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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1933
- Sprache
- Deutsch
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X- 136, 15, Juni 1833, Redaktioneller Teil Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Verbundenheit der alten Generation mit der neuen heraufkom menden Ausdruck geben kann. Meine Damen und Herren, wir treten nun in die Tagesord nung ein, und ich beginne mit einigen kurzen Regieanweisungen, Wir find im Vorstand des Börsenvereins der Meinung gewesen, daß wir mit möglichster Beschleunigung all das, was zurückliegt, erledigen — vor allem den ersten Punkt der Tagesordnung, den Geschäftsbericht usw, —, damit wir die Bahn frei machen können für die Arbeit an der Zukunft, Ich werde infolgedessen genau wie in allen früheren Jahren zunächst den Tätigkeitsbericht in der Form zur Diskussion stellen, daß ich, da er ja gedruckt in Ihren Händen ist, die wesentlichsten Stichworte daraus aufrusc. Ehe ich aber dazu übergehe, bitte ich Herrn Kultusminister vr, Hartnacke, das Wort zu ergreifen, <Oer cker Ansxrracde erfokAte bereits tu tVr. //</ ckes öörseubtattes rom lS. tllai lSLZ. O. Lcdrrftt.) Erster Vorsteher vr, Friedrich Oldenbourg: Sehr verehrter Herr Minister! Der reiche Beifall wird Ihnen gezeigt haben, wie es uns ums Herz ist, nachdem wir diese Worte hören durften, und so beschränke ich mich daraus, Ihnen nochmals in, Namen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler unseren allerherzlichsten Dank auszusprechen. Ich erteile das Wort Herrn Oberbürgermeister vr, Goer de l e r, öorsenbtottcs vom 48. dkm 49ZZ. O. Kcbrt/tt.) Erster Vorsteher vr, Friedrich Oldenbourg: Sehr verehrter Herr Oberbürgermeister! Unser Haus steht in Leipzig, und wir danken Ihnen dafür, daß Sie mit darüber wachen, daß cs festgegründct bleibt. Wir danken Ihnen für dis verständnis vollen Worte und auch für die niahnenden Worte, die Sie an uns gerichtet haben; denn wir wissen, daß die neue Zeit nicht kommt, wenn wir nicht auch Mahnungen hören und beherzigen, — Ich danke Ihnen nochmals im Namen der gesamten Ver sammlung, (Lebhaftes Bravo!) Ich darf nun dem Reichsgeschäftsführer des Kampfbundes für deutsche Kultur, Herrn Urban, das Wort erteilen, Rcichsgeschäftsführer des Kampfbundes für deutsche Kultur U rb an (Berlin): Sehr geehrte Anwesende! Mit dem Dank für die dem Kampfbund für deutsche Kultur durch die Einladung zur Teilnahme an Ihrer Versammlung erwiesene Ehre möchte ich als Vertreter der Rcichsleituug des Kampfbundes die Abgabe einer Erklärung verknüpfen. Wir begrüßen aufs freudigste den Entschluß Ihrer Borstand- schaft, den korporativen Beitritt zu unserem Bunde zu erklären, weil sie damit ihren Willen zum Ausdruck bringt, mit uns aufs engste zusammenzuarbeiten, Wir halten diese Zusammenarbeit für erwünscht und notwendig, weil wir in den deutschen Ver lagen und ln dem deutschen Buchhandel mit die bedeutendsten Vermittler deutschen Geistes- und Kulturgutes sehen. Der Ur sprung der durch die nationale und soziale Revolution unserer Tage herbeigcsührten Neugestaltung unseres politischen und staat lichen Lebens ist die von Grund auf um- und ueugeformte Ge sinnung und geistige Haltung unseres Volkes, Es bekennt sich heute wieder zu den Werten seines eigenen Volkstums. Es lehnt ab alles Artfremde, das seine Kultur in eine deren Fortbestand bedrohende Richtung zu zwingen suchte. Es soll Ihre und unsere gemeinsame Aufgabe sein, im deutschen Schrifttum besonders jene Dichter zu fördern, deren Werke diesem Willen der deutschen Nation Ausdruck geben, (Lange andauerndes lebhaftes Bravo und Händeklatschen,) Erster Vorsteher vr, Friedrich Oldenbourg: Ich darf Ihnen, sehr geehrter Herr Urban, für Ihre Erklärung dan ken und Ihnen versichern, daß bei uns die Reihen geschlossen sind, um mit Ihnen zu marschieren, — (Bravo!) Nochmals besten Dank! Wfr treten nun in die Tagesordnung ein und behandeln zu nächst den Geschäftsbericht (anschließend Bericht über die Tätigkeit des Fach- und des Kreis- ausschufses), 436 Ich rufe, wie ich vorhin schon erwähnt habe, die einzelnen Stichworte kurz auf und bitte um Wortmeldungen, sofern das Wort gewünscht wird, I. Wirtschastsübersicht. - Als einzelne Abteilungen hier aus: wissenschaftlicher Verlag, — schön wissen schaftlicher Verlag, — I u g e n d s ch r i ft e n und Bilderbücher, — S chu l b u ch v e r l a g, — Lehrmit telverlag, — L a n d k a r t e n v c r l a g, — Musik verlag, — Kunstverlag, — Z e i t s ch r if t e n v e r l a g, — Lage im vertreibenden Buchhandel aller Zweige, — R e is e b u ch h an d e l, — Bahnhossbuch handel, — Antiquariat- und Exportgeschäft, — — Kommissionsgeschäft, — B ar s o r tim en t, — Grossobuch Handel, — Großautiquariat, Und nun folgt ein Teil des Wirtschastsberichts, der hier be sonders betont werden muß: Saar gebiet. Ich darf hierzu Herrn Bergmann das Wort geben, Herr I, Bergmann (Saarbrücken) schildert in kurzen Ausführungen die Lage des Buchhandels im Saargebict, worauf die Besprechung des Geschäftsberichtes fortgesetzt wird. Erster Vorsteher vr, Friedrich Oldenbourg: Wir gehen weiter: O st erreich, — die Schweiz, — die Tsche choslowakei, — Südtixol, — Polen, Ich darf nun Herrn Reinhardt das Wort geben, E r n stRcinhardt (München): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Vertreter unserer Auslandvereine, die vorgestern getagt habe», hatten zuerst die Absicht, bei diesem Punkte das Wort zu ergreifen. Nachdem sie aber in besonderer Besprechung ihre Sorgen und Nöte und ihre Hoffnungen zum Ausdruck gebracht hatten, haben sic es für richtig befunden, ihre Einzelsorgen zurück- zudrängeu und mich als den Vertreter des Auslandbuchhandels im Vorstand des Börsenvereins zu beauftragen, in ihrem Sinne einige kurze Worte zu sprechen. Ich glaube darum auch in Ihrem Sinne zu handeln, wenn ich nicht auf Einzelheiten eingehe und wenn ich keinen der vielen Briefe verlese, die wir in den letzten Monaten und Wochen vom Auslandbuchhandel erhalten haben. Ich will vielmehr nur ganz kurz eine grundlegende Tatsache hcrvorheben, die uns Buchhändlern ja alle» bekannt ist, aber auf die man immer wieder verweisen muß. Als vor 107 Jahren der Börsenverein gegründet wurde, da gab es kein Deutsches Reich, Das, was die Nation zusammcn- hielt, war die Sprache, Ernst Moritz Arndt hatte das Lied ge dichtet: »Was ist des Deutschen Vaterland?« Als wir vor acht Tagen das Sofortprogramm aufstellten und uns auf die tragenden Pfeiler des Buchhandels besannen, da trat ganz automatisch der selbe Gedanke wieder hervor, und wie Sic gelesen haben, ist er in unserem Sofortprogramm zum Ausdruck gekommen. Dieser Ge danke ist während der ganzen Zeit des Bestehens des Börscnver- eins niemals angetastet worden. Der Krieg ist spurlos an ihm vor- übcrgcgangcn, der Währungsverfall ist spurlos an ihm vornbcr- gegangcn. Wenn ein solcher Gedanke 107 Jahre lang lebt, daun ist das ein schönes Alter, Er ist aber noch viel älter, Oskar von Hase hat eine schöne Monographie geschrieben über Anton Koberger, den berühmten Buchdrucker und den ersten Verleger großen Stiles, den es in Deutschland gegeben hat. Dort druckt er einen Brief ab, der auf mich so großen Eindruck gemacht hat, daß ich selbst auf die Uni versitätsbibliothek in Basel gegangen bin, um diesen Brief zu sehen. Es war zwischen ihm und seinem Drucker und Verleger Haus Fromm in Basel ein Konflikt entstanden, der nicht ganz bedeu tungslos war, in dem der Nürnberger im Recht war und der ihm fast die Existenz gekostet hätte. Damals, um das Jahr 1500, schrieb Anton Koberger an Hans Fromm: Lieber Meister Hans! Weil die Zukunft des Buchhandels in deutschen Landen auf unser beider Schultern ruht, darum wollen wir Frieden halten, und darum wollen wir des Streits vergessen. Diese hochherzigen Worte haben dainals Erfolg gehabt. Als ich in den letzten Wochen mit den Auslaudvercincn häufig in Briefwechsel treten mußte, da war ich nachher überrascht, daß fast alle meine Briefe ganz von selbst naturnotwendig auf denselben Ton gestimmt waren.
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