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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1928
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- 1928-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1928
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- Deutsch
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^1- 112, 15. Ma-i 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. Daß dies auch seine Rückwirkung aus unsere Verlagshäuser haben muß, ist nur zu begreiflich und hier versucht man, bei den Verlegern der heiteren Musik durch Herausgabe von billigen Ausgaben (sogenannter Schlager-Musikstücke für 80 Pf. ord.) der Geldknappheit im Publikum entgegenzukommen; mit welchem Erfolg, muß sich erst noch zeigen! Die allgemeine unsichere Wirtschaftslage drückt naturgemäß auch auf den Absatz im Musikalienhandel. Mancher Musiklieb haber möchte seine Bibliothek gern ergänzen, es fehlen ihm aber die Mittel. So wird tatsächlich heute nur gekauft, was zum Studium der Musik, sei es Klavier, ein Instrument oder Gesang, unbedingt erforderlich ist. Das etwas gehobene Weihnachts geschäft konnte hierüber nicht hinwegtäuschen. Eine erhebliche Konkurrenz für den Handel in Musikalien bildet das starke Anwachsen des Rundfunks und die außerordent lich gesteigerte Tätigkeit der Schallplattenfabriken. Das äußerst matt gewordene Konzertleben, die immer mehr wachsende Sport liebhaberei sind weitere ungünstige Momente. Hier erwächst der Presse eine schöne Aufgabe, durch besonders ausgedehnte Berück sichtigung der Musik in ihren Spalten das Interesse des Publi kums wieder zu stärken und die Lust am eigenen Musizieren zu erhöhen. Einen ganz betrüblichen Abschluß fand das Jahr durch das Vorausspuken des »Freien Brahms-, der dann auch im Januar in vielfachen Ausgaben auf den Markt kam, der'ihn natürlich nur zum kleinsten Teile aufnehmen konnte, da die Original ausgaben ja noch die Sortimentslager füllen. Der Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler Ortsgruppe Berlin E. V. hat wie bisher so auch im Berichtsjahre 1927 erfolgreich die Arbcit- geberinlcressen der Berliner Buchhändler vertreten. Die Man- teltarise für die Angestellten und die Transportarbeiter wurden zunächst bis zum 31. März 1928 unverändert verlängert. Auf Grund des am 1. Mai 1927 in Kraft getretenen Arbeitszeit notgesetzes mußte die Mehrarbcitsfrage mit den Angestelltenver bänden und dem Transportarbeiterverband neu geregelt werden. Es wurde mit den Angestelltenorganisationen eine Verein barung dahin getroffen, daß mit Wirkung ab 1. Juli 1927 ent sprechend den Bedürfnissen des Betriebes vorübergehend eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit bis zu 54 Stunden angeordnet werden kann, wobei die 49. bis 54. Wochenstunde mit '/-«» des tariflichen Monatsgehaltes zuzüglich eines Aus schlages von 15 Prozent, die darüber hinausgehenden Mehr- stundcn zuzüglich eines Aufschlages von 25 Prozent zu ver güten sind. Während die Verhandlungen mit den Angestellten verhält nismäßig schnell verliefen, gestalteten sich die mit den Transport arbeitern erheblich schwieriger. Diese verlangten durchweg einen llberstundenzuschlag von 25 Prozent und ferner, daß zur Ab leistung der Überstunden die Zustimmung des Betriebsrates ein geholt werden müsse. Nach längeren Verhandlungen gelang es auch hier, eine Vereinbarung zu treffen, wonach ebenso wie bei den Angestellten für die Transportarbeiter der Ausschlag aus ^/,« des tariflichen Wochenlohnes für die 49. bis 54. Wochenstunde 15 Prozent, für alle weiteren Überstunden 25 Prozent beträgt. Der Nachtrag zum allgemeinverbindlichen Manteltarif für die Angestellten, in dem die Arbeits- und die Überstundenfrage auf Grund des Arbeitszeitnotgesetzes neu geregelt wurden, ist durch Entscheidung des Reichsarbeitsministeriums mit Wirkung ab 1. Oktober 1927 für allgemeinverbindlich erklärt worden. Bei den Verhandlungen über die Erneuerung des Gehalts- tarifes für die Angestellten forderten die Angestelltenverbände eine Erhöhung der bisherigen Gehälter um 15 Prozent und mehr. Gleichzeitig wurde die Gleichstellung der weiblichen An gestellten mit den männlichen verlangt, sodaß die für die weib lichen Angestellten geforderte Erhöhung sich sogar aus über 30 Prozent belief. Nach Überwindung großer Schwierigkeiten wurde schließlich eine Einigung dahin erzielt, daß die Gruppen gehälter für die Zeit vom 1. April bis zum 30. September 1927 um rund 6 Prozent und ab 1. Oktober 1927 um weitere 3 Prozent 538 erhöht wurden. Die Gehälter der Lehrlinge und Jugendlichen wurden mit Rücksicht daraus, daß diese der ortsüblichen Be zahlung nicht mehr ganz entsprachen, in etwas stärkerem Aus maße erhöht. Durch Entscheidung der Reichsarbeitsverwaltung wurde der Gehaltstarif für die Angestellten mit Wirkung vom 1. April 1927 ab für allgemeinverbindlich erklärt. Zum 31. März 1928 wurde der Gehaltstarif gekündigt. Der Arbeitgeberverband teilte hierauf den Angestclltenverbänden mit, daß eine Erhöhung der derzeitigen Tarifgehälter nicht in Frage kommen könne, und schlug vor, den Tarif unverändert um ein weiteres Jahr zu verlängern. Dies lehnten die Angestellten organisationen ab und riesen den Schlichtungsausschuß an, welcher einen Schiedsspruch fällte, der die Gehälter in den Gruppen L—v um etwa 7 Prozent erhöht. Die Gehälter der Jugendlichen wurden den tatsächlichen Verhältnissen mehr an gepaßt. Dieser Schiedsspruch wurde von den Parteien ange nommen und somit besteht mit den Angestelltenverbänden wieder ein Vertragsverhältnis, wodurch die Tarifgehälter bis zum 31. März 1929 festgelegt sind. Über den Lohntarif für die Transportarbeiter fanden im März vorigen Jahres auf Antrag der Gewerkschaft Verhand lungen vor dem Schlichtungsausschuß statt, in denen die Arbeit geber den Standpunkt vertraten, daß die Lage des Berliner Buchhandels keinerlei Erhöhung gestatte. Schließlich fällte der Schlichtungsausschuß einen Spruch, der die Löhne für die Zeit vom 14. März bis 2. Oktober 1927 um rund 6 Prozent und für die Zeit vom 3. Oktober 1927 bis zum 1. April 1928 um weitere rund 3 Prozent erhöhte. Diese Erhöhungen wurden ausge sprochen mit Rücksicht aus die inzwischen eingetretcnen Miets erhöhungen. Die Löhne der Boten, Radfahrer und Jugendlichen unter 20 Jahren wurden sogar in einem etwas größeren Aus maße erhöht, da diese den ortsüblichen Sätzen nicht entsprochen hätten. Zum 31. März 1928 kündigte der Deutsche Verkehrsbund den Tarif und forderte eine Erhöhung der Löhne um rund 14 Prozent. Von Arbeitgeberseite wurde jede Erhöhung ab gelehnt und der Gewerkschaft anheimgestellt, den Schlichtungs ausschuß anzurufen. Dies geschah und der Schlichtungsausschuß fällte einen Spruch, wonach die derzeitigen Löhne der Trans portarbeiter für die Zeit vom 1. April bis 30. September 1928 um rund 6 Prozent und für die Zeit vom 1. Oktober 1928 bis 31. März 1929 um rund 8 Prozent erhöht werden sollten. Dieser Spruch wurde von den beiden Parteien angenommen. Es kann also festgestellt werden, daß die Lohn- und Ge haltserhöhungen im Berliner Buchhandel sich auf dem Durch schnittsniveau der Lohnerhöhungen im ganzen Deutschen Reiche gehalten haben, die von dem Reichsarbeitsminister bei der Ge legenheit der großen Wirtschaftsdebatte im Reichstage am 1. De zember vorigen Jahres mit 8—10 Prozent angegeben wurden. Die Ordentliche Hauptversammlung unserer Vereinigung fand am 29. April 1927, 6 Uhr nachmittags, im Festsaal des --Hotel Prinz Albrecht« statt und war von 94 Mit gliedern und 6 Gästen besucht. Der gedruckt vorliegende Jahres bericht wurde besprochen und genehmigt. Auf Antrag des Rech nungsausschusses wurde dem Vorstands und dem Schatzmeister Entlastung erteilt für die Rechnung des Jahres 1926/27 und der Voranschlag für das Jahr 1927/28 genehmigt. Der Wahl ausschuß schlug als 1. Vorsitzenden Herrn vr. H. L. Hammer bacher für den satzungsgemäß ausscheidenden Herrn Max Spiel meyer vor, der von der Versammlung einstimmig gewählt wurde. Die Wiederwahl des Herrn Franz Hennig als Schatzmeister, und die Zuwahl des Herrn Georg Eggers als stellvertretender Schatzmeister wurden bestätigt. Aus dem Rechnungs- und Wahlausschuß schieden auf ihren Wunsch aus die Herren Ludwig Bloch und vr. Eugen Bahr. Neu gewählt wurden die Herren Friedrich Feddersen und Max Spielmcyer, wiedergewählt wurde Herr Fritz Bruse. Die im vorigen Jahresbericht bekanntgemachtc Verein barung betreffend Bibliotheken-Rabatt wurde im verflossenen Geschäftsjahr noch mit vier weiteren Bibliotheken getroffen.
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