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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1933
- Strukturtyp
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- 1933-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1933
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- Deutsch
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,v 136, 16. Juni 1633. Redaktioneller Teil Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. fischen Wirtschaftsministerium, ferner Herrn vr. Wismann von, Reichsministerium für Volksausklärung und Propaganda und schließlich Herrn Urban, den Rcichsgeschäftsführer des Kampfbundes für deutsche Kultur. Deutsche Buchhändler und Buchhändlerinnen! Unsere heu tige Tagung steht unter einem besonderen Zeichen, und uni dieses Zeichen hier allen sichtbar aufzurichtcn, möchte ich Sie zunächst daran erinnern, daß wir vor einem Jahre nicht an unserer alten Gepflogenheit festhalten und am Sonntag Kantate tagen konn ten, sondern daß wir zu Rogate getagt haben. Ich habe damals in meinen einleitenden Worten darauf hingewiesen, daß mir dieses Vorkommnis geradezu symbolisch zu sein scheint. In der Tat, wir können es ruhig sagen: aus das Rogate ist nun ein Kantate gefolgt, so, wie wir es erhofften, — freilich noch nicht wirtschaftlich, das weiß jeder von Ihnen; aber wir haben die bestimmte Hoffnung, daß wir jetzt die Bahn frei bekommen zum Wirken als deutsche Buchhändler, und in diesem Sinne begrüße ich diesen Sonntag Kantate ganz besonders. Aber ich halte es auch für notwendig, hier an dieser Stelle ausdrücklich zu erklären, daß der alte Spruch, den man jetzt so oft hört: »Ich war immer deutsch; ich war immer national«, und der so abgegriffen ist und von so vielen lim Munde geführt wird, die eigentlich nicht das Recht ldazu hätten, hier bei uns immer. Geltung gehabt hat. Ich darf es mir ersparen, hierzu noch besondere Ausführungen zu machen; denn jeder, der wirk lich den deutschen Buchhandel kennt, weiß, daß ich hiermit nicht etwa eine abgedroschene Phrase bringe, sondern eine Wahrheit, die uns bisher über sehr schwere Zeiten hinweggetragcn hat und die uns hoffentlich auch in eine bessere Zukunft führen wird. Wenn wir heute zusammcngctretcn sind, um auch dem Buch handel die Form zu geben, die er zur Leistung von Aufbauarbeit braucht, so wäre es nach meinem Dafürhalten ein großer Fehler, wenn wir uns nicht dabei zunächst einmal ganz scharf selbst darauf hin prüften, wietveit wir berechtigt sind, wirklich das Wort deutsche Buchhändler für uns in Anspruch zu nehmen, und darum, meine sehr verehrten Kollegen und Kolleginnen, stelle ich die Worte an die Spitze: Wir freuen uns, daß wir die Buchhändler von Groß-Deutschland hier begrüßen dürfen, die Buchhändler von jenseits des Reiches: aus der Schweiz, aus Österreich, aus Polen, aus der Tschechoslowakei, aus den Rand- staaten, nicht zuletzt aus dem Saargebiet. Ich glaube, daß in dieser Tatsache etwas beschlossen liegt, womit kein anderer Wirt schaftsverband irgend etwas in Vergleich zu stellen vermag, und ich denke, daß darin ein gewisser Ausdruck liegt, daß wir für die neue Zeit Vorbedingungen bringest wie nicht leicht ein anderer Stand. Diesen Buchhändlern gilt mein besonderer Gruß, und dabei müssen einige Ausführungen gemacht werden, damit eben das, was ich hier hervorheben möchte, in richtiger Weise jenseits der Reichsgrenzen verstanden wird. Wir haben zu unterschei den zwischen Ländern, wo Sie als Buchhändler arbeiten und in denen die Verhältnisse so liegen, daß man sagen kann: Sie kön nen Ihren deutschen Buchhändler vollkommen zeigen, und Län dern, wo schwer gekämpft wird, wo inan Bücher zu Scheiter haufen aufgetürmt und verbrannt hat, aber nicht wie bei uns undeutsche Bücher, sondern umgekehrt: die besten deutschen Bücher. Ich lege Wert daraus, hier auszuführen, daß wir keinen Grund haben, hier in Deutschland zu verschweigen, daß bei uns Ordnung ist. Es ist heute für jeden Deutschen sehr schwer, ein Echo in der Welt zu haben, und darum bitte ich Sie, die Buch händler von jenseits der Reichsgrenzen, Ihre Mission nicht nur darin zu sehen, das deutsche Buch in die Welt hinaus zu ver breiten, sondern auch darin, die Eindrücke, die Sie hier in diesen Tagen sammeln können, hinauszutragen und in Ihren Ländern in d e m Sinne zu wirken, daß diese Eindrücke ein Beweis dafür sind, daß Deutschland der Ordnungsstaat ist, der er sein muß und der er noch in erhöhtem Maße werden wird. Wohl weiß ich, daß auch unter Ihnen viele sind, die nicht nur insofern zu kämpfen haben, als sie Bedrückungen ausgesetzt sind, »veil sie zu der nicht geachteten deutschen Minderheit gehören, sondern auch insofern, als sie mit dem neuen Geschehen in Deutschland noch innerlich schwer ringen müssen; aber ich hoffe, daß die ganze Art und Weise, wie hier bei uns im Buchhandel unter Mitwir kung der höchsten amtlichen Stellen gearbeitet wird, ihnen die Gewähr und die Sicherheit gibt, daß sie sich zur Bejahung unseres neuen Deutschen Reiches durchznringcn vermögen. Dieses Reich nimmt feinen Anfang durch die Berufung des Kanzlers Adolf Hitler durch Hin den bürg, unseren Feldmarschall, und ich glaube, daß darin allein schon die Gewähr liegt, daß sich die Kraft der Bewegung der Jugend, der Zukunft verbindet mit dem Verantwortungsbewusstsein des Mannes, der uns schon in anderen schweren Tagen tatsächlich soviel bedeutet hat, und in diesem Symbol, meine sehr verehrten Kollegen, sehe ich die Gewähr dafür, daß wir die Aufbauarbeit, die jetzt zu leisten sein wird, unter einer Führung vollziehen können, die uns eine Zukunft sichert. Gewiß, die Wolken am Himmel haben sich, soweit es die Außenpolitik anlangt, sicher sehr verdüstert, und es ist auch sicher, daß wir im Innern noch keineswegs fertig find. Aber-das hohe Wollen ist es, das zunächst einmal an die Spitze gestellt werden muß. Dieses hohe Wollen muß auch den Buchhändler erfassen, und diesem hohen Wollen muß er sich nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen hingeben. Ich glaube, die Reichsregierung erwartet von uns, daß wir uns bei der Arbeit, die nun zu leisten ist, an die Spitze stellen, und um dem Ausdruck zu geben, meine sehr verehrten Kollegen und Kolleginnen, bitte ich Sie, zunächst sich von den Sitzen zu er heben und mit mir einzustimmen in den Ruf: Unserem Führer Adolf Hitler, unserem Vater des Vaterlandes Hinden - bürg, unserem Deutschland Sieg-Heil! — Heil! — Heil! (Die Versammelten haben sich während der letzten Worte erhoben und stimmen begeistert in die Heil-Rufe ein.) Meine sehr verehrten Kollegen, wir haben unserer Gesin nung Ausdruck gegeben; ich glaube aber, daß Sie mit mir der Meinung sind, daß wir sowohl dem Herrn Reichspräsidenten wie auch dem Herrn Reichskanzler von unserer Gesinnung durch Tele gramme Kunde geben sollten. Ich darf Ihnen infolgedessen Vor schlägen, daß wir an den Herrn Reichspräsidenten wie folgt tele graphieren: Nach mehrhundertjährigem Brauch zu Kantate in Leipzig versammelt, bekennt sich der deutsche Buchhandel erneut zu Vaterland und Reich. Wir senden dem Herrn Reichspräsidenten ehrfurchtsvolle Grüße und geloben ihm treue Mitarbeit an dem Wiederaufbau der einigen Nation. Weiter schlage ich vor, an den Herrn Reichskanzler folgendes Telegramm zu senden: Dem zielbewußten Führer der nationalen Erhebung, dem großen Baumeister des neuen Deutschlands sendet die Kantate- Versammlung des deutschen Gesamtbuchhandels deutschen Gruß und Dank. Rückhaltlos stellt sich der deutsche Buchhandel -in den Dienst der großen Aufgabe, die ihm bei der Erneuerung der Nation zufällt. (Stürmisches Bravo und Händeklatschen.) Ich stelle fest, daß diese Telegramme Ihren Beifall finden. (Anhaltendes Bravo und Händeklatschen.) Ich möchte Ihnen dann von einem Briefe Kenntnis geben, den unser Ehrenmitglied Herr Robert Boigtländer an mich gerichtet hat: Mein hohes Alter hindert mich, an dieser Versammlung persönlich teilzunehmen. Ich muß mich begnügen, Ihnen allen in alter Verbundenheit meinen herzlichen Gruß zu sen den. Die Sehnsucht nach Einigkeit aller Deutschen, die ja in mehr als hundert Jahren der Leitgedanke auch des Börsenvereins geivesen ist, scheint endlich, endlich Wirklichkeit werden zu wollen wie eine erblühende Wunderblume. Mögen alle hier zu wichtiger Verhandlung Versammelten von diesem Willen zum Ganzen durchdrungen sein, sich selbst zur Stärkung, kom menden Geschlechtern zur Nacheiferung! (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Ich glaube, Sie teilen mit mir die Freude darüber, daß unser altes Ehrenmitglied in dieser Weise in Gedanken an un serer Versammlung teilnimmt, und ich möchte bei dieser Ge legenheit auch dafür danken, daß Herr Hofrat I>r. Meiner als unser Altvorsteher heute unter uns weilt und in gleicher Weise der 43v
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