Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1922
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- 1922-01-02
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X° 1, 2. Januar 1922. Provinz erklärte man, diese und sonstige Belastungen, die die Tarif- gemeinschast mit sich bringt, nicht mehr tragen zu können. Zu einem Austritt aus der Tarifgemeinschaft ist es hauptsächlich aber nur im Tarifkreise XII gekommen. Das Tarifamt der Deutschen Buchdrucker hat nun in einer Bekanntmachung darauf aufmerksam gemacht, daß die 88 80b und 81b des Tarifs tariftreue Gehilfen, Hilfsarbeiter und Hilss- arbeiterinnen verpflichten, ab 1. Januar 1922 mit diesen Firmen keiner lei Arbeitsverhältnis fortzusetzen oder einzugehen. Ein Znwiderhandeln gegen diese tariflichen Bestimmungen habe den Ausschluß der betref fenden Personen aus der Tarifgemeinschaft zur Folge. Die tariftreuen Buchdruckercibesitzer werden vom Tarifamt darauf aufmerksam gemacht, daß sie gemäß 8 81 des Tarifs für tarifuntreue Buchdruckereien die Her stellung von Satz- und Druckarbeiten nicht übernehmen können, andern falls bestehe für sie Gefahr, aus der Tarifgemeinschaft ausgeschlossen oder mit einer Strafe bis zur Höhe von 15 000 Mk. belegt zu werden. Der Austritt aus der Tarifgemeinschaft ist gewiß bedauerlich, aller es ist zu berücksichtigen, daß viele Buchdruckereicn in der Provinz schwer um ihre Existenz zu ringen haben und daß es ihnen nicht möglich ist, die hohen Löhne und sonstigen Belastungen durch Aufschläge auf die Truck preise wieder hcreinzubringen. Die Aufträge bleiben eben ans, und damit hört die Leistungsmöglichkeit von selbst auf. Das Leipziger Tageblatt, das bekanntlich vom 1. Januar ab aus erweiterter Basis erscheint, hat sich die Aufgabe gestellt, Leipzig als der Stadt des Buchhandels, des Verlagswesens, des graphischen und des Buchgewerbes eine besondere Pflege angedcihcn zu lassen. Es ist eine bekannte Tatsache, daß fast jeder vierte Einwohner Leipzigs in irgend einem beruflichen Zusammenhang mit dem Buch oder einem dem Buche dienenden Berufszweig oder Gewerbe steht. Die Bedeutung, die Leip zig als Mittelpunkt der Bucherzeugung besitzt, soll m allen ihren geistigen und wirtschaftlichen Auswirkungen durch berufene Federn im Leipziger Tageblatt Darstellung finden. ^ Diebstahl. — Der B. Schmid'schen Buchhandlung in Augsburg wurde eine Rembrandt-Bibel (Luxus-Aus gabe Nummer 445 in Halbpergament gebunden, aus dem Verlage Hugo Schmidt, München) gestohlen. Vorkommendenfalls werden die Kol legen gebeten, das Werk zu beschlagnahm^: und telegraphisch die Schmid'sche Buchh. zu verständigen. Druckschriftcu-Verbot im besetzten rheinischen Gebiete. — Die In teralliierte Nheinlandkommission hat auf Grund der Verordnung 3 Ar tikel 13 in der Fassung der Verordnung 97 in den besetzten rheinischen § Gebieten den Vertrieb der nachstehenden Bücher verboten, da sie die Sicherheit und das Ansehen der Besatzungstruppcn zn gefährden ge eignet seien. Die Exemplare werden beschlagnahmt; Personen, welche sich mit dem Verkauf, dem Vertrieb befassen oder im Besitz der Bücher befinden, verfallen unter Strafen, welche die Verordnungen der Nhein landkommission dafür festgesetzt haben: »T artarin am Rhein«, hcrausgegeben vom Dom-Verlag, Berlin; »Farbige Franzosen am Nhci n« , herausgegeben von Hans Robert Engelmaun in Berlin;! »Deutsches Land in Feindes Hand«, Almanach von Becker un-d Kahldcn, hcrausgegeben vgzi Hermann Eichblatk, Verlag, Leipzig- Gohlis. — Die Interalliierte Rhcinlandkommission hat auf Grund des Artikels 13 der Verordnung 3 den Vertrieb der »Staatsbürger-Zeitung« im besetzten rheinischen Gebiete für 3 Monate, vom 1. Januar 1922 wegen eines Artikels in ihrer Aus gabe Nr. 42 vom Jahre 1921, der geeignet sei, die Sicherheit der Be- satzungstrnppcu zu gefährden, verboten. PersonaliiaAMen. Jubiläen. — Am 1. Januar konnte wieder eine Anzahl Kollegen auf eine längere Wirksamkeit zurückblickeu. Das seltene Jubiläum einer 50jahrigcn Selbständigkeit beging Herr Kommerzienrat Euge n Mayer in Nürnberg, der am 1. Januar 1872 die 1828 gegründete Earl Mayer's Kunstaustalt und Verlag in Gemeinschaft mit Wilhelm Mayer übernommen hat. Anfang der achtziger Jahre schied Wilhelm Mayer aus. und Eugen Mayer führte das Geschäft allein weiter, seit 1912 steht ihm Herr Robert Mayer als Teilhaber zur Seite. Die Firma produziert besonders große Sammlungen von Heiligenbildern und andere Kunstsachen in allen Verfahren. Zu Jahresbeginn vollendete Herr Heinrich Bal s; eine 50jäh- rige Tätigkeit im Hause b. F. W. Siegel' s Musikalien handlung (N. Lin ne mann) in Leipzig. Nach Be endigung seiner Lehre bei W. Schmid Nachfolger in Nürnberg.trat er vor 50 Jahren seine Stellung in genanntem Hanse an und wirkt nun schon seit vielen Jahren dort als Buchhalter. Die Treue, mit der er der Firma ein halbes Jahrhundert unermüdlich und mit regstem Inter esse für den Beruf diente, hat den bescheidenen stillen Menschen nicht nur bei seinen Chefs, sondern auch bei seinen Kollegen beliebt gemacht. Nach wie vor erfreut er sich noch reger geistiger Spannkraft und Arbeitsfreude. Wir wünschen dem Jubilar für die Zukunft das beste Wohlergehen. Als 2 5jährige Jubilare sind zu begrüßen: Herr Hein rich Cnderlen in Stuttgart, der am 2. Januar 1897 die dor tige Hofbuchhandlung Karl Aue käuflich an sich gebracht hat und sie seit 1902 unter eigenem Namen betreibt; Herr Alexander Felgen auer in B r auna u, der vor 25 Jahren die Buchhandlung von Jo hann Swirak erwarb und sie seitdem unter eigenem Namen führt; fer ner Herr Andreas Schreyer in Schwaba ch, der am 1. Januar 1897 die 1864 gegründete Firma I. G. Schreyer's Buchhandlung über nahm und sie ein Vierteljahrhundert mit Erfolg leitet, und schließlich Herr Moritz Weiden bach in Firma C. Seel's Nachf. (Moritz Wei- dcnbach) in Dillenburg, dem diese 1839 gegründete Firma seit 1. Januar 1897 gehört. Den Herren Jubilaren ein Glückauf zum wei teren Schaffen! Mar Löhlcin f. — In Marburg starb vr. Max Löhlein, Professor der allgemeinen Pathologie und der pathologischen Anatomie, als ein Opfer seines Berufes im Alter von 44 Jahren. Der Verstorbene trat im Jahre 1902 in das Pathologische Institut in Leipzig ein, dem er, mit mehreren Unterbrechungen durch kürzere Aufenthalte in Berlin und in Paris zu Studienzwccken und einer längeren in Kamerun als Negie rungsarzt, als Assistent, als Privatdozcnt und als außerordentlicher Professor angehörte, bis er einem Ruf als Prosektor am städtischen Krankenhaus in Eharlottenburg folgte. Während des Krieges war Löhlein als Armee-Pathologe im Osten tätig und wurde sodann an die Universität Marburg berufen. Sein Arbeitsgebiet betraf außer bakte riologischen Untersuchungen hauptsächlich die pathologische Anatomie der Nierenkrankheiten und der Infektionskrankheiten (Dysenterie). Mit Löhlcin ist einer der erfolgreichsten jüngeren Pathologen vor der Zeit dahingeschicden. Wladimir Korolcnko s. — Am 25. Dezember ist inPoltawa der berühmte russische Dichter Wladimir Korolenko im 69. Lebens jahre gestorben. In Deutschland ist er besonders durch seinen Roman »Der blinde Musiker« bekannt geworden, der in alle Sammlungen über gegangen ist. Korolenko hatte sich lange vor der Revolution als Vor kämpfer der Freiheitsidce betätigt. Als politisch Verdächtiger wurde ^ er nach Ostsibirien verbannt und durfte erst nach sieben Jahren in das europäische Rußland zurückkehren. Er kam nach einem Aufenthalt in Nishni Nowgorod als berühmter Schriftsteller nach St. Petersburg. Er veröffentlichte'Lebenserinncrungen, Romane, Novellen und Skizzen, in denen besonders die Naturschilderungen hervorragen. Emil Weyhe f. — Im 71. Lebensjahre starb in Dessau der Ge schichtsforscher und langjährige Leiter der Dessauer Hofbibliothek, Ge heimrat Professor Emil Weyhe, der sich durch Katalogisierung der Dessauer Hofbibliothek und Schaffung zahlreicher geschichtlicher Schrif ten große Verdienste erworben hat. Er war Mitglied der historischen Kommission der Provinz Sachsen. Sein Hauptwerk ist die zweibändige Landeskunde des Herzogtums Anhalt (1907). Sprechfaul. Ein weißer Rabe. Ein Amerikaner in NcwNvrk, Kunde meines Geschäfts, sendet mir für Bücher einen weit höheren Betrag als den unter Berück sichtigung des Dollarkurses bereits in Rechnung gestellten mit dem Bemerken ein: »I bsve no ckesire to partieipate in international robber^ ok Oerman^« (Ich will an der internationalen Ausräuberung' Deutschlands nicht teilnehmen!). Düsseldorf. W. Deiters' Buchhandlung (Alfred Pontzen). Bucbbiindlerbuch. Der Titel des offiziellen Adreßbuches für den Deutschen Buchhandel ist nicht mehr zeitgemäß. Wäre es nicht besser, wir benennen unser Adreßbuch zutreffender und deutscher mit dem einfachen Titel: B u ch h ä n d l e r b u ch? In vielen Städten heißen die Adreß bücher auch heute Staötbücher. Ich möchte Vorschlägen, den Titel un seres Adreßbuches so zu ändern. H a n n o v c r - W a l d h e i m. Walter Dette. Vercnrtwortl. Ncdaltcur: Richard Albert i. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: N a m L Seemann. Sämtlich in Leipzig — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhanss.
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