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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1894
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- Deutsch
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Hi 182 11. Juni 1894. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 3557 nachgewiesenen Kauflustigen als herbeigeführt durch die nachweisende Thätigkeit des Maklers.- (Papier-Ztg) Deutscher Naturforscher- und Aerztetag in Wien — Der deutsche Naturforscher- und Aerztetag wird seine sechsundscchzigste Ver sammlung in den Tagen vom 24,-30. September d. I. in Wien ab halten. Von Wiener Gelehrten und Fachmännern sind an die Spitze der einzelnen Sektionen getreten: Rektor Hosrat vr. Tschermak, Hof rat De. Nothnagel, Hofrat Wiederhofer. Hosrat Krafft-Ebing, Prosassor Adam Politzer, Ministerialrat vr. v. Kusy, Reichsrats abgeordneter l)r. Beer, Feldmarschall-Lieutenant R, v. Arbter u. a. Die österreichische Regierung hat dem Naturforschertag eine Subvention von 10000 fl. bewilligt. Verurteilung. — Das Reichsgericht verwarf am 5. Juni die von dem Buchhändler Herrn Carl Min de gegen das Urteil des Land gerichts Berlin eingelegte Revision, durch welches Minde wegen Belei digung durch Verbreitung der Schrift »Eine jüdisch-deutsche Ge sandtschaft- zu zwei Monaten Gefängnis und 100 Geldstrafe verurteilt wurde. Die Revision des Staatsanwalts wegen Freisprechung des vr. Wesend onck wurde ebenfalls verworfen. Berliner Kunstdruck- und Verlags-Anstalt vorm. A. u. C. Kaufmann. — Der Nationalzeitung ging folgende Mitteilung zu: In dem Geschäftsbericht für 1893 der Berliner Kunstdruck- und Verlags-Anstalt vorm. A. u. C. Kaufmann werden die mißlichen Umstände, die im Jahre 1893 namentlich durch den Streik hervorgerufen worden sind, sowie die Verhältnisse der Branche, die gleich falls durch den allgemeinen Rückgang der Industrie in Mitleiden schaft gezogen wird, eingehend erläutert. Es hat sich eine Unter bilanz von 101367 .^> herausgestellt, wobei zu bemerken ist, daß die vorweg gemachten Abschreibungen pro 1893 121565 ^ und die Debitoren-Reserven 31970 ^ betragen. Im laufenden Jahre hat sich das Geschäft in zufriedenstellender Weise entwickelt, und der Umsatz in den ersten 4 Monaten stellt sich um 100 Prozent höher als im betreffen den Zeitraum des Vorjahres, die Ordres belaufen sich pro 1894 bis jetzt aus ca. 750000 wodurch die Fabrik aus längere Zeit zufriedenstellend be schäftigt ist. An Kassenbestand, Debitoren, Wechselbeständen, Roh-Materialien und Beständen fertiger und halbfertiger Waren sind 814515 ^ vor handen gegen 273 615 ^ lausende Kreditoren. Die Verwaltung, welche sich bereits mit bedeutenden Aktionären verständigt hat, schlägt zur Be seitigung der Untcrbilanz und zu der weiterhin erforderlichen Herab setzung des Bilanzwertes der toten Konten eine Zuzahlung von 15 Prozent auf die Aktien vor, bezw. sollen nicht Zuzahlende im Verhältnis von 4000 Aktien in 3000 ^ zusammengelegt werden. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Dem Hofbuchhändler Herrn Gustav Scriba in Metz wurde von Sr. Majestät dem Kaiser aus Anlaß seines Ausscheidens auS dem Amte als zweiter Ergänzungsrichter des Amts gerichts der Königliche Kronenorden IV. Klasse verliehen. Achtzigster Geburtstag und goldene Hochzeit. — Zu einer erhebenden Feier gestaltete sich am 4. d. M. der achtzigste Geburtstag des Herrn Kommerzienrat Friedrich Bruckmann in München, dem eS vergönnt war, au demselben Tage in geistiger und körperlicher Frische das seltene Fest der goldenen Hochzeit zu begehen. Umgeben von den Mitgliedern der Familie nahm das Jubelpar vormittags in seiner Woh nung, die durch die köstliche Fülle der Blumenspenden in einen Garten verwandelt erschien, die zahlreichen Glückwünsche entgegen. Eine Deputation der Angestellten der Verlagsanstalt für Kunst und Wissen schaft, der Photographischen Union und der Bruckmann'schen Licht druckerei überreichte ihrem verehrten Ches eine künstlerische, von Hans Kaufmann ausgesührte Adresse in kostbarer, von Herrn Hofbuch binder G. Fritzsche in Leipzig hergestellter Einbanddecke; das Personal der Bruckmann'schen Buchdruckerei war durch eine besondere Deputa tion und Adresse vertreten. Unter den schriftlichen und telegra phischen Gratulationen, die von nah und fern in nicht enden wollender Folge einliefen, seien nur eine Adresse des Magistrates der Stadt München, sowie eine solche der Münchener Künstlergenossenschaft erwähnt, die ein ehrendes Zeugnis der Sympathieen und der Anerken nung ablegten, deren sich der verdiente Begründer und Senior der Weltfirma Verlagsanstalt Bruckmann in allen Kreisen erfreut. — Am 5. Juni vereinte ein Festmahl im Hotel zu den Vier Jahreszeiten die Mitglieder der Bruckmann'schen Familie und die Angestellten des Hauses. Ein russischer Bibliograph. — Aus St. Petersburg wird der Allgemeinen Zeitung gemeldet: In der Nacht zum 31. Mai starb in St. Petersburg am Herzschlag einer der bedeutendsten russischen Bibliographen, WladimirJsmailo- witsch Mcshow, Verfasser einer ganzen Reihe von bibliographischen Werken und Nachschlagebüchern, deren Anzahl sich aus hundert beläuft. Es gab fast keinen Zweig der Wissenschaft oder der Litteratur, auf dem der Verstorbene im Laufe seiner vierzigjährigen litterarischen Thätigkeit nicht gearbeitet hätte. Meshow war im Jahre 1831 in Ssaratow ge boren und erhielt seine Schulbildung im Waiseninstitut zu Gatschino, worauf er von 1852 bis 1866 an der kaiserlichen öffentlichen Biblio- ! thek diente. Rechtsfrage aus dem Antiquariatshandel. verkaufte an Antiquar 8. am 2. Juni 1893 seine aus 4—5000 ^ geschätzte Privatbibliothek unter folgenden Bedingungen: 8. zahlte ä conto einen -Minimalpreis- von 2800 ^ bar, und ein »ach Katalogisierung der Bibliothek sich ergebender etwaiger Mehrwert sollte dem nach Abzug von 50°/o bar ausgezahlt werden. (Dieser letzte Passus, Zahlung von 50°/„ wird jedoch von 8. später abgestritten.) Die Katalogisierung sollte bis August fertig gestellt sein. Am 10. August fragte wegen der Katalogisierung und Restzahlung bei 6. an. 6. schützte andere dringliche Arbeiten vor und hoffte in nächster Zeit mit der Katalogisierung beginnen zu können. Auf eine weitere Anfrage des ^-vom 22. September antwortete 8., es lasse sich noch nicht übersehen, wann die Katalogisierung beendet werden könne. Eine Anfrage des -4. am 2. November beantwortete 8. dahin, daß wegen des sehr lebhaften Geschäftsganges erst ein Drittel der Bibliothek katalogisiert sei. Daraus forderte am 4. November 8. aus, einen definitiven Ter min der Schlußabrechnung, die bereits im August erfolgen sollte, anzu geben. Hierauf verspricht 8., vor Schluß des JahreS 1893 die Katalo gisierung zu beenden. Am 29. Novbr. teilt 8. plötzlich dem mit, die Katalogisierung sei zur Hälfte fertig, doch würde schwerlich für ihn noch ein Betrag abfallen. 11. erwidert hierauf, daß er sich an 8.8 Ver sprechen, vor Ende des Jahres Schlußabrechnung geben zu wollen, halte. Darauf zahlt 8. am 15. Dezember an H. mit der Mitteilung, daß die Katalogisierung beendet und ein günstigeres Resultat, als er vor kurzem angenommen, ergeben habe, als Restzahlung 200 4. verlangte hierauf ordnungsgemäße Schlußabrechnung und Vorlegung der Kataloges. Beides wird von 8. verweigert mit der mündlichen Antwort -die Sache sei für ihn erledigt». Ist nun 1> 8. zur Anfertigung eines gedruckten Kataloges mit den für sein Geschäft maßgebenden Preisen — welche, da 8. ein wissenschaftlich gebildeter Antiquar ersten Ranges ist, zugleich auch die im Antiquariats buchhandel überhaupt maßgebenden sind — verpflichtet, und 2) verpflichtet, diesen Katalog an >. zu übersenden, damit dieser konstatieren kann, ob der ihm ausgezahlte Mehrbetrag von 200 ^ das jenige Aequivalent bildet, das 8. ihm nachzuzahlen verpflichtet ist? Dieses, vor allen Dingen großes Vertrauen erfordernde Geschäft eines -Minimal-Kauses- ist überhaupt von H. nur eingegangen worden, weil er Vertrauen zu 8. hegte und überzeugt war, daß er ihm eine ordnungsmäßige Schlußabrechnung unter Beifügung des gedruckten Kataloges machen würde, so daß sich durch Addition und Division die Summe der Nachzahlung aus die einfachste und unzweideutigste Art er geben hätte. Gefällige Aeußerungen zu dieser wichtigen Streitfrage, sowie ob der artige -Minimal-Käufe» im Antiquarbuchhandel gäng und gebe sind, werden von fachmännischer Seite erbeten. Zur Berkehrsorduullg. Im Herbst v. I. offerierte mir eine Berliner Firma ein Kommis- sionslager ihres Musikverlages, das ich bestellte und erhielt. Ich ver kaufte einen Teil davon, bezog auch einen größeren Posten bar nach und rechnete zur Ostermesse glatt ab, indem ich das Nichtverkaufte im Betrage von circa 100 disponierte, den Saldo bar auszahlte. Die Disponenden-Faktur ging bereits im Februar über Leipzig ab. Zwei Tage nach der Ostermesse erhielt ich mit direkter Post einen Brief des Inhalts, daß meine Zahlung bestätigt werde. Da aber meine Remittenden nicht da seien, jetzt auch nicht mehr angenommen würden, so habe ich binnen 8 Tagen unfehlbar den noch fälligen Saldo von 100 einzusenden. Ich schrieb umgehend, daß es mir nicht einsalle, diesen Betrag zu zahlen, da ich ja dafür disponiert habe, und erbot mich, falls die Firma nicht disponieren lasse, was nirgend angezeigt gewesen, resp. mir gemeldet sei, mit nächster Sendung nach Leipzig zu remittieren. In einer weiteren Zuschrift teilte mir betr. Firma mit, daß sie laut 480*
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