ssso X- 223. 23. September 1932. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Georg Grabenhorst der Verfasser des „Fahnenjunker Volkenborn", hat lange ge schwiegen. Jetzt schenkt er uns wieder ein stilles, tiefes Buch: Der Roman eines jungen Mädchens Ganzln. RM z.zo, kart. RM 4.— Die Vlachkriegsgeneration hat lange geglaubt, die Sinngebung ihres Lebens erringen zu müssen im kämpferischen Gewände der großen Bewegungen. LTlach einer bitteren Leidenszeit werden heut die besinnlichen Rräfte wieder wach, wir haben gelernt, unser Schicksal zu sehen als das Schicksal -es Bodens, der uns gebiert und trägt; wir haben gelernt, daß alle Erneuerung vom Menschen, vom Seelischen ausgehen muß. Darum ist Merve eine Geschichte, deren Ereignisse und Entscheidungen nicht im äußeren, sondern ganz im inneren Geschehen liegen, jung und verhalten und fernher leise von Schwermut überhaucht. Es ist die Geschichte eines scheuen, verschlossenen und reinen Herzens, das den Rampf der erwachten Vlatur mit dem Verlangen -er Seele in einem langen Irrgang jugendlicher Neigung erduldet, ehe es - scheinbar unterlegen - den Mut zum Ende und ;u neuem Anfang findet. Der flimmernde Glanz sommerlicher Reise, der schwere Duft blühender Rorn- selöer, die nebelgefangene herbstliche Einsamkeit norddeutscher Landschaft stnd Sinnbild dieses Romans, der ans Herz greift wie eine kleine Musik. Seit Hamsuns „Viktoria" haben wir Deutsche auf einen Frauenroman von gleicher Rraft und Tiefe, von gleicher Zartheit -er Empfindung warten müssen. Leseexemplare mit Höchstrabatt liefern wir sofort aus. Und wenn Sie das Buch gelesen haben, werden Sie sich sicher dafür einseyen. Volles Umtauschrecht. WLlh. Gottl. Rorn Verlag / Breslau l