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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1862
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1862-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1862
- Sprache
- Deutsch
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Wöller in Leipzig. 8901. Winter, G. A., der Rechenschüler. Stufenweis geordnete Uebungs- aufgaben zum Tafelrechnen. 4. Hft. 14. Lust- 8. * 2 N/ Zer«i« L» Darmftadt. 8902. * Vorlesungen üb. Kriegsgeschichte von I. v-H- Neue AuSg. O.Lfg. gr. 8. Geh. * 1 ^ Wwe. Brrgkr.-Lcvrault sc Toll» in Tlraßburg. LvIillitLlsr, LI., I'empiee Os« 4'surn eu point setuel de Is «eietic«. lome I. I,s territoire, tsdleau nsturel. xr. 8. 6el>. * 2HH ,p Tchnoe in Brussel. Ll-rnckecid, Helices de In feunesse. 8. Osrt 1 ^ 1<oi»irs de I'ensenee. 8. 6srt. 1 Nichtamtlicher Theil. Ueber die Baarpackete und den Rabatt. Die immer größere Bedeutung, welche das Baargcschäft im Innern des Buchhandels gewinnt, hat namentlich in der letzteren Zeit wieder vielfache Erörterungen über die Baarpackete in diesen Blattern hervorgerufen. Hr. Chelius in Stuttgart hat den Sor timentern die angenehme Versicherung gegeben, daß die Sache noch nicht auf ihrem Höhepunkt angelangt sei, sondern noch einer weitern Entwickelung entgegen gehe. Aber Hr. Ehelius spricht nur im Allgemeinen von dem Baar- geschäfte; er macht in den Bankgeschäften keinen Unterschied, er unterscheidet nicht, ob das Baargeschäft der Ausdruck der Credit- versagung, ob es der Ausdruck des augenblicklichen Bedürfnisses an baarem Gelbe seitens des Verlegers, ob es durch die Natur des Unternehmens hervorgerusen, oder ob cs der Ausdruck eines gegenseitigen freien Uebercinkommens ist. Um ein klares Bild über den Werth und die Bedeutung, über die Nachtheile und Vortheile der Baarpackete für den Buch handel zu gewinnen, ist es aber unerläßlich, diese Unterscheidung eintreten zu lassen. Soweit die Baarpackete Geschäfte berühren, welche Mangels offenen Eredites baar gemacht werden, sind sic der Beurtheilung entzogen, und bei allem, was in Nachstehendem gesagt wird, ist von denselben abgesehen. Es ist füglich eines Jeden eigene Sache, Vertrauen zu gewähren,* wem er will; ob er gut thut, liberal in der Gewährung von Credit zu sein oder nicht, das sagt ihm die specielle Erfahrung und die Richtung des Verlages. Daß der Verleger unmöglich mit allen Sortimentern, selbst wenn sie alle solid wären, offene Rechnung halten kann, liegt übrigens auf der Hand, und wo die offene Rechnung nicht vor handen, müßte der Verleger sich gerade weigern, Geschäfte zu machen, wenn er die Baarexpedition nicht eintreten ließe. Von diesen Baarpacketen kann also füglich nicht die Rede sein, sie würden, wenn man sie in Betracht ziehen wollte, höch stens einen Maßstab für das Urtheil über die Zahl der Sorti menter bieten, welche der offenen Rechnung entbehrt. Ein anderes ist es mit den Baarpacketen, die ihren Grund darin haben, daß die Verleger, mit Hrn. Chelius zu reden, nicht bis zur Messe warten können; in diesen liegt der eigentliche Kern der Frage. Hr. Chelius ist der Ansicht, daß viel größere Capitalien, als die meisten Sortimenter glauben, zum Verlagsgeschäfte gehörten. Es mag sein, daß die Anschauung der meisten Sortimenter in dieser Beziehung irrig ist, daraus kommt es aber in der Sache nicht an. Hier entsteht vielmehr die Frage, ob das Capital des Verlegers ein zulängliches ist, oder nicht. Wenn der Verleger zu Baargeschäften gezwungen ist, so hat er entweder das zum Betriebe eines Verlagsgeschästes erforderliche Capital nicht, oder er ging über seine Kräfte in seinen Unternehmungen; wenn aber der Verleger, der Fabrikant, ohne genügendes Capital sein Ge schäft betreibt, mit welchem Rechte führen die Verleger Klage, daß der Sortimenter zu wenig Capital besitzt? Das Verlagsge schäft ist im Allgemeineü viel riskanter als das Sortimentsge- schaft, die Chancen sind aber im Verlagsgeschäfte auch ganz an- ^ dere, als im Sortimcntsgeschafte. Der Sortimentsbetrieb ist > vorzugsweise auf den Fleiß , der Verlag auf das Capital, die Ein sicht und das Glück gestellt. In dem einen gewinnt man den Lebensunterhalt, in dem andern hat man die Chance, sein Ca pital mit reichen Zinsen zu vermehren. Die erste Forderung an den Verleger ist: Capital; dieses Capital wird aber bei sehr vielen Verlegern, mehr als cs sein sollte, durch den Credit des Buch druckers und des Papiersabrikanten ersetzt und darin dürfte wohl zumeist der Grund zu den erzwungenen Baargeschäften liegen, noch ehe das Resultat einer Messe vorliegt. Was die Baarpackete betrifft, welche durch die Natur der Unternehmungen hervorgerusen werden, so können hierher nur populäre oder sehr kostspielige Unternehmungen gerechnet werden. Die Zahl der letzteren ist eine verhältnißmaßig sehr kleine, dagegen wird die der erstercn immer größer. Bezüglich der letzteren kann von einem Nachtheile der Baar- packcte nicht die Rede sein; schon ihrer Seltenheit wegen, aber auch ganz abgesehen von derselben, ist der Gewinn für den Buch handel durch die Herstellung bedeutender Werke ein so erheb licher, daß alles, was dieselben zu fördern geeignet ist, auch im Gesammtinteresse des Buchhandels seine Wurzel hat. In be dingtem Maße ließe sich dies auch von den populären Unterneh mungen sagen, deren Wohlfeilheit in der Crediteinrichtung des Buchhandels einen Anstoß findet, wenn nicht eine unrichtige Auslegung des Begriffes „populär" viele Unternehmungen schüfe, welche als reine Fabriksliteratur keine Saat ausstreuen, welche dem eigentlichen Buchhandel Früchte trägt. Mit dem weiteren Ucberhandnehmen dieser Literatur und des Baardebitcs derselben wird jedenfalls eine Trennung des Colportagebctcicbes vom I eigentliche» Buchhandel in den größeren Städten eintreten. Die erfreulichste Seite zeigen jedenfalls jene Baarpackete, bei welchen das freie gegenseitige Ucbcrcinkommen maßgebend ist. Es ist aber unmöglich, hierher jene Baargeschäfte zu rechnen, bei welchen das baarc Geld über alle Gebühr und alles Maß honorirl wird. In jedem andern Geschäfte als im Bucbhandel würde ein Unterschied von 15 — 25HH jm Preise bei Verkauf auf Zeit und gegen Casse die bedenklichste Meinung über Den äußern, der so weit in der Würdigung des Wcrthcs von baarem Gelde in seiner Offerte geht. Der eigentliche Grund dieses so auffallenden Unterschiedes scheint mir in dem ursprünglichen Calcül gesucht werden zu müs sen, bei welchem von vorn herein zum Nachtheilc des Sortimen ters, welcher den Bezug in Rechnung wählt, ein Durchschnilts- nettopreis calculict wurde. Gibt der Verleger in Rechnung 25°ch und gegen baar 50?h, so gibt er bei gleicher Vertheilung des Absatzes einen Rabatt von und diesen Rabatt dürf ten allerdings die meisten Unternehmungen vertragen. Bei ge nauerem Lichte betrachtet, ist die Sache nichts anderes, als eine Verkürzung des, auf den Bezug in Rechnung angewiesenen Sor timenters zu Gunsten des modernen Antiquariats oder einiger glücklichen Capitalisten im Sortimentsbuchhandel.
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