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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1933
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
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1S4, 6. Juli 1933. Redaktioneller Teil. Börsen«»» s. d. Dtschn Buchhandrl. 5. Die Beiträge zur »Adolf-Hitler-Spcnde der deutschen Wirt schaft« können nicht unter »Handlungsunkosten« verbucht wer den. Verhandlungen über die Frage, ob diese Beiträge stcuer- abzugssähig sind, schweben noch. Wir werden darüber ge gebenenfalls noch weitere Nachricht geben. 6. Bei der Berechnung der Lohn- und Gehaltssumme, von der S v. T. (in Sonderfällen 10 v. Tausend) abgeführt werden sollen, sind die Bruttolöhne und -gchälter (ausgezahlte Löhne und Gehälter zuzüglich sozialer Abgaben) einschließlich Tan tiemen, Gratifikationen, Sondervergütungen usw., aber aus schließlich Pensionen, zugrunde zu legen. 7. Bei Unternehmungen, die in neuerer Zeit den Besitzer gewechselt haben, soll, wenn im Jahre 1932 normale Verhältnisse be standen, die Lohn- und Gehaltssummc des Vorbesitzcrs zur Grundlage genommen werden; andernfalls eine Lohn- und Ge haltssumme, die dem heutigen Stand des Unternehmens, be zogen auf zwölf Monate, entspricht. Die letztere Regelung gilt auch für neugcgründete Unternehmungen. Bei stillgelegtsn Betrieben, die nur noch einen kleinen Teil der Belegschaft zur Erhaltung des Werkes oder zur Abwicklung noch bestehender Restarbeiten beschäftigen, kann auf Antrag die Lohn- und Gehaltssumme des heutigen Standes, bezogen auf zwölf Monate, zugrunde gelegt werden. 8. Bereits an örtliche oder sonstige Stellen der NSDAP, ge leistete Beiträge dürfen nicht von dem Beitrag an die »Adolf- Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft» in Abzug gebracht werden, auch wenn es sich um örtlich einheitlich geregelte Sammlungen handelt. Örtliche Abmachungen mit Dienststellen und Verbänden der NSDAP, über regelmäßige Leistungen von Beiträgen einzelner oder sämtlicher Firmen des betreffenden Bezirks sind nach dem Willen der Obersten Parteileitung in der Weise in die »Adolf- Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft» einzufügen (siehe I Ziffer 4 des Ausrufs des Reichsverbandes der Deutschen Indu strie und der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände zur »Adolf-Hitlcr-Spende der deutschen Wirtschaft«), daß Fir men, die sich an der »Adolf-Hitler-Spende« beteiligen, von den vorausgegangenen örtlichen Sonderabmachungen befreit sind. Die Absetzung der an örtliche Dienststellen usw. weiter geleisteten Beiträge von der »Adols-tzitler-Spende der deutschen Wirt schaft« und ihre Auszahlung an diese örtlichen Dienststellen ist nicht zulässig. Diese Regelung entspricht den ausdrücklichen Ab machungen, die mit dem Stellvertreter des Führers getroffen worden sind. Bei Schwierigkeiten mit örtlichen Stellen der NSDAP, sind diese an Herrn Rudolf Heß selbst, Berlin W 8, Wilhelmstraße öS, Tel.: L 1 Jäger 7411, zu verweisen. Leipzig, den 6. Juli 1933. vr. Heß. 3m Südosten. Zur Hundertjahrfeier des Börsenblattes. Von vr. Friedrich Wall! sch. »Der Ruf, den das Börsenblatt bei der südslawischen Intelli genz genießt, geht nicht sonderlich in die Breite, wohl aber in die Tiefe.« Diesen treffenden Ausspruch, mit dem Herr Wilhelm Pustowka der Agramer Universitätsbuchhandlung St. Kugli eine meiner Fragen beantwortet hat, kann ich getrost an die Spitze meines Berichtes stellen. Denn damit ist in kurzem die Bedeutung des Börsenblattes nicht nur für Agram und Südslawien, sondern für den Südosten überhaupt umschrieben. Seit dem Tage, da das Blatt der deutschen Buchhändler als Pionier des deutschen Schrifttums den Weg donauabwärts ange treten hat, ist es zum Träger eines Gedankens von bezwingender Kraft geworden. Es ist eine überaus friedliche und ersprießliche Arbeit, an der hier das Börsenblatt auf seine unaufdringliche Art wesentlich mitwirkt, ohne Unmittelbare Wirkung »in die Breite», wohl aber mit dauernder Tiefenwirkung. Als vielmal erreichtes und doch immer wieder neu zu erstrebendes Ziel gilt dabei d! e Verbindung der jungen aufblühenden Kulturen des Balkans mit der fruchtschweren Kultur des Deutschtums. Das Rüstzeug des Wortes, der Schrift wird hier stets zu neuer reicher Ernte bereitgestellt. überall dort, wo das deutsche Buch ernstlich gepflegt wird — und nicht nur nebenher in kleinen Schrcibwarcnhandlungen zu ge legentlichem Kaufe verstaubt ein kümmerliches Dasein fristet —, ist das Börsenblatt sein unentbehrlicher Wegbereiter. Ja ein auf merksamer Beobachter vermag heute trotz der Mißgunst der allge meinen Verhältnisse sogar ein Ansteigen des Interesses für jene beiden unzertrennlichen Gefährten zu erkennen, für das deutsche Buch und das Börsenblatt. In Jugoslawien ist dies der Fall, seit dem das neue einheitliche Königreich seinen Hochschulen besondere Förderung zuwendet; in den Hochschulstädten sind zwangsläufig Sortimentsbuchhandlungen entstanden, die sich stark mit der wissen schaftlichen Literatur des Auslands, insbesondere Deutschlands, be fassen müssen und deren notwendiges Hilfsmittel eben das Börsen blatt ist. Auch in der Türkei fand ich bei meiner soeben durchge führten Bereisung dieses Landes eine bemerkenswerte Zunahme des Interesses für Buch und Börsenblatt. Während mir in früheren Jahren dort ausgefallen war, daß das deutsche Schrifttum und seine Vorkämpfer in schwieriger Verteidigungsstellung lagen, sah ich nun alles einst verlorene Gebiet wiedergewonnen und kulturelles Neu land erfolgreich bearbeitet. Aber, wie gesagt, der Einfluß des Börsenblattes geht in die Tiefe, nicht in die Breite. Man findet dieses Organ in der Regel 488 nur bei den Mitgliedern des Börsenvereins, und diese sind nicht allzu zahlreich. Die im allgemeinen wenig günstige Lage des Buch handels macht den Sortimentern der Provinzstädte die Mitglied schaft oft unmöglich. Die Gebarung dieser Geschäftsleute ist so be scheiden, daß sie sich heute irgendwelche über den unmittelbaren Tagesbedarf ihres Ladens hinausreichende Ausgaben beim besten Willen nicht leisten können; übrigens haben sie ja auch gar keinen nennenswerten Absatz deutscher Werke. In Jugoslawien mögen es immerhin acht Städte sein, in denen Bezieher des Börsenblattes zu finden sind, und zwar vor allem in den an Mitteleuropa grenzen den Gebieten Kroatien-Slawonien und Slowenien, also dort, wo das deutsche Schrifttum von altcrsher mit dem kulturellen Leben fest verwurzelt ist. Was die südlicheren Teile des Königreichs be trifft, findet man nach meinen Beobachtungen Wohl nur in der Hauptstadt Belgrad regelmäßige Leser. In Bulgarien sah ich bloß zwei Sortimenter, die das Börsenblatt beziehen, in Griechenland gar nur einen, die internationale Buchhandlung Eleftheroudakis in Athen. Unter den Ländern, die von mir hier in Betracht gezogen werden, ist Albanien das einzige, in dem das Blatt keinen ständigen Leser hat, obwohl es der führenden Buchhandlung des Landes, Lumo Skendo in Tirana, durchaus nicht fremd ist. Die albanischen Sortimenter beziehen regelmäßig bloß französische und italienische Bibliographien, entsprechend ihrem Bedarf. Sie führen in deut scher Sprache bestenfalls ein kleines Lager von Ullstein- und Reclam-Reihen sowie von Albanienliteratur. Was schließlich die Türkei betrifft, ist darauf hinzuweisen, daß Konstantinopel heute bereits drei deutschsprachige Sortimentshandlungen besitzt, die Be zieher des Börsenblattes sind. In der neuen Hauptstadt aber, in Angora, wird nach dieser Richtung hin noch manche Arbeit zu lei sten sein. Ich habe feststellen müssen, daß hier die Buchhändler das Börsenblatt nicht einmal dem Namen nach kennen, und dies, ob wohl die Nachfrage nach deutschen Werken anstcigt. Ich werde Ge legenheit haben, auf diesen wichtigen Gegenstand in einem weiteren Berichte näher einzugehen. In Smyrna und anderen türkischen Städten liegen die Dinge vom Standpunkt des deutschen Buches aus noch ungünstiger; doch glaube ich auch dort Anknüpfungspunkte für die Zukunft gesunden zu haben, wovon noch ein andermal die Rede sein soll. Die Bestellungen der Sortimenter erfolgen auch in den Süd ostländern hauptsächlich auf Grund der Anzeigen im Börsenblatt. Das Interesse für direkte Ankündigungen seitens der Verleger ist sehr gering. Nur jene Sortimenter, die — wie etwa in Smyrna — für das deutsche Buch doch ein wenig arbeiten wollen, aber das Börsenblatt nicht beziehen, lassen sich gern durch Prospekte über Neuheiten informieren. Die Zahl der Buchhandelsvertreter, die die betreffenden Länder bereisen, ist so gering geworden, daß ihre im
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