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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1919
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dlschn. vuchhanvcl. Redaktioneller Teil. X- 147, 15. Juli 1919. Umsatz von 1-11 Milliarden Mark, davon 102 Milliarden Mark ohne Bewegung von Barmitteln. Das Guthaben der Postscheckknnden be trug Ende 1918 znm ersten Male mehr als eine Milliarde Mark. Diese günstigen Erfolge berechtigen zn der Erwartung, das; sich im zweiten Jahrzehnt die Erkenntnis der gros;en Vorteile und der Notwendigkeit des Postscheckvertehrs in weitesten Kreisen Bahn bricht und der bar geldlose Zahlungsausgleich sich in dem wünschenswerten Umfange aus breitet. ttnivcrsitätsbündc. — Unter dieser Bezeichnung sind nach den Leipziger »Akademischen Nachrichten« Vereinigungen zu verstehen, in denen sich Hochschullehrer mit Angehörigen anderer, auch nichtakade mischer Berufe zum Zwecke der Förderung der Universitäten znsammen- geschlossen haben. Diese Förderung besteht seitens der Nicht-Univcr- sitätsangchörigen in der Darbringung von Geldspenden, durch die Studien und Forschung an der betreffenden Universität in verschiedener Weise gefördert werden, andererseits bieten die Hochschullehrer den Nicht-Univcrsitätsangchörigen in Vorträgen und Unterhaltnugsabenden von ihren geistigen Schätzen dar, wodurch ein enges Band der Univer sität mit den Mitbewohnern der Universitätsstadt und Umgegend, so weit sie dem Bunde beigetreten sind, geknüpft wird. Von derartigen Universitätsbünöen sind bisher an drei Universitäten Gründungen vollzogen worden, nämlich in Halle, Erlangen und Gießen. Ein Nachwort zum Streik der Breslauer Buchdruckcrgchilfcu fin den wir in Nr. 28 der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker«, dem wir vor allem in prinzipieller Hinsicht nur beipflichten können. Die »Zeitschrift« bemerkt, wenn nach neuntägiger Arbeitsruhe die Gehilfen fast ohne ein nennenswertes materielles Ergebnis die Arbeit wieder anfnahmen, so ist dies in erster Linie ans' die als vorbildlich zu be zeichnende Einigkeit der Breslauer Prinzipalität zurückznführen. Die dortigen Zeitungsverleger bekundeten straffste Solidarität und Diszi plin und schreckten auch vor der NichthcrauSgabe der Tagespresse nicht zurück. In dieser Hinsicht mangelte es in mehreren anderen deutschen Städten bei ähnlichen Gelegenheiten an der erforderlichen Einsicht und Willensstärke, sodaß mit der Nachgiebigkeit der Zeitungsverleger auch die andere» Buchdrnckereibesitzer gezwungen wurden, tarifwidrige und überspannte Forderungen zu bewilligen. Die Breslauer Vorkomm nisse mögen als überzeugendes Beispiel dafür gelten, daß nur durch festen Zusammenschluß und nur durch eine muster hafte Einigkeit larifwidrigen bzw. unberechtigten Zumutungen der Ge hilfenschaft ein Niegel vorgeschoben werden kann. Es muß überall die Erkenntnis zum Ausdruck kommen, daß es weit besser ist, gegebenen falls die Arbeitsniederlegung in Kauf zu nehmen, also vorübergehend ein größeres Lpfer zu bringen, als durch eine zu weitgehende Will fährigkeit zur steten Bennrnhigung und einseitigen Belastung des Ge werbes beizutragen. — Wenn gelegentlich des jüngst für das Buch druckgewerbe erfolgten Schiedsspruches sich die Solidarität und Diszi plin im Sinne der »Zeitschrift« etwas mehr durchgesetzt hätte, dann wäre der Schiedsspruch nicht mit knapper Mehrheit angenommen, son dern — wie im Buchbindereigcwerbe — mit Nachdruck abgelehnt wor den. Hoffentlich ziehen diejenigen, die es angeht, aus dieser Gegen überstellung und den Worten der »Zeitschrift« in Zukunft die notwen digen Folgerungen. Personalnachrilhten. Gestorben: am 2. Juli, wie erst nach seiner Beisetzung bekannt gemacht wurde, Herr Franz Deut icke, Inhaber der gleichnamigen Ver lagsbuchhandlung in Wien. Franz Denticke und Stanislaus Toeplitz erwarben am 1. April 1878 die 1863 von Carl Czermak in Wien gegründete Buchhandlung und bauten sie unter der Firma Toeplitz L Denticke weiter ans. Am 1. April 1886 trat Toeplitz wieder aus dem Geschäft aus, das nun Alleineigentum von Denticke wurde, der den Verlag zn einem der ersten ans den Gebieten der Medizin und Naturwissenschaften erhob und da neben auch noch ein lebhaftes Sortiment lind Antiquariat betrieb. Außerdem widmete er seine Kraft in hervorragender Weise seinen Kol legen und hat lange Jahre im Vorstand des Vereins der österreichisch- ungarischen Buchhändler gewirkt, dessen Schriftführer er bis zuletzt war. Im Börsenverein ist Denticke in den Jahren 1901 bis 1907 Mit glied des Wahlausschusses gewesen und hat von 1903 bis 1907 gleich zeitig im Außerordentlichen Ausschuß zur Revision der Nestbuch- Handels-Ordnung mitgewirkt. Hugo Ricmann 4 — Kurz vor. seinem 70. Geburtstage ist in Leipzig am 10. Juli der berühmte Musikgelehrte ord. Honorarprofessor vr. Hugo Niemann verstorben. Der Verstorbene war einer der Bahnbrecher auf dem Gebiete der Musikwissenschaft und genoß inter nationalen Ruf. Neben seinen Ämtern als Universitätsprofessor, als Direktor des musikwissenschaftlichÄi Instituts und als Direktor des staat lichen Forschungsinstituts für Musikwissenschaft fand der Unermüd liche Zeit, Jahr für Jahr wertvolle Werke herauszugeben, in denen Theorie und Praxis sich innig vereinten. Alle Gebiete der Musik wissenschaft hat der bedeutende Forscher in seinen zahlreichen Werken erschöpfend behandelt. Harmonielehre, Kontrapunkt, Notenschrift, Mu siktheorie, musikalische Logik, Melodik, musikalische Dynamik, Modu- lationslehre, musikalische Ästhetik, kurz, alle Zweige der Musikwissen schaft hat er mit liebevoller Gründlichkeit durchforscht. Neben der Sammlung seiner »Katechismen« und seinem demnächst in 9. Auflage erscheinenden bewährten »Musiklexikon« sind als seine bedeutendsten Werke zu nennen: »Harmonielehre«, »Lehrbuch vom Kontrapu. kt«, »Geschichte der Musiktheorie», »Neue Schule der Melodik«, »Geschichte der Musik seit Beethoven«, »Große Kompositionslehre«, »Grundriß der Musikwissenschaften«. An seinem weltbekannten Lebenswerk, dem Handbuch der Musikgeschichte« hat der Gelehrte von 1904 bis 1912 gearbeitet. Max Georg Zimmermann 4- — Geh. Negierungsrat Professor vr. M. G. Zimmermann, ordentlicher Professor der Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule Berlin, ist nach kurzer Krankheit im Alter von 58 Jahren verschieden. Als Knnstschriftsteller und Historiker war der Verstorbene auf zahlreichen Knnstgcbieten mit großem Erfolge tätig. Aus der reichen Zahl seiner die verschiedensten Epochen der älteren und neueren Kunstgeschichte behandelnden Schriften und Ab handlungen sei hier nur die in den Jahren 1896—1902 (1906—13 in zweiter und dritter Auflage) in drei Bänden erschienene »Allgemeine Kunstgeschichte« erwähnt, die seinen Namen weit über die Fachkreise hinaus bekannt gemacht hat. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Autorenhonorare und Geldentwertung. Der Akademische Schutzverein hat in einem Rundschreiben vom Juni 1919 sich an die Verleger wissenschaftlicher Werke und Zeit schriften gewandt, das auch in Nr. 133 des Börsenblattes vom 28. Juni 1919 zum Abdruck gelangt ist. Aus vielen der'uns zugegangenen Ant worten entnehmen wir, daß eine Reihe von Verlagsbuchhandlungen sich durch den Satz an ihrer Ehre gekränkt fühlen, in dem aus gesprochen ist, daß es die Verleger mit der buchhänölerischen Ehre vereinbar hielten, wenn vom Mehrvcrdienst am Werk eines Autors der eigentliche Produzent ausgeschlossen bleibt. Wir stehen nicht an zu erklären, daß es uns vollkommen fcrngelegen hat, damit der Ehre des Buchhändlerstandes nahezutreten, um so mehr, als die Vor aussetzungen, unter denen der beanstandete Satz geschrieben worden ist, in vielen Fällen nicht vorliegen mögen. Im übrigen haben wir die Ehre des Buchhändlerstandes nicht angegriffen, sondern sie zur Unter stützung unserer für die wissenschaftlichen Autoren ausgesprochenen Bitte angerufen. Ans Verlegerkreisen ist uns die mehrfache Anregung zugegangen, eine Rundfrage bei den Verlegern wissenschaftlicher Werke und Zeit schriften anzustellen, ob und wieviel sie die Honorare der Autoren während des Krieges bis jetzt erhöht haben. Wir kommen dieser Anregung hierdurch nach und wären allen wissenschaftlichen Verlags buchhandlungen zu Tank verbunden, wenn sie uns über diesen Punkt eine allgemein gehaltene Auskunft zugehcn lassen oder sie im Börsen blatt veröffentlichen würden. Es würde uns eine Angabe in Pro zenten ausgedrllckt vollkommen genügen. Sollte die Rundfrage zu gunsten des Verlagsbuchhandels ausfallen, so würden wir nicht ver säumen, in unserem Korrespondenzblatt das Ergebnis entsprechend un seren Mitgliedern zur Kenntnis zu bringen. Leipzig, am 9. Juli 1919. Akademischer Schutzver : in. Rückeutitel. EinHochschullchrer schreibt uns: Zahlreiche Bände meiner Biblio thek traue» den Rlickentltel: »Beiträge zur Erläuterung des Band 51«; »Grundriß des Bd. 1«; »Handbuch der Bd. 5, Abt. 2-. Das sollte nicht sein! Wer ein Buch sucht, will wissen, was drinsteht, nicht aber, zn welcher Sammlung oder zu welchem bnchhändlerischcn Unternehmen cs gehört. Tie Vcrlegcrmelt wolle sich entschließen, dem Rechnung zu tragen. Also nicht: »Hubers Handbuch der klinischen Therapie, Band 8, Abt. 2», sondern »Müller, Stoffwechselkrankheiten-. H. R. v-r»»tn-aitl. Red. t. B.: R t ch a r d » l b er t i. — Verla«: D-rvSrleno-r-tn der »enilchen vuchhiindler zu Leinztg, Deutsche« vuchlindlerdan». Druck: »lamm L Seemann. »tlinMch tn Leipzig. — »«reslc «er vebaktlon und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg es lvuchhändlerhauSl. !)S6
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