Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1944
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1944-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1944
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19440610
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-194406100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19440610
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1944
- Monat1944-06
- Tag1944-06-10
- Monat1944-06
- Jahr1944
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 45 (R. 32) Leipzig, Sonnabend den 10. Juni 1944 111» Jahrgang Die Aufgaben des Sortimenters bei der Verteilung der Buchproduktion während des Krieges Von Irmgard Conradi i. H. Buchhandlung Alfred Friizsche, Breslau Wir veröffentlichen die nachstehende wertvolle Prüfungsarbeit einer Jiingbuchhändlerin, weil sie als Vorbild und Beispiel nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für Ausbilder und Prüfer anregend ist. Die Schriftleitung Gerade in der je^igen Kriegs- und Notstandszeit ist die deutsche Regierung bemüht, dem Volk eine vorbildliche und leistungsfähige Jugend heranzubilden. Andererseits wird aber auch von jedem Deutschen Einsatz alles Könnens und Wissens verlangt, um unsere Kraft und Leistung immer mehr zu steigern. Verbesserungen werden getroffen, Schu lungen und Kurse durchgeführt, nicht zuletzt aber ist das deutsche Buch an dieser Erziehungsarbeit beteiligt, vermag es doch unbewußt die Haltung des einzelnen zu stärken und seine geistigen Kräfte zu leiten. Die Regierung ist sich der Erziehungsarbeit des Buches voll bewußt und unterstützt sie in weitem Maße. Die zweckmäßige und sinnvolle Einteilung der leider nicht in ausreichendem Maße vorhandenen Roh stoffe und die Inanspruchnahme wertvoller Arbeitskräfte zwingen sie leider zu Einschränkung und Überwachung der Buchproduktion. Die deutschen Verlage haben auf diesem Gebiet Vorbildliches geleistet. Aufgabe des Sortimenters ist es nunmehr, die auf ihn entfallenden Anteile der gesamten deutschen Buchproduktion richtig einzuteilen und zugleich den Wünschen und Neigungen des Leserkreises weitgehendst gerecht zu werden. Andererseits sieht sich der Sortimenter ganz neuen durch die Kriegszeit bedingten Aufgaben gegenüber. Es gilt vor allem, den Schützern unserer Heimaterde in den oft sehr kurzen Mußestunden wertvolle Lektüre in die Hand zu geben. Eine Anzahl deutscher Verlage bat sieb vorzüglich der Aufgabe gewidmet, eine Auswahl guten deutschen Schrifttums aus allen Wissensgebieten in netten und preis werten Ausgaben herauszugeben. Dem Sortimenter steht es nun zu, diese ihrem eigentlichen Zweck zuzuführen. Ein Bü cherfreund oder Liebhaber eines bestimmten Dichters bei spielsweise unterliegt nur allzuleieht der Verlockung, diese Ausgaben in Ermangelung anderer zu erwerben. Diese wür den dann aber ungewollt ihrer Aufgabe entgehen. Es liegt nun an dem Feingefühl und der Anpassungsfähigkeit des Sortimenters, die ihm zugeteilten Exemplare richtig zu ver walten und den Wünschen des Publikums die Notwendigkeit handlicher Ausgaben für unsere Soldaten entgegenzustellen. Es bedarf meist nur eines festen Vorsa^es des Buchhändlers, um voll dieser Aufgabe genügen zu können. Aber nicht nur die Front verlangt nach geeigneten Bü chern, sondern auch die schaffende Bevölkerung darf gutes Schrifttum verlangen. Wie manchem schon mag ein rechtes Buch im rechten Augenblick seelische Erfrischung und er neute Spannkraft gegeben haben. Wie viele gewinnen durch Bücher Freude und damit Kraft zu neuer Arbeit. Nicht um sonst ist das Buch vielen Kamerad und guter Freund ge worden. Gerade in der heutigen Zeit hat mancher den Wert und die Kraft eines guten Buches erst recht schätzen gelernt. Der Sortimenter muß nun darauf bedacht sein, sein Lager möglichst geschickt und gut einzuteilen. Es liegt nichts daran, jemandem nur, weil er ein guter Kunde ist, die eventuell ge rade vorrätigen guten Bücher anzubieten. Man kann eigent lich immer nur von Fall zu Fall beurteilen, ob dieses oder jenes Buch in dem Augenblick für diesen Menschen das rechte ist. Dazu gehört aber eine gute Menschenkenntnis und ein vorzügliches Einfühlungsvermögen. Es ist daher immer von Vorteil, wenn Buchhändler und Leserschaft, man möchte fast sagen in freundschaftlichem Verhältnis stehen. Oft wird es ja infolge des herrschenden Büchermangels dem Sortimenter beim besten Willen nicht möglich sein, den An sprüchen des Lesers Genüge zu tun. Es wäre dann aber grund falsch, dem Kunden ein für ihn weniger geeignetes Buch an zubieten. Das wäre erstens nicht im Sinne der Buchproduk tion, und zweitens wäre der Kunde dann unbefriedigt und glaubt unwillkürlich, von seinem Bucbhändler nicht mehr richtig verstanden zu werden. Man gibt dann besser ein augenblickliches Unvermögen zu und bittet um Verständnis. Man kann den Kunden ja auch auf dieses oder jenes Buch seiner Leihbücherei aufmerksam machen. Um den unendlichen Schätz deutscher Dichtung weite sten Kreisen zugänglich zu machen, sind sämtliche Sorti mente verpflichtet, Kriegsleihbüchereien einzurichten. Die ständige Überholung, Auffrischung und Überwachung unter liegt dem Aufgabenbereich des Sortimenters. Gerade hierbei kann der Buchhändler vorbildliche Erziehungsarbeit leisten, denn seine Empfehlung wird meist Anlaß zu näherem Be fassen mit einem Buch sein. Hierbei braucht es sich durchaus nicht nur um schöngeistige Literatur zu bandeln. Wie dank bar wird manch ein Leser, der sieb bis dahin nur mit leichter Lektüre beschäftigte, für eine rechtzeitig angebrachte An regung durch den Buchhändler zum Lesen einmal eines an deren Werkes, etwa einer Reise- oder Naturbeschreibung, sein. Das se^t allerdings viel Anpassungsvermögen des Sor timenters und genaue Kenntnis der Bücher voraus. Aber auch Kunden treten an den Buchhändler heran, die ganz unzeitgemäße Wünsche hegen. Ihnen ist vielleicht infolge ihrer jetzigen finanziell besseren Lage die Möglich keit gegeben, einen langersehnten Wunsch nacli einer eigenen Bibliothek in die Wirklichkeit umse^en zu können. Wenn nun ein Kunde mit diesem Ansinnen an einen Sorti menter herantritt, wäre es verfehlt, wenn dieser es kurz und bündig ablehnt. Der Kunde würde dann trotzdem versuchen, auf irgendeinem Wege zu Büchern zu kommen. Er ginge ins nächste Sortiment, wäre dort in der Äußerung seines Wunsches vorsichtiger, würde vielleicht auch anders zu Werke geben und würde nach und nach seinen Willen er reichen. Er liest die erworbenen Werke vielleicht flüchtig einmal durch und stellt sie dann zur Schau und Bewunderung für Freunde und Bekannte in den Bücherschrank. Im großen Mitteilung Reichsschrifltumskammer — Gruppe Buchhandel: Betr.: Gau Weser-Ems —- Lehrlingspässe Es wird um Einsendung der Lehrlingspässe sämtlicher Lehrlinge des Gaues gebeten. Zusendung innerhalb acht Tagen an den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses Felix B e u t h in Firma Arthur Geist, Bremen, Am Wall 161. Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 45, Sonnabend, den 10. Juni 1944. 93
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder