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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1889
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- Deutsch
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-iS 90, 17. April 1883. Nichtamtlicher Teil. 2037 Papier üi 24 Stunde» fertig macht, giebt Ihne» dieses einen Beweis dafür, welche Ausdehnung heute die Papierfabrikatio» einnimmt. Aus den Stosfbiitten. in welchen sich der Regulator befindet, damit das Papier während der gesamten Arbeit gleich stark wird, kommt durch die Schöpfvorrichtung der Zeug nach dem Berteilungs- kasten. wird dort mit dem Siebtischwasser verdünnt und läuft langsam über den Sandfang, auf dem sich die schweren Bei mischungen abscheiden. Durch Ueberlauf kommt derselbe aus die tlnotcnmaschine. einen eisernen Kasten, dessen Boden aus Metall platten mit feinen Schlitzen besteht, durch welche die feinen Fasern hindnrchgehen. während alle bisher im Zeug schwimmenden Un reinigkeiten aus den Platten sitzen bleiben. Dieser Kasten hängt in einem aus Holz gefertigten größeren Kasten, in welchem sich der gereinigte Zeug sammelt. Ein mit dem eisernen Kasten in Verbindung gebrachtes Schlagwerk erleichtert den feinen Fasern den Durchgang durch die Schlitze der Knotenplatten. Je nach Umständen hat die Maschine 2—8 Knotenfänger. Die nur feinste Fasern enthaltende Flüssigkeit laust jetzt auf ein Sieb ohne Ende, und es wird die Verbindung durch ein so genanntes Siebleder ermöglicht, welches sich an der Ueberlauf- stclle fest an das Sieb anlegt. Getragen wird das Sieb durch ungefähr 50 kleine Kupferwalzen, welche sich mit dem Sieb drehen. Unter dem Sieb befindet sich der Tisch, in diesem sammelt sich das vom Sieb ablaufende Wasser, welches zum Ver dünnen des nachfolgenden Zeuges verwendet wird. Weiter befinden sich unter dem Sieb zwei Saugkastcu; mittels Luftleere wird von der Papierbahn derjenige Teil des Wassers abgesaugt, welcher beim raschen Gang des Siebes nicht abtropfen konnte. Das Ende des Siebes läuft über eine mit Filz bezogene massive Walze; auf diese drückt, mittels Schrauben und Hebelprcsse, die mit Filz überzogene Gautschwalzc und bildet die Gautschpresse. Wenn das Sieb mit der feuchten Papierbahn durch die Gautschpresse gegangen ist. zeigt dieselbe schon so großen Halt, daß sie. ohne abzureißen, vom Sieb genommen und auf den unteren Naßfilz geführt werden kann. Verschiedene unterhalb des Siebes angebrachte Spannwalzen spannen dieses, damit etwaige Falten vermieden werden, denn gehen solche mit durch die Gautsch presse, so ist das Sieb fertig. Zn beiden Seite» des Siebes laufen die Deckelriemen; diese halten die flüssige Papiermassc zusammen, und cs wird damit auch das Format, welches gearbeitet werden soll, gestellt, je nachdem damit hereingeriickt oder heraus- gefahrcn wird. Am Anfang des Siebes befindet sich eine Schllttelvorrichtung. vermittelst welcher die Stuhlung des Siebes und dieses eine seit liche Schütteluug erfährt, um bessere Verfilzung der Faser zu erzielen. Die auf dem Naßfilze befindliche Papierbahn geht nun mit den Filzen durch 3 bis 4 Naßpresscn hindurch und es wird dort alles Wasser ausgepreßt. Nach Verlassen der letzten Presse hat die Papierbahn schon so viel Halt, daß sich dieselbe allein trägt und auf die Trockencyliuder überführt werden kann. Die Trocken- cylinder. deren 5 bis 20 Stück an einer Maschine sind, werden mittels, Dampf geheizt, und zwar derart, daß der aus dem letzten Cylinder kommende Dampf zum Heizen der anderen ver wendet wird, da von dem langsamen, vorsichtigen Trocknen des Papiers auch dessen Güte mitbedingt ist. Um die Cylinder laufen starke Trockenfilze aus Wolle oder Baumwolle, welche das Papier fest und gleichmäßig an den Cylinder andrücken. Die Arbeitsbreite der Papiermaschine beträgt von 1500 bis 2500 wm, und die Geschwindigkeit, mit welcher die Maschine arbeitet, richtet sich nach der Stärke und der Art des Papiers. Normalpapiere werden 10 bis 12 m pro Minute fertig. Druck papier 40 bis 50 m; in Amerika sollen sogar 70 m fertig werden. An die Leistungen des Waschinensllhrers, welchem ei» Junge bcigegebcn ist zum Schmieren der sehr komplizierten Ma schinen. werden große Anforderungen gestellt; denn die aus 4 bis 5 Sechsundsünszigstcr Jahrgang. Antrieben bestehenden Maschinen müsse» genau zusammen arbeiten, soll nicht durch Reiße» der Papierbahn viel Ausschuß entstehen. Da bei jeder verschiedenen Stärke des Papiers oder jeder ge änderten Mischung diese Antriebe aufs neue reguliert werden müssen, so ist hier größte Umsicht nötig; zudem hat auch bei allen getroffenen Vorsichtsmaßregeln das Arbeiten an der Papier maschine eine Gefahr für die betreffenden Arbeiter. Das nach der Längsrichtung der Papierbahn geschnittene Papier wird nach dem Durchgehen zwischen Tellermessern, welche auch de» rauhen Papierrand abschneiden, aus Holzrollen aufgerollt, nachdem zuvor feiner Wasserstaub aus dasselbe geblasen wurde, wodurch das Papier beim Glätten leichten Glanz erhält. Das Satinieren oder Glätten des Papiers geschieht jetzt meistens mittels Kalander. Diese bestehen aus 8 bis 12 polierten Stahlwalzen und harten abgedrehten Papierwalzen, welche über einander liegen und so geordnet sind, daß immer eine Stahl walze und eine Papierwalze auseinander liegen. Hier wird das Papier abgerollt, indem es zwischen den 12 Walzen hindurch geführt wird, so daß es nach dem Verlassen der Walzen einen um so größeren Glanz hat. je mehr die Walzen aneinander ge preßt wurden. Das geglättete Papier wird nun erst nach der Breitseite der Bahn in das verlangte Format geschnitten. Auch durch Pressen zwischen polierten Zinkplatten wird das Papier satiniert, indem man einen Satz bildet, bei welchem immer ein Bogen Papier und eine Platte auseinander zu liegen kommen. Dieser Satz wird alsdann zwischen zwei übereinander liegenden Walzen hindurch geschoben, wobei das Papier durch die starke Pressung großen Glanz erhält. Wird Plattensatinage angewen det, so muß das Papier vorher geschnitten sein. Die weitere Behandlung des Papiers, als Sortieren, Pressen, Beschneiden, sind allgemein bekannt, nur so viel soll noch erwähnt werden, daß auch aus die äußere Ausstattung des Papiers jetzt größere Sorgfalt verwendet wird als früher. Die deutsche Papierfabrikation bietet heute eine Reichhaltig keit an Papier, welche betreffs der Arbeit. Güte und des Preises die größten Ansprüche zufriedcnstcllen kann; cs ist deshalb auch Aufgabe des Konsumenten, dieses Streben des Fabrikanten anzu erkennen, zu unterstützen und das leider zu oft gefundene Vor urteil fallen zu lassen, als müßten die feineren und besseren Papiere aus England bezogen werden. Daß solches nicht der Fall ist, hoffe ich Ihnen durch die heute vorgelegten Proben be wiesen zu haben». Vermischtes. Zum Kamps gegen Schleuderen — In die Zahl derjenigen Verleger, welche der Vorstand des Börsenvereins neuerdings dafür ge wonnen hat, daß sie bei Bekämpfung der Schleuderei Hand in Hand mit ihm gehen und denjenigen Firmen nichts mehr liefern, gegen welche der Borstand die Bereinsmaßregeln anwendet, gehört auch die Firma Friedr. Vieweg L Sohn in Brauuschweig. Der gesamte Sortimentsbuchhandel wird di Fr Nachricht zweifellos mit besonderer Gcnugthuung begrüßen, Sorlimentsbuchhändler sich verpflichtet fühlen müssen. Schneckenburger's Handschrift der -Wacht am Rhein-, — Wir empfingen folgende Zuschrift: Berlin, den 2, April IS8S, Hierdurch teile ich Ihnen ergebenst mit, daß mir vo» der Witwe Max SchncckenbnrgerS, des Dichters der Wacht am Rhein, der eigent liche Original-Urtext dieses Liedes übergeben worden ist. Die Origi- geschnitten ist: letzteres befindet sich ebenfalls in meinem Besitze. Es dürfte jedenfalls für die weitesten Kreise von größtem Interesse sein, daß die bisher als Urtexte ausgegebenen Manuskripte der Wacht am Rhein solche nicht sind. Ich bitte deshalb uni gefällige Ausnahme dieser Notiz in Ihr hochgeschätztes Blatt und bemerke, daß das Origi nal des Urtextes in meinem Gcschäflslokal Ihrem Herrn Vertreter gerne zur Einsichtnahme zu Diensten steht. 2SI
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