Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-03-24
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19320324
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193203240
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19320324
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-24
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Hochschulen voll llnd ganz gentigt haben, wenn sich die Bllcherein- fnhr — das Buch als Geistesgut ist ja bekanntlich zollfrei — stati stisch überhaupt erfassen, die 75N also hätten errechnen lassen. Wir waren aber der Gefahr ausgesetzt, eines schönen Tages vor der Er klärung zn stehen, das Kontingent des deutschen Buches ist erschöpft. Mit dem Eintritt dieser Möglichkeit wäre der deutsche Buchhandel Lettlands erledigt gewesen, und zwar nicht nnr zum Schaden der Sortimenter unseres Landes, auch beim deutschen Verleger hätte sich dies recht fühlbar gemacht. Die sofort unternommenen und nach haltig durchgeführtcn Bemühungen des Vorstandes unseres Ver eines fanden verständnisvolles Erwägen unseres Wunsches bei der Jmport-Negulierungskommission und die Ansscheidung der Bücher, Zeitschriften und Noten aus der Kontingentierung wurde als einzige Ausnahme verfügt. Leider ist die unbeschränkte Einfuhrerlaubnis des Buches noch lange nicht gleichbedeutend mit Aushebung der Va- lutabeschaffungsschwierigkeitcn, gleichwie das Vetorecht der Valuta- kommission durch die Aufhebung der Kontingentierung nicht berührt wird. Verschiedene deutsche Verleger haben sich in Lettland Bank oder Postscheckkonti angelegt. Für uns wäre dieser Modus aus brei tester Grundlage äußerst angenehm, nur vermögen wir nicht zu sagen, wie die Kontoinhaber über die angesammelten Gelder werden ver fügen können. Verein der baltischen Buchhändler zu Riga. Landesgruppe Lettland. Aus anderen Ländern liegen Nachrichten über einschneidende Maßnahmen nicht vor. In Jugoslawen wird eine vollständige Ände rung der Deviscngesetzgebung durch die Schaffung einer Einfuhr kontrolle erwartet. Die Möglichkeit des gegenseitigen Austausches von Guthaben soll durch das neue Gesetz auch geklärt werden. Der neuesten tschechoslowakischen Verordnung (mit Rückwirkung seit dem 10. März 1932 in Kraft) entnehmen wir: 1. » . . . Durch die Postsparkasse (durch Einzahlung oder Überweisung auf Scheckkonto eines Ausländers bei der Postsparkasse oder durch Überweisung aus einem eigenen Scheckkonto) dürfen an denselben Empfänger in das Ausland ohne besondere Bewilligung der Nationalbank höchstens 200 Xö. täglich überwiesen werden. 2. Mit der Post (in einem Wertbrief oder Paket, durch Postanwei sung oder Nachnahmeauszahlung oder durch Postauftrag ans dem Ausland) darf eine und dieselbe in der Tschechoslowakei wohnende (ihren Sitz habende) physische oder juristische Person in fremdem Papier- und Kleingeld oder in tschechoslowakischen Banknoten oder kleinen Münzen an einen und denselben Adressaten ins Ausland ohne Bewilligung der Nationalbank einen Wert von höchstens 200 Xö. täglich schicken oder überweisen. 3. Tschechoslowakische Banknoten und Münzen, ausgenommen die freien Beträge für Reisende und für Postsendungen, ferner unbe arbeitetes Gold und Platin und Goldmünzen sowie in- und aus ländische Wertpapiere können nur mit Bewilligung der National bank ausgeführt werden. Für die Versendung von Schecks, Kreditbriefen (Akkredi tiven), Anweisungen oder anderen Geldwerten, die auf fremde Währung lauten, sowie für die Versendung inländischer und aus ländischer Wertpapiere gilt diese Bestimmung auch. 4. Ohne besondere Bewilligung der Nationalbank dürfen Bank- (Staats-)Noten fremder Staaten oder Schecks, Kreditbriefe (Akkreditive), Wechsel- und Anweisungen aus Xö. oder fremde Währung bis zum Werte von 3000 Xö. monatlich ausgeführt wer den. Die Ausfuhr darf nur nachweisbar aus wirtschaftlichen Gründen erfolgen . . .« Aus Österreich ist nichts Neues zu berichten. Das Clearing abkommen mit Italien ist gekündigt worden. Wie schon im Börsen blatt vom 15. März erwähnt, werden die neuen Bestimmungen zur Devisenbewirtschaftung abhängig sein vom Abschluß der internatio nalen handelspolitischen Vereinbarungen, welche die großen euro päischen Staaten und die Donaulänöer beschäftigen. Die fünfzig schönsten Bücher des Jahres 1S31. Zum dritten Male konnte die Deutsche Buchkunststiftung das Ergebnis ihrer Prüfung der deutschen Buchproduktion aus höchste Vollendung in Druck, Bild und Einband verkünden. Die Bekannt gabe fand am Montag der Leipziger Goethe-Woche, dem 21. März, in feierlicher Weise im Vortragssaale der Deutschen Bücherei vor einem großen Kreise geladener Gäste statt. Der Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Buchkunststiftung, Herr Ministerialdirektor Geheimer Rat vr. Klicn führte dabei folgendes aus: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zum dritten Male haben wir uns hier in der Deutschen Bücherei, in der das gesamte deutsche Schrifttum der Welt zusammenströmt, cingefunden, um die vom Preisgericht der Deutschen Buchkunststiftung ausgewähltcn 50 schönsten Bücher des Jahres 1931 zu sehen und zu würdigen. Wir tun das, wie in den ersten beiden Jahren, in der Erinnerung an den großen Deutschen, unter dessen geistige Schirm herrschaft wir unsere Veranstaltung von Anfang an gestellt haben. Der Philosoph Schelling hat bei Goethes Tod ausgesprochen: »Deutschland sei nicht verwaist und nicht verarmt, es sei in aller Schwäche und inneren Zerrüttung groß, reich und mächtig von Geist, solange Goethe lebe«. Diese reiche Erbschaft, die Goethe dem deut schen Volk und seiner Kultur hinterlassen hat, gilt es zu wahren und zu mehren, und es zeigt sich in diesen Tagen in erhebender Weise, daß Deutschland und die mit ihm in gleicher Gesinnung ver bundenen Kulturträger anderer Nationen bereit und entschlossen sind, Goethes Geist auch in diesen Zeiten wirtschaftlicher Not und politischer Verwirrung lebendig zu erhalten. Auch die Deutsche Buchkunststiftung stellt sich in den Dienst dieses hohen Kulturzieles, indem sic versucht, durch die Auswahl derjenigen Bücher, die nach Druck, Bildschmuck und Einband als die schönsten der letzten Jahresernte gelten können, das Verständnis des deutschen Volkes für die Gestaltung und Ausstattung seiner Bücher zu fördern, die Freude am schönen Buch zu heben und damit das Interesse an den geistigen Dingen der Vergangenheit und Gegenwart zu wecken und wachzuerhalten. Das ist der Sinn dieser Jahresauslese. Die Arbeit der Auslese durch das Preisgericht hat ihm eine Reihe von Erfahrungen gebracht und das Urteil der Preisrichter in der ästhetischen Bewertung des Buches gefestigt und vertieft. Auch boten die Ausstellungen der 50 schönsten englischen und amerikanischen Bücher, die in letzter Zeit von der Deutschen Bücherei 240 hier und auswärts veranstaltet wurden, eine willkommene Gelegen heit, die von England und Amerika befolgten Grundsätze mit den deutschen zu vergleichen. Man konnte hierbei die hohe Geschmacks kultur, die im Buchwesen der angelsächsischen Länder herrscht, be wundern, gleichzeitig aber auch mit Genugtuung feststellen, daß die deutsche Auswahl in der Qualität der Drucke den englischen und amerikanischen ebenbürtig war. Die 60 schönsten deutschen Bücher des Jahres 1930 sind als Wanderausstellung durch ganz Deutschland gegangen. Außer in Leipzig wurden sie in zahlreichen anderen Städten gezeigt, in Berlin, Hamburg, Lübeck, Königsberg, Dresden, Frankfurt a. M., Mann heim, Stuttgart, München, Nürnberg, Bamberg und außerhalb der Neichsgrenzen in Neichenberg und Prag. Die Nachfrage nach ihnen war so groß, daß, wie schon im vorigen Jahre, nicht allen Wünschen entsprochen werden konnte. Es darf vielleicht als ein Zeichen für den noch lebendigen Unternehmungsgeist unserer Zeit gewertet wer den, daß einige der nichtberücksichtigtcn Stellen von sich aus die in Betracht kommenden Verleger und Drucker um Überlassung eines Exemplars der prämiierten Bücher gebeten haben; unabhängig von der Deutschen Buchknnststiftung sind auf diese Weise mehrere Aus stellungen der 50 Bücher vom Jahre 1930 zustande gekommen. — An der Tätigkeit der Buchkunststiftung und ihres Preisgerichts ist diesmal mehr als sonst Kritik geübt worden. So ist bemerkt worden, daß sich die Veranstaltung als recht kostspielig erwiesen habe, das ist aber nicht zutreffend. Der Aufwand ist sehr gering, da sämt liche Arbeit ehrenamtlich geleistet wird. Fenier ist davon gesprochen worden, daß nur eine Geschmacksrichtung zur Geltung gekommen sei. Ein Blick auf die 50 Bücher der früheren Jahre wie aus die neue Ausstellung zeigt, daß diese Behauptung unrichtig ist. Schon bei der ersten Auswahl ist das Preisgericht von dem Ge danken ausgegangen, daß je nach der Bnchgattung das Schönhcits- kriterium ein anderes sein muß. Für Werke literarischen Charakters gelten nicht dieselben Schönheitsregeln wie für wissenschaftliche Bücher, und für Kinderbücher nicht die gleichen wie für Werbe drucke. Vor allem aber ist das sogenannte Gebrauchsbuch anders zu beurteilen als der in aller Muße mit Absicht auf künstlerische Wirkung hergcstcllte Privat- oder Presscndruck. Wenn ferner gesagt worden ist, daß neben Druck, Papier und Bildschmuck der Einband nicht genügend berücksichtigt worden sei, so ist dieser Einwand gegen den Einband leider nicht ganz unbe gründet. Aber man muß bedenken, daß der Originaleinband in vielen Fällen den Preisrichtern nicht vorgelegt werden konnte, weil die Deutsche Bücherei noch immer einen erheblichen Teil der Bücher nur in broschiertem Zustand erhält. Gerade für die Anstalt, die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder