Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-03-24
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19320324
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193203240
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19320324
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-24
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lauerlich, denn künstlerische Kräfte wären für diese Aufgaben in U-ülle vorhanden. Auch im Kinderbuchc vermißten wir eine bemer kenswerte künstlerische Note, auch hier mag mancher schöne Plan der Trostlosigkeit der Zeit zum Opfer gefallen sein. Um so größer ist die Zahl der Werke, Lei denen treffliche Reproduktionen photographischer Aufnahmen die Fortschritte im Lichtbild in den Vordergrund stellen und Anlaß zu allerhand fesseln den und neuartigen Versuchen für die Anordnung der Bilder geben. Das wissenschaftliche Buch zeigt in bezug auf typographische An ordnung, geschmackvolle Typen, trefflichen Druck und gute Eingliede rung der Abbildungen in den Satz manchen erfreulichen Fortschritt, tirnd einzelne Beispiele belegen eindringlich, daß auch solche Auf laben nicht nur sachlich-zweckdienlich, sondern geschmackvoll gestaltet verden können. An gut gesetzten und gedruckten billigen Büchern stand nur leine recht bescheidene Zahl zur Auswahl. Unter den Festschriften und Werbedrucken in Buchform sind erfreuliche und interessante Lösungen zu verzeichnen, aber man hatte den Eindruck, daß das Material, auf das wir in der Deutschen Bücherei angewiesen waren, nicht alles aufwies, was an guter Arbeit auf diesem Gebiet geleistet wird, und cs wird heute erneut der Appell und die Bitte an alle die Firmen gerichtet, die sich mit diesen Aufgaben beschäftigen oder vor diese Aufgabe gestellt wer den, doch ihre fertigen Werke der Deutschen Bücherei zu übermitteln. Mögen nun die 50 schönsten Bücher des Jahres 1931 dazu bei tragen, diese Ansätze zu entwickeln und die Leistungen zu steigern, möge ihre Auswahl und Ausstellung aber auch immer mehr Ver ständnis und Liebe für das schöne Buch in weiten Kreisen wecken und damit die wirtschaftliche Grundlage für dasselbe schaffen und verbreitern. Und nun möchte ich die verehrten Anwesenden bitten, sich die Ausstellung der 50 schönsten Bücher des Jahres 1031 vor dem großen Lesesaal unter der fachkundigen bewährten Führung des Herrn l)r. Nodenberg anzusehen. » Nach den Ansprachen, die durch Rundfunk übertragen wurden, fand eine Besichtigung der Ausstellung statt. In einem späteren Artikel werden wir auf das Ergebnis der Auswahl noch zurück kommen. Ein Verzeichnis der ausgewählten Bücher ist in Vorbe reitung und wird in etwa zehn Tagen bei der Deutschen Bücherei erhältlich sein. Die Ausstellung ist in den nächsten Wochen von 8—22 Uhr in der Deutschen Bücherei bei freiem Eintritt geöffnet. Später wird sie in einer größeren Anzahl deutscher und ausländischer Städte gezeigt werden. Kleine Rlitteilungen Tie Herstellung kostbarer Pressen- und Privatdrucke ist sehr zurückgegangen — vielleicht nicht nur bedingt durch die wirtschaft lichen Verhältnisse, sondern auch infolge der geringer gewordenen Neigung, teuere Bücher lediglich um ihrer rein typographischen und der oft etwas stereotyp gewordenen Form zu kaufen. In früheren Fuhren ist die Wahl bibliophiler Werke durch die Jury von mancher Seite beanstandet worden. Man hat vor allem ' geltend gemacht, viel wichtiger als eine kleine Zahl individueller kostbarer Werke sei das Gesamtniveau des Gebrauchsbuches, und auch mit bescheidenen Mitteln lasse sich Geschmackvolles schaffen, das weiteren Volkskreisen zugute komme. Diese Auffassung ist immer von der Jury vertreten worden, i und in dem Vorwort, das den vor zwei Jahren ausgewählten 50 > schönsten Büchern mit auf den Weg gegeben wurde, betonte vr. Kling spor ausdrücklich, cs genüge nicht, daß eine kleine Anzahl wertvoller Luxusbücher jährlich erscheine, unser Ziel müsse es sein, allen oder wenigstens möglichst vielen Büchern der verschiedensten Gebiete eine gute Form zu geben; selbst bei Massenherstellung könne Geschmack und technische Sorgfalt walten. Dieser guten Herstellung des Ge brauchsbuches galt auch diesmal in erster Linie unsere Arbeit. Es wäre aber einseitig und engherzig, über dieser wichtigen Aufgabe zu übersehen, wie sehr das bibliophile Buch lange Zeit Vorbild und Ansporn für viele einfachere Arbeiten war, daß es zur techni schen Schulung diente, das typographische Niveau der Buchausstattung hob und auch heute noch Anregung und Beispiel sein kann. Und so wahr cs ist — Vergangenheit und Gegenwart bezeugen es —, daß guter Geschmack auch mit bescheidenen Mitteln erfreuliche Dinge schaffen kann, ebenso wahr bleibt — wie schließlich auf jedem anderen Gebiete daß allerhöchste nud allersorgfältigste Leistungen nur er- z.eU werden können mit edelsten Stoffen und mit entsprechendem Zeit- und Kostenaufwand. Auch im Wettbewerb mit dem Ausland, das bei seiner Auswahl der schönsten Bücher das bibliophile Buch in den Vordergrund stellt, wäre es falsch, die deutschen Pressen- und Sonderdrucke ganz beiseite zu lassen. Man kann nicht Allerbestes bei einer Auswahl der 50 schönsten Bücher ausschalten, nur weil seine Herstellung kostbar ist. Und ebensowenig lassen sich in solcher Schau n u r neue Experi mente aufnehmcn. Alles ernste Suchen und Ringen, jede gute neu artige Lösung hat Anspruch auf besondere Beachtung und sie fand sie auch wieder in der diesjährigen Auswahl. Aber viele neue Versuche haben noch keine Klärung gefunden, die Verwendung von Groteskschriften, eine bizarre Stellung des Satz spiegels, eine gesuchte Anordnung der künstlerischen oder photographi schen Illustration sind allein noch nicht das wesentlichste einer fort schrittlich-guten Buchgestaltung. Das Andere ist nicht immer das Bessere und das Schlagwort nicht das Ausschlaggebende. Wir sind uns bewußt: Nicht alle der ausgewählten Bücher ent sprechen den höchsten Ansprüchen und halten in jeder Beziehung fachkundiger Kritik stand. — Die Qualität wird immer in gewisser Relation zur Zeit stehen, aber trotz der Erschwerungen, unter denen Produktion und Wirtschaft heute zu leiden haben, ist das Ergebnis unserer Arbeit kein ungünstiges, und es sei ausdrücklich vermerkt, daß neben den 50 ausgewählten Büchern sich noch viele andere er freuliche Leistungen und Ansätze zeigen. 100 Jahre Räber L Eie. in Luzern. — Am 1. Januar 1832 eröffneten die Gebrüder Näber in Luzern eine Buchdruckerei und Buchhandlung. Durch vier Generationen hindurch im Besitz einer Familie, nahm die Firma bis auf den heutigen Tag eine ruhige aber stete Entwicklung. Ihre vornehmste Aufgabe sahen die Inhaber darin, durch das Mittel der Presse mitzuarbeiten am Wohle des engeren und weiteren Vaterlandes, dabei die Interessen des katho lisch-konservativen Luzerner und Schweizer Volkes zur Geltung zu bringen und den Wünschen und Forderungen seiner geistlichen und weltlichen Führer Ausdruck zu verleihen. Die Brüder Aloys und Heinrich Näber, geboren in Ebikou auf dem Sagenhof als Sprossen einer zahlreichen Familie, sind die Grün der der Firma. Aufrichtige Religiosität und Arbeitsamkeit bildeten die Grundlagen des Familienlebens und waren auch das beste Kapital zum Aufbau der Firma. Die Brüder erlernten bei Johann Martin Anich in Luzern den Buchdruckerberuf. Sie arbeiteten weiter ge meinsam nahezu 20 Jahre bei Anich, waren fleißig und sparsam, sodaß sie die Buchdruckerei, nachdem sie dieselbe bereits zwei Jahre im Mictverhältnis betrieben hatten, käuflich übernehmen konnten. So geht die Firma eigentlich ans das Jahr 1804 zurück, da Anich sie gegründet hatte. Doch die Brüder eröffneten sie als neues Ge schäft, verbunden mit einer Buchhandlung, unter dem Namen »Ge brüder Näber«. Die Selbständigmachung fiel gerade in eine Zeit heftig entbrannter politischer und kirchlicher Kämpfe. Die Gebrüder Näber stellten sich in den Dienst der katholisch-konservativen Sache, obwohl sie dadurch auf das Wohlwollen der Negierung verzichten mußten. Wöchentlich einmal wurde außer der »Katholischen Kirchen- zcitung« der »Waldstätter-Bote« herausgegeben, dessen Druck im Jahre 1833 aus politischen Gründen nach Schwyz verlegt wurde. Darauf erschien am 12. April 1833 im Verlag der Gebrüder Näber die erste Nummer der »Luzerner Zeitung«, die anfangs wöchentlich einmal herauskam und gleich großen Anklang fand. Nach dem politischen Umschwung des Jahres 1841 legte sich die Luzerner Zei tung noch den Titel »Schweizerische Bundeszeitung« bei, der im folgenden Jahrgang in »Staatszeitung der katholischen Schweiz« ab geändert wurde. Unter Mithilfe der inzwischen herangewachscnen Neffen der beiden Inhaber wurde das Unternehmen immer bekannter und breitete sich mehr und mehr aus. Heinrich Näber jun. (später Räber-Jurl) übernahm bis 1863 die Redaktion der »Luzerner Zei tung«, Josef Räber-Meyer und Bernhard Näbcr-Notschy arbeiteten in der Buchhandlung. 1861 und 62 gab die Firma die sechsmal wöchentlich erscheinende »Schweizer Zeitung« neben der nun zweimal in der Woche erscheinenden »Luzerner Zeitung« heraus. 1863 rückte letztere in die Reihe der täglich erscheinenden Blätter. Von 1871 ab erscheint sie unter dem Titel »Vaterland«, konservatives Zentral organ der deutschen Schweiz und hat weiter hohes Ansehen und große Verbreitung erlangt. Im Oktober 1870 übergab Aloys Näber, dessen Bruder und Teilhaber Heinrich kurz vorher gestorben war, das Geschäft seinen Neffen Heinrich, Josef und Bernhard Näber. Er selbst hatte sich ein schweres Augenleiden zugezogen, das ihn zwang, sich ins Privat leben zurückzuziehen; er starb am 1. März 1879. Die Neffen führten das Unternehmen im Sinne der Gründer weiter. 1897 ging es an ihre Söhne, Josef Räber-Schryber, Bernhard Näber-Zemp und Josef Näber-Hauser über. Am 1. Januar 1925 trat Franz Räber-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder