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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-03-14
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1935
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- Deutsch
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- Saxonica
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^ 62, 14. März 1S3S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Ttschn Buchhandel. gerufen wurden. Es ist mit dieser Lifte nicht gesagt, daß wir nur sogenannte »hohe« Kunst wollen. Wir haben grundsätzlich nichts gegen den Kriminalroman, aber wir wollen die Auswüchse, die hier in den letzten Jahrzehnten entstanden sind, beseitigen. Gegen einen gesunden spannenden Detektivroman hat niemand etwas einzuwenden. Wir wollen den Typ des neuen deutschen Unterhaltungsromans, der gut geschrieben ist und mit seinen Problemen alle angeht, wir wollen keine verlogene Sentimentalität mehr, nicht diese ewigen Grafen und Monokelfritzen, die entweder vor Edelmut zerfließen oder als reine Teufel gezeichnet werden. Der Redner gab dann einige Proben aus einem noch nicht veröffentlichten Manuskript einer be kannten Nomanschriftstellerin dieses Stils und erregte damit maß lose Heiterkeit. Aber neben der heiteren Seite haben diese Dinge auch eine ernste, man ist erstaunt über die Leere und Hohlheit, und es ist direkt beleidigend, was manche Schriftsteller dem deutschen Leser immer noch zumuten! Ein echter Dichter wird immer von seinem Volk verstanden werden, er mag schreiben wie er will; gerade das einfache Volk fühlt die Wahrhaftigkeit des Geschriebenen. Man braucht keine falsche Sentimentalität, keine Effekthascherei mehr, noch weniger aber brauchen wir dieses Sezieren, dieses Herausstellen von krank haften Menschen, von Anormalen. Der normale Mensch will in seinen Büchern Menschen sehen, die so sind, wie er selbst. Die Frau eines Arbeiters, die Frau eines kleinen Angestellten ist viel tapferer als alle die Gestalten dieser Romane. Der Leser will und muß sich an einem Buch Mut und Freude holen können zum Leben. Dietz wies dann noch darauf hin, daß es schwer sein wird, diesen neuen Unter haltungsroman zu schaffen, aber wir wissen auch, daß der einfache Mensch Hunger hat nach dem guten Lesestoff, und hierin liegt der wesentlichste Teil der Aufgabe des Leihbibliothekars, hier kann er an seinem Teil beitragen an einem Stück Aufbau des neuen Reiches. Starker Beifall dankte dem Redner. W. L. Internationale Statistik der Geistesarbeit im Jahre 1933') VII <VI s. Börsenblatt Nr. 58 vom 9. März 1915). Schweiz.*"! In der Schweiz e r s ch i e n e n e V e rö f f en t I > chu n g en : 1932 1933 1. Nachschlagewerke, Allgemeine Bibliographie 16 20 (^- 4, 2. Philosophie, Moralwissenschaft 68 43 <- 25) 3. Theologie, Kirchengeschichte 202 164 <- 38) 4. Recht, Volkswirtschaft, Politik, Statistik. . 403 364 <- 39, 5. Kriegskunst . . 15 11 <- 4) 6. Erziehung, Unterricht 140 108 <- 32, 7. Juqendschristen 64 48 <- is> 8. Philologie, Literaturgeschichte 54 38 <- 16) 9. Naturwissenschaften, Mathematik . . . . 95 71 <- 24) 10. Medizin, Hygiene 64 46 l- 18) 11. Bau- und Jngenieurwissenschaft 45 31 <- 14) 12. Landwirtschaft, Hauswirtschaft 13. Handel, Industrie, Verkehrswesen . . . . 95 76 <- 19, 208 149 <- 59) 14. Schöne Künste, Architektur 83 116 ,4- 33) 346 311 <- 35, 16. Geschichte, Biographie 242 152 <- 9») 17. Erdkunde, Reisen 88 64 l- 24, 18. Verschiedenes 216 155 <- «l> Insgesamt: 2444"*«) 1967»«*, <—477, Wenn man nicht nur die in den Buchhandel gelangten, sondern alle in der Schweiz erschienenen Veröffentlichungen berücksichtigt, so ergibt sich für die Jahre 19S2 und 1833 die nachstehende Übersicht: »> Übersetzung nach »1.6 llrdit l'.luienr» von ErichKoerner. Nach dem 33. Bericht der Schweizerischen Landesbibliothek. »»»> Diese Zahlen zeigen, daß die literarische Produktion der Schweiz einen merkliche» Rückgang erlitten hat. Die Summe von 1987 Einheiten im Jahre 1833 wirft sie auf den Standpunkt von 1827 und 1828 zurück. Auch die von Schweizern im Auslände ver öffentlichten Werke, einschließlich einer weniger Werke von Aus ländern über die Schweiz, sinken um fast 188 Einheiten, nämlich von 878 im Jahre 1832 aus 484 im Jahre 18S3. 1. Wissenschaftliche und literarische Veröffent lichungen, im Buchhandel oder nicht: Bände*) 3959 3793 l 1932 1933 Broschüren*) 2297 2170 ) Blätter*) 106 144 ! 2. Amtliche Veröffentlichungen, im Buch- 6 362 6 107 (—255) Handel oder nicht (Bände u. Broschüren) 4 474 4 403 l- 71, Insgesamt: 10 836 10 510 (—326) Die Statistik nach Sprachen ergibt die folgenden Zahlen: In der Schweiz erschienene Veröffentlichungen: 1932 1933 1. In Deutsch 1652 1337 <— 31S> 2. In französisch 633 491 <— 142) 3. In Italienisch 68 42 <— 27) 4. In Rätoromanisch 12 13 sch 1) 6. In anderen Sprachen 25 25 6. In mehreren Sprachen 53 59 <4- 6> Insgesamt: 2444 1867 <— 477) Was die Übersetzungen betrifft, so hat die Schweizerische Landesbibliothek dem »Örolt ck'Luteuv« u. a. die nachstehenden Er gebnisse geliefert: Übersetzungen a»S dem Französischen 1932 1933 ins Deutsche 17 25 <->- 8) „ Italienische ... 2 2 „ Englische . . . 4 1 <— 3) Insgesamt: 23 28 (ch- 6) Übersetzungen aus dem Italienischen 1932 1933 ins Deutsche 2 Z <4- 4) „ Französische 1 4 <> s. Insgesamt: 3 7 (4- 4) Übersetzungen ans dem Englischen 1932 1933 ins Deutsche 3 3 „ Französische II 12 <4- 1) Insgesamt: 14 15 <4- 1) Außer den Drucken sammelt und katalogisiert die Schweizerische Landesbibliothek auch die Kunstblätter, Photographien, Landkarten und Musikalien: 1932 1933 Kunstblätter und Photographien . . 133 723 <4-580) Landkarten 78 132 <4- 62) Musikstücke 176 2t3 <4- 37) Diese Zahlen betreffen nur die während der Jahre 1932 und 1933 erschienenen Veröffentlichungen. *) Die Schweizerische Landesbibliothek nennt Veröffentlichungen von 1 bis 4 Seiten »BlLtte r«, von S bis 188 Seiten »Broschll - r e n<-, von über 188 Seiten »B ücher« oder »B ä n de Erklärung Die Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS- SchrifttnmS im Stab des Stellvertreters des Führers sendet uns zu der in Nr. 43 vom 28. Februar 1938 des Börsenblattes erschienenen Anzeige des Curt Pech stein Verlages in München mit der Aufforderung zur Veröffentlichung folgende Erklärung: »Der Verlag Pechstein, München, Maximilianstraße 11, hat in Nr, 43 des Börsenblattes vom 28. Februar 1935 eine Anzeige er scheinen lassen über ein Buch von Zinner-Biberach: -Führer, Volk und Tat« verbunden „>lt einem Gutachten der Reichsstelle zur För derung des deutschen Schrifttums. Die Anzeige erweckt den Anschein, als ob es sich hier um ein nationalsozialistisches Buch handelt, das als solches zum national sozialistischen Schrifttum gehört. Das ist nicht der Fall. Die Schrift hält keineswegs bas, was In der Anzeige versprochen wird. Infolge falscher Unterrichtung der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums und der Schriftleitung des Börsenblattes für den Deut schen Buchhandel war es möglich, die Anzeige und das Gutachten zu veröffentlichen. Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums hat ihr Gutachten mit sofortiger Wirkung zurückgezogen. Im übrigen bleibt es bei der Feststellung der Parteiamtlichen Prüfungskom mission zum Schutze des 9tS-Schrifttuins, daß gegen die Verbreitung der Schrift keine weiteren Bedenken erhoben werden, daß jedoch jede Beziehung auf die Bewegung verboten ist und baß das Buch nicht als nationalsozialistisch bezeichnet werden darf«. 215
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