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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1945
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- 1945-01-13
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- 13.01.1945
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Paul Gossen-Preis siehe unten Siemens- und Paul Gossen-Preis. Hilf-mit-Literatur preis In einer Feierstunde am 9. Oktober in Bayreuth, der zahlreiche Ver treter der Partei, Wehrmacht und Erzicher6chaft beiwohnten, gab Gau leiter Fritj Wächtlcr als Leiter des Hilf-init-Werkes der deutschen Erzieherschaft die Preisträger des „Hilf-mit-Literaturpreises 1944“ be kannt, an dem 6ich diesmal unter dem Thema „Soldaten erzählender Ju gend vom Krieg“ nur Angehörige der Wehrmacht beteiligen konnten. Das Ergebnis des Wettbewerbes war schon rein zahlenmäßig sehr erfreu lich, sandten doch 1300 Soldaten aller V ehrmachtsteile, V affengattungen und Dienstgrade Erzählungen und Gedichte ein, mit denen sie der Jugend ein Fronterlebnis vermittelten. Zwanzig Teilnehmer, von denen fünf'in der Feierstunde anwesend sein konnten, erhielten je einen ersten Preis von 300 RM, der zweite Preis von je 200 RM wurde 31, der dritte Preis von je 100 RM 51 und der vierte Preis von je 50 RM 112 Soldaten zugesprochen. Die besten dieser Kriegserzählungen und Kriegsgedichte werden in Ergänzungslesebüchern zusammengefaßt und den Volks-, Haupt- und Oberschulen zugänglich gemacht. Klopstnck-Preis des Gaues Magdeburg-Anhalt In Würdigung der bahnbrechenden Bedeutung Klopstocks für die Entwicklung der deutschen Sprache und die Entstehung der klassischen deutschen Nationalliteratur, und in dem Bestreben, zur Förderung und Anerkennung zeitgenössischer Dichter dem nationalen deutschen Schrift tum in Gegenwart und Zukunft neuen Antrieb zu geben, wurde vom Gauleiter und Reichsstatthalter Rudolf Jordan mit Zustimmung des Reichsministers Dr. Goebbels als Literatur-Preis des Gaues der Klop- stock-Prcis des Gaues Magdeburg-Anhalt in Höhe von 10 000 RM ge stiftet. Die Verleihung erfolgt alle drei Jahre bei Gelegenheit einer kulturellen Veranstaltung des Gaues in Quedlinburg, dem Geburtsort Klopstocks. Mit dem Preis sollen nach den Satjungen der Stiftung eine Dichtung der lyrischen, epischen oder dramatischen Gattung ausgezeich net w**rd**n, der das Prädikat des gehobenen Stils zuerkannt werden kann. Insbesondere sollen dichterische Werke preisgekrönt werden, die zur Landschaft oder zur Geschichte des mittelelbischen Raumes in einer inneren Beziehung stehen. Der Preis wird nicht ausgeschrieben, sondern auf. Grund der Entscheidung des Preisrichterko-Uegiums durch den Gau leiter verliehen. Hermann Löns-Preis Gauleiter Oberpräsident Lauterbacher überreichte in Hannover den Hermann Löns-Preis für 1944 anBodoSchütt. Mit seinen Gedicht bänden „Stern im Grenzenlosen“ und „Gestirn des Krieges“ erfüllt der Dichter und Frontsoldat Iiodo Schütt das Vermächtnis des gefallenen großen niedersächsischen Dichters Hermann Löns. Magdeburg. Literatur preis der Stadt Dr. F r i e d r i c h H e d 1 e r ist der Literaturpreis der Stadt Magde burg für seine vor kurzem uraufgeführte Komödie „Till Eulenspiegcl“ verliehen worden. Dr. Hedler ist Chefdramaturg an den Städtischen Bühnen Magdeburg. Mozart-Preis Der Mozart-Preis der Johann Wolfgang von Goethe-Stiftung, für Spezialleistungen deutschen Geistesschaffens in den deutschem Grenz räumen bestimmt, wurde für das Jahr 1943 dem in Gries bei Bozen leben den Komponisten und Volksliedforscher EduardLucerna und dem Innsbrucker Kunstmaler Hubert Lanzinger, der mit einer Fülle schöner Landschaftsmotive aus seiner Tiroler Heimat hervorgetreten ist, verliehen. Pommerscher Schrifttumspreis An seinem sechzigsten Geburtstag wurde der pommersche Dichter E h in Welk am 2-9. August mit dem Pommerschen Schrifttumspreis ausgezeichnet. Rembran dt-Preis Der ihm vor einiger Zeit verliehene Rembrandt-Preis der Hansischen Universität Hamburg für das Jahr 1943 ist am 5. Oktober in einer schlichten Feier dem Preisträger. Professor Jan de Vries - Leyden, iibereeben worden. Der Rektor der Hansischen Universität. Professor Dr. Keeser, würdigte dabei in einer Ansprache die Verdienste Pro fessor de Vries’ als aktiven Vorkämpfer seines heimischen Volkstums und als unbedingten Verfechter des großgermanischen Gedankens auf wissenschaftlichem und politischem Gebiet. Siemens- und Paul Gossen-Preis Auf einem Appell der Dozentenschaft der Universität Erlangen ver lieh Rektor Professor Dr. Wintj erstmalig für das Jahr 1943 den Siemens- Preis und den Paul Gossen-Preis, die anläßlich der Zweihundertjahr feier der Universität im November 1943 gestiftet worden waren. Der Siemens-Preis wurde Prof. Dr. Julius Schwemmle, dem Vor stand des Botanischen Institutes der Universität Erlangen für seine Verdienste um die Vererbungswisspnschaft, und Prof Dr. Ernst Z i n n e r, Direktor der Sternwarte Bamberg, für seine Verdienste um die Geschichte der Sternkunde verliehen. Prof. Dr. RudolfHiisrh, der Träger des Paul Gossen-Preises, ist Vorstand des Physikalischen In stituts der Universität Erlangen und hat sich bei der Erforschung der optischen und elektrischen Eigenschaften fester Körper besondere Ver dienste erworben. Troppau — Kulturehrengabe der Stadt Vor Vertretern von Partei. Staat und Wehrmacht überreichte der Stellv. Oberbürgermeister Dr. Stellwag von Carion dem schlesischen Dichter Dr. Robert Hohlbaum die Kulturehrengabe der Stadt Troppau. Dr. Stellwag von Carion würdigte in seiner Festansprache eingehend das Leben und das Werk des Dichters, der, aus der Nachbar stadt Jägerndorf stammend, in Troppau seine Mittelschulstudien abge schlossen hatte. Hierauf hielt der Dichter seinen Vortrag „Sudeten deutschland und das Reich“, eine formgewaltige und inhaltsreiche Schau über das Külturschaffen des sudetendeutschen Raumes. Emil Uellenberg-Stiftung Zum siebzigsten Geburtstag des bergischen Heimatdichters Dr. Emil Uellenberg errichtete die Stadt Wuppertal eine „t milUellen- berg-Stiftung“ zur Förderung des bergischen Schrifttums. (Dr. Uellenberg ist kurz nach seinem siebzigsten Geburtstuge gestorben.) Karl Wagenfeldt-Preis Die Stadt Soest wird im Einvernehmen mit dem Landeshauptmann der Provinz Westfalen den seinerzeit nach dem westfälischen Dichter Karl Wagenfeldt gestifteten Wagenfeldt-Preis in Höhe von 2000 RM zur Anspornung für Kalendererzähler verteilen. Werbe- und Beralungsamt für das deutsche Schrifttum — Preisaus schreiben für unterhaltendes Schrifttum Die Preisträger des Preises für das unterhaltende Schrifttum sind: Je ein Preis von RM 15000.— wurde zuerkannt: Elim Welk für den Roman „Die Gerechten von Kummcrow“ (Deutscher Verlag. Ber lin); Kurt Hey nicke für den Roman „Rosen blühen auch im Herbst“ (Deutsche Verlags-Anstalt. Stuttgart): Fred Schmidt für den Roman „Peter Ramins Fahrt ins Glück“ (Dietrich Reimer, Berlin); C. Tronicr Funder für den Roman „Die große Fuhre“ (Eugen Diederichs Verla" in Jena). Vier Preise in Höhe von je RM 10 000. erhielten: H e i n z Steguweit für ..Ritter Habe nichts“ (Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg); HansWörner für den Roman „Der Weg durch die Stadt“ (Keil-Verlag [Scherl], Berlin); Hermann Freyberg für „. . . erscheint hinreichend verdächtig* (J. L. Schräg Verlag, Nürnberg); O s k a r S c h n e 1 I für „Schloß Mum- pelsieh“ (G. Grote Verlag, Berlin). Weslfalen-ftord. Gaukulturpreis Der Münsterische Bildhauer Albert Mazzotti wurde vom Gauleiter Dr. Alfred Meyer mit dem Gaukulturpreis 1944 ausgezeich net. -— Mazzotti hat sich im Laufe eines von Erfolgen reich gekrönten Lebens in besonderer Weise um das Kulturleben Westfalens durch die Gestaltung einer Bildergalerie berühmter Westfalen verdient gemacht, die zugleich eine Ruhmeshalle westfälischer Leistungen für das Reich ist. Er schuf Büsten oder Plaketten von Dichtern, Wissenschaftlern und Staatsmännern. C.urt Streubel Wissenswertes Der „Struwwelpeter“ hundert Jahre alt Als am Weihnachtsabend 1844 der Arzt Dr. Heinrich Hoff mann in Frankfurt am Main seinem dreijährigen Söhn dien ein Bilderbuch in Ge stalt eines einfachen Schreibheftes mit eigenen Zeichnungen und selbsl- verfaßten. Versen unter den Tannenbaum legte, da ahnte er sicherlich nicht, daß dieses Bilderbuch einmal den Siegeslauf über den ganzen Erd ball anlreten würde. — Dr. Heinrich Hoffmann, der Arzt, war zugleich, ohne daß er es zunächst selbst wußte, ein Dichter und Zeichner. Den „Struwwelpeter“ hatte er nur in Verse gebracht und Bilder dazu ge macht, weil er als geplagter Vater nicht wußte, was er dem kleinen Sohn zu Weihnachten nun Passendes schenken könne — etwas, was zugleich unterhaltsam und die Zeit verlangte es so auch belehrend sei. Als dann 1845 die erste gedruckte Ausgabe des „Struwwelpeter“ herauskam, war er mit einem Schlag ein berühmter Mann. Das beliebte Kinderbuch erreichte bis jetjt eine Auflage von zwanzig Millionen Stück in zwanzig verschiedenen Sprachen. Geburtstage Ep waren Gedichte, Novellen und ein Roman, mit denen Josef Buchhorn kurz nach der Jahrhundertwende vor die Öffentlichkeit ge treten ist; Gedichte, Novellen und ein Roman aus dem Studentenleben seiner rheinischen Heimat — Josef Buchhorn stammt au« Köln, dort wurde er am 8. Januar 1875 geboren und Südwestdeutschland. Josef Buchhorn war vom Journalismus hergekommen. Er hatte so wie im deutschen Westen und deutschen Süden auch im deutschen Osten an Zeitungen gearbeitet, er kannte die Probleme, die die neue Zeit zu stel len begann, nicht nur von der schöngeistigen, sondern auch von der politischen Seite her. So sctjte er sich nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Politiker kämpferisch für die deutsche Wiedergeburt ein: in Zeitungen, in Zeitschriften, die er herausgab, als Abgeordneter im Preußischen Landtag und wieder in seinen Büchern, in den Romanen aus der Zeit und in Romanen aus der deutschen Geschichte, in denen er vor allem geistige und politische Wendepunkte zu gestalten trachtete, be ginnend in der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts mit „Aufstand in Nürnberg“ über einen Ostroman aus der Mitte des fünfzehnten Jahr hunderts und einen Roman über jene seltsame und geistig hochstehende Frau im deutschen Süden am Anfang des sechzehnten Jahrhunderts, Jakobe von Baden, einen Schill-Roman und einen Roman um die Brüder Grimm bis zu „Wetterleuchten überm Niederrhein“, dem Roman aus dem beginnenden Aufbruch. Burvr.bl f. d. Dt Buchh. Nr. 2, Sonnabend, den 13. Januar 1945 7
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