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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1934-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1934
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- Deutsch
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148, 26. Juni 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtschnBuchhandel. thckcn Stuttgart und Karlsruhe haben sich zur Aufgabe gesetzt, das Schrifttum der Schwaben bzw. Badener im Ausland zu sammeln. Zu diesen großen wissenschaftlichen Bibliotheken kommen noch die beiden Fachbüchcreicn des VDA. in Berlin und des Deutschen Ausland-Instituts in Stuttgart, die beide das auslanddeutsche Schrifttum mit möglichster Vollständigkeit zu erfassen suchen, der VDA., soweit es seinen aufklärenden und werbenden Zielen dienst bar ist, das DAJ. zur Erfüllung seiner wirtschaftlichen Aufgaben und wissenschaftlichen Forschungen. Lückenlose Sammlung des ge samten auslanddeutschen Schrifttums erstrebt und erreicht die Deutsche Bücherei in Leipzig, die unter dem Gesichtspunkt der Weltgeltung der deutschen Sprache jede Veröffentlichung, die irgendwo in der Welt in deutscher Sprache erscheint, sammelt, bibliographisch verzeichnet und aufbcwahrt. Den Bemühungen der letzten Jahre ist es gelungen, mit allen auslanddeutschcn Stellen in unmittelbare Verbindung zu treten und dadurch eine vollstän dige Erfassung ihres Schrifttums zu gewährleisten. Dieses wird in gleicher Weise wie die rcichsdeutschen Veröffentlichungen in den beiden Reihen der Deutschen Nationalbibliographie angezeigt. Auf diese Weise wird einerseits ein vollständiges Verzeichnis aller Ver öffentlichungen in deutscher Sprache erreicht, andrerseits allen deutschen Bibliotheken die Beschaffung der in ihrem Arbeitsbereich liegenden auslanddcutschen Literatur erleichtert. Außerdem ist durch den Deutschen Leihverkehr die Möglichkeit geschaffen, alle Bücher und Zeitschriften, soweit sie von den oben genannten Bi bliotheken nicht erfaßt sind, dein Benutzer jeder deutschen Biblio thek zur Verfügung zu stellen. Die Diskussion, an der sich Kloß-Stuttgart (DAJ.), We- b c r-Kicl, N c n b e r t-Drcsden, D i c s ch-Königsberg u. a. be teiligten, brachte noch manche Ergänzung, und der Vortragende betonte in seinem Schlußwort nochmals, daß die Deutsche Bücherei in Leipzig ihre Sammel- und Werbearbeit wie stets im Dienste aller deutschen Bibliotheken ausführen wolle. In diesem Zu sammenhänge berichtete Krüß-Berlin über eine deutsche Emi- grantcn-Bibliothek in Paris, die dem Auslande in ihren Beständen ein Bild des heutigen Deutschland unter dem Vorgeben vermitteln will, daß ihre Bücher in deutschen Bibliotheken nicht zugänglich seien. Dagegen wurde von ihm eine einstimmig angenommene Entschließung eingebracht, die u. a. zum Ausdruck bringt, daß die deutschen Bibliothekare das Vertrauen zu jedem, der als Nichtdeutscher sich ernsthaft mit dem Wesen und den Zielen des deutschen Volkes befassen will, besitzen, daß er sich sein Urteil nicht bildet auf Grund von Büchereien deutschfremder Art, sondern daß er sich der deutschen Bibliotheken bedient, die ihre gesamten Bestände jcdeni zur Orientierung zugänglich machen. Der zweite Bortrag von P r c i s e n d a n z-Karlsruhe betraf die Schaffung eines »einheitlichen Pflichtexemplars« in den deut schen Ländern. Fast alle Kulturstaaten haben das Pflichtexemplar durch Gesetz eingeführt, zum Teil erst im letzten Jahrzehnt. Nur das Deutsche Reich macht in ihrer Reihe eine eigenartige Ausnahme; denn ganz uneinheitlich bestehen in einzelnen deutschen Ländern Verordnungen zur Ablieferungspflicht, in anderen wieder fehlen sie. Auch die Bestimmungen über seine Durchführung im Rahmen der verschiedenen Landesgesetze leiden unter dem Zustand der völligen Ungleichheit. Das neue Reich strebt mit aller Entschiedenheit der Einheitsform der deutschen Länder und Gaue zu und duldet auch in einer so wichtigen Frage des Bibliothekswesens keine Zerrissenheit und Vielspältigkeit. Daß heute mehr als je aus der ganzen Frage eine bedeutungsvolle natio nale Angelegenheit geworden ist, auf dieses Moment legte der Referent besonderen Wert. Er beantragte die Bildung einer Fach kommission, die sich aus den Vertretern aller deutschen Länder zusammensetzt und den Wortlaut für einen neuen Gesetzentwurf zur Einführung des einheitlichen Pflichtexemplars in allen deut schen Staaten zu erwägen hat. Dem Verein Deutscher Bibliothekare komme cs zu, diesen Vorschlag der zuständigen Reichsstelle zur Annahme zu unterbreiten. Das Referat löste natürlich eine lebhafte Diskussion aus. U h l e n d a hl - Leipzig betonte die Notwendigkeit einer einheit lichen Regelung der Frage insofern, als in erster Linie an einer Stelle das gesamte nationale Schrifttum zu sammeln sei; anderer- 574 seits müsse eine zu starke Belastung der Verleger vermieden werden. Er sei jedoch überzeugt, daß der Buchhandel für ein großes gemein sames Ziel immer zu haben sei. Auch Krüß - Berlin wies auf die Schwierigkeiten hin, die einer einheitlichen Regelung der Pflicht- cxemplarsrage entgegenständcn und betonte erneut, daß Buchhandel und Bibliotheken aufeinander angewiesen seien. Bei der Lösung dieser Frage müsse mit dem Buchhandel unbedingt znsammenge- arbeitet werden. H a ß b a r g c n-Danzig sprach in sehr interessanten Ausfüh rungen über den im Entstehen begriffenen Preußischen Gesamt- tatalog und die Bestände der Stadtbibliotheken. Der Mehrbesitz dieser sei sehr erheblich und sein Fehlen im Gesamtkatalog sei eine schmerzliche Lücke, weshalb das Erscheinen eines »Deutschen Ge- samtkataloges« unbedingt notwendig sei. Allein in der Danziger Stadtbibliothek habe er in den ersten vier Bänden des Gesamt- katalogcs über 400 fehlende Bücher (besonders aus dem 16. und 17. Jahrhundert) ermittelt, die in einer Ausstellung in den Räu men der Stadtbibliothek zu sehen waren. Nach den Danziger Er gebnissen würden die größeren Landes- und Stadtbibliothcken ein Mehr von etwa 550 V00 Titeln zum Deutschen Gesamtkatalog bei steuern können. Im Anschluß daran berichtete Fuchs-Berlin über den Stand des Preußischen Gesamtkatalogs. Durch eine Spende der Rockefeller-Stiftung sei es nunmehr möglich, jährlich zwei Bände herauszugcben und der Buchstabe 8 werde im 9. Bande im Jahre 1936 beginnen. Bis zum 1. Mai waren von den 300 als notwendig erachteten Subskriptionen bereits 292 gezeichnet worden, davon gehen 119 durch den in- und ausländischen Buch handel. Etwa die Hälfte aller Exemplare gehe in das Ausland (z. B. 16 nach Japan). Der Vortrag von L e y H-Tllbingen über »Dissertationen in Zeitschriften und Reihen«, der sich seit langem mit diesen, den Ber- lagsbuchhandel in erster Linie angehenden Fragen befaßt hat, soll daher in kurzem Auszuge hier mitgeteilt werden: Die Bibliothekare haben seit Jahrzehnten Mißstände auf dem Gebiete des deutschen Dissertationswesens zu beklagen, die ihren Ursprung in der ein seitigen Interessenvertretung der Fakultäten an den Universitäten haben. Obwohl zwischen den Universitätsbibliotheken des In- und Auslandes seit mehr als hundert Jahren ein Austausch der Uni- versitätsschristen besteht, der auf zwischenstaatlichen Abmachungen beruht, wurden in den letzten Jahren gerade die wertvollen deut schen Dissertationen dem Schriftentausch immer mehr entzogen und sind in Zeitschriften und Serienwerke abgcwandcrt. Alle Pro teste der Bibliotheken gegen die Entwertung des Schriftentausches, die seit 1890 in kurzen Zeitabständen erhoben wurden, blieben wirkungslos. Eine neue Wendung trat ein, als sich neuerdings zeigte, daß die Bibliothcksetats der Überproduktion in der Zeit schriftenliteratur nicht mehr gewachsen waren. Auf Grund eines Abkommens, das zwischen dem Reichsverband der Deutschen Hoch schulen, dem Deutschen Berlegerverein und dem Verein Deutscher Bibliothekare abgeschlossen wurde und das zum Ziel hat, den deut schen wissenschaftlichen Zeitschriften die für ihre Existenz maß gebende Käuferschicht der in- und ausländischen Bibliotheken zu er halten, sollen Dissertationen nur noch in besonders begründeten Ausnahmefällen in Zeitschriften Aufnahme finden. Ein ähnliches Abkommen ist für die Aufnahme von Dissertationen in Reihen geplant. In der Diskussion, an der sich S t o l l r e i t h e »Erlan gen, Krüß-Berlin, Weber-Kiel, Jürgens-Berlin und Munthe-Oslo beteiligten, berichtete letzterer von Kündigungen deutscher Zeitschriften in den nordischen Ländern, aber auch von dem Wunsch, über die schwierige Zeit hinwegzukommen. Bon der Durchführung der Abkommen von Chicago und Münster (über die im Börsenblatt wiederholt berichtet wurde) ist eine Besserung der Verhältnisse zu erwarten, notwendig ist aber auch die allgemeine Auffüllung der Anschasfungsetats in den deutschen Bibliotheken, die bisher leider noch nicht möglich gewesen ist. Der Inhalt des Vortrages von T r e b st-Dresden über den heutigen Erkenntnisstand in der Formal- und Sachkatalogisierung ließ erkennen, daß auch aus diesem Gebiete von dem dafür einge setzten Ausschuß ernste Arbeit geleistet worden ist, die in der Dis kussion (Walthe »Aachen, Dies ch-Königsberg, A b b-Berlin> anerkannt wurde, wenn dabei auch auf die Schwierigkeiten einer
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