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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1889
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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2034 Nichtamtlicher Teil. SV, 17. April 188S. Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer znm crstenmale angekündigt sind. Philothca. übers, v. I. Moormann. Lcrsch. B M . Einleitung in die Chronologie. Bricm, H., Die Zuckerrübe. Ncumann. Icnny, Von aner eigenen Nass! Stcidl, B C.. Der Rechtsrathgeber Gesetz betr. die Erwerbs- u. Wirthschafls I. I. Weber in Leipzig. 2048 Quincke. Wolfgang. Katechismus d. Kostüm kunde. Georg Weis; in Heidelberg. 2048 Smilcs, Samuel, Der Weg zum Erfolg durch eigene Kraft. Bearb. v. Hugo Der Wert der Berliner Presse. Wocdtke. E V., Das Reicksgesetz betr. die s. Pierson S Verlag in Dresden. 2047 Ballestrcm, Eufemia Gräfin, Die blonden Frauen von Ulmenried. Fcilmann. Johanna. Sturm u. Stille. cskar Rnhl in Leipzig. 2049 Nichtamtlicher Teil lieber PaPicrsabrikation mit besonderer Berücksichtigung der zm» Papier verwendeten Ersatzstoffe. (Vortrag unter Vorführung zahlreicher Proben.) (Schluß aus Nr. 88.) Unter der Bezeichnung Lederpappe wurde früher aus Eng land eine sehr klüftige braune Pappe (auch Papier) eingesührt, welche aus gedämpftem Holz hergestellt wurde. Beide Sorten werden jetzt bei uns in viel besseren Quali täten hergestellt, als solche aus England kamen. Das von der Rinde befreite Holz wird in großen Stücken unter 4 Atmosphären Druck ca. 10 Stunden gekocht und es werden nun die Stücke in eine Schlcifvorrichtung eingespannt nud geschliffen wie gewöhnlicher Holzschliff. Durch eine Sortiertrommel wird die geschliffene Masse sor tiert, die größeren Splitter raffiniert und dem sortierte» Stoffe zugeteilt. Mittels einer Cyliudermaschine werden die Pappen dann angefertigt; es hängt zu dem Zweck ein mit Siebüberzug versehener Cyliuder zu l/z bis 2/z in dem Zeug; beim Drehen des Cylinders bleiben die Fasern aus dem Siebe sitzen, das Wasser läuft durch die Maschen des Siebes ab, während der am Sieb sitzende Zeug durch eine Walze, sogen. Formalwalze, die über dem Siebcylinder liegt, abgenommen wird. Je nach der Stärke der herzustellenden Pappe rollt sich der Zeug auf der Format walze übereinander. Mit der Hand muß MIN jeder einzelne Bogen der Pappe abgenommen werden; es enthält die Masse ungefähr kv"/„ Wasser; die Pappen werden alsdann unter die Presse gesetzt, durch Auf hängen oder Breiten getrocknet und später geglättet. Die Pisch- witzer Pappensabrik von Th. Fischer hat die heute Ihnen vor liegenden Lederpappen angesertigt. Sie bekommen zugleich einen Begriff, welcher Art die Verwendung dieser Pappe außer der gewöhnlichen ist, indem Hr. Fischer Ihnen Proben seines Fabri kats zur Verfügung stellt; Sie sehen, wie geschmackvoll sich die Pappe pressen läßt, zu einfacheren und eleganten Mappen und Kartons verarbeitet werden kann, die neben elegantem Aussehen große Haltbarkeit zeigen und auch billig sind. Bevor cs gelang, die Fasern des Holzes von dem Jnkru- stationsstofs zu befreien, war die Verwendung des Strohstoffes eine weit ausgedehntere; das von Unkraut gut befreite Stroh wird in Stücke von 5l) mm Länge geschnitten und mittels einer Fege die Knoten von den leichten Halme» getrennt. Um die im Stroh enthaltenen Jnkrustationsstoffe zu entfernen, muß dasselbe einen Kvchprozeß durchmachen wie das Holz, nur genügt zum Lösen der im Stroh enthaltenen Kieselsäure Soda nicht, es muß kaustisches Natron genommen werden. Durch diesen Vorgang wird aber auch die Faser derart angegriffen, daß die zurückblei bende nur gelinge Festigkeit hat, weshalb aus Strohstoff allein kein Papier hcrgestellt werden kann. Die dunkelbraune Koch flüssigkeit wird mittels heißen Wassers ausgewaschen und der Strohstoff zeigt eine graue Masse, welche durch Bleichen eine hohe Weiße erhält. Für bessere Papiere findet der gebleichte Strohstoff sehr gern Verwendung, indem die Papiere große Weiße und Reinheit, sowie harten Griff erhalten. Die vereinigten Strohstoffsabriken in Dresden überließen mir die Ihnen vorliegenden Rohmaterialien wie auch das Papier, zu dessen Anfertigung 25bis7vo/o Stroh stoff verwendet sind; die Probe» zeichnen sich durch große Rein heit, Weiße und angenehmen Griff aus. Für das gewöhnliche Strohpapier wird das Stroh nur mit Kalk gekocht, aus einem Kollergang gemahlen, worauf es sofort, sei es zu Papier oder Pappe, verarbeitet wird. Außer den bezeichnten Stoffen wird auch Esparto und Alpha als Rohstoff zu Papier verarbeitet, beides zwei afrika nische, bei uns wenig voriommende Grassorten; die Behandlung derselben ist wie die des Strohes. Ich wende mich nun kurz zur Betrachtung der Wasser zeichen, die aus zwei Arten hergestellt werden. Die älteste war und ist noch diejenige, bei welcher das Zeichen aus der Form erhaben mittels Drahtes angebracht ist. Dieses Zeichen in die feuchte Papiermasse eingedrückt, verschiebt an der Stelle, wo es zu liegen kommt, die Fasern und das Papier nimmt den Abdruck an; der selbe bleibt auch nach dem Trocknen. Aus dem Siebe der Papiermaschine läßt sich des Preffens wegen kein erhabenes Zeichen anbringen, es wird daher das Zeichen aus einer aus Draht gearbeiteten Walze angebracht, dem Rouleau, und diese aus die feuchte Papierbahn aus das Sieb gelegt, wodurch das Wasserzeichen in das Papier gedrückt wird. Bei Herstellung des Wasserzeichens ist Haupterfordernis, daß es stets klar und deutlich ist und immer auf die gleiche Stelle im Papierbogen trifft; es ist dies nur möglich, wenn der Umfang der Walze der Größe des Bogens entspricht. Damit das Wasser zeichen scharf im Papier hervortritt, ist eine besondere Behand lung des Zeuges erforderlich. Papiere aus neuen Flecken oder Hans zeigen den Abdruck weit weniger scharf; der Zeug ist zu schmierig gemahlen, giebt das Wasser zu schwer ab. Auch durch scharfes Satiniere» verliert sich das Wasserzeichen, sein Aussehen leidet. Die mit Wasserzeichen versehenen Papiere werden deshalb meistens nur schwach satiniert oder nur durch hydraulischen Druck gepreßt. Ich lasse hier eine Sammlung Papier cirkulieren, die mit Wasserzeichen gearbeitet sind. Gebr. Hosssümmer in Düren hatten die Freundlichkeit, die Proben für die Herren, die sich dafür interessieren, zur Ansicht und Prüfung zu überlassen. Sie werde» an denselben die Richtigkeit meiner Angaben bestätigt finden, sowie auch die Unterschiede zwischen nicht satiniertem, schwach und stark satiniertem Papier sehen. Besonders möchte
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