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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
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Gestorben ferner: am 26. Juni in Los Angeles der Buchhändler Herr Wil helm Riedel im 56. Lebensjahre. Der Verstorbene war von 1899 bis 1931 als Gehilfe in der Hel- wingschen Verlagsbuchhandlung in Hannover und lange Jahre bis zu seiner Übersiedlung nach Amerika Vorsitzender des »Saldo«, Verein längerer Buchhändler in Hannover. Auf seinem neuen Tätigkeits gebiete war er Vertrauensmann des DHV., Abteilung Buchhandel, für Amerika. —y. Sprecbsaal Zum Tag des Kindes. Seit einigen Jahren empfiehlt die Vereinigung der Jugend- schriftenvcrleger dem Sortiment die Beteiligung am »Tag des Kindes«. In diesem Jahr konnte überall eine rege Unterstützung der Idee durch Veranstaltung von Soudcrfenstern fcstgestcllt werden. Wenn auch eine derartige Veranstaltung immer einen beträchtlichen Spielraum braucht, um sich durchzusetzeu, so interessiert es uns im Hinblick auf eine weitere Ausgestaltung, in welchem Maste in diesem Jahr schon eine Anteilnahme des Publikums festzustellen war. Viel leicht äußert sich die eine oder andere Firma im »Siprcchsaal« über ihre Beobachtungen. Vereinigung der Jugendschriften Verleger. Die..BAG". Eine Einrichtung, die segensreich wirken sollte, ist heute die »BAG«. Sie hat zwar gegenüber dem Barverkchr den Vorteil eines Vicrzchntagezicls; aber im Lause des wirtschaftlichen Niedergangs haben sich diese vierzehn Tage als ein zu kurzes Ziel erwiesen. Nicht einmal bei »bestellten« Büchern darf der Sortimenter aus den Ein gang seiner Gelder innerhalb vierzehn Tagen rechnen. Meist dauert es Monate, eiu Vierteljahr und noch länger, bis er vom Kunden »sein« Geld erhält. Er must eben »aufschreiben«. Könnte man die BAG-Ziele nicht auf vier Wocheu ausdehnen? Selbstverständlich braucht der Verlag sein Geld so rasch wie der Sortimenter. Vielleicht noch rascher, weil er bei der Herausgabe seiner Werke Autor und Mitarbeiter gleich in bar entschädigen must. Andererseits handelt es sich bei den Bestellungen des Sortimenters nicht immer um Bestel lungen seiner Kundschaft, sondern in den allermeisten Fällen nimmt er angekündigte Neuheiten auf »Lager« und mutz oft Monate, ein Jahr und noch länger warten, bis er sic absetzt. Eine Anzahl Ver leger nimmt auf diesen Umstand Rücksicht und reicht seine BAG- Lastzettel erst nach vier Wochen ein. Andrerseits sind Firmen zu der Praxis übergegangen, den ganzen Monatsbezug durch die BAG zu erheben, sodast ein Buch, das am 31. Juni bezogen wird, schon am 2. Juli auf dem BAG-Lastzettel erscheint und mit einem Z'el von vierzehn Tagen bezahlt werden muß, ohne daß dadurch besondere Vorteile geboten werden. Ein Jahr daraus oder aber auch gar nicht bekommt dann der Sortimenter sein Geld. Vielleicht ist dann das be treffende Buch inzwischen auf die Hälfte seines Ladenpreises herab gesetzt worden. Und statt eines -Gewinns gibt es einen nennenswerten Verlust. Deshalb: »Erweiterung der BAG-Ziele!« Reutlingen. Ackermanns Buchladen. * Die von Ackermanns Buchladen, Reutlingen, gewünschte »Er weiterung der BdlG-Ziele« hat, soweit sie generell möglich ist, im Ausgang 1931 Vorstand und Aufsichtsrat der BAG durch die neue Karcnzfrist von einer Woche verwirklicht. Aus ununterbrochener Be obachtung der Wirtschaftsverhältnisse und ihrer Forderungen gewin nen aber die Verantwortlichen die Überzeugung, daß nun neue Ver handlungen und Übereinkünfte zur Verlängerung der buchhändlcri- schen Zahlungszicle entweder von den dazu berufenen Organisationen oder von Firma zu Firma geschlossen werden müssen. Erreicht man so, was wir natürlich begrüßen würden, irgendwie dies lebhaft ge forderte längere Kreditgiel, würde sich die BAG ihm eiligst anpassen. Als einfachsten Weg aber müssen wir immer wieder dem Sorti ment empfehlen, nicht hinterher, sondern bei der B e st e l l u n g den Zahlungsvorschlag hinzuzusügen: »BAG nach vier — acht Wochen«: er wird dann beim Verlag gewiß weitmöglichem Entgegen kommen begegnen und dem Sortiment manche Erleichterung bringen. Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, c. G. m. b. H. „Billige Preise* usw. Wir Buchhändler werden sehr oft als die »Hüter des geistigen Eigentums der Nation« von anderer Seite bezeichnet, und sicherlich sind wir darauf stolz. Zu dem geistigen Eigentum zählt aber doch sicherlich auch unsere deutsche Sprache, und es liegt uns des halb wohl auch die Pflicht ob, diese zu hüten und zu pflegen. Fast immer kann man aber im Börsenblatt von »Billigen Preisen« und ähnlichem lesen, ohne daß offenbar irgend jemand die Unmöglichkeit eines solchen Ausdrucks empfindet. Kürzlich wurde sogar nays Reimanns mit der gleichen Bezeichnung empfohlen. Ich habe schon viele fcingeschlifsene Aufsätze aus der Feder R.'s gelesen, aus denen ich ihn als gründlichen Beherrscher und Kenner unserer deutschen Muttersprache bewundern konnte. Ist er mit dieser Anzeige einverstanden? Aber auch Kollege gebraucht in seinem Bericht die Wendung »feiten billiges Geld«. Ich greife ohne jede Absicht nur diese beide« Beispiele unter vielen heraus. Es würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn in Zukunft diese un möglichen Ausdrücke in unferm Börsenblatt nicht mehr regelmäßig wiederkehren würden, denn ein Preis kann nicht billig sein und ich glaube auch nicht, daß der Kollege (obwohl das ja heute auch keine Schande wäre!) das Geld für seinen ...... Aufenthalt sich zu einem Zinssatz von 1 Prozent geliehen hat, denn nur so etwas kann man als »billiges Geld« bezeichnen! Es gibt noch viele Ausdrücke aus dem »Kaufmanns-Deutsch«, die reif zum Verschwinden sind. So z. B. »in der Anlage . . . .« (das ist bei uns in Leipzig etwa am Schwanenteich oder hinter dem Museum!), an Stelle der sprachlich richtigen Fassung »als An lage ...... Leipzig. Rudolf Lieb in g. Direkter Vertrieb. Der Verkehrsverein in Karlsruhe hat eine Reliefkarte vom Bad- nerlauid herausgegeben. Auf der Rückseite kündigt er eine Anzahl Schriften, Karten und Führer au und am Schluß steht in Fettdruck, daß alle angeküudigten Schriften, Reiseführer und Wanderkarten durch ben Badischen Verkehrsverband in Karlsruhe, Karlstraste 10, erhält lich sind. Der Sortimenter ist doch die Vertriebsstclle für das Publi kum; der Verkehrsverband und die Verkehrsvereine sind gegründet worden, um den Reiseverkehr zu fördern und nicht um den Sorti mentsbuchhandel zu schädigen. Lörrach. CarlPoltier-Weeber. Gin Herr Anton Butz hat in einigen Städten der Provinz Pommern, so z. B. Cammin, Greifcnberg und Kolberg, Geld gesammelt für die Drucklegung eines Werkes »Das Problem des Vogelzuges«. Er behauptet, daß dieses Werk in unferm Verlag erscheinen soll. Wir bitten um Nachricht, falls Herr Butz irgendwo mit ähnlicher Behauptung auftritl. Stuttgart. Franckh'fche Verlags Handlung. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachung des Gesamtvorstandes des B.-V. betr. Ver leihung tragbarer Ehrenzeichen. S. 549. Artikel: Bericht über die Hauptversammlung des Württemberg. Buch händler-Vereins in Stuttgart. S. 549. Die Seitenzahl im Buch. Von P. Renner. lS 550. Die deutsche Goethe-Ausftcllung in Tokyo. Von vr. Prcdeek. S. 551. Neue Zeitschriften und periodische Erscheinungen. S. 552. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. S. 553. Kleine Mitteilungen S. 554—55: Verband der Buchhändler in Polen / Buchhändler im Rundfunk / Buchhändlerischer Rück blick auf Bismarcks »Gedanken und Erinnerungen« / Werbung / Uber Dänemarks Büchereinfuhr / Ein amerikanischer »Fleurou« / Industrie-Verlag und Druckerei in Düsseldorf / Hundertjahrfeier der Bayer. Staatsbibliothek / Deutsche Vereine und Verbände im Ausland / Schund- und Schm-utzgesetz und Mietbüchereien vor dem Preußischen Staatsrat / 88. Liste der Schund- und Dchmutz- schriften. Verte hrsnachrichten S. 556: Wichtig für Lehrmittel- und Laudkartenhändler. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n S. 556: Prof. Kippenbcrg / 75. Geburts tag Bachem, Köln / Aloys Nuppel 50 Jahre / Jubiläen: W. Neuenhahn, Eisenach; W. Schubert, Leipzig / Gestorben: O. Roth, Gießen; K. Müller, Natibor; W. Riedel, Los Angeles. S'p rechsaal S. 556: Zum Tag des Kindes / Die »BAG« / »Billige Preise« usw. / Direkter Vertrieb / Ein Herr Anton Butz. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner — Verlag: Der Bvrsenoerein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche» Buchhändlerhaus. Druck: (i. Hedrich Na ch s. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg«) lBuchhändlerhauS), Postfchlicbfach274/7V. 556
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