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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1925
- Strukturtyp
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- 1925-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1925
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- Deutsch
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7494 Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 105, 6. Mal 1925. Dom ^eroe der Haus- und Vertriebszeitschriften. Von Kurt Loele. (Vgl. Bbl. 1924, Nr. 277.) Weil das Buch die feinste Ware ist. mus; die Reklame für das Buch einen besonderen Grad der Feinheit besitzen, wenn sie erfolgreich sein soll. Mit anderen Worten: Keine Werbearbeit ist schwieriger und verwickelter als die für das Buch. Hinzu kommen noch die Groge und Vcrschiedenartigteit des Büchermarktes und die schwierige Er fassung mutmaßlicher Käuifer für Erscheinungen allgemeiner Natur Die literarische Berichterstattung muß angesichts dieser Schwierig keiten umfangreich und vielgestaltig sein und muß die besondere Eigen schaft besitzen, Menschen und Bücher schnell und sicher zusammenzu führen. Die Bücherzeitschrist, d. h. die periodisch erscheinende litera rische Berichterstattung, hat sich dazu als geeignetes Hilfsmittel er wiesen. Sie ist noch immer für jedes Unternehmen, das sich mit ihrer Herausgabe besaßt hat, ein Problem gewesen. Sehr gute Er fahrungen besitzt in dieser Beziehung das Barsortiment, das cs sich in der Zeit seiner Blüte angelegen sein ließ, durch Vertriebszeit schriften intensiv auf das bücherkaufende Publikum einzuwirken. Die Anfänge dieser Arbeit reichen ein Vierteljahrhundert zurück. Damals gründete die Firma K. F. Kochler ein ganz bescheidenes Zeit sch ri sie »-- nntcrnehmen unter dem Titel »Literarische Neuigkeiten«, das sich schnell entwickelte und zeitweise ganz erhebliche Auflagen hatte. Grundsatz war Einfachheit, Übersichtlichkeit und Billigkeit des Werbemittels. Dort, wo die Gängigkeit jeder Erscheinung des Bücher marktes sich schnell erwies, wo man in der Aufnahme von Büchern fachlich und völlig neutral verfuhr und eine gute Witterung für Qualität und Erfolg hatte, ergab sich eine vorzügliche Übersicht über den Büchermarkt, und man wußte genau, welche Titel man in das Blättchen auszunehmen und welche Bücher man darin mehr oder- weniger aussnhr4ich zu besprechen hatte. Koehlcr legte nicht umsonst besonderen Wert aus die Wohlfeilheit des Werbemittels und wußte, warum er die Illustration wegließ. Sein Blatt war stets begehrter und vielleicht auch wirksamer als die Volckmarsche Konkurrcnzgrün- dung »Blätter für Bücherfreunde«, die als Literaturzcit- schrift mit Artikeln, Leseproben nnd Bildern austraten und an den Geldbeutel des Sortimenters höhere Anforderungen stellten. Sie erreichten deswegen auch niemals die Niesenauflagen der »Literarischen Neuigkeiten«. Wie die beide» großen Barsortimente sich verschmolzen, so verschmolzen sich beide Vertriebszeitschrtstcn zu der Zeitschrift »Blätter für Bücherfreunde« mit dem Untertitel »Litera rische Neuigkeiten«. Als Format wählte man unter Verzicht aus das Volckmarsche Quart das Koehlersche Großoktav. Das erste Heft des 25. Jahrganges 1925 liegt vor mir, ausgestattet mit den Merkmalen des Jubiläums. Nicht weniger als 64 Seiten umfassend, ist cs von einem farbigen Umschlag umgeben. Ein Jüngling mit einem Buche in der Hand sitzt auf einer Bank neben einigen dort liegenden Büchern nnd blickt ans zwei vor ihm im Liebesspiele sich zuncigendc Schmetter linge. Im Hintergründe ein junges Bäumchen mit dem ersten Laub, ans der Banklchne nnd am Fuße des jungen Mannes je zwei Vögel. In Lorbcerkränzen gerahmt die Bezeichnungen »25. Jahrg.« nnd »1925«. Von den 64 Seiten kommen nur 18 ans die Bibliographie. Alles übrige besteht ans biographischen und literarischen Artikeln, Leseproben nnd Anzeigen, von denen wohl der größte Teil von den .betreffenden Verlagen veranlaßt ist. Der Bildschmnck ist reich und vielgestaltig. Man macht die bemerkenswerte Beobachtung, daß diese Hefte mit der abnehmenden wirtschaftlichen Bedeutung des Barsorti- wents an Umfang wuchsen. Daß dabei ihre inhaltliche Neutralität und ihr Ebarakter als Hanszeitschrist mehr und mehr verloren gingen, ist natürlich, wenn man bedeükt, daß das Barsortiment in den letzten Jahren nickt mehr in der Lage war, sein Werbe konto mit dem Risiko und möglicherweise auch mit einem Kostcnanteil zu belasten. Was als Werbemittel, wenn auch nur indirekt, für den eigenen Großbetrieb gedacht war, wurde notwendigerweise eigenes, auf Gewinn eingestelltes Geschästsunternchmcn, das nun sowohl für den rcklametrcibcnden Verlag als auch für das reklametreibende Sorti ment höhere Aufwendungen erforderte. An die Stelle der vorher geübten redaktionellen Neutralität trat eine stärkere Rücksichtnahme auf die Wünsche der inserierenden Verlage. Vielleicht wird cs wieder einmal möglich, diese Zeitschrift, die ihren guten Ruf und allerlei Anlagen für Weiterentwicklung besitzt, innerlich stärker zu konzentrieren nnd sie von allerlei einer guten Werbewirkung nicht gerade förderlichem Ballast zu befreien. Aus einem Zuviel wäre ein Weniger nnd aus einem Vielerlei ein Ganzes zu machen. Ob Bilder notwendig sind, darüber lässt sich streiten. Sie können kansanregend Mitwirken, aber auch vom Text ablenken. Man wird von Fall zu Fall abwägen nnd enl>a-eioen müssen. Proben aus Bilderbüchern können z. B. dem Kausentschluß förderlich sein, Porträts dem Autor näher führen. An besonders interessanten Bildern kann sich der Betrachter aber auch verlieren. Ob die Vertriebszeitschristcn, die von Sortimenten herausgegeben und den Kollegen zur Verfügung gestellt werden, auch mit aus dem Gefühl des Unbcfriedigtseins über die Werbezeitschrist des Barsorti- mcnts entstanden sein mögen? Das von der Buchhandlung Gra phisches Kabinett, Berlin W., »gelegte« »K u ck u ck s e i« hat mit seinem Doppelheft 9/10 (November-Dezember) seinen Jahrgang 1924 beendigt. Das erste Ci des Jahres 1925 (Januar-Februar) ist aber auch schon da. Im allgemeinen gilt auch für diese Hefte das in der früheren Be urteilung (Bbl. Nr. 277 v. 26. 11. 1924) Gesagte. Das Blatt hat sich ohne Formatänderung gut weiterentwickelt und bringt jetzt auch in größerem Umfange Leseproben. Es werden nur qualitativ hochstehende literarische Erscheinungen erwähnt, und hier zeigen sich genügend sicherer Blick und gutes Urteilsvermögen der Herausgeber. Aus drücklich ist zu bemerken, daß man noch nicht zur Ausnahme von Bilder schmuck übergegangcn ist, abgesehen natürlich von dem Trierschen drolligen Umschlagbildc. Ich kann mir denken, daß der Leser, der einmal guten Rat aus diesem Bücherbericht geschöpft hat, allmählich großes Zutraueu zu ihm gewinnt. Eine noch engere Auswahl wird in den »Blättern der Bücherstube am Museum, Wies baden« getroffen. Diese in Großoktav erscheinende Vertricbszeit- schrist hat ihre splendide Ausstattung mit in Farbe und Gestaltung wechselnden Umschlägen beibehalten. Ausführliche Leseproben und kurze Übersichten über neue Bücher oder Literaturgruppen bilden ihr Hauptcharakteristikum. Anzeigen finden sich nur am Schluß des redak tionellen Teils. Bilder werden gar nicht oder nur ganz selten ge bracht. Von dem ebenfalls früher schon erwähnten Deutschen Bücherbericht der Firma Alois Schremmer in Stuttgart liegen mir das Wcihnachtsheft (1924, Nr. 18/19) nnd das Faschingsheft unter dem Sondertitel Die Zielscheibe (1925, Nr. 3) vor. In der Einteilung und Gestaltung, die sich offenbar bewährt haben, ist nichts geändert worden. Nur im F-aschingshcst ist der redaktionelle Teil satirisch-karnevalistisch gestaltet. Das Wcihnachtshcst enthält einige Kunstbcilagen, das Faschingshest allerlei Karikaturen. In beiden Heften verrät der Literaturbcricht über eine Auswahl der Erschei nungen der letzten vierzehn Tage die sorgfältig sichtende Hand. Die Ausstattung ist vorzüglich. Während die vorgenannten Vertriebszeitschriften nicht lediglich der Werbearbeit für die Hcrausgebersirma zu dienen brauchen, sondern auch von anderen Sortimenten benutzt werden können und wohl auch benutzt werden, gibt es noch eine Reihe periodischer Veröffentlichungen, die ausschließlich für die eigene Vertriebstätigkeit im Sortiment be stimmt sind. Das Eichendorff-Haus in Wien gibt eine kleine Zeit schrift in Kleinquart »Der Brandbrief« heraus mit dem Unter titel »Blätter für deutsches Schrifttum«. Literarische Artikel, Lese die Fülle des Gebotenen verwirrt, eine leichte Übersicht. Die Firma Wilhelm Frick, Ges. in. b. H. in Wien liefert ihren Kunden einen um fangreichen Monatsbericht in Großoktav »Das Neueste vom Buch-, Kunst- u. M u s i k a l i e n m a r k t«. Vorangestellt ist ein ausführlicher bibliographischer Teil in guter systematischer Anordnung Ihm folgt eine freier gestaltete Abteilung mit Besprechungen und Anzeigen der Verleger. Auch dieses Vertriebsmittel eines vorwiegend wissenschaftlichen Sortiments muß als übersichtlich und zweckmäßig betrachtet werden. Eine Vertriebszcitschrift in Quartformat unter dem Titel Bücherfchau erscheint bei der Vcrlagsgesellschaft des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, SortimentSabteilnng Hier blüht das Zugabewesen. Auf dem Umschläge steht cs geschrieben, daß jeder Besteller von Büchern im Betrage von 5 Mark einen Roman gratis erhält. Das Angebot ist nicht besonders umfangreich. Jedoch ist es gut gegliedert, und fast jedes einzelne Buch ist genau charakteri siert. Unparteiisch und sachlich ist es aber nicht. Bücher, die nicht der vertretenen Weltanschauung entsprechen, werden gemieden. Ver lagsreste ungangbarer Werke weiden zu billigen Preise« angebotcn — Als Werbemittel eines wissenschaftlichen Sortiments halte ich Haber's F a ch l i t e r a t u r b e r i ch t e, herausgegeben von Her mann Bahr's Buchhandlung für Rechts- und Staatswissenschaften (Eonrad Haber) in Berlin, für recht praktisch. Unter den in alphabe tischer Reihenfolge aufgeführten Titeln finden sich überall kürzere oder- längere Erläuterungen nnd Inhaltsangaben. So sollte überhaupt in Snezialsortimenten wissenschaftlicher Art verfahren werden. Schwie riger wird natürlich die Arbeit, wenn es sich wie bei dem H i r sch mal d - A n z e i g e r um Neuerscheinungen der deutschen und ans ländischen Literatur aus den Gebieten der Medizin, Natnrwtssenschas
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