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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1928
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- Deutsch
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4400 .V- 112, 15. Mai 1928, Künftig /zir oe/-?rc/et §-e weitere ?reÜe^imm6n ül)er den neuen ^ro6en I^l1ti/Il)MclN Dngeseuerlicli in leinen Dimenftonen ift dieler liomaii, !Va<s oben ins Kelle lieick des lages, iiack unten />! linlierni-, und s)>ial der 8eele, zu den 8ternen kinaul, /u den Dämonen Linas lükrt seine ge«allige 8pur. Diese» „I all lVIauri/ius iss der lioman der deutlekon lultiz, der lioman des lieclttes, der (ierecktiglceit samt all iluea I rag«'llrdiglceit, und venn vir einen Wunlck Italien, so ils es der, da6 es kaldlceinen deutsdten duriften, keinen 8tast»-I an« alt und liiditer mekr gelten möge, der dieses Dolielied mensdtlidten lrrvalins und mensdtlidter 8eltnsudtt nad lierecktigkeik nidit gelesen, nidit üdt sür alle weiten einverleilit Itätte. V II diele Leüalten kefttzen letzte Deutlickkeia und Isundlieit, letzte I.ekencligkeik und siele, letzte s,eldilolsen!>eit und absolute lolgericstigkeit. Dies ill oltne /«eiiel der großartigste ftomsn ,lakol> Waftermanns, ein l'.pos, in dem aus der ganzen Linie 6elsalq a» Oellalt aneinandergereilit lseltt, jede sür lick ausgereils und voll Dinglickkeit, und alle Zusammen: ein lioman^ iVlan meint, in ein Kompendium des seitens leiser zu klicken, es iss die ausgeprägte Vielsalt der Wüklickkeit, die Intensität der 8ckicklal,, die V erldtlungenlieit mensdtlidter W ege, die uns «je das selten lelltls Irelällt. slunder I I,einen, «ie Le das selten sellili in seinem ganzen smlange aul« irli - nidit auszulcküplen -, «erden Lier kerllkrt,! lielien in den Oelialten vor uns aus und da, «acklen aus /Vkgrünclen mensdtlidter 8eele aus. Wenn irgend, so ill ükrer diesen lioman Wassermanns zu sdireilien: 8o ist das selten. 2««>d ss lind vielleidit die tieliien, die ergreitendiien 8eiten des liuclies, aus denen der Häftling die l ragödie seiner äcklzeknl laLre Zelle entküllt, Waftermann z«ingt seine seler, der nackten datlädilickkeik lolcker mensdilidt vernidttenden 8ituation unmittelkar ins /Vuge zu leiten. Diele ganzen Dinge z>ii Debatte gekeilt zu Lasen, die 8umme seiner morald und sozialkritiscken Lrkenntnille sedingt eine au kerorden klicke ftedeutung des Werkes. Lrkükt das licick User! seinen auüerordentlicken literarildien Hang /um Lkarakter eines Zeitdokuments. Die meuldtlidte (ielelllcssft « ird an diesem erlckütternden Dokument nidit vorüLergesen. ssier vernimmt die Wsltl die 8tii»me einer etiiildten 8endung, Lrkenntnis aussreitend User ein seit, dunldes, lelir mittelalterlidtes, sälldilidil türlekr zeitgemäß gesaltenes (lesiet: üser ft eckt, kiedtispredtung, keüralung. tVlancken « ird es « iesdiuppen von den! trugen lallen. Xur venige «erden skeptisch LleiLen. Wassermanns lioman iü in diesem 8inae repräsentativ lür deullclies (ieistesleken. Wöge er, «ie Wallermann optimiftilcch glaust, audt repräsentativ sein sür die junge! Generation, sogar einldiließlidi der «erdenden 8taatsan«älte. ftrolpekte üser die Werke von ,1» k o k Wailermann kostenlos 8 V ende Bücher, vörsenblatt f. d. Dischn. Buchhandel. 4401 re ^4u//<rqle/ Jakob Wattermann IVl/V LI li IZILI 8 8 »rr 6arrr/e?7re7i /n //a/^/ec^er- Wie Waftermann das er/älilt, «ie er den Kriminaltall langsam, in ununtersrodiener 8pannung, von seinein snde lier aulrollt, das geldliest mit einer so überlegenen, so lal/inierenden Weifterldtaü, daß es ii>m niemand nadimadten sann, liier ift ism «jeder der ganz große Wurl gelungen, und der unseftritten große srlolg dieses liucses ift nidits als ver diente /Vnerkennung. Der „Kall Waurizius" ift der ldökepunkt eines langen und gevaltigen 8dialsens. T'a-". Der „Lall Waurizius" ift Wassermanns l lüeliltleiltu ng, der nur /um Vergleidt die lsödiftleiftung «eltliterarildier IKamen /ur8eite /u lielien ift. Line l.rldieinung «ie 6regorWaremn,e in jsrer untergründigen ZerlpaltenLeit sätte nur ein Doftojevlki /u ldtsften vermodtt. ,Vlle l iguren dieses tragildien 8piels und Gegenspiels ünd rund und üdier gelormt, erkalten ftändig neue lickter und Kaisen, « erden immer körperkafter; das l.r/ältlerildie erkält immer neuen Vniriek. Die 8diilderungea, et«a die grauenvolle des Zuditkaules und seiner lnlaften oder amerikanischer Verkältnifte, die liekenntnifte des Wsuri/ius und des Waremme, die grundlät/lidten dialektilcchen Vuseinanderlet/ungen, lind von elementarer (le« slt. Ks ift vie ein ldivelendes l euer unter der liinde eines Vulsans, das /um .Xuskrudi drängt, «tililt, ftößt und /udrt. sine 8eelenanalvse, die in der Darstellung der Zudttliausstmoipsäre kaum /u ükerkieten ill. Daß Waftermann diesem alten, lall mödite man lagen, evigen Hiema neue, ükerraftsende 8eiten akgevann, daß er einen lioman ldtul, der von der erften kis /ur letzten, sünsliundei tftek/igften, 8eite die seler in Lekerliafter 8pannung kält, das keveiü leine große, l>evunderungs«ürdige Kunü, die im /eitgenölLldien deutftsen 8ckrifttum säum ikres- gleidten Kat. Immer var Waftermann ein iVIeifter der VlenLsendarltellung, dock lelkft ikm Lnd selten lo naturvalire und lebensvolle (leftalten gelungen «ie im „Kall Wauri/ius , In einem lioman, der zu den Weilterverlren der lurzälil ungsKunst gekört, der dem duvre eines Dickens, eines lial/ac, eines Doftojevllci I-Kle macken «ürde, greift der Dickter die moderne .luftiz an, und er krickt als liickter den 8tal> über die liickter, leder iVIenlcli, der den I8snien Wenlck verdient, «ird das anlclagencle /Vuilliilucii/en des Dickters kegreilen und kevundern. /Vis lioman, als Werk der Dicktkunft, als Kruckt der ftkantalis, als ldokeslied des Witleids und des Erbarmens gekülirt dem »l all Waurizius" ein erfter ftlatz im deutlcken 8ckrifttum. Der „I all Waurizius ift eins der liervorragendften 6ipisl«erlce der erzäklenden Weltliteratur, darüber kinaus aber eins der ge«alligften Kulturdolcumente unseres Zeitalters. /Vuslielerung: Leipzig (i 1, ftalkausLraße 42 In Wien vorrätig bei ft, seekner L< 8okn
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