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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1919
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- Deutsch
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- Saxonica
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147, 15. Juli 1919. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. scheu Bücher durch den Krieg und die dadurch cheriwrgerufene Matcrialknapphcit in bezug ans Ausstattung weit hinter der ausländischen Konkurrenz zurückgeblieben sind. Die schönsten Papp- und Papicrcinbände vermögen eben keinen Leinen- und noch weniger einen Lederband zu ersehen, und minder wertiges Papier und schlechter Druck bleiben trotz phrasen reichster Ankündigung schlecht und minderwertig. Geht der deutsche Verlag aber mit den Auslands-Teuerungszuschlägen aus dem schon betretenen Wege weiter, so wird dem deutschen Buche nicht nur der Ruf des minderwertig ausgestatteten, son dern auch der des teuren Buches anhaften, und wohin es dann mit dem deutschen Auslandsbuchhandcl gehen wird, ist unschwer zu erraten. Er wird dann jedenfalls nicht mehr imstande sein, dem französischen Buchhandel erfolgreich die Spitze zu bieten, der im Begriff ist, sich nach deutsch-holländischem Muster zu reorganisieren, u. a. durch Errichtung eines Bestellhauses, und der mächtige Anstrengungen macht, um sich in Holland auszu- breitcn (s. Bbl. 119 v. 12. Juni 1919), wo er unstreitig viel Sympathien borfinden wird. Für den Vertrieb des deutschen Buches dürste es von grossem Nutzen sein, dem Zwischenhändler, in diesem Falle dem Auslands-Sortimenter, einen verhältnis mäßig guten Gewinn zu gönnen, da dieser Wohl mehr Einfluß als sein deutscher Kollege auf die Bttcherkäufer des Auslands hat und im allgemeinen bei gleichen Qualitäten der zur Wahl stehenden Bücher einem größeren Verdienst gegenüber nicht uneinpfindlich bleiben dürfte. Neben diesen geschäftlichen Gründen, die für ein billiges deutsches Buch sprechen, soll noch eines anderen idealen Grundes gedacht werden, dem sich der deutsche Verleger bei der durchweg hohen Auffassung seines Berufs nicht verschließen wird. Ohne Zweifel werden die kommenden Jahre eine große Abwanderung deutscher Unternehmer, Angestellten nnd Arbeiter nach dem Aus lände bringen. Diese Massen dem Deutschtum zu erhalten, muß eine der größten Kultur- und Wirtschaftsausgaben der deutschen Regierung in den kommenden Jahren sein*). Bei der Erfül lung dieser Aufgabe wird sich sicher das gedruckte deutsche Wort als eins der ersten und stärksten Mittel erweisen, und im eigensten Interesse des deutschen Verlagsbuchhandels wird es dann liegen^ diesen ausgewandcrten Deutschen gute dcirtschc Bücher zu einem möglichst billigen Preise zugänglich zu machen, und er ist dazu imstande, wenn er sich mit seinem normalen Gewinn begnügt und auf Extragewinne in Form von Auslands-Teuerungszuschlägen verzichtet. Haag. Felix Schirmer. Kleine Mitteilungen. Die Gesellschaft zur Förderung der buchhändlerischcn Fachbildung in Breslau hatte kürzlich eine Führung durch die Stadtbibliothek in Breslau auf ihr Programm gesetzt. Der Vorsteher dieser Biblio thek, Herr vr. Biber, begrüßte die Erschienenen und erstattete zunächst einen Bericht über die Gründung und weiteren Schicksale der Biblio thek, teilte dabei viele statistische Zahlen über die Entwicklung und das Wachsen der Bücherbestände mit und machte Angaben über ihre Benutzung, wohei er die Anwendung verschiedener Bücher und Listen, überhaupt die ganze Einrichtung, erläuterte. Vom Lesezimmer, in dem dieser Vortrag stattsand, begaben sich die Besucher nach dem Magazin der Bibliothek, wo in einem Raum die wertvollsten alten Hand schriften nnd Drucke ausgelegt waren, die bei allen Besuchern die größte Aufmerksamkeit erregten. Diese Besichtigung schloß sich den vielen nutzbringenden Veranstaltungen der Gesellschaft würdig an, hat sie doch dem Jnngbuchhanöel wieder eine bedeutende Bereicherung seines Wissens gebracht. Stiftung zur Ausbildung von Buchhändlern. — Das Städtische Stiftungsamt in Stuttgart erläßt folgende Bekanntmachung: Zu ver geben ist der Ertrag der Ne ff scheu Stiftung (Stifterin: Babette Neff, ledig — zum ehrenden Andenken an ihren Bruder Paul Neff, Buchhändler), »bestimmt zu Stipendien für gut prädizierte, talentvolle junge Leute aus Württemberg, welche ein Gymnasium, eine Latein- oder Realschule Württembergs besucht haben und sich dem Buchhandel widmen, um denselben die weitere wissenschaftliche Ausbildung für die *) Siehe Echo Nr. 1920 vom 19. Juni 1919, Seite 695: »Die Or ganisation der Deutschen im Auslande«. sen Beruf auf einer Universität, oder durch Besuch von Privatstunden, Fortbildungsschulen, Handelsschulen, von Vorlesungen auf einer Uni versität usw. möglich zu machen«. — Heuer stehen zur Verfügung rund 900.—. Bewerbungen um Einsetzung in den Stiftungsgenuß wollen spätestens bis zum 15. August 1919 beim städt. Stiftuügsamt, Rathaus, Zimmer 54, eingereicht werden. Beizuschließen sind nach den Bestim mungen des Stiftungsstatuts: a) ein Zeugnis des Prinzipals über die geistige Fähigkeit des Be werbers überhaupt und insbesondere über die Fähigkeit als Buch händler, über Treue, Fleiß, sittliches Betragen und derzeitiges Gesamt-Einkommen; d) ein Zeugnis über den Schulbesuch, über Fleiß und Betragen wäh ren der Schulzeit (ausgestellt von der Schulleitung unter Benen nung der besuchten Schule); e) amtliche Zeugnisse über eigenes Vermögen und über solches der Eltern. Besetzte Gebiete. — Im Bbl. Nr. 97 war eine Mitteilung ver öffentlicht, daß Frachtsendungen mit Büchern in das von Belgiern besetzte Gebiet Schwierigkeiten bereitet würden. Nach mehrfachem Briefwechsel mit dem betreffenden Spediteur, dem Urheber der frag lichen Notiz, teilt dieser soeben mit, daß die Sendungen wieder weiter verladen würden. Anscheinend hatte er übersehen, daß die Sendungen an die Bürgermeisterämter erlaubt sind. Die Folgen der fortwährenden Lohnerhöhungen. — Ter »Gewerk schaftliche Nachrichtendienst«, der von der General-Kommission der freien Gewerkschaften Deutschlands als Manuskript Herausgaben wird, machte unter Hinweis auf die Lohnbewegung im Buchbin de r e i g e lv e r b e darauf aufmerksam, daß eine ganze Anzahl größe rer Verleger wegen der hohen. Löhne in Deutschland ihre Werke jetzt schon im Auslande drucken und binden lassen. Die Buchbindereibe sitzer legten im Verlaufe der Verhandlungen eine ganze Anzahl Ver- lagswcrke vom Leipziger Jnselverlag, von Fischer-Berlin, Haessel- Leipzig, Steinkopf-Stnttgart u. a. vor, die in der Schweiz, in Holland oder in Dänemark gedruckt und gebunden morden sind. Der Verlag H. Hacsscl in Leipzig habe mitgeteilt, daß er 20 Auslagen von Eonrad Ferdinand Meyers Werken in der Schweiz habe drucken und einbinden lassen, wegen der Schwierigkeiten in Deutschland und wegen der hohen Preise. Weitere Teuerungszulagen für Buchdruckercifaktoren. --- Zu dieser in Nr. 135 des Börsenblattes veröffentlichten Notiz schreibt uns die »Vertragsgemeinschaft der Prinzipale und Faktoren des Deutschen Buch druckgewerbes«, daß die verbindliche Verpflichtung für die Buch- druckcreibesitzer, die beschlossenen Zulagen für die Faktoren usw. zu bezahlen, doch soweit bestehe, als sic Mitglieder des Deut- s ch e n B u ch d r u ck e r v e r e i n s seien. Die Verpflichtung sei in der Verlragsgemcinschaft zwischen dem Deutschen Buchdruckcrverein nnd dem Deutschen Faktorenbund begründet. — Eine solche Verpflichtung auf Auszahlung der Zulagen kann demnach nur für die der Vertrags gemeinschaft a n g e s ch l o s s c n e n Prinzipale und Faktoren in Frage kommen; es muß daher von vornherein für einen ganz erheblichen Teil der Prinzipale und Faktoren in Ermangelung eines all ge rn e i n und gesetzlich verpflichtenden Tarifvertrages auf den früher unter den beiden Kontrahenten stets üblich gewesenen frei willigen Charakter hingewiesen werden. Im übrigen ist die be schlossene Ausbesserung im Hinblick auf die Löhne der Buchdruckcr- gehilfen sowie besonders in Rücksicht ans den schwierigen und verant wortungsvollen Beruf der Faktoren den letzteren wohl zn gönnen. Zehn Jahre Postscheckvcrkchr. — Nach der aus diesem Anlaß für das Neichspostgebiet erschienenen Denkschrift, die ein übersichtliches Bild über die Geschichte, die Rechtsgrundlagen und die Entwickelung des Postschcckwesens gibt, hat der Postscheckverkehr in den ersten zehn Jahren seines Bestehens einen sehr beachtenswerten Umfang erreicht. Unzweifelhaft hat diese Einrichtung der Allgemeinheit wie dem ein zelnen zum großen Nutzen gereicht. Sie kann in der deutschen Geld- Wirtschaft nicht mehr entbehrt werden. Besonders bemerkenswert ist der starke Aufschwung, den der Postscheckverkehr infolge der mit dem Inkrafttreten des Postscheckgesetzcs und der Postscheckordnuug am 1. Juli 1914 cingeführtcn Verbilligungen und Vereinfachungen und der am 1. April 1918 eingetretenen völligen Gebiihrenfreiheit der bar geldlosen Überweisungen aufweist. Ende 1918 betrug die Zahl der Post- schecktnnden 257 800, im Mai 1919 hat sie bereits das dritte Hundert tausend überschritten. In den ersten zehn Jahren wurden im Neichs- postgcbict rund 500 Milliarden Mark nmgesetzt und davon 340 Mil liarden Mark bargeldlos abgewickclt. Auf das Jahr 1918 entfiel ein 595
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