Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1837
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- 1837-01-10
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- 10.01.1837
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45 3 46 Abschluß zur rechten Zeit als ein Haupterforderniß jeder guten Geschäftsführung betrachte. Hätte Herr L s meine beiden Aufsätze über den vorliegenden Gegenstand mit mehr Aufmerksamkeit gelesen, so würde er gefunden haben, daß ich in Allem, was zur Hervorrufung der so sehr nöthigcn Ordnung in unserem Geschäfte erforderlich ist, vollkommen mit ihm übcrein- stimme, und daß ich weit entfernt bin, die Präpositionen der süddeutschen Handlungen unbedingt zu verwerfen. Da aber der Gegenstand von Wichtigkeit für uns Alle ist, so glaubte ich, meine Stimme allerdings laut erheben zu dürfen, da sie ohnehin, wie ich es auch ausdrücklich aus sprach, nur als Privatstimme gelten sollte, die einem für und gegen nothwendig unterliegen mußte. Daß die Herren Gegner Persönliches mit unter laufen ließen, wird kein Unbefangener loben können. Ich bin fest überzeugt, daß viele meiner Herren Eolle- geN meine Ansicht theilen werden, daß die Redaction des Börsenblattes in allen Fällen, wo Namen oder Personen berührt werden, den Namen des Einsenders nennen möchte, denn es ist wenigstens sehr bequem, unter der Hülle der Anonymität seine Bolzen abzuschießen. Wem übrigens daran gelegen ist, zu erfahren: ob ich mir Pünktlichkeit zur Ehre rechne, der kann die Antwort auf seine Frage hoffentlich genügend von meinen Leipziger und Frankfurter Herren Eommissionairen erhallen, wenn er sie nicht in seinen eigenen Büchern fin den sollte. Kreuznach, am 20. December 1836. L. L. Achr. Zustand des französischen Buchhandels und die Ursachen seines Verfalls. (Von R. O. Spazier in Paris.) (Fortsetzung.) Hiermit enden aber die aus der Centralisation Frank reichs für den Verkaufsbuchhändler hervorgehenden Hem mungen noch nicht. Die Leichtigkeit und die Neigung zum Selbstverlag der Schriftsteller und die Einmischung jeder andern Person, die einiges Geld hat, in die Publikation von Büchern, von denen sich nur einiger Gewinn hoffen läßt, muffen da sehr groß sein, wo man sich eben mit dem gan zen oder dem größten Thcilc des literarischen Publlcums ohne alle Hülfe von Mittelspersonen in Verbindung setzen, und durch die Journale und Afsichen die Aufmerksamkeit desselben auf eine literarische Erscheinung ziehen kann. Selbstverlag, der bei uns in Deutschland immer einen Schriftsteller in den Ruf des zu großen Merkantilintereffcs bringt, und seiner nicht würdig erscheint, ist hier daher an der Tagesordnung, zumal bei der politischen Journalistik die grossen Staatsmänner, bei der literarischen die ersten Gelehrten mit dem Beispiele dabei vorangehen. Man gibt einem seiner Zimmer plötzlich den Namen Bureau, und wenn es in der fünften Etage läge, setzt Annoncen in die Zeitung und einen Eommis in die Stube, um die Ankom menden zu empfangen, und man ist als „Editeur" etablirt. Es gibt zugleich eine Menge Etablissements, die sich mit dem Austragen der Prospecte, dem Vertheilen der Exem plare, der Einforderung der Abonnementsgelder beschäftigen; es ist auf der Post eine besondere Administration für die Departementsbücher und Journalversendungen eingerichtet, ja die Abonnenten haben nur auf die Stadtpost einen of fenen Zettel zu werfen, in welchem sie ein Buch irgendwo bestellen und sich verpflichten, dasselbe gegen Vorzeigen des Scheins in ihrem Hause zu bezahlen, und Alles wird von diesen Administrationen pünktlich besorgt. So hat man in den meisten Fällen nicht einmal einen Eommis nöthig. Der ganze Zweig der Journalistik, nicht blos der politischen, sondern auch der literarischen und wissenschaftlichen, ent geht somit ganz und gar dem französischen Buchhandel, so wohl was Verleger als Sortimcntshändlcr betriffr, und während die periodische Literatur jetzt einer der Hauptzweige des deutschen Buchhandels ist, hat Levrault allein von allen französischen Buchhändlern ein Journal, die rsvns gor- inaniqus, ober er hat sie nicht als Pariser, sondern als Straßburger Buchhändler, kaum daß man in Paris ein Eremplar findet, und dies ist der beste Beweis, daß dies Journal einzig und allein nur für Deutschland besteht. Das Gleiche ist es mit fast allen politischen und solchen Schriften, welche augenblicklichen Absatzes bedürfen, sie kommen selten in die Hände der Buchhändler als Verlag u. Verkauf, eben so eine Menge Publikationen, welche in Lieferungen erschei nen und die sich nach Act der Journale vertreiben lassen. Dies bleibt Alles in den Händen der Schriftsteller und Privatpersonen. Es ist keine Frage, daß das eigentliche Buchhändlergeschäft sehr darunter leidet, zumal jeder Pri vatmann Bedingungen stellt, wie er will. Endlich wirkt die Zusammendrängung des ganzen lite rarischen Publicums auf eine große unermeßliche Stadt noch auf Zerstörung aller, ich will nicht sagen, Vielseitigkeit, son dern aller Mannichfaltigkcit des Buchhandels, zerstückt ihn in eine Menge Branchen, die, rein handwerksmäßig getrie ben , nicht die mindeste Bildung und Kenntniß erfordern, und alles Noble in Gesinnung und Betrieb daraus entfer nen. Es ist natürlich keine kleine Aufgabe, aus dieser Welt von Menschen nun vollständig den einen Theil herauszusin- den, der sich seinem Geschäft, seiner Bildung und seiner Lebensweise nach gerade für einen Theil der Literatur beson ders intcrcssirt, und die Mittel und Wege zu finden, zu ihm zu gelangen und auf ihn einzuwirken, so z. B. auch die Jonrnalschriststeller herauSzusinden und sich mit ihnen in Verkehr zu setzen, die gerade für diese oder jene Branche in jedem Journal die Artikel liefern u. s. f. So widmet sich eben jede Buchhandlung in Verlag und Verkauf einem be sonder» Zweige der Literatur und es ist auch für einen ge wöhnlichen Mann Aufgabe genug, sich einige statistische Kenntnisse in Bezug aufSchriftstcller und Werke in diesem oder jenem Fache zu erwerben. Dies ist aber noch nicht Al les. In einer so großen Stadt suchen sich die verschiedenen Thcile des Publicums die Beschwerden der Weitläufigkeit des Orts so viel als möglich dadurch zu erleichtern, daß sich solche Leute in bestimmte Quartiere zusammenziehen, deren gleichartiges Geschäft den häufigen und schnellen Verkehr- unter ihnen nothwendig macht. So bestimmt denn auch den Buchhändler seine Localität, welchen Zweig des Buch-
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