Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19320712
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193207123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19320712
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-12
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X« 160, 12. Juli 1932. Redaltioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn Buchhandel. eine Fortsetzung der Werbemaßnahmen gefordert wird. Diese ist denn auch von der Bereinigung schon in Aussicht genommen. Die Schulbuchwerbung soll im Herbst wieder ausgenommen und zu Ostern 1933 in größerem Ausmaß durchgeführt werden, und zwar in enger Fühlungnahme mit dem Sortiment, wie diese ja schon durch die seit längerer Zeit ansgenommenen Beziehungen zwischen Vertretern der Vereinigung der Schulbuchverleger und- der Fachgruppe Schulbuchsortiment in der Deutschen Buchhänd lergilde in die Wege geleitet ist. I)i. Alfred Giesecke, Vorsitzender. Goethe und seine Verleger. Die Mainzer Goetheausstellung. Von vr. Hans Knies. Es gibt kaum eine bedeutendere deutsche Bibliothek, die in die sem Jahr nicht ihre Goetheausstellung hätte. Eine Umfrage, die von der Schriftleitung des »Zentralblattes für Bibliothekswesen« veran staltet wurde, hat ergeben, daß es sich bei diesen Ausstellungen meist um eine Goetheehrung lokaler Färbung handelt, in der Beziehungen Goethes, persönlicher und geistiger Art, zu dem Ort oder dem Land strich, in dem jeweils die Bibliothek liegt, veranschaulicht werden. Stadtbibliothek und Gutenbergmuseum in Mainz gehören zu den wenigen Instituten, die sich eine umfassendere Aufgabe gestellt haben. Es lag nahe, in einem Druckmuseum eine Schau von Goethedrucken aufzubauen. Man sah aber davon ab, etwas rein Druckhistorisches zu bieten, nicht allein deshalb, weil anderwärts solches geplant war, sondern vor allem auch darum, weil einer im Gvethe-Geöächtnisjahr für weitere Kreise bestimmten Ausstellung nicht die persönliche Note fehlen, weil darin auch etwas von Goethe selbst, von dem Künstler und Menschen, zu dem Beschauer sprechen sollte. »Goethe und seine Verleger« ist das Thema der Mainzer Aus stellung. Es wurde übrigens literarisch abgehandelt zum erstenmal im »Börsenblatt« (Jahrgang 1906) von Professor Witkowski. Mit dieser Themawahl war die Möglichkeit gegeben, die Goetheschen Werke in ihrer typographischen Urform zu zeigen, zugleich aber auch ihr Entstehen und Werden zu schildern innerhalb einer Darstellung der wichtigen und interessanten, aber wenig bekannten Beziehungen Goethes zu den Männern, die sein Werk den Lesern in die Hände gegeben haben. Die Archive der Verleger, bei denen Goethe seine Werke heraus gebracht hat, sind leider nicht alle zusammengeblieben. Die Papiere der Archive von Göschen und Unger hat die Zeit in alle Winde zer streut. Um so wertvoller ist die Unterstützung, die das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar der Mainzer Ausstellung hat angedeihen lassen. Gut erhalten und wohlbetreut dagegen ist Cottas Archiv in Stuttgart, das eine reiche und wohlabgewogene Auswahl bedeuten der Originalien gesandt hat. Der Verlag Vieweg in Braunschweig, in dem die Erstausgabe von »Hermann und Dorothea« erschienen ist, hat ebenfalls eine Reihe wertvoller Archivalien beigesteuert. Die ausgestellten zeitgenössischen Bildnisse und Stiche sind zum guten Teil Leihgaben des Goethe-Nationalmuseums in Weimar. Der Grundstock der in der Ausstellung gezeigten Erst- und Frühdrucke ist einer Mainzer Bibliothek entnommen, der Bibliothek des hiesigen Priesterseminars. Durch eine Schenkung des Mainzer Bischofs Wilhelm Emmanuel Freiherrn von Ketteler kam dieses Institut in den Besitz der kostbaren Büchersammlung des Frank furter Rates Fritz Schlosser, eines Neffen von Goethes Schwager; auf seinem Sommersitz, Stift Neuburg bei Heidelberg, hatte dieser die bedeutendsten Werke der Weltliteratur in einer ansehnlichen Bibliothek gesammelt, die durch die in ihr enthaltenen vielen Erst drucke unserer Klassiker und Romantiker berühmt geworden ist. Aus diesem reichen Schatze zu schöpfen, ermöglichte das freundliche Entgegenkommen der Seminarleitung. Lücken, die immerhin noch blieben, haben die Leihgaben verschiedener deutscher Bibliotheken gefüllt. So war es möglich, die nahezu vollständige Reihe aller im Buchhandel erschienenen Goethe-Erstdrucke auszulegen, angefangen vom »Leipziger Liederbuch« bis hin zum zweiten Teil des »Faust«. Es fehlen auch nicht die großen Kostbarkeiten wie die Erstdrucke des »Goetz«, des Faustsragments, des »Römischen Carneval«, auch nicht die größte Seltenheit unter allen Goethedrucken, die bei Friedrich Justin Bertuch in Weimar verlegten »Beiträge zur Optik« mit den Abbildungen in Spielkartenformat. Alle zu Goethes Lebzeiten er schienenen Gesamtausgaben sind in der Ausstellung zu sehen: zuerst die unrechtmäßigen, vornweg die Bteler Ausgabe, die zwölf Jahre vor der ersten »ächten« erschienen ist, und dann die von Goethe selbst veranstalteten Ausgaben von Göschen und Unger, sowie die von 546 Cotta in ihren drei Auflagen. Eine Aufzählung der ausgelegten W Einzeldrucke geben, hieße fast eine Bibliographie Gvethescher Erst- ausgaben schreiben. E Diese bibliophilen Kostbarkeiten stecken aber nun mitten in all ^ den anderen Ausstellungsstücken, zwischen Bildnissen der Verleger, I zeitgenössischen Stichen von den Verlagsorten, Originalbriefen I Goethes an seine Verleger und seiner Verleger an ihn, Verlagsver- ß trägen, Druckprivilegien, Korrekturbogen mit Verbesserungen von I Goethes Hand, Anzeigen, Rezensionen und anderen Dokumenten, und I alles zusammen ist so neben- und ineinander geordnet, daß ein deut- I liches Bild von der Entwicklung des im Thema der Ausstellung an- I gezeigten Verhältnisses entsteht: Der junge Autor findet für seine I »Mitschuldigen« keinen Verleger. Die ersten Arbeiten läßt er ano- I nym im Selbstverlag erscheinen, auch noch den »Götz«. Bei Christian I Friedrich Weygand in Leipzig, Goethes erstem Verleger, erscheint I »Clavigo« als erstes Buch, das Goethes Namen auf dem Titelblatt I trägt; dort wird auch der »Werther« verlegt, der Goethe europäischen I Ruf verschafft. Sein zweiter Verleger, August Mylius in Berlin, I mußte das Honorar für die »Stella« zahlen, bevor er auch nur einen I Buchstaben des Manuskriptes gesehen hatte. Derartige Geschäfts- I Praktiken und die kühle Zurückhaltung, die Goethe im persönlichen I Verkehr mit seinen Verlegern einhielt, machten es unmöglich, daß er « mit Georg Joachim Göschen, dem ersten der bedeutenden Verleger, I auf die er traf, einem selbstbewußten und in seinem cholerischen I Temperament allem demutsvollen Sich-beugen abholden Geschäfts- k mann, in dauernder Verbindung bleiben konnte. Mit Johann Fried- l rich Unger, dem Berliner Verleger, Drucker und Schriftschneider da- k gegen hatte Goethe ein leichtes- Auskommen. Zum mindesten ebenso- ! sehr bewundernder Leser seines Autors wie rechnender Kaufmann I kam Unger dem von ihm abgöttisch verehrten Dichter immer ent- I gegen, ohne für diese Liebe besondere Beweise der Gegenliebe und I Achtung zu fordern. Anders Johann Friedrich Cotta, von dem man t das Gefühl hat, daß er allein unter allen Verlegern Goethes seinem I Autor wirklich ebenbürtig war. Er hat manches Opfer für Goethe I gebracht, wußte aber großzügiges Entgegenkommen mit fester, von 1 klugem Geschäftssinn eingegebener Selbstbehauptung zu paaren. Dem Meister verehrungsvoll ergeben, verstand er diesen doch mit ^ feinem Geschick zu leiten, ohne dessen wache Empfindlichkeit zu ver letzen. Ohne Spannungen konnte das Verhältnis Goethes zu einer so starken Persönlichkeit nicht bleiben. Davon kündet auch eine An zahl von Dokumenten, die in der Mainzer Ausstellung aufgelegt sind. Den Ausstellungsstücken wurden knappe, aber alles sachlich Wichtige erfassende Beschriftungen beigegeben, von denen eile an die andere gedanklich anschließt; dadurch soll der Beschauer von einem Aus stellungsstück zum anderen hingeführt werden. ! Die Mainzer Ausstellung ist bis Anfang September geöffnet. Wen in diesen Monaten die Geschäfts- oder Erholungsreise an den Rhein führt, wird sicher gern die Gelegenheit wahrnehmen, diese Goetheschau sich anzusehen und so ein bequem dargebotenes, inter essantes Kapitel aus der Geschichte des Buchhandels zu studieren. Man dürfte sich um so mehr dazu veranlaßt fühlen, als gleichzeitig eine Illustration von Goethes literarischem Schaffen so gegen ständlich geboten wird, wie sich das naturgemäß nicht oft ermöglichen lassen wird. j Leüveiäer, 8 ein rieb: kÜnkükrunA ln ckie Lindantlkuncke. l-eiprig 1932: Karl ^V. Liersernann. IX, 277 8. 8" I.^v. IM 12.—. »Einbandkunde ist die Summe der Kenntnisse, die dazu befähi gen, einen Bucheinband in technischer, historischer und ästhetischer Hinsicht zu beurteilen.« Der Verfasser will kein neues Lehrbuch der buchbinderischen Technik und keine weitere Darstellung der Geschichte des Bucheinbandes bieten — an beiden fehlt es nicht —, sondern einen Begriff davon geben, was alles zur richtigen Beurteilung eines I Einbandes gehört und die wichtigsten dazu nötigen Kenntnisse ver- I Mitteln. Nach einer kurzen Einleitung werden behandelt: Einbandliteratur. I — Einbandteile. — Einbandarten. — Einbandschmuck. — Einband- ! forschung (hier auch Inventarisierung, Einbandpflege, Ausstellungen, I Kataloge). Überall zeigt sich, daß der Verfasser den Gegenstand voll I beherrscht und auch -klar und geschmackvoll darzustellen vermag. Sehr willkommen sind die Beilagen: Proben von Einband- I beschreibungen, Verzeichnis der bei Einbandbeschreibungen gebräuch- I lichen Abkürzungen, kurzes Verzeichnis fremdsprachlicher Fachau^- I drücke und Bibliographie (3 Seiten). Auch fehlt nicht ein gulhs I Register. ! Das Buch wendet sich an Buchbinder, Buchhändler, Antiquare, I Bücherfreunde, Bllchersammler und Bibliothekare. Es kann ihnen I allen als ausgezeichnetes Hilfsmittel empfohlen werden. I Köln. Kl. Löffler.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder