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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1933
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- Deutsch
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184, 10. August 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. lande. Darüber hinaus versuche man doch einmal — besonders im nahen Osten — an allen Universitäten Lektorate für deutsche Sprache, deutsche Literatur- und Kulturgeschichte einzurichten. Manche werden nicht willig sein, das deutsche Wort zu hören, vielleicht kann man sie durch die Künste beeinflussen. Warum soll nicht einmal eine Georg Kolbe-Ausstellung eine kleine Weltreise machen? Warum waren es bisher fast nur das Gewandhausorchester, Furtwängler und seine Philharmoniker, der große Sänger oder Schauspieler? In diesem Zusammenhänge ein ernstes Wort. Die Mehrzahl der deutschen Intellektuellen hat in den vergangenen Jahren neben der politischen Entwicklung gestanden; in unserer Gesamt heit haben wir die nationalsozialistische oder deutsche Revolution nicht mit heraufgeführt. Wenn wir uns heute beeilen, die Ereignisse zu begrüßen und uns gleichsam gleichzuschalten versuchen, so treffen wir auf ein gewisses Mißtrauen. Und das mit Recht! Aber dieser Zustand darf nicht von Dauer sein, darum gebe man uns — das ist eine inständige Bitte — auf den aufgezeigtcn Gebieten Gelegenheit, zu beweisen, daß wir bereit sind, uns mit unseren Mitteln und Fähigkeiten für die deutsche Sache zu schlagen. Tie Durchführung dieser Arbeiten kostet Geld, Geld und noch mals Geld. Wir betonen mit Nachdruck, daß wir die weitgehende Beteiligung öffentlicher Ämter fordern, da die angeschnittenen Fra gen den Charakter öffentlichen Interesses tragen. Wir fordern diese Beteiligung nicht, um zusätzliche Berdienstmöglichkeiten für Menschen aller Art zu schaffen, um die möglichen Verluste der Ausfuhrgenossen schaft auf kaltem Wege sozialisieren zu können, sondern einzig und allein darum, damit durch die Zusammenarbeit mehrerer Organi sationen und Institute die Wiederholung der politischen Stimmung von 1914 und 1933 im Auslande vermieden wird. »Einige Millionen Mark für Werbung sind doch bei Gott weniger als hunderttausend Tote«, sagte ein Ausländer zu Hans Fr. Blunck. In dem Ausmaße, in dem es der deutschen Kulturwerbung gelingt, Freunde Deutsch lands zu schaffen, wird sich auch unsere politische Lage ändern können. Auch hier gilt das Shakespeare-Wort, ein Wort an Männer: »In Bereitschaft sein ist alles!« Die Neuordnung der Angestellten-Dewegung. Dem Juli-Heft der Zeitschrift »Der deutsche Buchhand lungsgehilfe« (Zeitschrift der Buchhanölungsgehilfcn im DHV.) entnehmen wir aus dem Leitaufsatz unter obigem Titel folgenden wichtigen Abschnitt: Die N e i ch s f a ch g r u p p e Buchhandel im DHV. ist fachlich untergegliedert in Verlagsbuchhandel, Kommissionsbuch handel und Sortimentsbuchhandel. Sie umfaßt nicht nur den ordent lichen Buchhandel, sondern auch den Kunst- und Musikalienhandel sowie das Leihbüchereigcwerbe. Räumlich ist sie gegliedert in Be zirksfachgruppen und örtliche Fachgruppen. Die wichtige Arbeits einheit ist die örtliche Fachgruppe. An der Spitze der Fachgruppe steht der Fachgruppenvorsteher, der für die Neichsfachgruppe vom Verbandsvorsteher, für die örtliche Fachgruppe vom Vertrauens mann der Ortsgruppe berufen wird. Seine Mitarbeiter beruft der Fachgruppenvorsteher selbst. Die Fachgruppenarbeit wird angesichts der bevorstehenden ständi schen Ordnung ganz besondere Bedeutung erhalten. Die Reichs- fach gruppe Buchhandel im DHV. als die einzige Organisation der im gesamten Buchhandel täti gen männlichen Buchhändler hat die Aufgabe, über die Betreuung hinaus, die der DHV. als Berufsverband jedem Berufs genossen zuteil werden lassen kann, ihre Mitglieder hinsichtlich aller derjenigen Bedürfnisse und Belange zu betreuen, die aus der Eigen art dieses Wirtschaftszweiges, seiner besonderen kulturellen Auf gaben und der in ihm vorhandenen sozialen und wirtschaftlichen Ver hältnisse entspringen und deshalb von denen in anderen Wirtschafts zweigen abweichen. Sie soll also dafür sorgen, daß neben den Vor zügen, die die Zusammenfassung aller Berufsangehörigen im DHV. als Berufsverband sicherstellt, auch im weitesten Umfange die Vor züge erhalten bleiben, die die fachliche Zusammenfassung Zu bieten vermag. Die personelle Besetzung der leitenden ehrenamtlichen und berufsamtlichen Posten wird so gestaltet, daß die Erfüllung dieser Absicht auch gewährleistet ist. Uber diese selbstverständliche Aufgabe hinaus kommt nun aber die noch viel wichtigere, in einer zweck entsprechenden und zielbewußten fachlichen Bildungsarbeit alle Mit glieder der Fachgruppe sowohl zu Höchstleistungen in ihrer beruf lichen Arbeit zu befähigen als auch für die Erfüllung aller der Aufgaben vorzubereitcn, die ihrer in den Organen der künftigen ständischen Ordnung harren. In diesen Organen, wo Unternehmer, Arbeiter und Angestellte gleichberechtigt an der wirtschaftlichen und sozialen Gestaltung des Arbeitslebens arbeiten sollen, werden aus jeder Gruppe Menschen gebraucht, die kraft ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten auch praktisch Anspruch auf Gleichberechtigung erheben und durchsetzen können. Die im Buchhandel tätigen Gehilfen für diese Aufgabe zu schulen, ihnen den Blick zu öffnen für die kul» turellen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhänge, sie vertraut zu machen mit den kulturpolitischen Zielen der deutschen Reichs» führung, dem volkswirtschaftlichen Zusammenspiel der einzelnen Wirtschaftszweige und ihnen die Bedeutung des Buchhandels und seiner richtigen Organisationsform in diesen Wechselbeziehungen so vor Augen zu führen, daß sie alle Notwendigkeiten, Realitäten und Bedingtheiten richtig erkennen und fähig werden, sie dem Grundsatz »Gemeinnutz geht vor Eigennutz« unterzuordnen, das ist die große Aufgabe, die wir erfüllen wollen. Kleine Mitteilungen Mcistbegünstigungsabkommen zwischen Deutschland und Ingo» slavieu. - - Mit Wirkung vom 1. August 1933 wurde zwischen Deutsch land und Jugoslavien ein Meistbegünstigungsabkommcu abgeschlossen, nach welchem deutsche Erzeugnisse bei der Einfuhr nach Jugoslavien und jugoslavische Erzeugnisse bei der Einfuhr nach Deutschland nicht ungünstiger behandelt werden sollen als die Erzeugnisse irgendeines anderen Landes. Damit ist der Maximalzoll für deutsche Waren in Jugoslavien fortgefallen. Bücher und Zeitschriften, die nicht in der Staatssprache Jugoslaviens abgefaßt sind, sind wieder zollfrei. Taten! — Es wird uns geschrieben: Der »Kampfbund für deutsche Kultur, Ortsgruppe Hamburg«, veranstaltet anläßlich der »Ferienkurse für Ausländer au der Hamburger Universität« die folgenden Abende: Hans Grimm liest am 11. August aus eigenen Werken, Ernst Wiechert liest am 18. August aus eigenen Werken, Heinrich Hauser hält am 25. August'einen Vortrag: »Ter Weg des Dichters zur Nation«. — Es fanden bisher statt: ein Kolbcn- Heyer-Abcnd zusammen mit der Fichte-Gesellschaft und der Studenten schaft, ein Vortrag von vr. Ludwig Klages über das Thema: »Vom Wesen des Rhythmus«. Die beiden Vorträge waren von je 800 Hörern besucht, sie waren von tiefer und nachhaltiger Wirkung. Die Buchauslageu, die neutral gehalten werden, wurden sehr beachtet. Die Besucher erhielten jeder einen Prospekt mit dem Vermerk: »durch alle guten Buchhandlungen zu beziehen«. Ein ähnlicher Hinweis be findet sich auch auf den Einladungskarten zukünftiger Vorträge. — Das Vortragsamt im Kampfbund für deutsche Kultur, Landesleitung Nord, wird geleitet von Herrn Kurt Saucke i. Fa. Kurt Saucke L Co., Buchhandlung, Hamburg I, Bergstraße 23. Vortragsreiscn. — Für eine Vortragsreise Ernst Zahns werden noch einige Anschlußvortrüge in Süddeutschlaud, eventuell auch in Norddeutschland im Herbst bzw. Januar und Februar nächsten Jahres gesucht. Anfragen sind zu richten an die Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, Neckarstraße 121/123. Fachgruppe Buchhandel im DHV. Frankfurt a. M. — Mittwoch, den 16. August, 20 Uhr findet im Haus der Kaufmannsgehilfen, Savignystraße 43 (Festsaal) die G r ü n d u n g s v e r s a m m lung der Frankfurter Fachgruppe Buchhandel im DHV. statt. Ncichs- fachgruppenleiter Karl Thulke-Hamburg spricht über »Die Aufgaben des Buchhändlers im nationalsozialistischen Staat« und über die zukünftige Bildungsarbeit. Es ist Pflicht jedes Kollegen, an dieser wichtigen Veranstaltung teilzunehmcn. Weitere Auskünfte erteilt K. Petcrkuecht, Frankfurt a. M., Liebfrauenberg 37 (Tel. 20346). In der Tschechoslowakei verbotene Bücher und Zeitschriften. — In Ergänzung der Veröffentlichungen in Nr. 156 und 168 bringen wir nachstehend eine dritte L i st e zum Abdruck. Aufbruch der Nation; Verlag M. Prögel, Ansbach in Bayern. Ewers, Hanns Heinz: Horst Wessel; Verlag I. G. Cotta'sche Buch handlung, Stuttgart. »Festzeitung 15. Deutsches Turnfest, Stuttgart 1933«; Nr. 12 vom 7. Juli 1933. Heransgegeben in Stuttgart. Die nationalsozialistische Revolution; Verlag Ferdinand Hirt in Breslau. Schäfer, Wilhelm: Deutsche Reden (1933); Verlag Albert Langen — Georg Müller, München. »Sturm- und Kampfliederbuch«. Zeitwende. Periodische Druckschrift. Herausgegeben bei C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung und Druckerei, München. Verbotene Druckschriften. — Die Druckschriften »Der Fernseher in die Zukunft«, Verlag: »Radikaler Geist«, Danzig-Langfuhr; — »Leninismus gegen Stalinismus«, Herausgeber: Deutsche Sektion der Internationalen Linken Opposition (Bolschewiki-Leninisten); — 601
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