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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1928
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- 1928-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1928
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- Deutsch
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82, 5, April 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. werden mußten. Würde man statt des Laboratoriumsversuchs über haupt einmal die Praxis vernehmen, so würde sich vermutlich jenes Vorurteil völlig in nichts verflüchtigen. Hoffentlich wird es also bald ganz aufgegeben. Die Lesesäle der Deutschen Bücherei bleiben von Karfreitag bis Ostermontag einschließlich geschlossen. Vom Osterdienstag an sind sie wieder regelmäßig an den Werktagen von 8 Uhr vormittags bis 10 Uhr abends geöffnet. Die Berliner Albrecht Dürer-Ausstellung anläßlich des 400. Todestages dieses großen deutschen Künstlers findet zurzeit in der Akademie der Künste am Pariser Platz statt (geöffnet bis zum 0. April, Eintritt 1.— NM.). Die Veranstalter sind die Berliner Staatlichen Museen und die Preußische Akademie der Künste. Im ersten Saal werden die »Maximilian«« gezeigt. Es fällt vor allem die sogenannte Ehrenpforte Kaiser Maximilians auf, ein weit über das gewöhnliche Format hinausgehendes Blatt, zu dem 102 Stöcke geschnitten wurden, die beim Druck zusammengesetzt sind. Bekanntlich ist Dürer aber nur Mitarbeiter an diesem großen Werk, das über die physische Kraft eines einzelnen gegangen sein würde. Dürers sämtliche Holzschnitte nehmen die Wände von drei Sälen in Anspruch. In einem den Holzschnitten gewidmeten Saale sind auch die von Dürer in dieser Technik illustrierten Bücher uutergebracht. Nicht jeder Antiquar wird das Glück haben, derart seltene und wert volle Bücher einmal in seinen Händen zu halten und deshalb gern diese Ausstellung dazu benutzen, um das »Narrenschiff« von Sebastian Braut oder die drei von Dürer nicht nur illustrierten, sondern auch verfaßten Bücher über die »Messung« »Befestigung« und die »Mensch liche Proportion« zu betrachten. Bewundernswert sind die seinen Zeichnungen, von denen nur ein Teil der im Besitz des Kupserstich- kabiuetts befindlichen ausgestellt wurde, und die neun Gemälde, die wohl jedem Besucher des Kaiser-Friedrich-Museums bekannt sind: Hieronymus Holzschuher, Die Madonna mit dem Zeisig, Friedrich der Weise u. a. Schließlich bietet die Ausstellung noch die vollständige Sammlung der Dttrerschen Kupferstiche. Für jeden ist es wohl eine Freude, die herrlichen Blätter: »Ritter, Tod und Teufel«, »Hierony mus im Gehäus«, »Verlorenen Sohn« usw. im Originalstich zu be trachten. Ein billiger Ausstellungskatalog (—.60 RM., Verlag der Preußischen Akademie der Künste, Berlin) mit einer lesenswerten Einleitung von M. I. Friedländer nennt die 400 Arbeiten Dürers, die zu dieser Dürer-Ausstellung zusammcngestellt sind. Entstehungs jahr, Technik und wissenswerte Einzelheiten sind angegeben. Die Anteilnahme des Publikums an der Ausstellung war groß, hoffent lich hat sie sich auch bei dem Kauf von Dürerblättern und -büchern gezeigt. K. E. Werbewochen für das gute Jugendbuch in den Stadt- und Land kreisen des Regierungsbezirks Düsseldorf. — Das Landesjugendamt, die Regierung und die städtischen Jugendämter im Düsseldorfer- Kreise hatten im besten Zusammenarbeiten mit den buchl)ändlerischen Organisationen, unterstützt durch wirkungsvolle Zeitungsaufsätze und Presse-Notizen den Kampf für das gute Jugendbuch auf der ganzen Linie ausgenommen: In den »Weihnachtsjugendbuchwochen« zu Düsseldorf, Mettmann, Ohligs, Hilden u. a. O. hat die Jugend durch eigene machtvolle Kundgebungen, regen Besuch der prächtig verlaufenen Jugendveranstaltungen, öer Buchausstellungen und Vor träge über gute Bücher usw. ihr lebhaftes Interesse an deutscher Dichtung und deutschem Buch bekundet. Die Düsseldorfer Aus stellung zählte allein in 14 Tagen über 15 000 Besucher. Ein »Ver zeichnis guter Bücher für Kinder und Jugendliche« mit einem Vor wort an die Jungen und Mädchen, zusammengestellt von dem Büchereidirektor Or. W. Winker, wurde an alle Besucher verteilt. Die Buchgewerbeklassen an den Berufsschulen halten ein vom »Stadt ausschuß für Jugendpflege« verfaßtes Flugblatt »an Eltern und Freunde der Jugend«, in dem auf die Gefahren der Schundliteratur und die wertvollen erzieherischen und bildenden Eigenschaften guter Jugendliteratur hingewicsen wurde, hergestellt und in den Schulen, Fabriken und an Verkehrsbreunpunkten der Stadt in vielen tausend Exemplaren verbreitet. Ein gutes Werbeplakat au deu Litfaßsäulen unterstützte diese und der Presse Werbearbeit. »Wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft«, dieser fundamentale Satz aller Jugend erziehung kam während aller Veranstaltung und Arbeit voll zur Geltung. Leider haben die drei anfangs erwähnten und maßgeben den Behörden die so wichtige Zeit der Schulentlassung nicht benutzt, um Eltern und Kindern wiederum deu hohen erzieherischen und bil denden Wert des guten Jugendbuches, besonders für den beginnen den Kampf im Leben, eindringlichst vor Augen zu führen. Es muß deshalb an dieser Stelle ganz besonders hervorgehoben und gepriesen werden, wenn sich eine Stadtverwaltung oder deren In gendpfleger um diese Zeit mit nachweisbar bestem Erfolge gemein sam mit führenden Buchhandlungen der Mühe unterzieht, eine ein drucksvolle Jugeudbuchausstcllung zu veranstalten. Auch hier hat die Presse des ganzen Bezirks wiederum diese Pionierarbeit auf das tatkräftigste unterstützt: Das frühere Lehrerseminar der Stadt R a - tingen gibt mit seiner geränmigen Aula den besten Nahmen für ein gutes Ausstellungsvild ab, svdaß sich auch hier wiederum die Jugend heimisch fühlte und dies durch eine für diese Kleinstadt überraschend hohe Zahl von etwa 3000 Besuchern in 8 Tagen nach- drücklichst bestätigte. An dem Aufbau und der wirkungsvollen Durchführung dieser und der oben genannten Jugeudbuchausstelluu- gen hatte der Städtische Büchereidirektor Or. W. Winker, Düssel dorf, besonderen Anteil. Er versteht es, auf seine Art die Helfer am Werke für die Jugend und die Jugend selbst in Vorträgen für das gute Buch und die deutsche Dichtung zu begeistern. Alfred Schmidt. Ein österreichisches Gesetz gegen Schmutz und Schund. — Im österreichischen Bundesrat wurde ein Antrag eingebracht, der die Re gierung aufforderte, ehebaldigst eiu Gesetz zur Bewahrung der Ju gend vor Schund- und Schmutzschriften einzubringen. Die Bundes rätin vr. Pichl führte als Berichterstatterin aus, es kommen drei Arten von Druckwerken in Betracht, die durch das Gesetz zu erfassen sein werden, die sexuelle Schmutzliteratur, die aus die Sinnlichkeit spekuliert und darauf ausgeht, durch deren Erregung ihr Geschäft zu machen, ferner die kriminelle Schundliteratur, die den Reiz zum Kriminellen auszubeuten sucht, und schließlich die verrohende Schund literatur, deren üble Wirkung vielfach den Gerichtssaalberichten zu entnehmen ist. Schriften, die aus wissenschaftlichen Gründen oder mit Rücksicht ans die geistige Tragweite für Erwachsene bestimmt sind, gehören — wie die Berichterstatterin weiter ansführte — nicht vor die Jugend: sie müssen den Augen der Jugendlichen entzogen werden. Der Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musika lienhändler hatte die Berichterstatterin zu der Erklärung ermächtigt, daß der ganze Verband einem solchen Gesetz zustimmt, wenn ihm das Recht zur Mitarbeit bei der Schaffung des Gesetzes gegeben wird. I)r. N. Aus den Vereinigten Staaten von Amerika. — In der Neisenden- Nummer von Publishers' Weeklv, die immer zum Jahresanfang er scheint, wird über das Warenhausgeschäft berichtet. Wanamaker, der berühmte Warenhausköuig deutscher Abstammung, war der erste, der bei sich eine Buchabteilung einrichtetc. In jener Nummer werden alle 600 Buchabteilungen der Warenhäuser mit ihren Geschäftsfüh rern und Einkäufern angegeben, sicher eine nützliche Aufstellung für die Reisenden. Ter Eingriff der Warenhäuser in den Buchhandel wurde in Amerika begrüßt, weil es immer noch an einer genügenden Zahl von Sortimentsgeschäften fehlte, und so fügen sich diese Buch abteilungen sehr gut in das Buchgeschäst ein. Die Verlegerver einigung bemüht sich sogar, auch die noch fernstehenden Warenhäuser zu bewegen, Buchabteilungen einzurichten. Anläßlich der alljährlichen Pfadfinderwoche im Februar weist das Verlegerblatt wieder einmal auf die Wichtigkeit hin, den großen Zusammenschlüssen im amerikanischen Volksleben buchhändlerisch näherzutreten. 625 000 Pfadfinder gehören den großen Organisa tionen an, und seit dem Jahre 1910 sind 3 Millionen junge Ame rikaner durch die Schule der Pfaidfinder gegangen. Sie waren mehr oder weniger gezwungen, sich mit Fachzeitschriften und Fach büchern zu beschäftigen und stehen daher dem Buche nicht mehr so fremd gegenüber wie andere Amerikaner. Auf der Pfadsiuderwoche spielt natürlich auch die Pfadsrnderliteratur eine große Nolle. Zu der auch alle Jahre miederkehrenden Neligionsbuch-Wochc gibt Publishers' Weekly eine Nummer heraus, die sich als Religions- buchwochennummcr mit dem sehr starken amerikanischen Handel mit Religionsliteratur jeder Art beschäftigt. Ein Aufsatz darin ist dem Hause Benziger Brothers gewidmet, einem der größten amerikani- nischen Verlage für religiöse Bücher. Die 1702 in Einsiedeln in der Schweiz gegründete Buchhandlung legte eine Zweiganstalt nach Amerika, die seit dem Jahre 1866 selbständig ist, und heute noch von 3 Brüdern Benziger: Lavier N., Bernard A. und Alfred F., verwaltet wird, Urenkeln des ersten Schweizerischen Firmcngründers. Die Firma gibt nicht nur Bücher heraus, sondern druckt sie auch selbst iu einer 1924 gegründeten Druckerei, und sie unterhält auch eine Fabrik, in der kirchliche Gegenstände aller Art zum Gebrauch für deu katho lischen Gottesdienst hergestellt werden. Das Blatt bringt das Bild des Gründers Joseph Karl Benziger, der im Jahre 1841 in der Schweiz verstorben ist. 379
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