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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1944
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1944-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1944
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- Deutsch
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weniger verlockend gestalten will oder kann, stellt man die Bücher einfach im Regal zugänglich zusammen oder mau legt sie auf Tischen oder vielleicht sogar teilweise im Schau fenster aus. Es hängt dann von der größeren oder kleineren Freigebigkeit der Verleger ab, in welchem Ausmaß man alten und neuen, bedürftigen und weniger bedürftigen Kunden Gelegenheit geben kann, sich mit einem Wunsch zettel an der Verteilung zu beteiligen. Man braucht gar nicht allzu ängstlich zu sein, wenn man rechtzeitig darauf hin weist, daß angesichts des Mißverhältnisses zwischen den zu erwartenden Wünschen und der Zahl der vorhandenen Bücher das gemachte Angebot unverbindlich sein muß und daß gerade bei gewissenhafter Verteilung manche Wünsche und Hoffnungen unerfüllt bleiben müssen. Der Kunde wird nunmehr bei seinem Erscheinen zu nächst darauf hingewiesen, daß er die Bücher zwar sehen, aber nicht sofort kaufen und mitnehmen könne. Die meisten Menschen begreifen so etwas heute sehr schnell. Dann wird der Käufer aufgefordert, auf einen vorbereiteten Zettel Namen. Anschrift und Wünsche zu notieren. Es ist für die weitere Arbeit praktisch, wenn diese Zettel gleichgroß in einem praktischen Format geschnitten sind. Sie lassen sich karteiartig sammeln und ergeben einen bequemen Nachweis der an einen Kunden abgegebenen Bücher, später aber, für bessere Zeiten, eine brauchbare Unterlage, um Neigungen und Geschmacksrichtung eines Käufers zu notieren. Wichtig ist es, von vornherein darauf zu drängen, daß mindestens ein halbes Dutjend Büchertitel, und zwar nur solche, die „bemustert“ sind, aufgeschrieben werden. Die ersten ein, zwei Wünsche gleichen sich nämlich sehr häufig — erfahrungsgemäß drängt zuerst einmal alles nach einigen dicken Büchern und seltenen Rosinen, ein Andrang, der nachträglich schwer zu bewältigen ist —, und erst bei einer größeren Zahl von Wünschen differenzieren sich diese und die persönliche Färbung der Kundenwunschzettel wird deut licher. Soweit es seine Zeit erlaubt, kann der Sortimenter schon bei der Entstehung des Wunschzettels lenkend und beratend dafür sorgen, daß die geäußerten Wünsche mög lichst sinnvoll sind, daß auch weniger geläufige Bücher nicht zu Unrecht übergangen werden und daß vor allem das Aus maß und die Art der Wünsche und der vorhandene Buch bestand nicht allzu weit auseinandergehen. Bei dieser Be ratung versucht man dapn auch schon herauszufühlen, wie ernsthaft die geäußerten Wünsche sind, ob es sich um einen äußerlichen Bedarf (Geschenk) handelt oder ob ein tieferes Bedürfnis oder gar ein langgehegter Wunsch durch das eine oder andere Buch erfüllt werden könnte. Die gefundenen Tatsachen werden dann auf dem Wunschzettel notiert und sind bei der später vorzunehmenden Verteilung eine wert volle Hilfe. Ist eine angemessene Zahl von „Wunschzetteln“ ge sammelt — eventuell muß man dem einen oder anderen nicht zu übergehenden Kunden nahelegen, rechtzeitig sich einzufinden —, so wird unter Heranziehung der bisher im Hintergrund gehaltenenMehrfach-Exemplare mit derVertei- lung begonnen. Diese macht natürlich viel Kopfzerbrechen, aber nach manchem Hin und Her und nach immer wieder holtem Überprüfen und Abstimmen der Bücher und Zettel kristallisiert sich doch allmählich ein Ergebnis heraus, bei dem Wunsch und Erfüllung sich verhältnismäßig sehr nahe kommen. Der Buchhändler hat dabei die Möglichkeit gehabt, die verschiedensten Umstände zu berücksichtigen. Der Zu fall ist in einem erfreulichen Ausmaß ausgeschaltet. Auch ein Interessent, der relativ spät in Erscheinung getreten ist. kann, falls er gewichtige Gründe dafür vorzutragen hat, noch zu einem Buch kommen, das normalerweise in wenigen Stunden unwiederbringlich aus dem Laden verschwunden wäre. Wenn natürlich auch unter den heutigen Umständen keineswegs eine Verkaufsform möglich ist, die alle Wünsche Haupudiriftleitrr: Dr. Hellmuth Linjf nliurhtr. Schömberg. — Stellvertr. «I. leiter: Walter Herfurth. Leipzig —- Verlag: Verlag des Börstnvertinl Expedition: Leipzig C 1. PoMarhlieUfarh 27-1/75. — Dru «) Zur Zeit ixt Preisli restlos befriedigen kann, so ist doch die Beobachtung des Kunden, daß sein Buchhändler Mühe und Kopfzerbrechen nicht scheut, um seine Bestände auf originelle und sorgliche Weise zu verteilen, allein schon ein nicht zu unterschätzendes Positivum. Kann er dann noch eines oder mehrere begehrte Bücher eines Tages nach Hause tragen, dann wird er mit sich und dem deutschen Buchhandel bestimmt zufrieden-sein. Das beschriebene Wunschzettel-System läßt sich übri gens auch im wissenschaftlichen Buchhandel oder in jedem Fachsortiment zur Anwendung bringen und bei der Ver teilung von Büchern über bestimmte G-ebiete oder einzelne wissenschaftliche Disziplinen anwenden. Mein Wunschzettel- System ist sogar zum erstenmal bei der Verteilung von Bü chern aus einem bestimmten Gebiet der Wissenschaften zur Anwendung gekommen. Auch hier wird an die Stelle des Zufalls — Herr X kommt, sieht ein Buch und kauft es — die auf Grund von Kundenwünschen, an Hand ergänzender buchhändlerischer Einsichten und bekanntgewordener Tat sachen verantwortungsvoll getroffene buchhändlerische Ent scheidung gesetzt. Das aber ist der Sinn dieser „Wunschzettel-Sy stem“- Verteilung oder „-Zuteilung“ auf Grund überlegter buch händlerischer Dispositionen, anstatt eines willkürlichen, automatischen Buchverkaufs, der mehr oder weniger vom Zufall abhängig ist. Angabe der Postleitzahl (Wiederholt aus Nr. 14) Auf Grund des Aufrufes im Börsenblatt Nr. 8 vom 29. Januar werden alle Auftraggeber gebeten, in ihrer Anzeige sowie im Bestellzettel die P o s t 1 e i t - zahl anzugeben. Jeder Anzeigende kennt seine Postleit zahl. Es wird dadurch viel Arbeit erspart, wenn nicht bei jeder Bestellung und jedem Schreiben erst die Postleitzahl ermittelt werden muß. Gleichzeitig werden die Verleger vom Sortiment ge beten, in der Anzeige und im Bestellzettel ihre genaue Anschrift anzugeben. V erkehrsnachrichien Wie ist das Postpaket zu verschließen? Die Zahl der Postpakete, deren Umhüllung statt mit Bindfaden mit Klebestreifen aus Papier verschlossen wird, nimmt immer mehr zu. Sind derartig • Sendungen von größerem Gewicht, so erschweren sie wegen der fehlenden Handhabe den Beförderungs- und Zustelldienst ganz erheblich. Unter Hinweis auf diese Mängel werden die Post anstalten fortan zwar derartige Sendungen nicht zurückweisen; es wird aber beansprucht, ^aß in Packpapier gehüllte Pakete von mehr als 5 kg Gewicht daneben noch mit Bindfaden umschnürt werden. Lehnt der Einliefercr die nachträgliche Verschnürung ab, 6o können dii Sen dungen nur gegen den von ihm auf Paket und Paketkarte zu unterschreibenden Vermerk „Auf meine Gefahr" angenommen werden, womit er auf eine etwaige Entschädigung wegen Inhaltsschmälerung verzichtet. Personalnachrichten Seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag feiert am 3. April Herr (.arl Frank, Mitinhaber der Firma R. Giegler’s 'Buchhandlung in Leipzig. Am 6. März vollendete Herr Max Engel, Buchverkaufsstelle, Pa pierhandlung, Bürobedarf, Zeitungs- und Zeitschriftenvertrieb in Plane (Havel), Bez. Potsdam, sein siebzigstes Lebensjahr. Ihr fünfzigjähriges Berufsjubiläurn feierten am 2">. März Herr Franz Nelke, Inhaber der Buchhandlung Bcrgisdi Land in Wupper tal-Elberfeld. und Ende März Herr Richard Schreiber. Prokurisi im Hause Koehler & \ olckmar in Leipzig. Ihr i i( rzigjäliriges Buchhändler-Jubiläum begingen am 1. März Herr Paul Nebelung in Belgard und am 1. April Herr Hans Andreren in Orteisburg (Ostpr.). Fräulein Hedwig Jung konnte am 1. März auf eine vierzigjährige Wiederkehr des Tages ihres Eintritts in die Firma J. Max & Comp, in Breslau zurückblicken. T odesfall: Am 23. März verschied im siebenundsechzigsten Lebensjahre Herr Arthur Geist. Inhaber der Buchhandlung und des Verlages Arthur Geist in Bremen. Hauptsdiriftleiters: Georg v Komraentidl. Leipzig Verantw. Anzeigen der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Anschrift der Srhriftlritung und di: Brandstetter. Leipzig C 1. Dresdner Straße 11. ste Nr. 11 gültig!
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