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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1933
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- Deutsch
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x° 184, 10. August 1933. Nl'tmftilmeller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. scher Geistesbildung? Wem sind die gleicherweise wertgesüllten Quellcnsammlungen des Insel-Berlages zugänglich? lind in wieviclen tausenden deutschen Häusern fehlen immer noch die taufrischen Prosawerke der besten deutschen Männer der letzten Jahrzehntei Emil Strauß, Hermann Stehr? Sucht, sammelt, schließt auf, verbreitet! Wirklich, Buchhändler, wir können aus dem Vollen schöpfen, und Hunderttausende warten auf Rat, sind dankbar, wenn wir ihnen zeigen, wie reich und vollbesetzt die Tafel guten deutschen Schrifttums ist, von der bislang die wenigen zehrten, weil der eine Teil den lüsternen Reizen fremder Tische verfallen war und der andere Teil verstumpft und schlecht beraten über den Garküchendunst der Leihbibliotheken nicht hinaus- gclangte. Fangen wir an! Holen wir die großen alten Werte herauf! Nie war eine gelegenere Stunde für ihr Fruchtbarwerden als eben jetzt. Wenn nur eben wir einmal beginnen, diese geistige Vertiefung und Untermauerung des neuen Reiches anzupacken, dann wird auch der Börscnvercin, dann wird auch das Propagandamini sterium, dann werden auch die höchsten Stellen der Regierung sich nicht versagen, dem Buchhandel zu helfen als dem unentbehr lichen Diener geistigen deutschen Wirkens. Aber wartet nicht auf Zeichen und Wink von oben! Fangt selber an! Jeder an seiner Stelle! Heule! so. Jahreshauptversammlung des Kreis vereins der Rhein.-Westfäl. Buchhändler am Sonntag, dem 23. Juli 1933 auf der Hohensyburg. Ein günstiger Stern stand über der diesjährigen Hauptver sammlung des Kreisvereins. Strahlender Himmel breitete sich nach vielen Gewitterschauern und Unwettern am Tage zuvor über der Versammlungsstättc, der Hohensyburg aus, als mit Autobussen, zu Fuß und per Bahn die vielen Teilnehmer von allen Seiten am Sonntag Morgen zur Burggaststätte Ulmer eilten. Am Sonnabend Nachmittag fand die vorbereitende Vorstands sitzung in Anwesenheit einiger Gäste statt. Abends trafen sich die schon angekommcnen Mitglieder des Kreisvereins, um bei geselli gem Zusammensein in der Gesellschaft Concordia in Hagen Ge dankenaustausch zu Pflegen. Der Börsenverein war durch den Ersten Vorsteher, Herrn vr. Oldenbourg und durch Herrn vr. Heß vertreten. Vom Verlegcrverein war Herr vr. Scholz, Mainz, entsandt. Als Ver treter der Buchhändlergilde weilte deren Erster Vorsteher, Herr Nitschmann, unter uns. Den benachbarten Kreisverein Han- nover-Braunschweig vertrat Herr Handel, Osnabrück. Der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund hatte mit seiner Vertre tung zur Hauptversammlung am Sonntag Herrn Bibliotheks- direktor vr. Schulz beauftragt. Für den Herrn Oberbürger meister der Stadt Hagen war Herr vr. Pagenkopf erschienen. Der Vorsitzende des Märkischen Einzelhandels-Verbandes, Herr W. Westerhoff, war als Hausherr unserer Geschäftsstelle unser Gast. Unter der Leitung des jetzigen Vorstandes hat sich schon eine Art Tradition in der Abhaltung der Jahreshauptversammlung ge bildet. Diese Tradition verlangt es, sachliche, fortbildende Arbeit und schlichte Feststimmung in einen Rahmen zu spannen und durch die Verbindung beider bei allen Teilnehmern bleibende Ein drücke zu schaffen. Die 90. Jahreshauptversammlung hatte die besondere Auf gabe, des langen geschichtlichen Abschnittes im Leben des Kreis vereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler als ältesten Kreis verein im Börsenverein zu gedenken und den Umstand zu würdigen, daß das Ende dieses Drci-Generationenabschnittes in die Zeit der nationalen Revolution und damit in einen Wendepunkt größter geschichtlicher Bedeutung füllt. Die Wahl des Tagungsortes, die Hohensyburg, war bestens dazu angetan, den äußeren Rahmen für dieses geschichtliche Gedenken zu geben. Einer der trotzigsten Ger manenstämme, die Sachsen, hat um die Hohensyburg herum mit Karl dem Großen in Kampf und Fehde gelegen. Die Hohensyburg ist die Stätte, wo die ersten Sachsen getauft wurden. Dieser Ge schehnisse in dunkler germanischer Vorzeit gedachte der Vorsitzende, Herr Hammerschmidt, Hagen, in seiner Begrüßungsansprache beim gemeinsamen Mittagsmahl, in der er auch die Mitglieder grüßte, denen die wirtschaftliche Notlage nicht erlaubte, anwesend zu sein. Er erinnerte an die Kämpfe um die Erhaltung deutscher Art und deutschen Volkstums in der Nachkriegszeit an Ruhr und Rhein, in Oberschlesien und in neuester Zeit an die unserer Brüder im deutschen Österreich. Das Fluidum einer starken Zuversicht, wel ches die Geschehnisse um die nationale Revolution ausstrahlen, hielt die Versammlung sowohl in ihrem geschäftlichen wie auch im geselligen Teil gefangen. Nicht überschwenglich und phrasenhaft, dafür um so ernster und kraftvoller war das Bekenntnis der Ver sammlung bei verschiedenen Gelegenheiten zum Führer Adolf Hitler und zu seinem uneigennützigen Handeln für Volk und Vater land. Die »Gleichschaltung« des Kreisvereins erfolgte durch die Be stätigung der Einsetzung des schon seit einigen Wochen gebildeten und vom Börsenverein genehmigten Aktionsausschusses, bestehend aus den Herren: PaulHammerschmidti.Fa. Otto Hammcrschmidt, Hagen, WalterPlacschkei. Fa. Moritz Plaeschke, Krefeld, HermannKoetzoldi. Fa. B. Koetzold L Co., Witten. Dem Aktionsausschuß wurde folgende Ermächtigung erteilt: »Der Aktionsausschuß ist berechtigt, alle Maßnahmen vorzunch- men, welche zur Anpassung des Kreisvereins an die bcrufsständische Wirtschaftsversassung notwendig sind. Dies gilt insbesondere für die Änderung der Satzung und der Verkaussbestimmungen sowie der Neugestaltung des Vorstandes.» Herr Koetzold wurde gleichzeitig für den nach den Satzungen ausscheidcnden Herrn Steiger, Moers, in den Vorstand gewählt. Dem ausscheidenden Herrn Steiger widmete der Vorsitzende beson dere Worte des Dankes. Unermüdlich hat Herr Steiger während der Dauer seiner Mitgliedschaft zum Vorstand in seiner rheinisch frohen Art mitgcarbeitet. Ihm ist auch die Ausgestaltung des festlichen Teiles der Jahreshauptversammlungen zu danken. Die nach dem Turnus ausscheidenden Herren Heinrich, Saarbrücken, und Jacobi, Aachen, wurden auf weitere drei Jahre zu Mitglie dern des Vorstandes wiedergewählt, Herr Heinrich als II. Schrift führer, Herr Jacobi als Kassenwart. Die Kassenlagc des Kreisvcreins ist gut. Die Röder-Stiftung ist wieder bis aus M. 20 000.— aufgesüllt, und die aus ihr fließen den Zinsen können nunmehr nach der Stiftungsurkunde verwandt werden. Für die Drucklegung der 80jährigen Geschichte des Kreisver eins ist ebenfalls ein Fonds zurückgelegt worden. Weiterhin wurde beschlossen, M. 1000.— für die Spende der nationalen Arbeit zu verwenden und weitere M. 1000.— dem Aktionsausschuß zur Ver wendung im Sinne kultureller nationaler Belange bereit zu halten. Der Beitrag der Kreisvereinsmitglicder für das Geschäfts jahr 1933/34 ist auf M. 8.— gesenkt worden. Die berufliche Bedeutung der Kreisvcreinstagung für die Buch händler Rheinlands und Westfalens lag in der gemeinsamen Aus sprache im öffentlichen Teil des Vormittagsprogramms. Der vom Vorstand erstattete Jahresbericht bildete die Grundlage für diese Aussprache. Die Anwesenheit von Herrn vr. Oldenbourg, Herrn vr. Heß, Herrn Nitschmann und Herrn vr. Scholz sowie Herrn Handel, Osnabrück, ergab eine äußerst fruchtbringende Debatte über eine ganze Reihe wichtiger buchhändlerischer Fragen. Organisation, Ständeordnung, Sofortprogramm, Konzcssionierung, Direktliefe rungen des Verlages, Wettbewerb der öffentlichen Hand sind einige Schlagworte, die den Inhalt der Diskussion kurz andeuten mögen. Wer Börsenblatt, Gildeblatt und die Nachrichten des Verleger- Vereins liest, der weiß, welche Meinungsverschiedenheiten und Gegensätze zwischen Verlag und Sortiment im Börsenverein und in der Gilde bestehen. Solche Gegensätze müssen besprochen und offcn- gelegt werden und hierin dürfte wohl die Tagung des Krcisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler viel Gutes gestiftet haben. An längere Ausführungen, die Herr vr. Oldenbourg an Hand des Jahresberichtes machte, schloß Herr Nitschmann an, dem dann weiter Herr vr. Scholz mit besonderen Darlegungen für den Ver lag und dessen spezielle Belange folgte. Auch Herr vr. Heß griff an einigen Stellen aufklärend und fördernd in die Debatte ein, 597
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