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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1933
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- 1933-04-22
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- 22.04.1933
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Ergebnisse der Neichsfinanzstatistik für 1S2S. Verdienst und Umsatz im Buchhandel. Die im Jahre 1930 fällig gewesene Betriebszählung ist be kanntlich ausgefallen. Ein gewisser Ersatz für sie bietet sich nun in der Reichsfinanzstatistik, die im Austrage des Reichsfinanziuini- steriums vom Statistischen Reichsamt bearbeitet wird. Sie liegt für das Jahr 1929 in sehr vollständiger Form vor und umfaßt nach Gewerbezwoigcn aufgeglicdcrt die Veranlagungen zur Um satz-, Einkommen- und Körperschaftssteuer. Eine Einschränkung ist lediglich insofern vorgenoinmcn worden, als Umsätze unter 5000 RM nicht in die Statistik, ausgenommen worden sind und des weiteren sind nicht alle Einkommensteuerpflichtigcn, sondern nur die mit 'Einkommensteuer Belasteten erfaßt. Im allgemeinen sind diese Beschränkungen nur geeignet, die Klarheit des Gesamt bildes zu erhöhen. Die Gewerbeklasse »Buchhandel« umfaßt den eigentlichen Sortimentsbuchhandel sowie den Kommissionsbuchhandel, ferner den Antiquariatsbuchhandel, den Musikalienhandel und schließlich die Leihbibliotheken. Nach der Betriebs zählung von 1925 gibt cs 'insgesamt 11492 Betriebe, worunter 4320 Alleinbetrie'be, d. h. vom Betriebsinhaber allein bewirtschaftete Unternehmungen. Die Umsatzstatistik für 1929 gibt die Umsätze von 8454 in jenem Jahre zur Umsatzsteuer ver anlagten Buchhändlern an, sodaß etwa 3000 Buchhandlungen einen Umsatz von weniger als 5000 RM gehabt haben müssen. Der Umsatz der statistisch erfaßten Buchhandlungen stellte sich aus 569.2 Mill. RM, was einem Durchschnitt von 67 300 RM je Veranlagungsfall entspricht. Ein großer Teil des Umsatzes, und zwar 221.5 Mill. RM — 38,9 Prozent vom Gesamtumsatz ist steuerfreier Umsatz. Dabei spielt die Ein- und Ausfuhr natür lich eine nicht unbeträchtliche Rolle, in einigem Umfang dürften die Steuerbefreiungen aus das Zwischcnhandelsprivtleg des K 7 UStG, zurückzuführen fein. In der folgenden Zahlcntafel ist eine Aufgliederung der Umsätze nach Größcngruppen zusam mengestellt. 1S2S sWerte in 1000 RM> Größengruppe Veranlagte Gesamtumsatz Ü in s a tz sooo— SvoooRM 4107 44 367 40498 20000- 50000 2233 71015 57 017 50000—100000 „ 1093 76 392 54 430 100000—500000 „ 863 169775 102510 z/z— 1 Mill. RM 106 74345 39146 1— 5 „ 47 87249 35 598 über 5 „ 5 46031 18471 Zus. 1929 8454 569184 347670 „ 1928 8279 534422 360355 Eine regionale Aufgliederung der Umsätze im Buchhandel ist für 1929 nach Laüdesfinanzamtsbezirken durchgeführt wor den. Die Lage ist danach sehr uneinheitlich, was auch i-m Anteil der steuerfreien Umsätze zum Ausdruck kommt. So sind z. B. in Berlin von einem Gesamtumsatz von 92 Mil lionen RM 33.8 Millionen RM umsatzsteuersrei, im Lan- desfinanzamt Bezirk Düsseldorf von 37.1 Mill. etwa 20 Mill. RM und im Landesfinanzamt Bezirk Leipzig ist von 94.7 Mill. RM die größere Hälfte, nämlich 48.7 Mill. RM steuerfreier Umsatz. Die Umsatzstcuerstatistik für 1928, die sich auf die steuerpflich tigen Umsätze beschränkt, gibt die Umsätze des Buchhandels in allen Großstädten an. An der Spitze steht Berlin mit 1226 Veranlagten und 56.6 Mill. Umsatz, gefolgt von Leipzig mit 443 Veranlagten und 35.3 Mill. Umsatz und Hamburg und München im weiten Abstand mit 17 bzw. 16.5 Mill. RM Um satz. In den anderen Großstädten, in denen der Umsatz häufig mit dem Verbrauch identisch ist, liegen die Dinge so verschieden, daß eine Analyse erforderlich wäre, die den hier gestellten Rah men überschreiten würde. Die durchschnittlichen Umsätze lagen 1929 beispielsweise in Hamburg und Frankfurt a. M. in Höhe von rund 50 000 RM, niedriger in Berlin und Köln mit 4S 000 bzw. 4L 500 RM und höher wiederum in Dresden söü 000) und Leipzig, wo sich aber die Dinge nicht ohne weiteres vergleichen lassen. Die Zahl der Buchhändler, über die die Einkommen- und Körperschastsleucrstatistilk berichtet, ist etwas größer als die der Umsatzstcuerstatistik infolge der Beschränkung der letzteren auf Umsätze über 5000 RM. Es wurden im Jahre 1929 mit Ein kommensteuer belastet 9502 Buchhändler mit gewerblichen Ein künften von 47.8 Mill. RM und mit Körperschaftsteuer 158 Un ternehmungen mit Einkünften von 2.75 Mill. RM. Für die Einkommensteucrpflichtigen läßt sich die folgende Aufgliederung der gewerblichen Verdienste nach Größengruppen geben. Größengruppe i Belastete b. s. v. allen Einkünfte d. s. v. allen bis 1500 RM 1896 l9.950/o 2 006 1600— 3000 „ 3 363 35.390/o 7 096 I4.S3°/„ 3000— 5000 „ 2 013 7 697 16.080/o 5000—12000 „ 1 616 I7.»I°/o 11 488 24.010/0 12000—50000 „ 644 S.7S°/o 11 761 24.580/, über 50000 .. 70 0.74-X, 7 805 I6.St°/o Zus. 9.502 tOV°/o 47 853 tvv°/o Im -einzelnen sprechen die Zahlen dieser Tabelle für sich selbst. Die größere Hälfte der Buchhändler hat Einkünfte von weniger als 3000 RM aus dem Gewerbebetrieb und das in einem Jahr, das konsumwirtschaftlich gesehen nicht das ungünstigste der Nachkriegszeit gewesen ist. Die gewerblichen Verdienste find regional sehr detailliert angegeben, und zwar für-die höheren Verwaltungsbezirke sowie für die Großstädte. Im folgenden ist ein Überblick über die größ ten Länder gegeben. Gewerbliche Einkünfte 1929 Werte in >000 RM nsteuer Körperscha ftsteuer Preußen Pflichtige Betrag Pflichtige Betrag 6 460 25 618 10i 1909 Bayern 876 4 106 10 90 S'chjen 1 235 8 697 22 618 Württemberg 353 2 257 3 5 295 1571 8 23 375 1 605 4 75 Deutsches Reich 9 502 47 853 158 2 756 In Berlin beispielsweise stellten sich die gewerblichen Ver dienste der einkommensteuerbelasteten Buchhändler in 1359 Fäl len auf 6.99 Mill. RM, in Hainburg auf I 507 000 RM in 366 Fällen, in Leipzig auf 4.6 Mill. RM in 416 Fällen und in München und Stuttgart aus 1.37 bzw. 1.46 Mill. RM in 239 bzw. 171 Fällen. Insgesamt stellten sich die Gewerbeverdienste des Buchhan dels im Jahre 1929 auf 50.6 Mill. und die geschätzten Umsätze in den gleichen 9660 Fällen auf 575 Mill. RM, sodaß im Durch schnitt auf je 100 RM Umsatz 8.80 RM Nutzen kommen. Diese Nettorate gibt aber nur ein sehr rohes Bild. In Leipzig z. B. würde sich die Nutzenrate -auf 'wenig mehr als 4 Prozent stellen. Die Unterlagen reichen nicht aus, um brauchbare Folgerungen daraus zu ziehen, weil eine Aufgliederung nach Sortiments buchhandel einerseits, Kommissionsbuchhandel usw. andererseits noch nicht durchgeführt werden konnte. R. Wachtel. Ein neuer Geist im Buchgewerbe. Zu Carl Ernst Poeschels «Offenem Brief« an das Buchgewerbe. Von Or. H a n s H. B o ck w i tz, Deutsches Buchmuseum. »Gegen Mechanisierung — für die Persönlichkeit» ist das Thema eines »Offenen Briefes«, den der bekannte Leipziger Drucker Carl Ernst Poeschel im »Archiv für Buchgewerbe« erschei nen läßt, gerichtet an das Buchgewerbe und an alle diejenigen, die im deutschen Buche und seiner äußeren Gestalt zugleich auch einen sinnfälligen Ausdruck deutschen Geistes, deutscher Kultur erblicken. Wenn auch von weiteren Kreisen unbemerkt, haben sich in Fragen der Typographie und der Buchgestaltung in den letzten Jahren Kämpfe abgespielt, die mit einer Erbitterung geführt wurden, die dem Fernerstehenden zunächst unerklärlich erscheinen
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