Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19320305
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193203056
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19320305
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-05
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
schnitten des 15. Jahrhunderts und der Abteilung Kunstgeschichte des Auslandes nsw. Manch einer hat in den »Studien« sein Erst lingswerk veröffentlicht, der später als Leiter eines Kunstinstituts eine Autorität in seinem Fach geworden ist (z. B. Weese, Weigmann, Schuette). Bei Heitz findet inan das für Knnsthistorikcr und Künstler gleich bedeutungsvolle Werk Ad. Hildebrands zum »Problem der Form« sowie seine Gesammelten Aufsätze, bei ihm ist der für die Kunstforschung unschätzbare Vasari in deutscher Übersetzung erschienen. Andererseits wurde mit der 1905 von G. Gröber gegründeten »OiblioUieea Uomamca«, von der über 300 Bände vorliegcn, eine wissenschaftlich zuverlässige und billige Sammlung von Werken der Weltliteratur geschaffen, während »Das Grabmal des unbekannten Soldaten«, das auf deutschen Bühnen so erfolgreich war, einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Dichtung der Gegenwart darstellt. Diese vorläufigen und andeutcnden Bemerkungen zu der noch auSstehcnden Geschichte des Hauses Heitz bedürfen aber selbst hier noch wenigstens einer wichtigen Ergänzung. So sehr Ausstieg und Ausbau der Firma I. H. Ed. Heitz (feit 1900, dem Tode Mündels, im Alleinbesitz von Paul Heitz, seit 1927 vollständig ge trennt von der Druckerei Heitz L Eo., G. m. b. H., der auch ein eigener Verlag angegliedert ist — Geschäftsführer Heinr. Heitz) durch das berufliche Können ihres Besitzers bedingt sind, das er wiederum langer und gründlicher Ausbildung in den angesehensten Häusern von Stuttgart (Gebr. Mäntler und Kröner), Leipzig (Brockhaus), Paris und London verdankt, so wäre es gerade in diesem Einzelsall falsch, wollte man allein von hier aus alle Verlagserfolge und Auswirkun gen erklären. Nein, weil zur Freude am Beruf und zum praktischen Wissen um Druck und Verlag sich bei Paul Heitz auch wissenschaft liche Kenntnisse, Forscherdrang und Begeisterung für die von seinen Vorgängern überlieferte wertvolle Sammlung von Originalstöcken gesellte, hat eine Menge seiner Publikationen ein besonders indi viduelles Gepräge bekommen. Da, wo Trucker, Verleger, Forscher dukte viel intensiver die innere Nähe und liebevolle Versenkung die ser Persönlichkeit spüren lassen als da, wo solche Bindungen wahl- verwandter Art nicht bestehen. Eine spätere Zeit wird einmal die großen Sericnwerke des Verlags — die Einblattdrncke des 15. Jahr Hunderts, die Originalabdrücke von Formschneider-Arbeiten, die Initialen-, Büchermarken- und Wasserzeichenbände, die Neujahrs wünsche usw. — einordnen müssen in die retrospektive Bewegung der achtziger und neunziger Jahre zugunsten einer Renaissance des schönen Buches, und wird innerhalb dieser die Sonderstellung der Heitzwerke heransznarbeiten haben. Bereits heute aber ist Paul Heitz als Alltor, Sammler und Forscher auf dem Gebiet des frühen Buchwesens und Holzschnitts weder aus seiner Firma noch aus der Geschichte des Buches mehr wegzudenken, so fest Umrissen stehen Persönlichkeit und Leistung schon jetzt vor uns. Wohl war er durch Erbanlagen und Vorfahren - der Groszvater mar Alsaticasammler und Lokalforscher und besaß eine große Bibliothek (heute im Besitz der Straßburger Universitäts bibliothek), der Vater war Universitätsprofessor für klassische Philo logie — für eine so vielseitige Tätigkeit gewisserinaßen prädestiniert. Aber um auf den Gedanken zu kommen, die Schätze, die alle Vor gänger unausgenützt hatten liegen lassen, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, mußte eben jenes Quentchen eigenen Genies hinzutreten, das weder mit Vererbung noch Milieu zu erklären ist. Wo ist heute noch ein Druckverlag, der 523 Originalholzstöcke des 16. Jahr hunderts, der älteste aus dem Jahre 1520, sein Eigen nennt, ganz zu schweigen von den 1000 Stricken des 17. Jahrhunderts'? Aus der Blütezeit des Straßburger Buchdrucks, aus den Offizinen der Rihcl, Jobin, Zetzner, Pastorius und Städel — den Urahnen der Heitzschen Druckerei —, von Künstlern wie Amman, Stimmer, Solis stammen diese Stöcke, mit deren Hilfe manche schon für verschollen gehaltene Arbeit wieder ans Licht gebracht, mancher Beitrag zur Jnkunabelkunde und Geschichte des Holzschnitts geliefert werden konnte. Wenn es aber galt, seltene Drucke oder Uuika für irgend eine Publikation aufzustöbern, ließ Paul Heitz nicht locker, bis er mit Hilfe aller in Frage kommenden Fachleute (Muscumsdirektorcu wie G.Geisberg,Bibliotheksdirektoren wie M.Lcidinger, Antiguaren wie J. Rosenthal, Künstlern wie O. Hupp usw.) sein Ziel erreichte, immer bedacht, auch die Arbeiten, die er Anderen anvertraut hatte, von sich aus zu fördern und schneller voranzubringcn. W. L. Schreibe r, der jüngst verstorbene berühmte Verfasser deS Manuel, hat seinein Verleger Heitz stets auch freundschaftlich nahegestanden, und C. M. Briguet hat bei den Wasserzeichenbändcn, die Heitz vor dessen grundlegendem Sammelwerke herausbrachtc, mit Anerkennung nicht gekargt. Ein abschließendes Urteil über die etwa 30 Werke, deren Titel der Name Paul Heitz als Herausgeber oder Verfasser schmückt, zu fällen, steht uns heute noch nicht zu. — »Fil god iar vn ekags leben , wie es in einem Neujahrswunsch des 15. Jahrhunderts heißt, sind dem Verlag Heitz und seinem heutigen Inhaber beschicken ge wesen. Die symbolhafte Gestalt des Verlagssigncts, die geflügelte Sophrosync, möge nun beide maßvoll weiter ans dem Weg der Harmonie geleiten! vr. Annemarie Meiner. Kleine Mitteilungen Der Württcmbcrgischc Buchhändlervcrcin veranstaltet im Früh jahr 1932 eine Vortragsreihe von vr. O. R ü h l e-Tübingen und M atthäus Gerster -Stuttgart: Das evangelische Schrifttu m, Das katholische Schrifttu m. Die Grundanschauung beider Konfessionen. Ihre dogmatischen Hauptwerke. Die Erbauungsliteratur. Schöne Literatur und Zeitschriften. Die großen Verlagskonzernc. Jüngste Strömun gen und wichtigste Vertreter. 6—7 Abende jeweils Dienstags und Freitags 20 Uhr im Kursraum 9 des Landesgcwerbemuscums, Eingang .Hospitalstraße. Beginn Dienstag, den 3. Mai. Der Kursus will zum Verständnis des religiösen Lebens der Gegenwart beitragen und die Teilnehmer soweit fördern, daß sie auch über Schriftsteller, Werke und Fragen einer Konfession Aus kunft zu geben wissen, der sic selbst nicht angehörcn. Die beiden Vortragenden sind gute Kenner ihrer Gebiete. Sie werden ab wechselnd einen Abend übernehmen und also die gleichen Literatur- und Fragcngruppen hintereinander vom katholischen und evangeli schen Standpunkt zu beleuchten suchen. Vor allem wollen sie dabei die wichtigste wissenschaftliche und schöne Literatur, die großen Ver lage, Zeitschriften, Vereinigungen und Köpfe auszeigen und ver ständlich machen. Wir hoffen, daß auch unsere Mitglieder selbst und ihre älteren Mitarbeiter teilnehmen, damit die große Vorarbeit recht fruchtbar wird, die unsere Vortragenden leisten mußten. Für Auswärtige auf Antrag halbe Fahrtvergütung. Teilnehmergebühr RM -1.— (davon Firmenanteil RM 2.50). Anmeldungen durch die Geschäftsleituugen. — Leitung: Herbert Hosfmann, Stuttgart, Paulinenstraße 44, Fernsprecher 62341. Ter Vorstand des Württcmbcrgischcn Buchhändlcrvcrcins. Hermann K u r tz, 1. Vorsitzender. Der Verein Dresdner Buchhändler kann in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlaß wird am Sonn abend, dem 12. März, abends halb acht Uhr im kleinen Saal der »Dresdner Kaufmannschaft« ein Stiftungsfest mit Tafel stattsinden. Behörden, Presse und Standesorgauisatioueu werden vertrete» sein. Den Festvortrag: »Grundlagen der Buchwirtschaft vor 100 Jahren und heute« wird -Herr Prof. vr. Menz halten. Schaufensterwettbewerbe. - Für die Goethe-Gedächtnis- Woche (22.—28. März) planen die> Korporation der Berliner Buchhändler und die Vereinigung der Berliner Mitglieder des Bör senvereins einen Schaufenster-Wettbewerb für den Groß- Berliner Buch-, Kunst- und Musikalieuhandel. Wenn auch in erster Linie vom Sortiment versucht werde» wird, ein Goethe-Schau fenster zusammenzustellen, so soll der Wettbewerb doch nicht allein auf Schaufenster dieser Art beschränkt bleiben, und es wird anheim- gegebeu, auch ein S ch a u f e n st e r der lebenden Dichter zu zeigen. Buch- und Kunsthandlungen, die über mehrere Schaufenster verfügen, werden deshalb vielleicht auch beide Ausgaben zu er füllen suchen und sowohl ein Goethe-Schaufenster als auch ein Schaufenster der lebenden Dichter für de» Wettbewerb anmoldeu. Die beiden Vereine haben, um die Teilnahme an diesem Wettbewerb möglichst rege zu gestalten, eine größere Anzahl von Preisen ausgesetzt. Es werden an Preisen bestimmt: zwei 1. Preise von je NM 100.— für das beste Goethe-Schaufenster und für das beste Schaufenster der lebenden Dichter: vier 2. Preise von je NM 75.— für die nächstbesten beiden Goethe-Schaufenster und nächstbesten beiden Schaufenster der lebenden Dichter, sechs 3. Preise von je NM 50. - für die nächsten drei besten Goethe-Schaufenster und drei Schaufenster der lebenden Dichter. Außer diesen Geldpreisen, die den Damen oder Herren (Chefs oder Angestellten) zucrkannt werden, die nach dem Urteil der Preisrichter die Schaufenster am wirkungsvollsten deko riert haben, wird beabsichtigt, noch eine Anzahl von Trostpreisen zu verteilen. Den Firmen, die sich an dem Schaufenster-Wettbewerb beteiligen, werden kleine Plakate mit dem Hinweis auf den Schau fenster-Wettbewerb übersandt, die in den Fenstern, die für den Wett bewerb angemcldet werden, befestigt werden müssen. A n meld u n - 179
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder