Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1922

Grazer Herbstmesse 1922. — Die nächste Ware » »> u st c r m esse in Graz wirb, wie das Aussteilungs- und Messe-Amt der Deutschen Industrie (Berlin NW. 4L, Hindcrsinstr. 2> mitteiit, in der Zeit vom 28. August bis 3. September 1822 stattsinden, also sowohl vor der Wiener Herbstmesse wie auch-vor der im September geplanten 2. Inter nationalen Mustermesse in Laibach. unbekannten Handschristen Schumanns statt. Ter Preis M e l d u n g zu m A u s st e I l e r v e r z e i ch n i s. Es ist sofort sür die Teilnahme am Fest soll ISO Mark betragen, sür Mitglieder bei derRedaktion des Börsenblattes anzu melden der Robert Schumann-Gesellschaft Ermästigung. Tie Gesellschaft hat (soweit noch nicht geschehen): Firma, Ort, Stand, Nummer und Geschoß, jetzt den großen schriftstellerischen Nachlaß Schumanns, ent- Das Börsenblatt beabsichtigt die Herausgabe eines Ausstcllerverzeich- haltend viel völlig Unbekanntes, sttr das Museum angekauft. nisses und benötigt diese Unterlagen umgehend. Abgabe der Fcldbriese. — Als wertvolle Ergänzung des vorhan denen amtlichen Aktenmaterials sammelt das Reichsarchiv zu Pots dam Keldbricse, private Kriegstagebücher und sonstige Kricgstcil- mchmerbertchtc. Nur aus ihnen gewinnt der Geschichtsforscher einen Einblick i» das seelische Empfinden der Kämpfenden, den Eindruck, den ^er Vormarsch in Feindesland, der Grabenkrieg, das Auftreten der Flieger, Tanks, der Gaskamps und Minenkrieg aus sie gemacht, das rsiihl der moralischen Überlegenheit über den Feind, die Gedanken, die sich ein jeder über die allgemeine Lage, die Heerführer, Vorgesetzten Kamerad«! machte. Damit diese wichtigen Aufzeichnungen nicht lieber, wie es nach dem Kriege 187V/71 geschah, veriorengchen, wird igebeten, sie dem Reichsarchiv baldigst einzuscnden. Will man sie nicht (schenken, so kann man sie zur Aufbewahrung übergeben und dann später Icderzcit zurllekveriangen. Persönliche Angelegenheiten, die darin ent halten sind, bleiben geheim, man kann aber auch die Bedingung stellen, baß die ganzen Schriftstücke bis zum Tode des Briefschreibers oder hinein anderen Termin nicht veröffentlicht werden dürfen. Will man »ich aber nicht von ihnen trennen, so sende man dem Reichsarchiv Ab schriften der privaten Kriegstagebücher und der interessantesten Jeid- priese. Das Reichsarchiv trägt aus Wunsch in jedem Falle di« Porto- toften. Auch Mitteilungen, wo sich derartige Sammlungen bereits bc- Hnden, sind sehr erwünscht. Bekämpfung vo» Schmutz und Schund. — An den Magistrat von ierlin ist der Antrag gerichtet worden, dem Groß-Berliner Ausschuß kur Bekämpfung der Schmutz- und Schundliteratur tnd des Unwesens im Kino 588 888 Mark zur sofortigen Anschaffung Don geeignetem Lesestoff zu bewilligen. Die Verteilung dieses Lese stoffes soll unter Kontrolle des Jugendamtes erfolgen. Kantate-Messe 1822. — Die Verwaltung dieser Messe (Leipzig, Deutsches Buchgewcrbehauss versandte folgendes Rundschreiben: Dauer der Messe. Die Ausstellung sindet im Bugra-Metz- hausc, Pciersstraße 38, am 13., 14. und IS. Mai 1822 statt. Das Dlstesihaus ist von morgens 8 bis nachmittags 5 Uhr ununterbrochen ge- sissnet. Versand. Die Ausstellungsgüter sind an den Spediteur Moritz Merfeld, Leipzig, Gerberstratze iv, bis spätestens 18. Mai einzuliefer». Der Abtransport crsolgt ebcnsalls durch genannten Spediteur. Firmenschilder. Diese werden genau wie für die Krlsh- jahrs- und Herbstmesse in einheiilicher Größe sowie Schriftausfllhrung durch den Tcnischen Buchgewcrbcverein angesertigt und auch aufgehängt. Die Firmenschilder sollen so wenig wie möglich Text enthalten (Firma, ckchäftszwcig, Ort), damit die Firma selbst wirkungsvoll zur Geltung ui. Der Preis sür das Schild stellt sich aus Mk. 78.—; es ist ntum des Ausstellers. Es ist gestattet, bei größeren Ausstellungs- len mehrere gleichgroße Schilder anzubringen. Um sofortige Isgabe des Textes sür das Schild wird gebeten. Von der Bugra- Desse bereits gelieferte Firmenschilder sinden wieder Verwendung. Einrichtung der Ausstellungsstände. Eine Bespan- inung mit Stoff oder dergleichen ist nicht erforderlich, weil die Stände (durchgängig braun lasiert sind; durch eine besondere Dekoration werden die Tische und Wände vernagelt und beschädigt. Kür alle Be ijchädigungcnderAusstellungsplätze haftet der Aus steller. Außer den verschließbaren Ausstcliungstischen stehen noch die hinter den Tischen befindlichen Hoizwände in 11^ Meter Höhe zur Verfügung. Uber den Holzwände» ist das Anbringc» von Ausstcllnng»- material oder Reklame-Hinweisen usw. nicht gestattet. Es ist auch nicht gestaltet, irgendwelche leere Flächen, die unmittelbar neben den Aus- ftellungsplätzcn gelegen sind, für Reklame oder Ausstellungsmaterlal zu benutzen. Damit auch die Hoizwände zum Ausstellen von Büchern usw. ausgcnutzt werden können, ist es zulässig, leichte Leisten oder Re gale sachgemäß mit kleinen Schrauben anzubringen. Die Schlüssel der Ausstellungstische sind bei der Geschäftsstelle gegen Hinterlegung von IS Mark in Empfang zu nehmen. Versicherung. Jeder Mieter hat seine Ausstellungsgegenstände selbst gegen Feuer, Diebstahl, Transportschäden usw. zu versichern. Vierka » s. Ter Verkans von Mcßmustcrn an Nicht-Buch Händler ist nicht erlaubt. Im übrigen gelten die Vcrkaufsvor ichrif«» des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, sowie die son füge» Ausstcllungsbestimmungen der Bugra-Messe. <E i n t r i t t s k a r t e n. Diese sind für den legitimen Buchhandel ^der Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler z» («ziehen. Mustermesse in Agram. — Vom 3. bis IS. Juni 1822 sindet tn Agram eine Mustermesse statt. Die Organisation der deutschen Aus steller sür diese Messe ist der Firma August Römer, Zittau, Mitglied des Verbandes Sächsischer Industrieller, übertragen worden. Ausfuhr- anträge für Meßmustcr nach Agram werden von den Außenhandels stellen möglichst entgegenkommend behandelt werden. „Edition Jacobs", Verlags-Akticn-Gcsellschaft, Berlin W 57, Zicthenstratze 23. — Rechnungsabschluß auf den 31. Dezember 1921 lfür die Zcik vom 26. Mai 1821 bis zum 31 Dez-m er 1921). Aktiva. Kaste und Bankguthaben 2S°> 878 85 Deitoien 115«- 0 ^2 454 275 429 90 2 512 2^0 2! X90 Verlust 149 537 61 3 381 6?" 38 Passiva. Aktienkapital I 500 000 Kreditoren 1 >-81 67o 38 3 381 670 38 Gewinn, und Verlustrechnung auf den 31. Derember 192k (für die .Heit vom 26. Mai 1921 bitz zum 3>. Dezember 1921) Soll. L. hand'una§. und Betriebsunlosten 234 193 8? Gliindunqskoslen 102 I '4 20 Abschreidungen 119 954 5 456 312 32 Haben. Bruttogewinn 306 774 69 Verlust ,49 S3I 63 456 ^12 32 (Deutscher Reicheanzeiger Nr. 99 vom 28. April 1922.) Sondcrausstellung guter Jugendbücher. — Der Landesverband Brandenburg hat im Verein mit den maßgebenden Stellen über die Ver breitung einer guten und gediegenen Lektüre für unsere Jugend immer die berechtigten Wünsche für unsere Jugenderziehung unterstrichen und »»erkannt. Er beabsichtigt, um nun auch »ach außen hin diese Be mühungen ins rechte Licht zu stellen, in Verbindung mit seiner bevor stehenden Herbstmesse eine SonderausstellungfllrjeneVer- ceger- und Großfirmen, die sich mit dem Vertriebe guter Jugendlcktllre befassen, zu veranstalten und sie zur Teilnahme an dieser Sonderausstcllung einzuiaden. Die Herbstmesse findet vom 18. bis 22. August in der Philharmonie zu Berlin, Vcrn- burgerstraße, statt. Alle Firmen wollen ihre Wünsche und Anregungen über die beabsichtigte Teilnahme alsbald der Geschäftsstelle des Landes verbandes, Berlin N. 58, Schönhauser Allee 89, Mitteilen. Eine deutsche Gesellschaft in Moskau. — Lettländische Blätter brin gen die M«ldung aus Moskau, baß dort zu Ansang April eine »Deutsche kulturell-ökonomische Gesellschaft» als Mittelpunkt aller Deutschen in Rußland gegründet worden ist, die Zweigvereine auch in anderen Städten bilden wird. Sie will den kulturellen und wirtschaftlichen Stand der Deutsche» in Rußland zu heben suchen. Schulen, Klubs, Büchereien und Lcsestuben, Genossen schaften, Krankenhäuser und Ambulatorien ins Leben rusen und mit einem deutschen Institut in Moskau zur Ausbildung deutscher Lehrer für Rußland beginnen, welches der in Moskau bestehenden deutsche» Mittelschule ungegliedert werden soll. Das Sowjetkommissariat sür Volksbildung hat sich bereit erklärt, dies Unternehmen geldlich zn unter- 627