Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1932
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X: 94, 23. Aprll 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. L.Ttschn vuchhanbel. Druckhcrstellung. Um den Anilin-Hochdruck auch für andere Zwecke als für die Papierwarenfabrikation nutzbar zu machen, werden die Maschinen konstruktionen entsprechend angepaßt. Das gilt für die Mehr- s a r b c n - G u m m i h o chd r n ck - N o t a t i o n s m a s ch i n e derFa. Fischer L Krecke G. m. b. H. in Bielefeld, bei der die Druckwerke paarweise übereinander angeordnet liegen. Je nachdem die von der Nolle auflaufende Papierbahn durch die beiden oberen und unteren Druckwerke geführt wird, kann die Maschine für zweifarbigen Vorder- und Rückseitendruck oder für ein- bis vierfarbigen Vorderseitendruck oder für dreifarbigen Vorderseiten- und einfarbigen Rückseitendruck verwendet werden. Kauz neue Konstrnktionsprinzipien können für die hochentwickelte Drnckmaschinenfabrikation wohl schwerlich noch in Betracht kommen. Das; die verschiedenen Typen ständig verbessert werden, ergab auch die jüngste Bngramesse mit ihrer vollständigen Schau der graphischen Maschinenindustrie. Die Entwicklungstendenz geht weiter ans ein möglichst ganzautomatisches Arbeiten aus. Papierverarbeitung. Daß es sich auch bei dem Aufgabenkreis der druckenden und papierverarbeitenden Maschinen um fließende Grenzen handelt, be legt ebenfalls der Anilindrnck mit seinen Maschinen für die Komplett- scrtigstellung von Tüten, Beuteln, Säcken und Taschen einschließlich des Klebens in einem Arbeitsgang. Als Spezialmaschine bleibt der Entwicklung der Zusa m men- tragmaschine die besondere Aufmerksamkeit der Konstrukteure gewidmet. Bei einer neuen Maschine der Fr. Hesser Maschinenfabrik A.-G. in Stuttgart-Cannstatt wird durch die Anordnung der Sammel kästen an einem Paternostcrwcrk in Verbindung mit der flachen Aus breitung der gestapelten Bogen insofern ein erheblicher Fortschritt erreicht, als sowohl die Grundfläche wie der Höhenraum der Maschine auf ein Mindestmaß gedrückt werden, mit dem Erfolg einfacherer Be dienung und größerer Übersichtlichkeit der Vorgänge. Nach einem neuen Prinzip arbeitet die Kleinformat Bronzier-, Talku- m i e r - u n d A b sta u b m a s ch i n e »Liliput« von Edmund Dreißig in Berlin SO 36, bei der die Abstaubung unter dem Gummituch er folgt. Zum Vermeiden des Dublierens der vorgedruckten Stellen wirb die Bronze nicht aufgewalzt, sondern in feiner Pulverform gleichmäßig anfgestreut. Zum Vermeiden des lästigen und zeitrauben den Dnrchschießcns des ausgelegten Druckes sind ver schiedene Verfahren zum Bespritzen der Bogen mit einer isolierenden Schicht angegeben worden. An Stelle des Paraffins wird für diesen Zweck jetzt ein Bespritzen mit Walrat angegeben und mit hygienischen Vorzügen begründet. Eine dazu erforderliche Sprihpistoleneinrich- tung ist als »Trockeur«-Apparat von der Firma Joh. H. Frcyberg in Leipzig auf den Markt gebracht worden. Papier und Materialien. Als neuer Werkstoff kommen für die Formhcrstellung in der Graphik, eventuell auch für die Herstellung der Formelemente K n n st h a r z m a s s e n in Betracht, die jetzt schon die Ver wendung des Zelluloids auf anderen Gebiete» der Technik erheblich eingeschränkt haben. Die Kunstharze, Ersatzstoffe aus der Reihe der Phenol-Formaldehyd-Kondensate, sollen in ihren mecha nischen und chemischen Eigenschaften das Zelluloid bei weitem über- treffcn. Sie lassen sich leicht schneiden, sägen, bohren, drehen, schlei fen, fräsen und feilen, biegen und prägen. Es gibt Kunstharze, die unempfindlich gegen Fett, Seife, Wasser und Wärme sind. Auch die Bearbeitung durch Kalt- und Heißprcssen ist nicht ausgeschlossen, und darin dürfte sich besonders die Eignung des Materials für die Zwecke der Graphik ergeben. Es ist vielleicht nicht allgemein be kannt, daß der Erfinder der Monotype, Tolbert Lanston, seine Let tern ursprünglich nicht durch Gießen, sondern durch Pressen gewinne» wollte. Der Versuch mußte an den Eigenschaften des Schriftmetalles scheitern. Vielleicht führt der neue Werkstoff aber auf einen Weg zum »bleilosen Setzen«. Als Klischeemetall wird neuerdings dem Messing eine größere Bedeutung zugestanden, das billiger und härter, aber ebenso leicht ätzbar wie Kupfer ist. Für Galvano-Bleiprägungen ist cs hervor ragend widerstandsfähig. Für die Papierhcrstellung wird aus Amerika ein neues M ahl- ver fahren für Papierstoff angekündigt, das von der wor den Klaebines Co. in Portland und Seattle ausgcarbcitct worden ist. Das Material soll dabei gleichmäßiger vermahlen werden und der Kraftverbrauch geringer als im Holländer sein. Eine große Nolle spielt für Druckpapiere, namentlich Bücher papiere, die Eigenschaft der Undurchsichtigkeit bei geringem Gewicht. Bis zu einem gewissen Grade sind alle Druckpapiere, wenn nicht durchsichtig, doch durchscheinend. Stark durchscheinende Papiere sind für beiderseitiges Bedrucken ungeeignet, da sie die Druckfarbe nicht gut aufnehmen und zur Beeinträchtigung der Lesbarkeit des Textes führen. Das Zeitungspapier ist wegen seines Gehalts an Holz schliff undurchsichtig, aber für den Druck dauerhafter Objekte unge eignet. Gegenüber den in Betracht kommenden Anforderungen an das Material kommt den Papierprüfmethoden und ihrer Anwendbarkeit im Betrieb eine große Bedeutung zu, die sich auch auf die Messung der Glätte, der Zusammendrückbarkeit, der Saug fähigkeit, der Stäubung usw. zu erstrecken haben. Wie vr. Julius Bekk in einem Vortrag in der Reihe des »Graphischen Ringes« mit- teiltc, hat sich die Ullstein-Druckerei in Berlin seit einiger Zeit der Sammlung und Sichtung einschlägiger Erfahrungen besonders ange nommen. Dauerndes Interesse seitens der Techniker bleibt der Frage der Wiedergewinnung von reinem P a p i e r st o f f aus bedrucktem Papier gewidmet. Ein neues der Firma Robert Weber A.-G. in Drentwede bei Bremen patentiertes Verfahren (D. N.P. 524 851, Kl. 55 b), bei dem Ablaugen der Zellstoffkochung zur Verwendung gelangen, besteht darin, daß die Ablaugen vor ihrer Einwirkung mit Erdalkalihydroxyden, z. B. Ätzkalk, behandelt werden. Planmäßige Versuche zur Verbesserung der Druckfarben gehen mit den Arbeiten der Atzanstalten Hand in Hand, bessere Bild drucke auf gewöhnlichem Papier zu erzielen. Wir haben hier schon über die Arbeiten der Firma Ehr. Hostmann-Steinbergsche Farben fabriken in Celle (Hann.) berichtet, die inzwischen in Zusammen arbeit mit führenden Papierfabriken zu einem gewissen Abschluß ge bracht werden konnten. 11. a. ist es heute erreicht, daß man bei ent sprechender Papierwahl und Wegsetzen des frischen Druckes in kleinen Stapeln ohne Durchschießen drucken kann. Am gleichen Problem arbeiten auch andere Druckfarbcnfabriken. So bringen Gebr. Hart mann in Hallc-Ammendorf unter der Bezeichnung O-V-Farben eine Kollektion schwarzer Farben heraus, bei deren Verwendung eben falls die glatten gestrichenen wie die Natnr-Kunstdruckpapiere ohne Durchschießen verdruckt werden können. Welche Bedeutung die Drnckfarbenindnstrie hat, geht allein schon daraus hervor, daß einem Papierverbrauch (ohne Pappe) von rund 16 Millionen Zentnern in Deutschland ein Druckfarbenverbrauch von 366 066 Zentnern gcgcnübersteht. Etwa 46 v. H. aller Druckfarben entfallen auf schwarze Notationsfarben für Tageszeitungen. Wäh rend auf die übrigen schwarzen Farben, die für Bücher und illustrierte Zeitschriften Verwendung finden, noch nicht 20 v. H. entfallen, machen die bunten Druckfarben rund ein Viertel des ganzen Jnlandverbrau ches aus. Die Tiefdruckfarben sind zu einem Sechstel beteiligt. Was die Stofszusammensetzung angeht, so wird interessieren, daß der Ge halt der Drucksarben an Farbkörpern und Farbstoffen nur rund ein Viertel ihres Gewichtes beträgt. Je ein weiteres Viertel kommen aus die Ole, Mineralöle, Leinöl und Leinölfirniß. Zum Rest gehören außer den Lösungsmitteln (Benzin, Benzol usw.) in der Hauptsache die Harze. Nero. Zucstl<UN8l. Zoiti'Ltzo 2ur Knt^viokiunk dar grapbiseben Künsts uvd der Kunst im Zuede. Zand I. 1. .laürZ. 1931. llerausZeAS- ben von der Ltaatlieden Akademie kür Arapdisobe Künste Oeb. ^ 2' k> 8) Dieses neue, in heutigen Zeiten doppelt mutige und anerkennens werte Unternehmen soll, wie W. Tiemann in der Einführung sagt, nicht nur ein Sprachrohr der Leipziger Akademie sein, sondern viel mehr ein Treffpunkt internationaler Kreise zu buchkünstlerischer Aus sprache und Auseinandersetzung, mit vorzugsweiser Behandlung deutscher Buchkunst. Dieser doppelten, nicht ganz einfachen Aufgabe wird bereits der erste Band in vollkommener Weise gerecht und ist wohl in der Hauptsache das Verdienst von Julius Zeltler, in dessen Händen die Redaktion lag. Von dreizehn Aufsätzen handeln acht von Kunst und Künstlern des Auslandes, alle von Leuten geschrieben, die eng verknüpft sind mit der Entwicklung des schönen Buches. So spricht S. H. de Noos, der Schöpfer zweier bekannter holländischer Schriften und Besitzer einer eigenen Presse, über Buchkunst und Schriftgestaltung in den Niederlanden: Fr. van den Wijngacrt, dessen Bücher von Joris Minne, einem der besten belgischen Holzschneider, illustriert wurden, über die heutige belgische Holz-schnittkunst: der Privatverleger A. Noväk über die Bestrebungen in der Tschecho- slovakci usw. Besonders zu rühmen ist, daß die (wohl vorgeschriebene) Kurzform der Aufsätze sich paart mit einem bis ins Kleinste präzi sierten und konzentrierten Inhalt, dessen Wirkungsintensilät ohne Zweifel die einer langschweifigen Abhandlung erheblich übertrifst, überdies ganz mühelos in höchst angenehmer und anregender Weise sich im Leser auswirkt (das Musterbeispiel ist die knapp sieben Seiten umfassende Übersicht über zehn Jahre französischer Buchkunst von 341
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