X- 82, 6. April 1935. Fertige Bücher. Börsenblatt f. ü. Tisch II. Buchhandel. 1687 Soeben erschien o Lin Such von goldenen und grauen Zeiten, von bunten Tieren, von seltsamen Menschen und Ereignissen S« Ganzleinen AM 4.S0 2Ln diesem schönen Merk schUdevi Gottfried -Kölwel. dev bekannte Novellist «nd Dvamattkev, in echt dichtevischev Sprache die Erlebnisse und Begeg nungen seiner Lugend. Das Buch ist kn vier grobe Abschnitte geteilt, denen dev Dichter die Überschriften gab: Das alte HarrS - Lm -Kreis dev Tiere - Denkwürdige Gestalten «nd Ereignisse - Dom Leben und vom Tode. Das Werk leuchtet bnnt und stvablt von Gvrüblkvendkgkeit. -Kölwel berichtet von Satev nnd Mutter, von Spielgefährten und sonderbaren -Käuzen, von Pferden, Hunden, Ameisen und Baben, und alles ist in den groben Ablanf des Lahres von Weihnacht zn Weihnacht gestellt. Ei« liebenswürdiges, blühendes, echt menschliches Buch, ein Buch für unsere Svauen, aber auch für wärmer, die über des Tages Last nnd Arbeit den Sinn für empfindsame Baturverbunden- heit nicht eingebükt haben. /MULI. 'E ch liebe die edlen Gewächse der kölnischen Dichtung. Sie gleichen, nach einem anders bezogenen Worte ^ Gottfried Kellers, goldenen Münzen, die auf ein wollenes Tuch fallen. Sie sind blank und wohllautend, die Zeit fleht in ihnen still, der lautere fitem der Elemente weht. Sie kommen aus der edlen flhnenreihe, Keller, Mörike, Liliencron, unsere Zeit hat sie sprachlich ausgelockert, aber sie singen sich noch einfach dahin und sind schön in sich selber. Gottfried kölwel, ein Sohn -er Dberpfalz, seit Jahrzehnten in München als freier Schriftsteller leben-, ist ein eigenartiger Dichter von k,edelscher Prägung, wer ihn noch nicht kennt, der lese sein jetzt erschienenes Such. Die Kraft dieses Dichters liegt in -er Natur. Sie verleiht ihm die Kraft organischen fiusbaues. Mit Literatur, mit Schrtststellerei, mit Mache hat Gottfried kölwel nichts zu schaffen. Sondern mit Dichtung, Volks kunst. gewachsener Erzählung. Mit flUleu, gemütvollen, einfachen Dingen. s e ir i. i K