aber nicht mit gleicher Vielseitigkeit im Erfolge glänzender Standesgenosse wurde am 3. Dezember 1787 zu Grabe getragen: Philipp Erasmus Reich. Ein thatkräftiges, von hohem und ernstem Streben erfülltes Leben, dessen erfolgreiche Vorarbeit den heutigen deutschen Buchhandel begründen half, sank in die Gruft, nur wenige.Tage nachdem ein neuer Stern des Buchhandels soeben den Lauf begonnen. Es ziemt uns wohl, bei der hundertsten Wiederkehr dieser Tage der Edlen zu gedenken, welche so hingebend mit dem Schatz ihrer ge wichtigen Geisteskräfte dem Berufe gedient und ihn erhoben, haben. Warnung. — Die Firma Hennings L Kreidel, Verlag und Export in Amsterdam, 29 Warmvesstraat (London L. 0., Oitz- roud 114), kündigte im Oktober d. I. durch Cirkular und Wahlzettel ein »Zauber bilderbuch für große Kinder« an; Preis 2 ord., 1 ^ netto bar. Als Empfehlung ist folgendes gesagt: »In London wurden von diesem hochinteressanten Bilderbuche in den letzten 14 Tagen gegen 8000 Stück verkauft, und lassen sich täglich spielend Partieen hiervon absetzen«. Ein solches »Zauberbilderbuch«, welches ein Besteller für 1 ^ bar em pfangen hat, liegt uns vor. Es ist ein kleines, in sinnloser Weise zusammengestoppeltes Bilderheft mit Rissen und Marken am Rande, deren Zweck beim Mangel einer Gebrauchsanweisung durchaus unklar ist. Das ärmliche Erzeugnis der genannten Amsterdamer Verlagsfirma dürste einem Verkausswerte vou etwa 10 H entsprechen, wenn über haupt in einem deutschen Buchladen sich jemand zum Kaufe desselben bereit finden läßt, was wir bezweifeln. Redaktion. Prrsonalnachrichten. Gestorben: Am 1. Dezember in Augsburg Herr vr. Max Huttler, Inhaber des von ihm gegründeten Literarischen Instituts, einer Kunstbuchdruckerei in München, Verleger der »Augsburger Postzeitung«, der »Neuen Augsburger Zeitung« und des »Bayerischen Kurier«. Der Buch handel ehrt in dem Verstorbenen besonders seine bahnbrechende prak tische Bethätigung einer neuen, künstlerisch begründeten Richtung im Buchdruck und Buchgewerbe; weiteren Kreisen, besonders in seinem Heimatlande Bayern, ist der Entschlafene durch seine thatkrästige politische Wirksamkeit bekannt geworden. Die Münchener »Allgemeine Zeitung« widmet ihm folgende ehrende Worte: .... Die Literarische Welt wird von der Nachricht dieses Trauer falls aufs schmerzlichste berührt werden. Aus dem Benediktiner- Orden heraus ist Or. Max Huttler in die Kreise des typographischen Kunstverlags getreten und hat hier Literarische Erzeugnisse zu schaffen gewußt, welche der Kunst der Jünger Gutenbergs auf deutschem Boden zu immerwährendem Ruhme gereichen werden. Im politischen Leben Bayerns hat L>r. Max Huttler eine entscheidende Stellung ein genommen. Als es sich um die Annahme der Versailler Verträge handelte, war es L>r. M. Huttler, welcher mit Martin Schleich und anderen vou der Rechten die Erklärung abgab, daß ihr deutsches Fühlen sie zur Annahme der Verträge bestimme. Das Votum I)r. Huttlers und seiner politischen Freunde war entscheidend. Als Verleger der »Augsburger Postzeitung« und des seit zwei Jahren in andere Leitung übergegangenen »Bayerischen Kurier« hat der Gestorbene in der Publicistik Bayerns eine gewichtige Stellung innegehabt, die aber freilich im Laufe der Jahre oftmals mit der persönlich friedfertigen Gesinnung Or. M. Huttlers nicht harmonierte. Friede seiner Asche I
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