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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-12
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1935
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- [27] - 1067
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^ 288, 12. Dezember I93ö. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. ü.Dtschn.Bnchhaiibcl. tagen des Zentralverlags der NSDNP und der großartig aufstreben den Entwicklung, die der Verlag in fünfzehn Jahren gemäß den Richtlinien des Führers und unter Leitung von Reichsleiter Amann genommen hat. Untrennbar war dieser Verlag von ISLll an mit dem Schicksal der deutschen Freiheitsbewegung in Not und Sieg ver bunden. Die heutige Stellung des Verlages ist den führenden Män nern nicht in den Schoß gesallen, sondern hat hart erkämpft werden müssen. Während man im Jahre 1S2S die erste Auslage des Buchs des Führers heimlich nächtlicherweise expedieren mußte, weil man ein Verbot fürchtete, ist »Mein Kampf« heute mit einer Gesamtauf lage von zwei Millionen Exemplaren das bei weitem meistgelesene Buch eines lebenden Verfassers. — Dann führte Herr Baur per sönlich die Reichsschule durch das Haus und erklärte in allen Einzel heiten die technischen Einrichtungen. Besonders die gigantische Ro tationsmaschine sllr den »Völkischen Beobachter« wurde mit Inter esse bestaunt. Das Deutschlandbuch Das Deutschlandbuch, bas deutsche Heimatbuch, das uns durch Inhalt und Abbildungen mit den Naturschönheiten, der Kultur und dem Volkstum unseres Vaterlandes vertraut macht, hat bereits eine über 400 Jahre alte Geschichte aufzuweisen. Es ist nun sehr auf schlußreich, einmal kurz die Entwicklung dieser Heimatbücher im Laufe der Jahrhunderte zu umreißen. Die ersten Werke, in denen Deutschland beschrieben wurde, waren die großen länder- und völkerkundlichen Sammelwerke der Refor mationszeit. — Schon die berühmte Schedelsche Weltchronik, die 1493 in Nürnberg erschien, zeigt unter ihren vielen Holzschnitten eine An zahl deutscher Stadtansichten. Das erste eigentliche Deutschlandbuch aber ist die »Cosmographei oder Beschreibung aller Länder, Herr schaften, Städte, Geschichten, Gebräuche, Hantierungen etc.« des Hu manisten Sebastian Münster, die 1544 herauskam und in der dritten Auflage von 1950 zuerst mit den 40 großen, prachtvollen Städteabbil dungen erschien. Von diesen 46 Holzschnitten stellen allein 30 deutsche Städte dar, und von den etwa 1200 Seiten des Buches nimmt die Beschreibung Deutschlands über die Hälfte ein. Dieser Text will »ordentlich unser Deutschland beschreiben in Landschaften, Städten und Märkten, Dörfern, Bergen, Wäldern, Wassern . . . Eigenschaften, Art, Hantierung, merklichen Geschichten und Antiquitäten . . .« Wenn aber auch dieser Text für unsere heutige Volkskunde nicht so ergiebig ist, wie andere Werke aus der Reformationszeit, die prächtigen Städteabbildungen werden immer ihren Wert behalten und sind das eigentlich Wesentliche an dem Buch. Der Vorliebe der Zeit für Erdbeschreibungen und Cosmogra- phien wurde auch ein anderes Unternehmen gerecht, die von dem Kölner Geistlichen Georg Braun und den beiden Kupferstechern Novellanus und Hogenberg seit 1572 herausgegebene »Beschreibung und Contrafaktur der vornehmsten Städte der Welt«. Dieses Werk umfaßt 6 Bände mit 370 Kupfern. Auch hier finden wir wieder die Darstellung deutscher Drte sehr stark vertreten. Die Herausgeber ließen sich, so wie das auch Münster schon getan hatte, aus allen Ländern Zeichnungen von Gewährsmännern zusenden und veröffent lichten sie dann. Die Krönung dieser und anderer ähnlicher Ver öffentlichungen aber war die Meriansche Topographie, die Matthäus Merian 1642 gründete und die von seinen Söhnen fortgesetzt wurde. Sie umfaßte 31 Teile mit fast 1500 Kupfertafeln und über 2000 Einzelansichten. Elf Bände davon behandeln Deutschland, viele er lebten auch mehrere Auflagen, bis in das 18. Jahrhundert hinein. Den Text schrieb M. Zeiller, und wenn dieser Text auch heute noch für unsere Heimatforschung sehr wichtig ist, das Hauptgewicht liegt auch hier wieder auf den Abbildungen der Städte und der altertüm lichen Bauwerke. Mit diesen drei Hauptwerken ist die erste Entwick lungsepoche unseres Deutschlandbuches grob Umrissen. Es hat auch in der Folgezeit an Werken mit derlei Abbildungen nicht gefehlt, aber in der nun anhebenden Periode tritt die literarische Schilderung mehr in den Vordergrund. Das ausgehende 17. Jahrhundert zeigte vor allem eine große Neigung für kuriose und sonderbare Stoffe; alle möglichen Merk würdigkeiten aller Völker und Zeiten, Gespenster- und Teufelsgeschich ten, Kriminalfälle, Anekdoten sind es, die die beliebtesten Autoren der damaligen Zeit, wie Happel und Tenzel, in ihren Büchern zu sammengehäuft haben. Und so gibt es auch in unserer Literatur ein solches für die Zeit typisches Buch: I. G. Gregorii, ein Vielschreiber der damaligen Zeit, der unter dem Pseudonym Melissantes schrieb, veröffentlichte 1713 ein Buch: »Das erneuerte Alterthum oder Curieuse Beschreibung einiger berühmter, theils zerstörter, theils wieder neu auferbaueter Bergschlösser in Deutschland . . .« Dieses Werk schildert Abends fand man sich vor Beginn des großen Kameradschafts abends des Gaues Groß-Berlin bei Kroll in einem festlich gedeckten Nebensaal wieder zusammen. Kurze Ansprachen von Gauobmann Pg. Langenscheidt und vr. Hoyer, der Pg. Höynck im Namen der Neichsschule für seine Arbeit für die Gäste dankte, würzten das Mahl. Vollzählig nahm die Reichsschule am Kameradschaftsabend teil, den sie durch ein altes trutziges Lied verschönte. Darüber wurde schon im Börsenblatt ausführlich berichtet. Es soll hier nur hinzu gefügt werden, daß man vergnügt und lustig war, eifrig das Tanz bein schwang und man sich erst trennte, als die Abfahrtsstunde der Morgenzüge schlug. Sie führten die Kursusteilnehmer, glücklich und müde vom Erlebten und Gesehenen in ihre Heimat oder an den Ort ihres Arbeitsplatzes zurück, wo sie künftig als echte deutsche Buch händler zu jeder Stunde ihre Pflicht für Führer und Reich, Volk und Stand zu erfüllen haben werden. vr. Oskar Liskowsky. im Wandel der Zeiten über fünfzig Ritterburgen mit besonderer Berücksichtigung der in Thüringen und Sachsen belegenen und enthält auch allerlei Sagen. In ähnlicher Richtung liegen auch die umfangreichen Werke I. A. Dielhelms, der die deutschen Flüsse und die an ihren Ufern liegen den Landschaften beschrieb. So schrieb er z. B. einen »Denkwürdigen rheinischen Antiquarius, welcher die wichtigsten . . . Merckwürdig- keiten des Rhein-Stroms Darstellet . . .« (1739 u. ö.j. Ebenso ver faßte er auch einen Antiquarius des Donaustroms und des Elb stromes. Diese Art, die Landschaft nach ihren Flüssen zu beschreiben, hat auch einige Nachfolger gefunden, am bekanntesten und besten ist Christian von Strambergs 1845—1871 erschienener »Denkwürdiger und nützlicher Rheinischer Antiquarius, welcher die geographischen, historischen und politischen Merkwürdigkeiten des ganzen Rhein stromes darstellt«, der 39 Bände umfaßt. Bei aller Fülle von Stoff war doch die Darstellung herzlich trocken, eine Landfchaftsschilderung kannte man noch gar nicht, über all werden wir nur mit den geschichtlichen Daten bekannt gemacht und allenfalls finden wir eine sehr öde Aufzählung geographischer Namen. Auch eine neue Richtung in der deutschen Heimatliteratur, die durch den Berliner Geographen Anton Friedrich Büsching ein geleitet wurde, brachte — was die Art der Darstellung anbclangt — wenig Wandel. Seit 1758 begann seine bändereiche »Neue Erd beschreibung« zu erscheinen, die verschiedene Auflagen erlebte und in der Deutschland in vier dicken Bänden geschildert wurde. Büsching geht nach der Einteilung des Hl. römischen Reiches in seine Kreise und zählt nun Kreis für Kreis die kleineren oder größeren Territorial fürstentümer auf, beschreibt ihre politische und kirchliche Verfassung und Verwaltung, zählt sämtliche Ortschaften auf, macht kurze An gaben über den Handel, die Viehzucht und ähnliches und gibt auch die Geschichte des betreffenden Landes. Aber alles auf eine unglaub lich dürre und nüchterne Art. Trotzdem sind seine Verdienste nicht gering, er ist der Vater der bald, vor allem aber um 1800, in allen deutschen Gauen erscheinenden »Topographisch-statistischen Gcmählde«, »Topographisch-historischen Beschreibungen« geworden, die für unsere Volks- und Heimatforschung oft unschätzbares Material bergen. Der Berliner Aufklärer Friedrich Nicolai betätigte sich ebenfalls auf diesem Gebiete. Er ließ 1783—96 die »Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz im Jahre 1781« in 12 Bänden erschei nen. Auch er kann seine Freude an Statistiken und ökonomischen Dingen nicht verleugnen, aber seine Schilderungen sind ungleich lebendiger, kirchliche und literarische Verhältnisse schildert er ebenso wie Volksvergnügungen, soziale Verhältnisse und das Leben der werktätigen Bevölkerung. Und er sieht auch die Landschaft und hat ein Auge für deren Naturschönheiten. So bieten noch heute diese Reisen ein wichtiges Material zur Geschichte Süddeutschlands (denn hierhin und nach Wien hatte er die Reise unternommen) im ausgehenden 18. Jahrhundert. In den nun folgenden Jahren ist die Anzahl derjenigen, die wie Büsching oder Nicolai einzelne Teile Deutschlands oder das ganze Reich beschreiben, Legion. Wertvolle und wertlose Bücher erscheinen, zu erwähnen ist vielleicht als Musterbeispiel für so ein Durchschnitts buch die »Kleinere Länder- und Neisebeschreibung« 1793 von Christoph Meiners. Um zu zeigen, was so ein Werk aus dieser Zeit bietet, sei hier einiges aus dem Inhalt angeführt, z. B. finden wir da eine Beschreibung des Externsteines in der Grafschaft Lippe-Detmold, oder wir lesen da Bemerkungen auf einer Reise von Göttingen nach Cuxhaven, ferner Bemerkungen über den Weinbau am Rhein usw. Eine grundlegende Wandlung brachte zuerst die Romantik, die sich nach der christlich-deutschen Kultur des Mittelalters mit ihrem Rittertum zurücksehnte und die Befreiungskriege, die den Vaterlands- 1067
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