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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1932
- Strukturtyp
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- 1932-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1932
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- Deutsch
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.andere Leistungen oder Kenntnisse können lobend hervorge hoben werden. Der Verlauf der Prüfung wird auf dem vor- gedruckien Personalbogen (Anmeldebogen) festgehalten und diese werden als Prüfungsakten von den Kreisvereinen ver wahrt. über die erteilten Zeugnisse wird beim Börsenverein Register geführt. Die Prüfung kann frühestens nach einem halben Jahr wiederholt werden. Die Richtlinien (in stark verkürzter Wiedergabe). Da Zweck und Gegenstand der Prüfung die Fest steI - lung der in der Lehre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten ist, so soll die Prüfung vor allem die nötige praktische Schulung erweisen. Sie ist also weder eine Eignungs- noch eine Erfolgsprüfung, sondern hat festzustellen, ob der Lehrling die Lehrzeit ausgenutzt hat, um sich einen Grundstock buchhändlerischen Wissens und die unerläßlichen buchhändlerischen Fähigkeiten anzueignen. Dementsprechend wird für die schriftliche Arbeit und in der mündlichen Prüfung von Beispielen ausgegangen, wie sie für die buchhändlerische Praxis typisch sind. Der Prüfling hat dann durch Wort und Tat zu zeigen, wie er im gegebenen Falle zweckmäßig handeln würde. Das geschieht am einfachsten dadurch, daß bei allen Prüfungen genügend Tatsachenmaterial auf dem Tische liegt, von dem die Handlungen, Betrachtungen und Fragen ausgehen können. Als Gegen stän de der Prüfung werden aufgeführt: 1. Das berufliche Können in einem Grade, den man von jedem einzustellenden jungen Gehilfen erwarten darf: a) Gliederung und Bertriebsformen des Buchhandels. b) Das Bestellgeschäft in allen Einzelvorfällen. e)Die gebräuchlichsten Bibliographien und ihre Benutzung. ^ ä) Der buchhändlerische Verkehr, o) Buchhändlerische Firmenkenntnis, k) Briefwechsel im buchhändlerischen und im Kundenverkehr, g) Ordnung des Sortimentslagers, k) Einteilung der Wissenschaft, i) Kundendienst und Werbung. 2. Allgemeine kaufmännische Kenntnisse: a) Die Grundbegriffe des allgemeinen Handelsrechts, der Buchführung und des Zahlungswesens. b) Die Grundzüge der Sozialgesetzgebung, des Versicherungs wesens, der Staatsbürgerkunde und des Behördenaufbaus. 3. Die Grundlagen der Buchherstellung: a) Papier. b) Schrift, Satz, Druck, e) Binden. 4. Literarisches und geschichtliches Wissen: a) Schöne Literatur. b) Wissenschaftliche Literatur, o) Büchereiwesen. ä) Geschichte des Buches und des Buchhandels. In längeren Abschnitten geben die Richtlinien Beispiele an, wie in diesen Fächern praktisch geprüft werden kann. Sie wollen dadurch die Befragung des Prüflings keineswegs mecha nisieren, sondern den Prüfenden zeigen, wie leicht von einem gegebenen Geschäftsvorfall aus alle hereinspielenden Verhält nisse zum Ausgangspunkt weiterer Handlungen und Fragen werden können, mit denen man sich über den Prüfling recht wohl ein gewisses Bild machen kann. Immer und immer wieder wird dabei betont, daß es sich nicht um spitzfindige Fra gen handeln darf und um komplizierte Annahmen. Gegenstand und Ausgangspunkt der mündlichen Prüfung sollen vielmehr alltägliche G e s ch ä f t s v o r f älle sein, die durch vorliegendes Tatsachenmaterial anschaulich werden. (Aus diesem Grunde hat man in Hannover die Prüfung in Buchhandlungen und deshalb Sonntags abgehalten. Das wird sich für die offiziellen Prüfungen im Reich jedoch nicht durchführen lassen.) Bei den Vorarbeiten für die Gehilsenprüfung wurden natürlich auch Erhebungen angestellt, um wieviel Prüflinge es sich im ganzen Reiche und bei den einzelnen Kreisvereinen wohl handeln könne. Die erhaltenen Zahlen sind nicht ganz schlüssig, weil die Antworten trotz wiederholter Mahnung lückenhaft blieben. Sie lassen trotzdem erkennen, daß man im Durchschnitt mit rund 1200 Prüflingen Pro Jahr wird rechnen können. Das ergäbe, nebenbei gesagt, bei 8 bis 10 Prüfungen im Tage 120 Prüfungstage und macht von vorn herein die Forderung illusorisch, daß ein einziger Prüfungs kommissar alle Prüfungen im Benehmen mit den Ortsaus schüssen abzuhalten habe. Auch ohne einen solchen Prüfungskommissar muß auf eine möglichst gleichmäßige Handhabung im ganzen Gebiete des Börsenvereins hingewirkt werden. Das ist gewiß nicht leicht, aber erreichbar, wenn die Prüfungsfrage in jedem Orts- und Kreisverein in die Hände eines Mannes gelegt wird, der an ihr ehrlichen Anteil nimmt und bestrebt ist, mit Hilfe der auf gestellten Ordnungen und in regem Erfahrungsaustausch mit dem zentralen Prüsungsamt in Leipzig zum Besten unseres buchhändlerischen Nachwuchses zusammenzuwirken. Duchgewerbliche Rundschau. (Siehe zuletzt Börsenblatt IMS, Nr. s.) Schrift und Satz. Für den Beobachter einer technischen Entwicklungsreihe ist nichts interessanter, als zu sehen, wie zwei im Wettbewerb stehende Kon struktionsprinzipien sich nicht nur gegenseitig auseinandersetzen, son dern auch anpasscn und angleichen. Das gilt auch für das direkte und das indirekte Prinzip im maschinellen Setzen, einerseits ver treten durch die mittels Handklaviatur angetriebenen Stückzeilen gießer (Linotype, Jntertype, Typograph), andererseits durch die mit tels vorbereiteter mechanischer Manuskripte (Negisterstrcifen) ge steuerten Einzelletterzeilengießer (Monotype). Die neueren Patentanmeldungen der beteiligten Fabriken be legen diesen Vorgang der Auseinandersetzung und Angleichung klar erkennbar. Für die Monotype, die Vertreterin des indirekten Prinzips, wird offenbar eine Vereinfachung des Tastgcräts ange strebt, bei dessen jetziger Form drei Klaviaturen für die Erzielung von Mischsatz erforderlich sind. Der Vorteil der Einheitsklaviatnr springt in die Augen. Für die Linotype sowohl wie für die Jntertype sind in jüngster Zeit Patente angemeldet bzw. erteilt worden, die auf einen Übergang zum Betrieb dieser Maschinen mit Registerstreifen hindeuten, und auch der Typograph sucht sich offenbar der Entwicklung anzupassen. Ans den neuen Patenten dieser Fabrik ergibt sich eine grundsätzliche Umkonstruktion auf einen vollkommenen Kreislauf der Matrizen, wie er bisher nur bei der Linotype und Jntertype erzielt war. Er ist aber die Voraussetzung für die Automatisierung. Vor allem ist es der Vorgang des Sammelns der Ma trize n z e i l e, dessen Sicherung und Beschleunigung für die Krcis- laufmaschinen angestrebt wird. Daß die vorhandenen Stückzeiten- gießer durch Anbau von Anschlagapparaten in ganzautomatische Ma schinen umgewandelt werden können, ergibt sich schon aus den ein schlägigen Versuchen in amerikanischen Buchdruckereibetrieben. Diese brachten zwar bisher noch keinen vollkommenen Erfolg, sie lassen aber die endgültige Lösung des Problems als gesichert erscheinen. Ob bei einem grundsätzlichen Übergang zur ganzautomatischen Ma schinensetzerei schließlich die Stückzeilengießer oder die Letterzeilen gießer besser abschneiden werden, läßt sich natürlich nicht Voraus sagen. Für die Entscheidung wird der Anteil einer der Typographie nahestehenden Technik am Problem, der Telegraphie, von Be deutung werden, in der die Übertragung mittels gelochter Negister- streifen schon lange eine große Rolle spielt. Die letterzeilengießendc Monotype hat einen Vorsprung dadurch, daß bei ihr, nach der Weise der Schnelltelegraphie, der Arbeitsvorgang bereits in zwei Stationen zerlegt ist. Für die telegraphische Übertragbarkeit gelochter Papier register, einerlei ob die Aufnahme in Klarschriftmanuskript oder in Lochzeichenwiedergabe erfolgen soll, kommen aber besondere Voraus setzungen in Betracht. Die Lochzeichcn müssen nicht nur in einer bestimmten Kombination, sondern auch mit maschineller Regelmäßig keit, d. h. in einer rhythmischen Folge auf den Sendestreifen ge bracht werden. Für schnelltelegraphische Übertragung zureichend wird mit den vorhandenen Tastern eine solche Leistung bisher aber nur von ganz versierten, gehörig ausgebildeten Telegraphisten erreicht.
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