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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-01-10
- Erscheinungsdatum
- 10.01.1935
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- Deutsch
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X» 8, 10. Januar 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b.Dtschn. Buchhandel den Nationalsozialismus nicht nur im Munde, sondern im Herzen tragen, bemüht sind, den deutschen Buchhandel, der für den neuen Staat ein wichtiges und unbedingt anerkanntes Instrument zur Erfassung und Beeinslussung der deutschen Seele darstellt, zu för dern und zu pflegen. Um etwaigen Bedenken entgegenzutreten, sei noch bemerkt, daß auch die Zusammenfassung aller im und für den Buchhandel tätigen Menschen genügend und ausreichend Gelegen heit bietet, alle wichtigen Fachfragen in den einzelnen Berufs gruppen zu erörtern und zu beraten. Sie wirkt nicht etwa lähmend für den einzelnen, sondern sie gibt ihm erst den notwendigen Schwung und die richtige Einstellung zu den Pflichten und der Verantwortlichkeit des deutschen Buchhändlers. Allerdings ist auch hier das Hauptgewicht nicht aus das »Verhandeln«, sondern auf das »Handeln« zu legen. Es wird die Ausgabe der Gauobmänner sein, hier mit dem richtigen Fingerspitzengefühl die ihnen gegebenen Möglichkeiten und Vollmachten zu nützen und immer wieder die große politische Linie aufzuzeigen und zu wahren. Was der nationalsozialistische Staat von uns Buchhändlern erwartet, braucht hier nicht noch einmal gesagt zu werden. Hier möchte ich nur die in dem unlängst erschienenen Artikel »Nochmals: Buchwerbung« zum Ausdruck gebrachten Gedanken wiederholen, da sie sehr treffend sind und nicht genug betont werden können. Wir wol len unser Werk verrichten »nicht mit saurer Miene, sondern mit frohem Geist und freudigem, sich lohnendem Schaffensdrang: wobei am Ende das wichtigste für Sie wieder herauskommt, nämlich die ungefährdete Existenz«. So wollen wir in das neue Jahr hineingehen mit Glauben und Zuversicht, mit dankbarem Herzen und einem freudigen Be kenntnis zu Adolf Hitler. M. Wülfing, Stellvertreter des Vorstehers. Gehilfenprüfung im Gau Sachsen I (Verband Sächsischer Buchhändler) Alle Lehrlinge, die bis 1. Oktober 1935 die Lehrzeit beenden, müssen zur Prüfung vom Lehrherrn angemeldet werden. Die An meldung muß auf dem vom Börsenverein zu beziehenden Formu lar erfolgen. Außerdem sind beizufügen: die Abgangszeugnisse der zuletzt besuchten Schulen, der Lehrvertrag und ein kurzer Bericht des Lehrhcrrn über Befähigung und Leistung des Lehrlings. Da die Mitglieder des Prüfungsausschusses alle geschäftlich und dienstlich sehr in Anspruch genommen sind, ist ein größerer Zeitraum zwischen schriftlicher und mündlicher Prüfung erforder lich, um die Prüfung der schriftlichen Arbeiten mit der hierzu not wendigen Ruhe vornehmen zu können. Die Anmeldungen müssen deshalb bis 25. Januar erfolgen. Die Prüfungsgebühr beträgt RM 6.— und ist auf Postscheckkonto Leipzig Nr. 21462 (Otto Sei fert, Großenhain) zu überweisen. Für den Prüfungsausschuß: Otto Seisert, Großenhain. Der Buchhändler als Kaufmann Von Prokurist Max Groche, Stuttgart (Schluß zu Nr. 6) Ausbildung buchhalterischer Eigenschasten. Auch hier ist an die Buchhaltung als organischen Bestand teil eines wirtschaftlichen Betriebes zu denken. Zu den buchhalteri schen Eigenschasten gehören also nicht: Pedanterie, Gviffelspitzerei, Bürokratismus. Dagegen zunächst: Genauigkeit, logisches Denken, Selbstzucht zu deutlicher (nicht »schöner«) Schrift, Konzentration aus eine größere, gleichmäßige, nicht immer lockende Arbeit. Wei terhin: Sinn für wirtschaftliche Zusammenhänge, wie sie in der Buchhaltung deutlich werden, für die Beurteilung der geschäftlichen Lage des Unternehmens, für seine übersichtliche Gliederung und zweckmäßige Unkostengestaltung, für richtige Wertansätze, überhaupt soll eine nüchterne, kaufmännische Betrachtungsweise gewonnen werden, ein klarer, schneller Blick nicht nur für die Grenzen, son dern auch für besondere Möglichkeiten, die einem Betrieb eigen sind. Selbstverständlich können diese weitergehenden Eigenschaften zu nächst nur in der Anlage ausgebildet werden. Aber daß so »klein liche« Sachen wie leserliche Zahlen, genaue Buchungen usw. gelernt werden müssen, hat sicher seinen Wert in der charakterlichen Er ziehung eines Lehrlings, der von Berufs wegen gewissermaßen zu einem »Vielwisser« ausgebildct werden muß. Wenden wir uns nun zu den Wegen, die zu den wünschenswerten buchhalterisch-kaufmän nischen Unterrichtszielen führen. Die Ausbildung im Betrieb steht obenan. Hier ist kein Unterricht rein theoretisch. Hier heißt es stets: UN libockus, die saltal Hier werden daher auch die buchhalterischen Eigenschaf ten entwickelt: hier gewinnt der junge Mann kaufmännische Sicher heit. Aufs ganze unserer Lehrlingserziehung gesehen, hat diese Aus bildung aber doch ihre engen Grenzen. Man denke nicht nur an Mängel im vorhandenen Buchführungssystem oder im ausbilden- den Personal. Auch in einem in dieser Hinsicht vorbildlichen Be trieb liegen Schwierigkeiten vor. Der Lehrling lernt notwendiger weise zunächst ganz untergeordnete Einzelarbeiten kennen. An andere wird man ihn nur gern setzen, wenn er eine ausgesprochene 26 Begabung für sie zeigt. Die heute übergroße, leider oft unproduk tive Arbeitsmenge kann nur bei zweckmäßiger Verteilung an die Angestellten bewältigt werden. Ein Lehrling, der wenig Lust und Begabung mitbringt, gar noch schlecht schreibt oder flüchtig arbeitet, wird daher den normalen Arbeitsgang empfindlich stören und aus- halten. Der Erfolg der Ausbildung steht dann dazu in keinem Ver hältnis. Trotzdem sollte man sich die Mühe nicht verdrießen lassen, den Lehrling möglichst viel an die Buchhaltung heranzubringen. Man müßte ihm vor allem auch einen systematischen Überblick über die Gesamtbuchhaltung geben. Das ist freilich besonders schwierig, weil sich — zumal in kleineren Betrieben — der Inhaber aus verständlichen Gründen nicht gern in Bilanz und Abschluß sehen läßt. In größeren Firmen bestehen manchmal Rücksichten auf Ge hilfen, die den Lehrling, der tiefer in die Geschäftsverhältnisse Ricken darf, bevorzugt glauben. Fingierte Zahlen müssen einiger maßen sinnvoll eingesetzt werden und lassen dann oft die tatsäch lichen Verhältnisse erraten. So gibt es wohl verschiedene Schwierig keiten, aber keine unüberwindlichen. Jedenfalls ist und bleibt eine praktische Ausbildung die sicherste Grundlage, soweit sie nicht nur in der Aneignung einer mechanischen Technik besteht. Denn mancher Lehrling, der brav lernte zu buchen »wie es seither gemacht wurde«, stürzte aus allen Wolken, wenn sich in seiner ersten Gchilfenstel- lung das Rad vielleicht gerade umgekehrt drehte. Buchhaltungskursc in Fachschulen und Fachverbänden sollen nun gerade die systematischen Grundlagen bringen und den freien Blick über die Buchhaltung des eigenen Betriebes hinaus. Wieweit sie das tun, ist nicht eindeutig zu beurteilen, weil dieser Unterricht nach ganz verschiedener Art und Zwecksetzung erfolgt. Am wenigsten wird der junge Buchhändler von den Kursen haben, die ohne jede Beziehung zum Buchhandel von einem kaufmännischen »Warengeschäft« ausgehen oder die durch veraltete »Buchungs ansätze» in »Journalen« und »Memorialen« zu einem umständ-
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