^ 292, 17. Dezember 183S. Fertige Bücher BSrftnbl-It ,. b. DUchv Bvchhavd-I. SÜSS vom LeuWen Aolkslum Wesen-Lebensraum-Schicksal Herausgegeben von Paul Gauß Mit 136 bunten Karten, 1065 Abbildungen Md 17 Übersichten - Umfang 436 Seilen -Querformat 26,5x32 cm Leinen 20 Mark „Der Nekerent... IN über)eugt, Vak viele Sieles kuck mit dem flusruk „endlich!" erleichtert bezriMIirlben. kineloicke Dar stellung desdeutlciienVolkesil'tkiii'unlere Zeit einfach notwendig. Mit Karten und öildern Kat der Verleger das Duck ver schwenderisch ausgestattet. Namentiicli die Karten machen es unentbehrlich.. Friedrich von der Leyen tn der Kölnischen Zeitung, Köln /eSeer «ic» it/ecie «iee NUe«» äörct öree/rL eite te*iLe/»e ^e<iteKee»itetL le-ecei 7^ee» t^eie ^äe^ek greet'te»^» S z.A.Nrolkham-LeWg 22 14. Dezember 1935 8var Solling Ein neuer Roman von Bengt Berg Ter Führer und Reichskanzler empfing am Donnerstag den bekannten schwedischen Schriftsteller Bengt Berg. Ivar Lalling ist ein Buch von seltsamem Dreiklang. Es ist Gesellschafts-, Sozial- und Kriminalroman zugleich. Die Damen werden be haupten, eine schöne Liebesgeschichte gelesen zu haben, und dem politischen Menschen wird der Kopf heiß werden, auch wenn er anderer Meinung sein sollte. Die Sammler von spannenden Krimi nalromanen werden ebenso auf ihre Kosten kommen. Mit der Gabe der scharfen Beobachtung, die wir aus seinen Tierbüchern kennen, hat sich Bengt Berg einmal das Verhältnis der Menschen zu einander, das Verhältnis zwischen arm und reich angesehen, und das Ergebnis ist erstaunlich. Denn Ivar Lalling rechnet mit dem Blendwerk des Parteienbetriebes und der liberalistischen Freiheit ab. Er verliert sich aber nicht in utopistischen Schwärmereien von einem Allerweltsstaat, son dern steht mit beiden Beinen aus schwedischer Erde. Aus jeder Zeile leuchtet die Achtung vor dem schwedischen Arbeiter. Das Buch ist, um ein- mal ein jetzt so häufig mißbrauchtes Wort anzu wenden, nordisch, in jeder Zeile nordisch. Die nordischen Völker hat immer ein starkes soziales Verantwortungsgefühl in allen ihren Schichten beseelt. Der neue Roman Bengt Bergs (bei Dietrich Reimer, Berlin, erschienen) ist ein Ausdruck dafür. Man muß sich merken, daß dieses Buch von Berg vor mehr als einem Jahrzehnt in Schweden herausgegeben wurde. Weder Lerkunft noch Beruf veranlaßten wohl den Verfasser, da- mals mit Problemen zu ringen, die heute im Brennpunkt der Staatskunst stehen. Wäre Bengt Berg nun ein ungefährer Mensch und nicht der klare Kopf und der starke Charakter, der er ist, er hätte vielleicht seine Anklage gegen den Liberalismus mit einer Empfehlung des Marxismus abgeschlossen. Zu der Zeit, wo er dieses Werk schrieb, hätte er damit sicherlich „richtig gelegen". Aber er ist ein kämpferischer Geist und schreckte schon damals nicht davor zurück, ein System der Wirtschaftsfreiheit anzugreifen, dem heute in Amerika wie in Europa der Abbau droht. Dazu hat Mut gehört. Anstatt nun für seine Ideen agitatorisch ein- zutreten — vielleicht sah er ein, daß dafür die Zeit in seinem Lande noch nicht reif war — hüllte Bengt Berg seinen Kampf mit diesen Problemen in das elegante Kleid eines spannenden Gesell schaftsromans ein, der heute eine Aktualität besitzt, die er sicherlich beim Niederschreiben nicht ahnen konnte. Dietrich Reimer in Berlin BW <65