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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1932
- Strukturtyp
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- 1932-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1932
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Auch in der Einrichtung der Maschinen siir Arbeiten, die über den glatten Satz hinausgehen, zeigt sich ein Wettstreit der Stllckzeilen- gicßcrei mit der Monotypie. In ihrer Spezialausbildung als Supra-Komplettgießmaschine gießt die Monotype Schrif ten und Ausschluß von 5—72 Punkt Kegel, Quadrate, Einfassungen als Einzeltypen oder in Bahnen, Linien und Regletten von 1^6 bis 12 Punkt. Durch eine Weiterentwicklung der M e h r f a ch m a g a z i n- cinrichtung hat die Linotype nicht nur die Anpassung an die verschiedensten Aufgaben nach Schriftwechsel und Schriftmischung ge wonnen, sondern sie kommt auch, für den Guß von Zusatzmaterial, Ausschluß, Linien usw. eingerichtet, als Akzidenzmaschine in Betracht. Wie bewußt diese Entwicklung verfolgt wird, ergibt sich schon daraus, daß die Erbaueriu der Maschine, die Mergenthaler Linotype-Fabrik in ihren Räumen in Berlin jetzt einen Kursus zur Ausbildung von Maschinensetzern im »A kzidenzsatz auf der Maschine« ein gerichtet hat. Auch der Tabellensatz ist für die Linotype nicht un zugänglich, da dafür quergestanzte Ziffernmatrizen zur Verfügung stehen. Für die moderne Drucksachcnausstattung bieten die Naster- punktmatrizen der Linotype die Möglichkeit, wie Tonunterdruck wir kende graue Linien und Flächen zu schaffen. Für die Genauigkeit des Arbcitens an der Linotype kommt in Betracht, daß der Universal- Messerblock an der Gießeinrichtung durch zwei Mikrometerschrauben zur schärfsten Einregulicrung des beweglichen Messers eingerichtet und seit kurzem durch die Einführung eines etwas hohl gebogenen Seitenmcssers verbessert worden ist. Von grundsätzlicher Bedeutung ist die Durchführung des Auf bauprinzips an der Linotype. Die Vicrmagazin-Linotype Modell 10 kann zunächst mit drei Magazinen und drei Ablegern erworben und nachträglich durch den Ausbau des vierten Magazins und Ablegers ergänzt werden. Als H i l fs g e r ät f ii r d i e Sc tz e r e i ist die neuartige »Tisch säge« von Miller zu erwähnen, die gleichzeitig sägt und fräst und die, zum genauen und schnellen Einstellen auf die verschiedenen Schnittlängcn, mit einer Mikrometer-Skala für das typographische Punktsystem ausgcstattet ist. Die an jeder Werkbank oder Tisch anbringbare Säge wird von der Monotype Setzmaschinen-Vertriebs- gcsellschaft m. b. H. in Berlin geliefert. Zn unserer Besprechung der K l i s ch c e - B ea r b e i t u n g s - m aschinc »Systcma« von Ganskow ist noch nachzutragen, daß das Verfahren nicht nur für Bildplatten von 8^/z Punkt Höhe --r 3,2 mm, sondern auch für Cicero und 2 mm starke Atzungen und Galvanos anwendbar ist. Das wird durch uns von der Herstellerfirma Otto E. Ganskow in Berlin eingesandte Anerkennungsschreiben aus der Praxis bestätigt. Reproduktion und Übertragung. Die Übertragungstechniken sind es, auf deren Gebiet der Wett bewerb der Druckmethoden besonders scharf in die Erschei nung tritt. Das vorteilhafteste Ausgangsmaterial für alle Verfahren bleiben wegen ihrer Bildschärfe Schriftsatz und hochgeschnittcnc oder hochgcätzte Formen. Daß auch im direkten Buchdruck noch über raschende Wirkungen zu erzielen sind, ergeben die Leistungen von Reproduktiousanstalten und Kunstdruckern, die sich speziell der Ent wicklung des Halbtonhochdruckes angenommen haben. Das gilt für ein Verfahren zur Herstellung von Autotypien und Dreisarben- äbungen, das die Großdruckerei von F. A. Brockhaus in Leipzig aus- gearbeitet hat. Es handelt sich um eine neue Arbeitsweise, bei der die Druckplatten die Zurichtung reliefartig bereits in sich ent halten. Die uns in dem Verfahren vorliegenden Probedrucke er geben, daß von der Anwendung von hochsatiniertcm und gestrichenen Kunstdruckpapicr mit seinem unangenehmen spiegelnden Glanz abge sehen werden kann. Diese neuartigen Autotypien drucken auf Natur- papicr ebenso klar wie auf Kunstdruckpapier, und daraus ergeben sich allerdings erhebliche Vorteile für die Herstellung. Manche Re produktionen können jetzt im Text gedruckt werden, die bisher als Beilagen gegeben werden mußten. Da die Brockhaus »Spe zial-Klischees« auch nicht teurer als andere gute Netzätzungen sind, so kann über ihre Bedeutung für die Buchdrucktechnik kein Zweifel bestehen. Den Druck von ein- und mehrfarbigen Autotypien auf uuge- strichenem Papier pflegt auch die graphische Kunstanstalt von Förster L Borrics in Zwickau, die auch die erste gewesen ist, die Dreifarben- Drucke auf ungestrichenem Papier geliefert hat. Daß auch hier fort schrittlich weiter gearbeitet wird, belegt eine großformatige Druck sache für die Horchwerke Aktiengesellschaft in Zwickau mit Bildern nach photographischen Aufnahmen von Autos. Die scharfen und dabei im Ton weichen Wiedergaben im Format von 35:25em be weisen, daß für derartige Aufgaben der Buchdruck dem Tiefdruck gewachsen ist. Auch durch ein besonderes Nastrierungsverfahren werden Druck- I effekte von tiefdruckähnlicher Sattheit zu erzielen gesucht. Im Gegen- I satz zur gewöhnlichen Atzung mit kegelförmigem Aufbau des Rasters M geht ein neues Verfahren auf Rasterkcgel mit ausgc-D wölbter Mantelfläche oder eine stufenförmige Gestaltung > desselben aus. V In unserer jüngsten Rundschau haben wir auf die Gummi - > stcreotypie für Hochdruck aufmerksam gemacht, die bereits seit I längerer Zeit die Grundlage für den Anilinfarbendruck bedeutet, der ß in erster Linie in Notationsmaschinen zur Herstellung von mehr- > farbigen Papiersäcken, Beuteln und Tüten in einem Arbeitsgange > zur Anwendung kommt. Das Gummistereo gewinnt aber auch siir Z den Buchdruck eine wachsende Bedeutung, und das kann nicht Über- D raschen, da hier ein Weg zum zurichtungslofen Druck beschritten ist, > der ebenso einfach wie wirtschaftlich ist. Auch hier soll eine Ver- I besserung der Wirkung von Rasterbildern dadurch erreicht werden, 4 daß man den vulkanisierten Gummiplatten eine Art Kraftzurichtung 1 in der Herstellung beibringt. Das Prinzip ist das gleiche wie bei ^ der Metallautotypie, indem man die Bildticfen in der Platte höher bringt, die Lichter dagegen etwas tiefer legt. Auf eine Spezialpapiermatrize zur Herstellung von Gummi druckformen ist jüngst das DNP 521038 Kl. 15 ck erteilt worden, und ^ zwar der englischen Firma ?aragc>u 8upplz? Company I,tck. in London. Die nach diesem Verfahren hcrgestellte Papicrmatrizc soll zwanzig- < mal und öfter zur Anfertigung von Gummidruckplatten verwertet j werden können und dabei alle Feinheiten des Satzes genau wieder- > geben. I Auch in Verbindung mit Metallplattcn kommen Gummihochdruck- I flächen in Betracht, die ohne Papiermatrize erzielt werden. So Z wird in Amerika ein Verfahren angewandt, bei dem die Zeichnung I in eine auf die Unterlage der Metallplattc aufgetragene Lackschicht I eiugeritzt oder eingeschabt wird, fodaß an den Zcichnungsstellen > das blanke Metall freigclegt wird. Danach kann die Gummihaut ^ nur dort niedergeschlagen werden, wo nicht abgedcckte Stellen zu-D gänglich sind, und es entsteht so eine Reliefform in Gummi ausM Ver ebenen Platte. Ähnliche Verfahren, über die ein lesenswerter^ Artikel »Metallklischces mit Gummidruckflächen« in dem Fachblatt V »Der Graphische Betrieb«, Januarheft, berichtet, kommen für Halb- > reliefformen und Flachformen für Offset in Betracht. Nach diesem s Artikel beruht die Bedeutung der Gummidruckoberfläche für die Buch druckpresse vor allem darin, daß derart rauhe und grobe Zellulose- papicre bedruckt werden können. Wegen ihrer Knoten im Material den Bleistereos sehr gefährlich, können sie Gummiklischces nicht be schädigen. Der Gummidruck soll auch nicht mehr auf Wasserfarben beschränkt sein, da es jetzt gelungen ist, ein ölfestes Gummi herzu stellen. Auflagen bis zu 120 000 sollen mit solchen Gummiformen > schon erzielt sein, ohne daß merkbare Abnutzungen festzustellen waren, t Auch zum Ersatz des Gummituches in der Offsetpresse sind übri- I gens Versuche gemacht worden, an seiner Stelle eine Umdruckschicht gal- I vanisch aufzubringen. Das Gummi, das auf den Zylinder galvanisch k niedergeschlagen wird, haftet fester darauf als ein aufgespanntes j Gummituch und ergibt eine gleichmäßiger fortlaufende, nicht dehn bare Oberfläche. Daß der Schriftsatz auch für Offset- und Tiefdruck-Übertragungen ^ ein ausgezeichnetes Ausgangsmaterial ist, haben wir an dieser Stelle bereits an verschiedenen Anwendungen aufgcwiesen. Als »T e x o p r i n t« - V e r f a h r e n hat sich auf der jüngsten Bugramesse in Leipzig das von uns früher schon erwähnte Ver fahren zur Gewinnung scharfer Filme durch direkte Photographie vom Satz vorgcstellt. Hierbei wird der Satz mit abwischbarem, tief- schwarzen Mattlack überspritzt und von der Oberfläche der Typen mit einem Tampon wieder abgewischt. Dann wird er mit Silber farbe eingefärbt, und cs entsteht ein silberweiß auf Schwarz stehendes Bild, das auf Film photographiert ein Negativ mit scharf umrissenen schwarzen Buchstaben auf weißem Grunde ergibt. Der Film wird nach dem Entwickeln entschichtet. Mit den Vorteilen an Güte und Zeit aufwand wird so ein photographischer Abzug erzielt, der dem Abzug von der Buchöruckpresse schon wegen der Ersparnis der Zurichtung überlegen ist. Einen Fortschritt in der M e t a l l st e r e o t y p i e bedeutet das automatische Plattengießwerk »Novoplate« der Schnellpresseufabrik Koenig L Bauer A.-G., Wllrzburg, bei dem die Schale örtlich fest steht. Der Kern bewegt sich nach erfolgtem Guß aus der Schale heraus, dreht sich dabei um 180° und stellt die Platte auf einen Tisch ab. Druck auf einen Hebel läßt ihn wieder zur Schale zurückkehren I und leitet automatisch Guß, Kühlung und Abstellung einer weiteren Platte ein.
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