Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1933
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- 1933-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1933
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 12S, 1. Juni 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. zendes, landschaftliches Gebiet hinaus sich um Kunden oder Buchabsatz zu bemühen inatürlich außer dem Export). Nur auf diese Weife wird es möglich sein, dem regulären Sortiment, welches das Rückgrat des deutschen Buchhandels ist, feinen Wir kungskreis zu sichern. Dem Publikum gegenüber gibt es nur einen Buchpreis: den festen Ladenpreis. Alle Ausnahmepreise durch den Verleger und den Sortimenter sind verboten. Nachdem auf Grund der obligatorischen Statistik genaue zah lenmäßige Unterlagen vorliegen, ist das ganze Rabattwesen zwischen Verlag und Sortiment in ein einheitliches System zu bringen, gestaffelt nach Ladenpreis- und Bezugsmengen-Grup pen, etwa derart, daß für 'Bücher im Ladenpreis bis zu -RM l.50, bis zu RM 3.— und über RM 6.-^ je eine Rabatt-Staffel sest- gelegt wird, die je drei Rabattstufen enthält: für Einzelbezug, für Mengen ab 19 Exemplaren, für mehr als 50 auf einmal be zogene Exemplare eines Werkes. — Durch diese allgemein gül tige Regelung des Rabattwcsens wird dem Sortiment und dem Verlag eine stabile Kalkulation ermöglicht, unlautere Wettbe werbsmöglichkeiten werden im innerbuchhändlerischen Verkehr wesentlich eingeschränkt, der des Buchhandels unwürdige Geist des Schacherns und Feilschens wird ausgcrottet, das Buch wird nicht mehr aus Grund materieller Gesichtspunkte verbreitet, maß gebend wird allein der innere Wert des Buches, und der Buch händler wird dazu angchalten, sich intensiv mit dem einzelnen Werk zu beschäftigen, da es ihm nur auf Grund wirklicher Buch- kenntnis möglich ist, größere Posten eines Buches zu verbreiten, woraus allein ihm höherer Nutzen erwachsen kann. Ebenso wie für das Rabattwesen sind auch für die allge meinen Lieferungsbedingungen und das Abrechnungswesen ver bindliche Richtlinien auszustellen und die Arbeit vereinfachende Einrichtungen zu schaffen. In diesem Zusammenhang ist die Buchhändler-Abrechnungs-Genosfenschast (BAG) zu einer Buch- händlerbank auszubauen, durch welche dann das gesamte buch händlerische Abrechnungs- und Zah'lungswesen erledigt werden muß. Durch eine solche Arbcitsvereinfachung werden wesent liche Kräfte gespart, die dann für Vertriebsarbeit eingesetzt >ver- den können. Damit nicht durch zu hohen Einzelrabatt die Preise billiger Bücher erhöht werden, andererseits aber auch das Sortiment billige Schriften in Einzelexemplaren nutzbringend vertreiben kann, wird jeder Verleger gezwungen, von Werken im Laden preis bis zu RM 3.— in Leipzig (evtl, auch in Stuttgart) Aus lieferungslager zu unterhalten. Auch dem Publikum gegenüber müssen im Privatverkauf einheitliche Berkaufsbedingungen zur Anwendung kommen der art, daß für Verkäufe gegen Ratenzahlungen, die mindestens allmonatlich erfolgen müssen, ein Mindestpreis des einzelnen Werkes (etwa RM 30.—), eine Mindestrale (von etwa RM 3.—) und eine Höchstfrist für die Abzahlungsdauer (etwa ein Jahr) bestimmt werden. — Als oberstes Ziel aber muß die Rückkehr zur Barzahlung erstrebt werden. Zu diesem Zwecke wird — außer bei Behördenlieferungen — eine äußerste Kreditfrist dem Publikum gegenüber von einem Monat festgelegt und die Kredit gewährung an einen Mindestbetrag von RM 10.— gebunden. Das Publikum wird auf diese Regelung, die ausnahmslos zur Durchführung kommt, bei jeder Gelegenheit hingewiesen. — Nicht innerhalb eines Monats bezahlte Kreditposten müssen einer Nebenabtcilung der-Buchhändlcrbank zum Einzug zediert werden und können unter zu bestimmenden Voraussetzungen als Unter lagen für eine Kreditgewährung dem betreffenden Sortiment gegenüber dienen. II. Selbsthilfe. Wenn in der Selbstverwaltung die Würde des Berufsstandes den buch-händlerischen Kampf durch den kaufmännischen Geist der Zusammenarbeit ersetzt, so besteht die Ehre des Berussstandes darin, in gegenseitiger Hilfsbereitschaft dafür zu sorgen, daß kein Bcrufsgcnofse in Not um die nackte Existenz gerät, solange er dem Berussstande nicht zur Schande gereicht. Die Selbst hilfe hat sich sinngemäß in zn>ci Aufgabengruppcn zu gliedern, deren erste die Entlohnung der Mitarbeiter und deren ziveile das Versicherungswesen betrifft. Das Tarifwesen ist im Prinzip beizubehalten, aber in seiner Auswirkung als ein Minde st -Entlohnungssystem umzugestal ten. Bor allem aber muß es ergänzt werden durch eine Bestim mung, die den Arbeitnehmer auch in bezug aus feine Entlohnung mit dem Betriebe eng verbindet. Es würde also eine Art Wcrkge- meinschaft zu bilden sein, nach welcher em bestimmter Prozentsatz des Betriebs-Reinertrages als Entlohnungs-Prämie der Arbeit nehmerschaft zufließt. (In Ausnahmefällen könnte auch eine Jn- tercssierung am Umsatz an die Stelle der Gewinn-Prämien treten.) Zu besonders sichtbarem Ausdruck kommt die Gemeinschaft des Berufsstandes im Versicherungswesen, welches für alle Mit glieder des BDB. in Form einer Zwangssparkasse aufzubauen ist. Und zwar wäre die berussständische Versicherung sowohl als Sozialversicherung für Krankheitsfälle, Unfälle im Betriebe und Arbeitslosigkeit wie auch als Altersversicherung (Rente und Sterbegelder) zu gestalten. Die vorhandenen Versicherungen und Kassen wären ebenso wie die Erholungsheime in diese Gesamt- organisation der Selbsthilse zu überführen und sinngemäß ein zubauen. — Die Versicherungsbeiträge für Selbständige und Lernende sind in Form von festen Sätzen zu bestimmen, die Beiträge der Arbeitnehmer richten sich Prozentual nach den Ge hältern und Löhnen. Zur Zeit find vielleicht beide Fragen der Selbsthilfe nicht vordringlich, die Frage der Entlohnung nicht, weil die Rentabi lität sehr vieler Betriebe leider zur Zeit problematisch sein dürste, und die Fragen der Versicherung nicht, weil diese ja von den all gemeinen Neu-Regelungen im Reich abhängig sind. Trotzdem ist es nötig, die Elemente und Gedanken der gegenseitigen Hilfe von vornherein mit in den berufsständischen Neuaufbau einzu beziehen. (1. Planmäßiger Dienst. Der berufsständische Dienst am Volke kann um so vollkom mener geleistet werden, je planmäßiger der Einsatz aller Kräfte erfolgt. Vor allem müssen vermeidbare Doppelarbeit ausge- fchaltet und volklich wie wirtschaftlich zersetzende Erscheinungen ausgemerzt werden. Eine berufsständische Produktions-llber- wachungsstclle kann hierbei wertvolle Arbeit leisten. Die Prüfung hätte sich vor allem auch auf Fragen der offensichtlichen Nach ahmung bestehender Werke und auf Fragen der Preisbildung zu erstrecken. Die Preisfestsetzung des -Verlages ist dabei in bezug auf offensichtliche Über- und Unterpreise zu prüfen. Im Sortiment ist der genossenschaftliche Zusammenschluß zu landschaftlichen Einkaufs- und Vertriebsstellen zu fördern (An sätze dazu z. B. im Schlesischen Vereinssortiment, Münchener Kommisfionsbuchhandlung u. a.), denn vor allem bei der Buch werbung ist durch systematische Zusammenfassung und Durch führung der Arbeit viel bisherige Doppelarbeit in Mehr-Leistung umzuwandeln. Außerdem aber sind diese regionalen Vertriebs stellen die Ausgangs- und Durchführungsstellen des Außen dienstes im Werkjahr der Lernenden: Buchverschleißstellen in den Arbeitervierteln und Vororten der Großstädte find von hier aus einzurichten und mit den Werk-Buchhändlern zu besetzen, ebenso Wanderbuchhandlungen und -leihbüchereien, welche fystematisch di-c ländlichen Bezirke bearbeiten, regelmäßig in den Landschulen an bestimmten Tagen und auch auf den Jahrmärkten Buchstände aufbauen und die Landbevölkerung mit dem Buch vertraut machen, bis es sich lohnt, auch hier Buchverschleißstellen zu er öffnen. Die Werbestelle des Börsenvereins ist weit mehr als bisher auszubauen und mit besonderen Vollmachten auszustatten. An erster Stelle in der Buchiverbung muß eine such- und fachgemäße Unterrichtung der Sortimenter über die vorhandene und neu erscheinende Literatur stehen. »Nimm und lies!« oder das »Li terarische Zcntralblatt« sind dementsprechend zu einer zuverlässi gen, bücherkundlichen Zeitschrift zu gestalten, die sowohl dem Sor timenter wie auch dem Publikum als ernsthafter und umfassen der Berater dienen kann. In Zusammenarbeit mit der Deut schen Bücherei wird diese Arbeit erleichtert und verbilligt werden können. — Dann wäre in das gesamte Katalogwesen, welches gar zu üppig ins Kraut geschossen ist, System zu bringen, etwa da durch, daß zweimal im Jahr offizielle Kataloge des BDB. her- 395
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