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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1933
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- 1933-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1933
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- Deutsch
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78, 3V. März 1933. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. nicht so sehr darin zu suchen sein, daß -diese oder jene Einzel-feststellung (die natürlich immer von -dem besonders gearteten Material anhängig ist) »stimmt«, sondern darin, Haß von wechselnden Beobachtungs- Punkten aus die großen Linien der Jnteressenlager-ungen immer deut licher umrissen werden. Das sind dann Ergebnisse, die nicht mehr vom Untersuchungsmaterial abhängig find, sondern an ihm bestätigt werden. So bestätigt also die Arbeit Grosses, daß mit der größeren Lebensnähe des Stoffes die Interessen der Frauen wachsen, daß sie aber überwiegend auf alle abstrakten, theoretischen Themen ver zichten. Daher findet man hier auch nur geringes Interesse für die naturwissenschaftlichen, technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Fächer, wähl aber für die Fragen der praktischen Lebensgestaltung, für weltanschauliche und künstlerische Themen. In der quali fizierten Arbeiterschaft sind die Bildungsinteressen ungleich stärker entwickelt als bei den ungelernten Arbeitern. In beiden Fällen aber suchen die jüngeren Altersklassen vor allein nach ganz einfachen Einführungen und allgemeinen Orientierungen, während die älteren sich schon den besonderen Interessengebieten im einzelnen zuwenden. Die Angestellten sind an den Themen zur beruflichen Fortbildung, die Arbeiter an solchen der Gesellschaftswissenschaften stärker interessiert. Auf dem Gebiete der Kunst werden die praktischen Übungen den theoretischen oder geschichtlichen Vorträgen vorgezogen: Musik von den Frauen, Malen und Zeichnen von den Männern. Das kann hier nur angedeutet werden. Man wird sich vor Ver allgemeinerungen hüten müssen. Man wird immer die Fehlerquellen und besonderen Bedingtheiten im Auge behalten müssen. Dennoch geben diese Untersuchungen, richtig verstanden, auch dem Buchhändler wertvolle Aufschlüsse und manche Anregungen. Er wird eigene Beobachtungen daran prüfen und vergleichen können als Verleger und als Sortimenter. Und er wird vor allem einen Einblick in die geistige Jnteressen- lage derjenigen Bevölkerungsgruppen gewinnen, die ihm — von der Produktion her und vom Vertriebe — immer noch als Aufgabe gestellt sind. Schönfelder. Kleine Mitteilungen Die Ausstellung »Der Ehrenpreis« im Museum für Leibesübun gen, Berlin W 8, Wilhelmstraße 92/W, die einen sehr guten Besuch aufzuweisen hat, ist bis 1. April verlängert worden. Vortragsabend. — Der von der Buchhandlung Heinr. Feesche in Hannover kürzlich veranstaltete Vortragsabend, an dem A u g. Winnig aus eigenen Werken las, hatte sich eines auffallend guten Besuches zu erfreuen. Winnig gab Proben seiner volkstümlichen Erzählkunst und las Abschnitte aus seinem autobio graphischen Noman »Der weite Weg«. Der Jungbuchhändlerkreis Köln-Bonn setzt seine literatur geschichtlichen Arbeitsabende fort: Mittwoch, den 5. April (20 Uhr im Gildeverlag, Köln, Neumarkt 18 n) spricht Gerhard Apfel über das Zeitalter der Romantik. F. T. Aus Frankreich. — Die dem »Eerele cke la I^Lbrairio« ange- schlossenen Organisationen der französischen Buchindustrie und der verwandten Gewerbe veröffentlichten soeben ihre Jahresberichte für 1932. Dem Bericht der Gewerbekammer der Verleger von Luxus- büchern zufolge hatte das kostbare illustrierte französische Buch be sonders unter der Krise zu leiden und dies um so mehr, als ganze Verlagsbestände verramscht wurden. Doch ist eine Erleichterung des Marktes festzustellen, desgleichen ein Nachlassen der bisherigen Über produktion und der stark eingerissenen Mißbräuche. Das wirklich gute Luxusbuch ist wertbeständig geblieben. — Die Gewerbekammer der M u s i k v e r l e g e r hat zu der Schaffung eines Lehrstuhles für Urheberrecht an der Pariser Nechtsfakultät und zur Verbreitung des musikalischen Unterrichts vermittels Schallplatten bei ge tragen. — Die im vergangenen Jahre gegvündete Vereinigung der Musikalienhändler hat zusammen mit den Organisationen der Fremdenindustrie und der Touristik die Vorarbeiten für die Ver anstaltung von »musikalischen französischen Wochen« beendet; die erste dieser Wochen soll im Juni dieses Jahres in Paris stattfinden. — Die Gewerbekammer der Verleger und Händler von alten und moder nen Stichen veranstaltete im vergangenen Jahre Ausstellungen in Paris, Bordeaux und Belgrad. — Der Arbeitgeberverband der lithographischen Drucker forderte vom Handelsministerium die Einführung einer Herkunstsbezeichnung. Den Forderungen des gleichen Verbandes und der Gewerbekammer der französischen Alben verleger ist die Einführung der verschärften Kontingentierung der zu kolorierenden Alben deutscher Herkunft zuzuschreiben (100 Doppel zentner gegenüber 870 Doppelzentner 1931). Die Gewerbekammer der Drucker und Verleger von Bilderbüchern schloß mit den deut schen Bilderbuchverlegern ein Abkommen, demzufolge der deutsche Export nach Frankreich (Nummer 467 des Tarifes) von 924 auf 440 Doppelzentner herabgesetzt wurde. Der gleiche Verband gewann einen gegen einen deutschen Drucker angestrengten Prozeß. Dieser Drucker hatte Alben mit einem Vermerk versehen, nach dem man an nehmen konnte, daß die Alben französischer Fabrikation seien. — Nach dem Jahresbericht des »Oerel-e cke la lüdrairie« war die Zahl der Jnseratenseiten der »Llbliograpüie cke 1a bi-anee« 1932 geringer als jene des vorhergehenden Jahres, entsprechend der Tatsache, daß weni ger Neuerscheinungen herauskamen und daß man für Reklame weni ger ausgeben wollte. Auch die Zahl der Abonnenten nahm leicht ab, besonders jene der ausländischen Bezieher. — Das Stellenvermitt lungsbureau des »Lerel-s cke 1a lübrairis« hatte ein starkes Ansteigen der Nachfragen nach Arbeit und ein Nachlassen der Stellenangebote zu verzeichnen. ns. Vcrussgcnosscnschast für den Einzelhandel. — Wie uns ge schrieben wird, hielt der Vorstand der Berufsgenv-ssen-scha-ft für den Einzelhandel seine diesjährige Frühjahrstagung am 14. März in Bamberg ab. Tie U m l a g e b e r e ch n u n g für Las Jahr 1932, die die Grundlage für die Beitragsfestsetzung bildet, -zeigte, daß auf allen Gebieten der Verwaltung ein äußerst günstiger Abschluß erzielt und die Aus-gabeposten der Berufsgenossenschaft ganz erheblich gesenkt werden konnten. Die Hauptausgaben (Kosten für Unfall entschädigungen, Unfallnntersuchungen, Unfallverhütung usw.) sind um 20,57 v. H., die Verwaltungskosten um 15I9 v. H. zurück gegangen. Der geringere prozentuale Rückgang der Verwaltungs kosten hat seine Ursache darin, daß insbesondere die Einziehung der Beiträge infolge «der schlechten Wirtschaftslage nicht unerhebliche An forderungen an die Verwaltung stellte. Auf Grund des günstigen Abschlusses war der Genossenschaftsvorstand in der Lage, den Beitrag nicht unerheblich zu ermäßigen und die Anteilziffer, die bereits 1930 von 0,22 auf 0,20 und 193-1 von 0,20 auf 0,16 herabgesetzt werden -konnte, weiter auf 0,14 für 100 Beitragseinheiten festzusetzen. Das entspricht einem Beitrag von 1.49 NM für 1000.— NM Lahnsumme Lei Gefahrklasse 1. Die dadurch erzielte Beitragsermäßigung be trägt 12,5 v. H.; gegenüber dem Jahre 1930 hatte die Anteilziffer bereits eine Senkung von 39 v. H. und gegenüber dem Jahre 1929 von 38,2 v. H. erfahren. Der Vorstand der Berufsgenofsenschast für den Einzelhandel hat somit durch seine Verwaltungsmaßnahmen und durch seine vorsichtige Finanzpolitik den Zeitverhältnissen voll und ganz Rechnung getragen. Neichsvcrsicherungsanstalt für Angestellte. — Aus dem Bericht über das Geschäftsjahr 1932 werden uns folgende Angaben zur Ver fügung gestellt (eingeklammert die Zahlen- des Jahres 1931): Am 31. Dezember 1932 liefen 183 498 (155514) Ruhegelder mit 21117 (25 31-6) Kinderzuschttssen, 81037 (72473) Witwen- und Witwerrenten und 26 629 (49 258) Waisenrenten. Insgesamt waren im Berichtsjahre 119 999 (-113 436) Leistuugsanträge zu bearbeiten. Der Gesamtaufwand fü r die Renten lei st ungen, Ab findungen und Beitragserstattungen einschließlich der von anderen Versicherungsträgern zu erstattenden Beträge machte im Jahre 1932 229,6 Millionen (220,3 Millionen) NM aus. Nach dem Stande vom 31. Dezember 1932 betrug die monatliche Nentenleistung 16,5 Mil lionen (16,6 Millionen) NM. Es gingen 118 639 (136 346) Anträge von Versicherten auf Ge währung eines Heilverfahrens ein. Hiervon entfallen auf ständige Heilverfahren 64 295 (77 909), auf nichtständige Heil verfahren 54 344 (58 446). Es wurden 36 871 (48 316) ständige Heil verfahren durchgoführt. Die Kuren beanspruchten durchschnittlich in den Lungenheilstätten 112 (110) Tage, in den übrigen Sanatorien und Bädern 31 (30) Tage. Die Zahl der Anträge auf Gewährung von Zuschüssen zu Heilverfahren für tuberkulöse, tuberkulosgefährdete und rachitische Kinder von Versicherten und für Waisenrenten be trug 4669 (6597). Zuschüsse wurden in 3527 (4792) Fällen bewilligt. Es wurden für die Gesundheitsfürsorge insgesamt 21,9 (28,9) Mil lionen NM aufgewcndet. Die Gesamtbeitragseinnahme belief sich auf 287,7 Millionen (343,4 Millionen) NM. Der Beitragsrückgang ist ans die starke Stellenlosigkeit der Angestellten und auf das Sinken der Ge hälter und Löhne zurückzuführen. Die Beträge machen etwa 5 vom Hundert des durchschnittlichen Monatsverdienstes aus gegen 7 vom Hundert in der Vorkriegszeit. Die Ncuanlegung der Rücklagen erfolgte auch weiter hin nach Möglichkeit wertbeständig gegen höchstmögliche dem Gesetz entsprechende Sicherheit. Die nur durch Hypotheken gesicherten An- 233
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