Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1935
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- 1935-12-12
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- 12.12.1935
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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288, 12. Dezember 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel ganges durch das Weihnachtsgeschäft blieb aus. Durch die Auf lösung der studentischen Korporationen und des N.S.D.F.B. (Stahlhelm) traten weitere Auftragsverluste ein. Die Tätigkeit der Verlage blieb verhältnismäßig gering. Die Industrie bestellte an Werbematerial nur das Notwendigste. Auffällig ist der Rückgang des Notendruckes. Die Materialpreise blieben unverändert, auch das Preisniveau änderte sich nicht, jedoch zeigt sich als Wirkung der Marktordnung für das graphische Gewerbe, daß im allgemei nen vorsichtiger kalkuliert wird. Mit einer Besserung der Ge schäftslage kann vorerst nicht gerechnet werden. In der Leipziger Buchbinderei setzte sich die jahreszeitlich bedingte Belebung im Berichtsmonat fort, jedoch macht sich bereits eine Einschrumpfung des Auftragsbestandes bemerkbar, sodaß offenbar die Saison nicht die übliche Dauer haben wird. Die Buchproduktion ist im laufen den Jahr zwar gegenüber dem Vorjahre gestiegen, jedoch scheinen die Auflagenhöhe und die Bindequote darunter zu bleiben, sodaß die Buchbindereien eine Verschlechterung ihrer Beschäftigungslage zu verzeichnen haben.« — Die V e r l a g s p r o d u k t i o n hat sich nach den erstmaligen Neuerscheinungsankündigungen im Bör- Der Besuch der Reichsschule des Unter Führung von Oberstudiendirektor vr. Hoyer war die Ncichsschule des Deutschen Buchhandels mit ihrem Lehrkörper und siebzig Fungbuchhändlern und Jungbuchhändlerinnen gern der Ein ladung des Gaues Groß-Berlin des Bundes Reichsdeutscher Buch händler gefolgt, sich die Reichshauptstadt als zweiten Vorort des Buchhandels in Deutschland auzusehen. Freitag, den 26. November trafen di« Kursusteilnehmer am Vormittag am Anhalter Bahnhof ein, wo sie von Herren des Ber liner Gaues und ortskundigen Führern begrüßt und empfangen wurden. Im »Haus der Jugend« in Neukölln fanden alle, die zwei Tage in Berlin bleiben konnten, gute und geräumige Unterkunft. Nach kurzer Besichtigung des Ehrenmals unter den Linden teilte sich der Kursus in drei Gruppen, von denen eine die Preußische Staatsbibliothek, die andere das Kupferstichkabinett, und die dritte Gruppe das Deutsche Museum besichtigte. Nach erneutem Zusammen treffen besuchte man dann gemeinsam noch den Pergamon-Altar. An schließend wanderte man zu Fuß durch das bewegte Straßenbild der historischen Linden im pulsierenden Kern der Großstadt durch das Brandenburger Tor und durch den stillen Tiergarten hinüber zum Haus der Presse, in dessen geschmackvoll ausgestatteten Räumen die Neichsschrifttumskammer zum Mittagessen eingeladen hatte. Professor Suchen wirth, allen schon von seinem kärglichen Vortrag in der Ncichsschule bekannt, empfing persönlich die jungen Gäste und hieß sie im Namen der Reichsschrifttumskammer und ihres Präsidenten herzlich in Berlin willkommen. Das neue Reich ver lange, führte er in einer kurzen zwanglosen Ansprache aus, heute von jedem Buchhändler, daß er mitten im geistigen Leben seiner Nation steht, daß er Mitkämpfer und Mitstreiter ist. Ter buchhändlerische Beruf erfordert den ganzen Menschen. Durch taktvolle Beratung und gute Anregung miisse der Mann im Buchladen dazu beitragen, die Volksgenossen, die sich nicht oder nur wenig auskennen und daher an den Buchhändler wenden, zum guten deutschen Buch hinzuführen. »Sie haben«, wandte sich Prof. Suchenwirth zum Schluß an seine jungen Gäste, »es in der Hand, dem deutschen Autor unserer Zeit den Weg zum deutschen Leser zu ebnen und ihm damit für sein späteres Schassen zu helfen«. Oberstudiendirektor vr. Hoyer dankte im Namen der Neichs- schule Und der Kursusteilnehmer der Neichsschrifttumskammer, und bat Professor Suchenwirth, dem Präsidenten zu melden, daß siebzig Jungbuchhändler des Novemberkursus bereit sind, ihre Arbeit im Sinne der kulturellen Forderungen der Neichskulturkammer zu be ginnen. Er dankte ferner Herrn Verlagsbuchhändler Langenscheidt für die dankbar aufgenommene Einladung des Gaues Berlin und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Gau Berlin die Reichsschule auch weiterhin in ihrem Aufbau und in ihrer Arbeit fördern werbe. Der Nachmittag gehörte dem Berliner Buchhandel. In fünf Gruppen besuchte man das fremdländische Sortiment von Asher L Co., das fachwissenschaftliche Antiquariat von Arthur Collignon, die medizinisch-wissenschaftliche Verlags- und Sortimentsbuchhandlung Urban K Schwarzenberg, die beiden allgemeinen großen Sortimente der Gsellius'schcn Buchhandlung und der Nicolaischen Buchhandlung Borstell L Reimarus. Nach Zusammentreffen am Bahnhof Friedrichstraße ging es hinaus zum mächtigen Bau des Berliner Funkhauses, wo eine sehr 1066 senblatt bisher im Vergleich zu den letzten Jahren wie folgt ent wickelt: 1935 1934 1933 Januar 586 630 741 Februar 798 776 721 März 967 825 848 April 793 871 786 Mai 957 746 918 Juni 609 725 784 Juli 520 447 631 August 563 530 542 September 1162 1080 1109 Oktober 1655 1400 1682 November 1152 1030 1146 ' insgesamt 9762 9060 9908 Das Ergebnis von 1934 ist also beträchtlich übertroffen und das von 1933 fast wieder erreicht. Der Durchschnittsladenpreis der Neuproduktion von 1935 liegt mit 5,06 RM bisher 2^°/o niedriger als 1934 und über 8°/o niedriger als 1933. Deutschen Buchhandels in Berlin interessante Führung einen vielseitigen Blick hinter di« Kulissen des Hörspiels und der sonstigen Sendungen gestattete. Nach gemein samem Esse» in der bunten Kiiirstlerkantine des Funkhauses besuchte man im Flug« noch die soeben eröfsnete große Weihnachtsschau am Kunkturm mit der großzügigen und geschmackvollen Bücherausstellung, über die noch aussiihrlicher zu berichten sein wirb. Ten randvoll mit Neuem aller Art angefllllten Tag beschloß der Besuch einer Ausführung »VN Raimunds »Ter Verschwender- in der Volksbühne am Horst-Wessel-Platz. Es war eine wohlausge wogen« Ausführung, die allen eine Vorstellung vom Leben des Ber liner Theaters vermittelte. Nur wenige Stunden gesunden, verdienten Schlafs, dann gings am Sonnabendvormiltag nach frühem Wecken mit der Bahn nach Wildpark hinaus, wo der Potsdamer Ortsobmann des Bundes Herr Bon netz und seine Nichte die jungen Buchhändler bereits er warteten, um ihnen die Stadt des großen Königs zu zeigen, die die meisten bisher nur vom Hörensagen, aus Bild und Film kannten. Ran hätte siir die Wanderung keinen sachkundigeren Führer finden können. Unter seinen Erklärungen beim Gang durch den Park von Sanssouci und durch die Straßen Potsdams mit ihrer herb-strengen und doch immer wieder überraschend in blühendem Rokoko aufklingen- den Architektur wurde die ganze reiche und kriegerische Vergangen heit Preußens und Deutschlands wieder lebendig und anschaulich, sodaß sie sich lief in Herz und Gemüt einprägte. Auch für das leid liche Wohl war vorgcsorgt. Noch befangen von de» Erlebnissen und Eindrücken dieses frischen Novembervormittags In märkischer Landschaft fuhr man wieder nach Berlin zurück, wo diesmal Pg. Wilhelm Baur, der Vorsteher des Börsenvereins und des Bundes, in den Räumen des Eher-Verlages zum Essen geladen hatte. Gemütlich saß man ganz oben unterm Dach in der Kantine an blank gescheuerten Tischen unter humorvollen Wandmalereien aus dem Leben des vielgeplagten Schriftleiters zusammen. Auch der Vizepräsident der Rcichsschrist- tumskammer Pg. Ministerialrat vr. Wismann und vr. Heinl, Ge schäftsführer der Reichsschristtumskammer, waren erschienen, um eine kurze Stunde im Kreise der jungen Kameraden vom Buchhandel zu verbringen. Herr Baur begrüßte vr. Wismann und seine Leip ziger Gäste im Namen des Gesamtbuchhandels herzlich und wies in seiner Ansprache daraus hin, baß der Titel Buchhändler heute ein Ehrentitel sei. Ter Buchhändler stehe heute auf verantwortungs vollem Posten, und erfreulicherweise werde die Zahl der Leute, die immer noch der Vergangenheit nachweinten, immer geringer. Um so größer sei aber die Aufgabe der Jugend, siir die Deutsch und Nationalsozialistisch eins ist. Nicht den Händler- und Krämergeist von anno dazumal brauchten wir im dentschen Buchhandel, sondern verantwortungsbewußte Mitglieder eines Kulturstandes der Reichs schristtumskammer, Buchhändler, die zwar wie jeder Kausmann zu rechnen wüßten, aber doch darüber ihre kulturelle Mission nicht ver gäßen. Nachdem vr. Hoyer dem Vorsteher für seine tätige Anteilnahme am Leben der Reichsschule gebankt hatte, ergriss nach Schluß des reichen Mahls Herr Baur noch einmal das Wort und plauderte, dies mal als Hausherr und Leiter des Buchverlags, von den Grünbungs-
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