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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1932
- Strukturtyp
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- 1932-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1932
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- Deutsch
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X- 43, 20. Februar 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Eine internationale Übersetzungsbibliographis. Der Gedanke festzustellen, was in jeder Sprache an Über setzungen ein- und ausgeht, ist alt, aber im deutschen Sprach gebiet wurde zum ersten Male der Versuch in größerem Maß- stabe unternommen. Der Börsenverein gibt seit einigen Jahren die Bibliographie: »Deutsche Bücher in fremdem Gewände« her aus. Sie hat den Nachteil, daß sie nur den Ausgang ersaßt, und daß sie nur im Börsenblatt veröffentlicht wird. Die Notgemein schaft hat, nach Wissenschaften geordnet, einen schönen Katalog der deutschen Bücher herausgegeben, die in das Spanische über setzt worden sind. Dieses Unternehmen ist für die Werbung sehr wertvoll, gerade weil es nur einen kleinen Ausschnitt gibt, es stellt aber etwas ganz anderes dar als eine internationale Übersetzungsbibliographie, die eine Vorarbeit für solche Einzel kataloge ist und ihr künftiges Erscheinen erleichtert. In den letzten Jahren haben verschiedene internationale Körperschaften sich mit der Frage beschäftigt: Die Association lüttöraire et Lrtistiqus, der PEN-Club, der Internationale Schriftstellerverein, das Internationale Komitee der Bibliothe kare, der Internationale Verlegerkongreß haben sie erwogen, aber eingesehen, daß ihre Mittel nicht genügen, und so haben sie das Institut cko OoopSration inteUectuello, das als Teil des Völ kerbundes in Paris seinen Sitz hat, gebeten, die Sache in die Hand zu nehmen. Man mag nun zu diesen internationalen In stituten stehen wie man will: wenn ein Institut für geistige Zu sammenarbeit überhaupt aber eine Existenzberechtigung haben will, so muß es zum mindesten die Buchführung in dis Hand nehmen, wie sich die geistige Zusammenarbeit zwischen den Nationen vollzieht, und das ist die internationale Übersetzungs bibliographie. Das Institut für geistige Zusammenarbeit hat, diesen An regungen folgend, am 18. und 18. Dezember 1831 in seinen Räumen im kalais Royal ein Expertenkomitee zusammenberufen, das aus Vertretern der Schriftsteller, Bibliothekare und Buch händler der verschiedenen Länder bestand. Vertreter von Eng land und gleichzeitig des Internationalen Verlegerkongresses war sein Vizepräsident, Herr Stanley Unwin aus London; der Börsenverein war durch den Unterzeichneten vertreten. Den Vorsitz führte Herr Julien Cain, Generaldirektor der Ulblto- tkdque nationale in Paris. Die Vorarbeit hatte in mustergülti ger Weise der literarische Geschäftsführer des Institutes, Herr Dominique Braga, in die Hand genommen, der durch Vorbe sprechungen mit den wichtigsten Stellen die Frage selbst schon so weit geklärt hatte, daß sein Entwurf im Laufe der Verhandlun gen nur wenige Änderungen erfuhr. Der durch die Experten be arbeitete Entwurf wird Ende März dieses Jahres der Haupt versammlung des Instituts für geistige Zusammenarbeit vorge legt, die einen endgültigen Beschluß faßt und die Mittel be willigt. Als Titel des Kataloges ist in Aussicht genommen »Incksx tractuctious«. Nach den Vorschriften des Völkerbundes ist für seine Publikationen nur Englisch und Französisch zulässig, die Aufnahme des Deutschen begegnet immer großen Schwierig keiten, weil sich dann auch Italien und Spanien melden. In diesem Fall hat aber die Expertenkommission aus Antrag des Vorsitzenden mit allen gegeit eine Stimme beschlossen, der Haupt versammlung auch das Deutsche in Untertitel und Erklärungen zu empfehlen, ohne damit einen Präzedenzfall zu schaffen, in Anbetracht der großen Bedeutung der deutschen Sprache im internationalen Buchhandel sowie des Umstandes, daß Deutsch land in bibliographischen Dingen führend ist. Grundsatz des Unternehmens ist, daß die Redaktion keine subjektiven Momente in die Bibliographie einschaltet, sondern sich streng an die Unterlagen hält, welche die nationalen Bibliographien liefern. Es wäre z. B. Aufgabe der Deutschen Nationalbibliographie, durch ein vereinbartes Zeichen (vorge schlagen wird ein schwarzer Punkt) das zu bezeichnen, was eine Übersetzung ist, dann würde der Titel unverändert ausgenommen. 12S Die persönliche Arbeit der Redaktion kommt erst in dem Register zum Ausdruck, aus dem ersichtlich ist, welche Werte den verschie denen Sprachen entnommen find und das jeder Sprache beige geben wird. Da das für alle Sprachen geschieht, so hat man einen genauen Überblick über Eingang und Ausgang. Jedem Hefte wird ein Verzeichnis der Verleger mitgegeben, welche Übersetzungen herausgegeben haben. Eine solche Aufstellung ist von Bedeutung für den Gelehrten, der die geistigen Bewegungen verfolgt, für den Sortimenter, der die Bücher verkauft, ganz besonders aber für den Verleger, der dadurch weiß, wo vielleicht Interesse für eine Übersetzung vorhanden ist und an welchen Verleger er sich mit einem Angebot wenden kann. Die Hefte sollen jedes Vierteljahr erscheinen und werden nach einer Stich probe einen Umfang von etwa 4 Bpgen haben. Der Preis des Heftes wird zwischen 5 bis 7.50 Francs (also etwa zwischen 1 bis 1.50 RM) liegen, was gewiß nicht zu teuer ist. Der Umstand, daß eigene Erhebungen durch die Redaktion nicht gemacht werden, bringt es mit sich, daß der Inckex trans- tattounM nur Sprachen umfassen kann, welche eine sorgfältige Nationalbibliographie haben. Er muß sich daher zuerst auf die fünf wichtigsten Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Ita lienisch und Spanisch beschränken, hofft aber durch Aufstellung einer Norm die andern Nationen dazu zu bringen, daß sie ihre Bibliographie verbessern, sodaß später der Katalog auch aus sie ausgedehnt werden kann. Hat erst das Unternehmen festen Bo den unter den Füßen, so wird es keine Schwierigkeiten bieten, es auszudehnen. Ir» Laufe der Verhandlungen wurden auch Einzelsragen angeschnitten wie die Nennung des Übersetzers, die Angabe der Auflage und des Titels des Originals, die Frage, ob man vom Verleger der Übersetzung verlangen kann, daß er den Namen des Verlegers der Originalausgabe nennt. Alle diese Wünsche an die Verleger wurden in einer besonderen Entschließung zu sammengefaßt, die hier in Übersetzung wiedergegeben wird: »Das Expertenkomitee für den Incksx Iranslstionum stellt fest, daß in diese Bibliographie nur die Angaben ausgenommen werden können, welche in den nationalen Bibliographien stehen. Es richtet daher, um dem Unternehmen einen wissenschaftlichen Charakter zu geben und um seinen Nutzen zu erhöhen, an die Verleger die fol genden Bitten: a) Der Verleger möge auf dem Umschlag oder dem Jnncntiiel den Namen des Übersetzers oder feines Pseudonyms angcben. d> Der Verleger einer Übersetzung möge aus dem Umschlag oder einer Seite der inneren Titelet den Titel des Werkes in der Originalsprache angeben. c) Er möge, wenn es sich um die erste Übersetzung eines Buches aus dem Original handelt, bas auf dem Umschlag, dem Schmutztitel oder dem inneren Titel mit Hilfe der folgenden Formel angebcn: .Übersetzt aus dem Englischen (usw.) zum ersten Male von . . .'. ck) Entsprechend den Wünschen, welche die Association Uittckraire ot Lrtistique internationale und die Röckörgtion internationale ckes Loeiölös prokessiouelles cke Oens ite Uettres geäußert haben, soll, um die wörtlichen von den veränderten Übersetzungen zu unterscheiden, die Formel .Übersetzt aus . .nur verwendet werben für vollständige Übersetzungen, fttr alle Übersetzungen aber, die Ktirzungen oder Ände rungen aufweisen, die Formel benlltzt werden .bearbeitet nach . . e> Die Verleger von Übersetzungen möchten auf dem Umschlag, dem Schmutztitel, dem Haupttitel oder deren Rückseiten mit dem Titel des Werkes t» der Orlginalsprachc auch den Ort der Ver öffentlichung, die Jahreszahl und die Auflage angeben. k> Sie möchten, entsprechend der Übung der Verleger einzelner Länder, um die erste Übersetzung von einem Neudruck zu unter scheiden, bas aus dem Umschlag oder der Titelet angebcn. gj Es wäre ferner von den verschiedenen Verlegervereinen die Frage zu prüfen, ob es nicht möglich wäre, neben den Angaben, die in Ziffer s> gewünscht werben, bet jeder Übersetzung auch den Verleger des Originalwerkes zu nennen oder andere nützliche An gaben zu machen.« Es ist in Aussicht genommen, die Bibliographie mit dem I. Januar 1932 zu beginnen, das erste Heft wird wohl im Lause des zweiten Vierteljahres erscheinen können. Probenummern können schon jetzt kostenlos und postfrei verlangt werden von dem Institut International cke Loopsration InteUsctueUe in Paris I, 2 Lus Uontpsusier, Ralats Royal. Ernst Reinhardt.
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