Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1944
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1944-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1944
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19440401
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-194404010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19440401
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1944
- Monat1944-04
- Tag1944-04-01
- Monat1944-04
- Jahr1944
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 26 (R. 18) Leipzig, Sonnabend den 1. April 1944 111. Jahrgang Dienstbesprechung der Fachschafi Verlag Am 9. März 1944 fand in Berlin eine Dienstbesprechung des Leiters der Fachschaft Verlag mit den Fachgruppen- und Arbeitsgemeinschaftsleitern statt. Fachschaftsleiter Verlagsbuchhändler Martin Wül fing gab in seinen Ausführungen einen Überblick über alle den Buchhandel zur Zeit bewegenden Fragen und zeigte die Folgerungen auf, die daraus für die Arbeit der Fach schaft Verlag gezogen werden müssen. Der Leiter der Schrifttumsabteilung im Reichsministerium für Volksauf klärung und Propaganda, Ministerialdirigent H a e g e r t, sprach über die besonderen Aufgaben, die der Buchpro duktion im fünften Kriegsjahr gestellt sind; Ministerialrat Dr. Erckmann über die Papierlage und andere Her stellungsfragen. Die Lage im graphischen Gewerbe wurde, von Fachgruppenleiter Dr. Schatz, der dem Produktions ausschuß der Wirtschaftsgruppe Druck angehört, eingehend behandelt. Die Tagung brachte völlige Klarheit darüber, daß der deutsche Verlagsbuchhandel auch in Zukunft bereit und in der Lage sein wird, seine besonderen Kriegsaufgaben mit Verantwortungsgefühl und Tatkraft zu erfüllen. Verlängerte Gültigkeit d. Berechtigungsausweise Die Gültigkeit der für die Zeit vom 1. April 1942 bis 31. März 1943 ausgegebenen Berechtigungsausweise für listenmäßig geführte Vertriebsstellen ist im Vorjahr bis 31. März 1944 verlängert worden. Die Gültigkeitsdauer dieser Berechtigungsausweise wird hiermit um ein weiteres Jahr, also bis zum 3 1. März 1945, verlängert. Anträge auf Erteilung neuer Ausweise für das Jahr 1944 sind also von Vertriebsstellen, die sich mit dem Ver kauf von Zeitungen und Zeitschriften nebenberuflich be fassen, nicht zu stellen. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß die Verwal tungsgebühren in Höhe von RM 2.-— für das Ge schäftsjahr 1944/45 ab 1. April d. J. fällig sind. Die Überweisung hat unaufgefordert auf das Post Scheckkonto Berlin Nr. 672 77 zu erfolgen. Berlin W 62, Keithstraße 39 Fachschaft des deutschen Zeitungs- und Zeitschriften-Einzelhandels Mein „Wunschzeiiel-SYsiem" Von Jupp Kühn i. H. August Lax, Hildesheim Von Monat zu Monat wird es schwieriger, die im Sor timent eingehenden Büchermengen richtig zur Zufrieden heit der Kunden und zur Genugtuung des Buchhändlers zu verteilen. Schwer fällt es vor allem, die immer noch in wach sendem Maße mit Recht oder Unrecht verlangte und be gehrte „schöne Literatur“ auf die rechte Art an den Mann zu bringen. Es ist an dieser Stelle ziemlich überflüssig, über Schwie rigkeiten der Produktion und daherrührende Lücken quan titativer und qualitativer Art bei den dem Sortimenter ins Haus geschickten Bücherzuteilungen zu sprechen. Es soll aber einmal die Rede davon sein, wie es möglich ist, das auf diese Art zustande gekommene Lager auf die rechte Weise zu verteilen. Es dürfte angesichts einer nie erträumten „Kauf freudigkeit“ des Publikums wohl kaum noch einen Sorti menter geben, der die bei ihm eingehenden Bücher einfach wie sie kommen ins Regal stellt und sie dem ersten besten der- sich prompt einfindenden Liebhaber aushändigt. Nun soll aber doch — so hieß es kürzlich mit Recht im Börsen blatt — der Verkauf unterm Ladentisch besonders unwürdig sein. Eine Bremse muß der Buchhändler aber schließlich haben. Wie soll er sonst einen allzu reißenden Absatj hemmen — wie soll er aber auch die Möglichkeit haben, das richtige Buch in die richtigen Hände zu bringen oder die bedürftigen Käufer, z. B. Soldaten, Rüstungsschaf fende, Luftkriegsgeschädigte, gegenüber den weniger be dürftigen zu bevorzugen. Alle Formen einer allgemeinverbindlichen Reglemen tierung, die vielleicht von bereits .vorhandenen Bezugsaus weisen ausginge oder irgendwie mit anderen Verteilungs formen gleichgeschaltet wäre, fallen aus, weil sie. eine Fülle neuer, nicht zu deckender Ansprüche begründen würden. Es bleibt also nur die freie Improvisation des Buchhändlers, gegründet auf das auch in der heutigen Situation erhalten gebliebene, anerzogene und immer wieder erlebte Gefühl der Verantwortung vor dem Buch und vor dem Leser. Technische Hilfsmittel, wie z. B. Kundenliste oder Kun denkartei, sind gut und notwendig. Sie haben eine nicht zu unterschätjende regulierende Wirkung. Ihr Wert ist aber begrenzt. Sie schließen nie aus, daß ein Kunde in mehreren Buchhandlungen seinen Bedarf deckt. Sie haben dafür Be deutung für die Kontrolle der Menge von Büchern, die an einen Kunden im Laufe eines Jahres abgegeben werden. Denn Bescheidenheit ist nicht jedem Käufer selbstverständ lich, das merken wir oft genug. Auch für die Vornotierung gewisser Kundenneigungen und -wünsche spielt die Kartei vielleicht eine Rolle. Begrenzt natürlich auch hier, denn so zahllos die an uns herangetragenen Wünsche sind, so be scheiden sind die Möglichkeiten zu ihrer Erfüllung. Eine weitere Einschränkung des Gebrauches von Kundenkartei und Kundenliste bringt der Mangel an freier Arbeitskraft mit sich, denn sowohl das auf dem Laufendhalten dieser Hilfsmittel als auch ihre gelegentlich angebracht erschei nende Heranziehung im Verteilungsablauf erfordern mehr Zeit, als heutzutage in einem Sortiment dafür vorhanden sein dürfte. Nach reiflicher Überlegung und mehrmaliger Erpro bung habe ich mir eine, wie mir scheint, recht zweckmäßige Verteilungsmethode erarbeitet. Indem ich darüber berichte, bin ich mir klar, daß sie nicht die einzig mögliche ist. Es gibt sicher noch andere Wege, aber auch die haben nicht nur Vor- sondern auch Nachteile. Außerdem ist die von mir geschilderte Verteilungsform an gewisse, nicht überall vor handene Voraussetjungen gebunden, etwa solche räumlicher Art usw., die nicht überall gleichgut gegeben sind. Und nun mein „Wunschzettel-System“! Zunächst werden die zur Verteilung geeigneten Buchbestände eine gewisse Zeit zurückgehalten, damit sich eine brauchbare Büchermenge ansammelt. Natürlich muß man inzwischen, wenn das nötig ist, für luftschutjsichere Unterbringung sorgen können. Für den ersten Teil der Verteilungsaktion ist aber auch zunächst nur ein Musterstück nötig, so daß der eigentliche Bestand leicht sichergestellt werden kann. Damit ist schon angedeutet, wie der Verkauf nun weiter vor sich gehen wird. Es wird nämlich zunächst eine kleine Musterausstellung der zur Verteilung kommenden Bücher aufgebaut. Je nachdem, ob man diese Ausstellung mehr oder Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 26, Sonnabend, den 1. April 1944 51
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder