Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1837

für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Getehäktsziveige. H e r a u s g e g e b e n von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 12. Freitags, den 10. Februar 183?. Wie in Leipzig das dritte Buchdrucker - Jubiläum im n Jahr 1740 gefeiert worden ist*). Das Beispiel des vor hundert Jahren allhier gefeyerten Jubelfestes ermunterte die jetzigen Buchdruckerherren, daß ste sämmtüch beschlossen das 1740 Jahr ohne danck- bahre Erinnerung nicht vorbei) gehen zu lassen. Vor allen - Dingen bemühten sie sich von E. Hochedlcn und Hochwei- i scn Rath Erlaubniß darzu zu erhalten, welche ihnen auch ü hochgeneigt zugestandcn wurde. Der 'Anfang hierzu wurde am St. Johannistage gemacht. Jhro Hochw. der Herr Superintendent D. Salomo» Dcpling crwehnten dieser Wohlthat in der Zlmtspredigt früh zu St. Nicolai so ge lehrt als erbaulich. Diesem löblichen Beyspiel folgte auch der hochgelehrte Herr D. Christian Weise in der Vesperprcdigt zu St. Nicolai. Der Herr D. Romanus Teller handelte in der Frühpredigt zu St. Thomas den moralischen Lehr satz ab : Freuet euch mit den Fröhlichen. Herr M. Carl Friedrich Pezoldt, Oberdiaconus an der neuen Kirche, prieß in der Frühpredigt der Gemeine die Erfindung der Buchdruckerkunst als eine besondere Wohlthat zum Lobe Gottes an; Und Herr M. Johann Paul Ram, Prediger zu St. Petri, ermunterte am H Sonntag xost U'ilult. die Gemeine zu einer Danckbahrkeit. Au der eigentlichen Feyer aber war der27.Jun. bestimmt. Hiezu lud der Herr Deeanus der philosophischen Facultät, Herr Prof. Friedrich Mentz, Mit einer gelehrten lateinischen Schrift von zwey Bogen ein, worinnen er von der Erfindung, und Ausbrei tung der Buchdruckerkunst überhaupt, insonderheit allhier zu Leipzig gründlich handelte. Als nun der Tag selbsten anbrach, so versammelten sich die Väter und Mitglieder . . buchstäblich entnommen aus (Christian und vielleicht wurde deshalb hier bas Fest nicht begangen, weil um Friedrich Gcßncrs) der so nöthig als nützlichen Buch- diese Zeit ar bnig Friedrich SLilhclm der Erste starb und Friedrich der LrUckerkuNst und Schriftgießerei dritter Theil, , Große seine Vorbereitung zu dem ersten schlesischen Kriege machte. Leipzig 1741, Seite 199. Dies nun 96 Jahre alte Werk möchte ' Das Jubiläum wurde auch nicht überall an einem und dcm- wohl, selbst in Leipzig, in wenigen Händen noch zu finde» fein, selbe» Tage gefeiert. Die mehrcsten Städte feierten cs am Jo- und da doch schon mancher dortige'Buchdrucker an das in drei hannistage, und die übrigen an einem andern Lage, z. B. Jahre» zu feiernde Jubiläum denken oder Notizen dazu sam- Altdorf Len 30. Juni, Anspach den 12. Juni, Arnstadt den mein wird, so theile ich deshalb den obige» Auszug mit. Diese 27. Juni, Coburg de» 29. Juni, Erfurt den 26. Juni, Frank- Erinnerung bis nahe am Jubiläum im Pulle zu behalten, halte ich furt an der Oder den 12. September, Gofilar den 12. Juli, Nicht für rathsam, denn »ach mcinemchohen ?ilterunLmcincr Ge- s Gotha den 11. Juli, Halle den 25. Juli, Hannover Len 10. Mal, sundhcik werde ich wahrscheinlich das Fest nicht erleben. Testier Jena den 18. Juli, Königsberg in Preußen den 27.Decbr.,-Nürn- liefert, sowohl im dritten als auch im vierten Theile seines berg den li.Juli, Straßburg den 30.Januar, Ulm dcn24.August. Werkes, noch die Beschreibung der Feierlichkeiteü von 43 and'ern Von vielen Städten hat Gefinrr, wie et sagt, keine Nachrichten Städten. Ueberall waren kirchliche - und Gymnasial-Feste mit! über die Feierlichkeiten einziehen können, doch aber hat er ein kffentlichen Processionen damit verbunden, und wo Universitäten VcrzcichiNß von mehr als 200 Jubelschnfken mitgcthcilt, sowie waren, standen diese an der Spitze. Die Buchhändler werden auch recht viel Abbildungen von den zu diesem Feste geschlage- dabei als Theilnehmcr wenig erwähnt. Ob man in 3 Jahrs» ncn Medaillen, noch eben so ccremoniell und fromm sein wird als 1740, steht - Berlin, den 3. Fcbr. 1837. dahin. Berlin finde ich nicht unter den angegebenen Städten,! I. E. Gädicke. 4r Jahrgang. 18